Informationen und Meinungen zur Kreispolitik im HSK

Schiefergas – es regt sich Widerstand!

By admin at 9:43 pm on Thursday, February 17, 2011

Aber nicht im Hochsauerland, sondern im Märkischen Kreis.

Am 05.02.2011 fand in Neuenrade laut Internetseite der Interessengemeinschaft „Gegen Gasbohren“ die Gründungsversammlung einer neuen Bürgerinitiative statt.

Mehr dazu unter:
http://www.gegen-gasbohren.de

Auch im Hochsauerlandkreis sollen, wie in vielen weiteren Städten und Kreisen in NRW, Schiefergasvorkommen erschlossen werden. Die Methode der sogenannten unkonventionellen Gasförderung ist äußerst umstritten. Aus den Regionen in den USA, wo nach dieser Technik bereits gefördert wird, erreichen uns wahre Horrormeldungen. Umweltschäden durch hochgradig mit Chemikalien verseuchtes Wasser sind dabei wohl nur ein Teil des Problems.

Von der Öffentlichkeit anscheinend unbemerkt hat sich die Wintershall Holding GmbH im Sommer 2010 im Hochsauerland die „Aufsuchberechtigung“ sichern lassen. Die Bevölkerung wurde erst spät durch die Medien über das vermeintlich große Erdgasvorkommen und die Planungen rund um den Rohstoff informiert.

Die Behörden im Hochsauerland hatten offenbar auch keine Ahnung. Erst nachdem die Sauerländer Bürgerliste (SBL) eine schriftliche Anfrage an den Hochsauerlandkreis gerichtet hatte, antwortete die Kreisverwaltung, der HSK habe „keine Erkenntnisse“. Da war bereits ein halbes Jahr seit der Erteilung der „Aufsuchberechtigung“ ergangen. Bei der Stadt Meschede hieß es kürzlich auf Nachfrage des Fraktionsvorsitzenden von „Meschede braucht Zukunft“ (MbZ), man wisse nichts Konkretes über mögliche Erdgasbohrungen im Stadtgebiet.
„Wir waren davon nicht unterrichtet. Wir waren nicht involviert. Wir waren nicht beteiligt“, so wurde der Pressesprecher des Kreises Olpe Anfang Januar 2011 in einer Zeitung zitiert.

Nachdem im letzten Monat hier und da Berichte über das „Schiefergaswunder“ zu hören und zu lesen waren, wurde in den vergangenen Wochen leider wenig darüber berichtet. Interessant wäre es zu wissen, ob und wie sich zum Beispiel der HSK und die Städte Arnsberg und Meschede mit dem Thema auseinandersetzen. Bescheid wissen die Behörden ja nun!

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Was gibt`s für Neuigkeiten vom Fracking?

By adminRL at 10:21 pm on Sunday, August 17, 2014

Das Thema ist leider immer noch nicht erledigt. Deswegen werfen wir in unregelmäßigen Abständen einen Blick auf das, was sich um uns herum in Sachen Fracking so tut.

29.07.2014 – „Frankfurter Allgemeine“: „Fracking in Großbritannien; Ausnahmen für den Garten Eden
Die Regierung in London unterstützt das Fracking zur Gewinnung von Erdgas. Die Bürger von Großbritannien lieben ihre Natur. Die Parks sind ihr Garten Eden. Auch hier soll gebohrt werden. Oder doch nicht? …“
Klick:
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/fracking-in-grossbritannien-ausnahmen-fuer-den-garten-eden-13069080.html

28.07.2014 – „Die Welt“: „Großbritannien genehmigt umstrittenes Fracking
Um die Abhängigkeit von russischem Erdgas zu verringern, will die britische Regierung die Förderung von Schiefergas auf dem Festland voranbringen. Dafür werden neue Fracking-Lizenzen erteilt. …“
Klick:
http://www.welt.de/wall-street-journal/article130637489/Grossbritannien-genehmigt-umstrittenes-Fracking.html

28.07.2014 – „Handelsblatt“: „London erlaubt Fracking auch in Nationalparks
Befürchtete Umweltschäden durch Fracking scheinen die britische Regierung zu beeindru-cken. In neuen Richtlinien erlaubt sie die umstrittene Gasfördermethode in Schutzgebieten – anders der Fahrplan der Bundesregierung. …“
Klick:
http://www.handelsblatt.com/technologie/das-technologie-update/energie/vergabe-von-foerderlizenzen-london-erlaubt-fracking-auch-in-nationalparks/10259764.html

28.07.2014 – „Stern“: „Fracking im großen Stil. So will Großbritannien ran ans Schiefergas
Unsere britischen Nachbarn setzen auf Fracking. Um unabhängiger vom russischen Gas zu werden, will das Land schon im Herbst beginnen. Doch die besondere Geologie Englands könnte die Pläne erschweren. …“
Klick:
http://www.stern.de/wirtschaft/news/fracking-im-grossen-stil-so-will-grossbritannien-ran-ans-schiefergas-2127020.html

26.07.2014 – „Wirtschaftswoche“: Niederlande; Regierung will grenzenloses Fracking ver-hindern
Die Bundesregierung will Bohrungen nach Schiefergas in den Niederlanden verhindern, wenn die Vorkommen nahe der deutschen Grenze lagern. …“
Klick:
http://www.wiwo.de/politik/europa/niederlande-regierung-will-grenznahes-fracking-verhindern/10250728.html

22.07.2014 – „RP Online“: NRW fordert Aus für Fracking in den Niederlanden
Die Niederlande sollen die Arbeiten an ihrem Fracking-Projekt zur Förderung von Erdgas auch im grenznahen Raum stoppen. Das fordert NRW-Umweltminister Johanens Remmel (Grüne) in einer offiziellen Mitteilung an die niederländische Regierung. …“
Klick:
http://www.rp-online.de/wirtschaft/nrw-fordert-aus-fuer-fracking-in-den-niederlanden-aid-1.4402020

01.07.2014 – „EurActiv.de“: „Fracking in Deutschland: Der lange Streit für kurze Unabhän-gigkeit
Noch vor der Sommerpause will Wirtschaftsminister Gabriel Eckpunkte für ein Gesetz zur umstrittenen Fracking-Technologie vorlegen. Nach heftiger Kritik verspricht er nun, Metho-den wie in den USA werde es nicht geben. Sicher ist: Auch mit ausgeweitetem Fracking würde die größere Energie-Unabhängigkeit Deutschlands nur kurzfristig währen. …“
Klick:
http://www.euractiv.de/sections/energie-und-umwelt/fracking-deutschland-der-lange-streit-fuer-kurze-unabhaengigkeit-303147

25.06.2014 – „Deutschlandfunk“: Gasförderung in Polen, Big Brother auf dem Fracking-Acker
In Polen regt sich Widerstand gegen ein Fracking-Projekt des US-Konzerns Chevron im Os-ten des Landes. Die Landwirte haben Angst vor den Umweltfolgen und nutzen Überwa-chungskameras, um den Bohrungsbeginn zu verhindern – doch auch der Konzern schützt sich. …“
Klick:
http://www.deutschlandfunk.de/gasfoerderung-polen-big-brother-auf-dem-fracking-acker.795.de.html?dram:article_id=290058

06.05.2014 – „n-tv“: „Rumänien; Chevron beginnt mit Fracking-Probebohrungen
Trotz heftiger Proteste der lokalen Bevölkerung hat der US-Energiekonzern Chevron in Ru-mänien mit den Probebohrungen zur Förderung von Schiefergas begonnen. In der Nähe des Dorfes Silistea im Osten des Landes werde solange gebohrt, bis eine Tiefe von rund 4000 Metern erreicht sei, sagte ein Konzernsprecher am Dienstag. Die Suche nach dem Gas sei auf drei bis fünf Jahre angelegt. ….“
Klick:
http://www.n-tv.de/ticker/Chevron-beginnt-mit-Fracking-Probebohrungen-article12776881.html

11.10.2013 – „Süddeutsche.de“: Ölkonzern scheitert mit Klage; Französische Verfassungs-richter billigen Fracking-Verbot
Erdgasförderung durch Fracking bleibt in Frankreich weiterhin verboten – zum Schutz der Umwelt und des Gemeinwohls, wie das Verfassungsgericht bestätigt hat. Der gescheiterte Kläger, der US-Ölkonzern Schuepbach, dürfte vom französischen Staat nun Schadensersatz in Milliardenhöhe fordern. …“
Klick:
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/oelkonzern-scheitert-mit-klage-franzoesische-verfassungsrichter-billigen-fracking-verbot-1.1792568

Und so weiter ….
TTIP lässt grüßen?

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Fracking – Platzt die Blase schon bald?

By adminRL at 7:13 pm on Wednesday, January 15, 2014

Ist der Fracking-Boom in den USA schon bald am Ende? Über entsprechende Anzeichen berichtet „Die Welt“ in ihrer Online-Ausgabe vom 12.01.2014.

Die Investitionen der Energiekonzerne in die Schiefergas- und Schieferölfelder der USA brachen demnach im letzten Jahr mit „nur“ 3,4 Milliarden Dollar um die Hälfte ein. Den scheidenden Shell-Chef Peter Vosser zitiert „Die Welt“ mit den Worten: „Das Geschäft mit unkonventionellem Erdgas hat sich nicht so entwickelt wie erhofft”. Zudem gebe es in den USA weitere, teils auch technische Probleme bei der Schiefergasförderung, wie schnell erschöpfte Quellen und die unzulängliche Pipeline-Infrastruktur. Das ist Balsam für die Seele der Fracking-Gegner!

Doch „Die Welt“ lässt auch die Fracking-Freunde nicht im Regen stehen. Für sie heißt die gute Nachricht: „Marktbeoachter wie der unabhängige Hamburger Energie-Informationsdienst (EID) sehen in der jüngsten Investitionszurückhaltung allerdings nur eine vorübergehende Marktreaktion. …. Deshalb würden Produktionsfirmen ihre Investitionen jetzt vorübergehend umschichten, zum Beispiel in die preislich derzeit sehr viel attraktivere Erdöl-Förderung.“ Der Trend zum Schiefergas sei deshalb noch lange nicht zu Ende.

Das letzte Zitat kann für uns in Deutschland, in NRW und im Sauerland nur bedeuten, weiter sehr aufmerksam die Energie-Riesen und die „Gewaltigen der Politik“ zu beäugen, damit wir uns notfalls rechtzeitig wehren können. Der Druck der Lobbyisten ist wahrscheinlich größer als der Druck des ausströmenden Gases aus einem Bohrloch. Fracking ist noch lange nicht vom Tisch, nicht im Sauerland und nirgendwo!
Klick: http://www.welt.de/wirtschaft/article123781286/Fracking-Boom-in-Amerika-flaut-ueberraschend-ab.html

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Lobbyisten kämpfen weiter für Fracking in Deutschland

By admin at 10:07 am on Friday, November 8, 2013

Jüngstes Beispiel aus der „Wirtschaftswoche“, Ausgabe 31.10.2103:
„BASF-Chef fordert Fracking-Test in Deutschland – Mit den deutschen Schiefergas-Vorkommen ließen sich zehn Jahre lang der Gasverbrauch Deutschlands sichern, sagte Kurt Bock bei einer Veranstaltung in Frankfurt. Diese Vorhaben ungeachtet zu lassen, sei ein Fehler.“
Klack: http://www.wiwo.de/unternehmen/energie/schiefergas-basf-chef-fordert-fracking-test-in-deutschland-/9011284.html
Die Argumente sind immer ähnlich, nämlich, dass Fracking einen großen Wirtschaftsboom auslösen wird, so wie aktuell in den USA. Dazu die „Wirtschaftswoche“:
„USA – Das neue gelobte Land – von Jürgen Flauger Quelle: Handelsblatt Online – Seitdem die USA die umstrittene Fracking-Methode zur Gasgewinnung einsetzen, ist das Land unabhängig von Importen. Andere Länder wollen nun nachziehen. Auf der Weltenergiekonferenz wird der Gasboom in den USA erörtert.“
Klick: http://www.wiwo.de/gasfoerderung-usa-das-neue-gelobte-land/8939876.html
Darüber, dass das „neue gelobte Land“ unübersehbar viele Probleme hat – mit den Staatsfinanzen, mit der Armut breiter Bevölkerungsschichten und mit dem hoch vergifteten Fracking-Abwasser – davon berichtet die „Wirtschaftspresse“ weniger. Erfolgsmeldungen ja – Katastrophenberichte nein danke! Darum lohnt sich ein Blick in „tagesschau.de“:
http://www.tagesschau.de/ausland/colorado-hochwasser100.html

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Zeitweilig etwas Ruhe an der Fracking-Front?

By admin at 11:07 pm on Monday, July 1, 2013

Nachdem das Fracking-Gesetz vorerst gescheitert ist, tut sich momentan medial nicht viel rund um das Thema Fracking. Vorwahlkampfsruhe? Hier ein paar Auszüge aus den wenigen Meldungen der letzten Tage:

Die Berliner Zeitung schrieb am 05.06.13:
„FRACKING-GESETZ GEKIPPT – Fracking erlaubt“ und führt dazu aus:
„Gegner wie Befürworter kritisieren das Scheitern einer gesetzlichen Regelung für Fracking in Deutschland. Oliver Krischer, Energieexperte der Grünen, die Fracking verbieten wollen, sprach von einem „Armutszeugnis erster Klasse“. Es sei verantwortungslos gegenüber den Menschen in Regionen, in die Energiewirtschaft bereits Schiefergas abbaue oder das beantragt habe, sagte Krischer dieser Zeitung. „Weil Union und FDP seit drei Jahren ohne Ergebnis über einen Rechtsrahmen für die Technologie streitet, bleibt Fracking nun in ganz Deutschland grundsätzlich erlaubt.“ Da aber das Regierungsgesetz Fracking auf 86 Prozent der Landesfläche erlaubt hätte, sei gut, dass es in der Form nicht komme.

Doch auch die FDP-Spitze, die Fracking befürwortet, ist verstimmt. Die Unions-Entscheidung sei nicht nachvollziehbar, zitiert die Deutsche Presse-Agentur die liberale Führung: „Die Vorschläge für gesetzliche Regelungen hätten Risiken für Mensch und Umwelt ausgeschlossen.

In der Unionsfraktionssitzung am Dienstag hatte der Vorsitzende Volker Kauder verkündet, das Fracking-Gesetz solle nun in der nächsten Legislaturperiode verabschiedet – also von dieser Koalition aufgegeben werden. Der Widerstand der CDU-Landesverbände NRW und Baden-Württemberg sei zu groß, begründete Kauder. Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) verwies zudem darauf, dass zu viele Fragen offen seien. ….“

Der Kölner Stadtanzeiger veröffentlichte am 30.05.2013 anlässlich der „Fracking-Tour“ von Hannelore Kraft in Kanada unter der Überschrift: „Wenig Hoffnung für Fracking in NRW“:
„ … In NRW sind Probebohrungen vorerst gestoppt, die Angst vor den Folgen des Chemie-Einsatzes im Boden ist groß. Erst wenn das Fracking ohne chemischen Cocktail möglich ist, will Hannelore Krafts Regierung über neue Genehmigungen nachdenken. …
Kraft sieht derzeit dennoch wenig Chancen für die Fracking-Technik in NRW. Das Chemie-Problem und der große Logistik-Aufwand seien nicht zu übersehen. “Wir sind noch lange nicht an der Stelle, dass man das in Deutschland zulassen kann. Und ich habe auch Zweifel, ob das überhaupt gehen wird”, sagt Kraft. Das klingt wie eine sehr langfristige Absage. …“

Auch diese Töne werden angeschlagen:
„Westfalenpost: Fracking in NRW – In den USA und in Kanada sorgt Fracking in manchen Gegenden für eine regelrechte Goldgräberstimmung. Kleine Örtchen irgendwo im Nirgendwo wachsen durch die Förderung des Schiefergases so schnell, dass die Infrastruktur nicht nachkommt. Derweil sorgt in Deutschland die Diskussion um chemikalisch freigesetztes Erdgas für Katerstimmung. Im Kern geht es um die Abschätzung von Chancen und Risiken. Dass die Chancen – zumindest in einigen Gebieten jenseits des Atlantik – erheblich sind, erlebt gerade NRW-Ministerpräsidentin Kraft, die mit einer Delegation nach Kanada gereist ist. Ihr schlägt ein neuer Ölrausch entgegen. Gute Arbeit, gute Gewinne, der Gaspreis sinkt, weil der neue Energieträger den Markt verändert. In Deutschland stellt zeitgleich der Umweltrat die Risiken in den Mittelpunkt seiner Untersuchung. Das ist kein Zufall. Denn hierzulande sind wir stolz darauf, unsere Vorhaben so umweltschonend wie möglich zu realisieren. Eingriffe in Natur und Landschaft sind gesetzlich geregelt. Da ist es selbstverständlich, dass eine neue Gasfördermethode nur an den Start geht, wenn wir die Risiken kennen und abschätzen können. Eben das hat auch der Umweltrat vorgeschlagen, der Pilotprojekte außerhalb von Trinkwasserzonen anregt. Mit Blockadehaltung hat das nichts zu tun.“

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Fracking und kein Ende?

By admin at 7:02 am on Tuesday, April 16, 2013

Die Pressemeldungen überschlagen sich regelrecht. Und die Energie-Multis machen anscheinend vor Nichts und Niemandem halt. Jetzt „untergraben“ sie auch Tunesien.

www.dw.de meldet am 26.03.2013: „Fracking in Tunesien?“ Der Energieriese Shell wolle die Instabilität des Landes ausnutzen. Die Tunesische Regierung gebe das Heft aus der Hand und überlasse Shell die Führung. Die Transparenz fehle. Doch auch in Tunesien gebe es in Anbetracht der Gefahren erheblichen Widerstand gegen Schiefergas-Bohrungen.
Siehe:
http://www.dw.de/fracking-in-tunesien/a-16685053

Tagesschau.de bricht mit dem Mythos, Fracking sei eine Erfolgsgeschichte. In dem WDR-Bericht vom 25.03.2013 heißt es unter Hinweis auf eine aktuelle Studie der Energy Watch Group: „Fracking wird gewaltig überschätzt“. Zitat aus dem Artikel:
„Nach Erkenntnissen der vorliegenden Studie erreichen jene Öl-Quellen, die per Fracking ausgebeutet werden, wesentlich schneller als konventionelle Quellen ihr Fördermaximum. Und der darauf folgende Abfall der Förderrate ist erheblich dramatischer – im Schnitt rund 30 Prozent pro Jahr. Die Folge ist ein sich immer mehr beschleunigender Wettlauf: Für die immer schneller erschöpften alten Quellen müssen immer schneller und immer mehr neue erschlossen werden – bei steigenden Kosten, niedrigerem Ertrag und sinkender Zahl der Felder. … Mit gewissen Abweichungen kommt die Studie beim Erdgas zu denselben Schlüssen wie beim Erdöl, nur dass hier beispielsweise der Produktionsrückgang sogar bei 70 bis 80 Prozent pro Jahr liegt. Weltweit wird danach bereits 2020 das Fördermaximum beim Erdgas erreicht sein.“
Klick:
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/fracking142.html

Ebenfalls am 26.03.2013 veröffentlicht „Der Tagesspiegel“ online in seinem Wirtschaftsteil, eine Studie nähre den Zweifel am Rohstoffboom und führt dazu aus:
„Dank Fracking, dem Aufbrechen tiefen Gesteins mit einem Cocktail unter Hochdruck, wird die Welt für weitere Jahrzehnte mit billigem Öl und Gas versorgt – behaupten jüngste Prognosen. Eine nun in Berlin vorgestellte Studie der Energy Watch Group (das ist eine Gruppe von Politikern und Wissenschaftlern) bürstet diesen angeblichen Trend gegen den Strich.“ Prognosen im Zusammenhang mit dem Schiefergasboom basierten auf einer Vielzahl von Spekulationen, so zitiert „Der Tagesspiegel“ den Physiker Werner Zittel.
Hier geht`s zum Artikel:
http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/fracking-debatte-studie-naehrt-zweifel-am-rohstoff-boom/7983806.html

Und wie tut sich aktuell bei uns im Sauerland?
Die BIGG Hochsauerland – eine Bürgerinitiative „Gegen Gasbohren“, plant wieder Aktionen und Infoveranstaltungen; denn Desinformation, Propaganda und Mythen in Sachen Fracking halten sich hartnäckig und sind längst noch nicht überall geknackt.
Klack:
http://www.gegen-gasbohren.de/initiativen/bigg-hochsauerland/

Derweil rät EU-Kommissar Oettinger über die Süddeutsche dazu, Deutschland solle kein endgültiges Nein zum Fracking sagen, sonst verlöre es wichtige Kompetenzen.
Siehe:
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/eu-kommissar-oettinger-fracking-hat-auch-in-europa-eine-chance-1.1637875

Herr Oettinger, so ist es: Mangel an Kompetenz gibt Anlass zur Sorge!

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Fracking – Was tut sich?

By admin at 5:16 pm on Tuesday, February 5, 2013

Bei uns im Hochsauerland gibt es anscheinend in Punkto Fracking momentan keine Neuigkeiten – weder gute noch schlechte.

Doch das angeblich so zukunftsweisende Geschäftsmodell Fracking ist noch lange nicht tot. Der Widerstand dagegen aber auch nicht! Hier ein paar Meldungen aus den letzten Tagen (Januar 2013):

schwaebische.de: „AULENDORF. Der Gemeinderat Aulendorf hat sich in der Sitzung am Montag einstimmig gegen die unkonventionelle Erdöl- und Erdgasförderung durch Fracking ausgesprochen. Das Thema war auf Antrag der SPD- und der FW-Fraktion auf die Tagesordnung gekommen. Hintergrund des Antrags ist die Sorge vor Umweltschäden durch die Methode des Frackings. …“

thueringer-allgemeine.de: “Bürgerinitiative gegen Fracking in Thüringen wird gegründet.
Die SPD-Landtagsabgeordneten Dorothea Marx aus Sondershausen und Frank Weber aus Sömmerda bemühen sich weiter darum, Interessierte für eine Bürgerinitiative (BI) gegen das sogenannte Erdgas-Fracking in Nord- und Mittelthüringen zu finden. Einer gemeinsamen Pressemitteilung der beiden Politiker zufolge soll die Gründungsversammlung der BI am 8. Januar 2013 ab 18 Uhr im Hotel “Erfurter Tor” in Sömmerda, Kölledaer Straße 33, sein. …“

Zeit Online: „Polen. Strzeszewo wehrt sich gegen Fracking. Die Schiefergas-Förderung soll Polen zum Energieparadies machen. Doch der Einsatz von Chemikalien weckt Widerstand, ähnlich wie in Deutschland. …“

WAZ: „USA. Hollywoodstar Matt Damon setzt sich in seinem neuen Film gegen das „Fracking“ ein. Der Film „soll eine Diskussion anstoßen über den Unterschied zwischen Langzeitfolgen und kurzfristigen Wirkungen“, sagt Damon. Im Februar stellt er ihn auf der Berlinale vor. …“
Gut! Das zu der einen Seite der Medaille … und nun zu der anderen.

Rotenburger Rundschau: „Landkreis Rotenburg. Regierung blieb untätig – BI äußert sich ebenfalls zu Grindels Verhalten. Landkreis Rotenburg . Nachdem sich Professor Dr. Richard Zimmermann aus Hassendorf bereits mit einem Leserbrief zum Abstimmungsverhalten des CDU-Bundestagsabgeordneten Reinhard Grindel geäußert hat (“Bloße Lippenbekenntnisse reichen nicht aus“, Rundschau vom 30. Dezember 2012), reagiert jetzt auch die Bürgerinitiative Frackloses Gasbohren. “Da bekannt wurde, dass für unseren Bundestagsabgeordneten Reinhard Grindel Fraktionszwang wichtiger ist als ein klares Bekenntnis gegen Fracking, müssen wir darauf hinweisen, dass anscheinend auch unsere Landesregierung alle Resolutionen und Appelle quer durch die Bevölkerung gegen Fracking nicht zur Kenntnis nimmt“, erklärt BI-Sprecher Dieter Szczesny. …“

20minutenonline: „Schweiz. US-Firma sucht in der Schweiz nach Schiefergas. … Die Schiefergas-Euphorie erreicht die Schweiz. Der texanische Gaskonzern eCorp will sein europäisches Hauptquartier nach Zürich verlegen und von dort die Gasexploration in der Schweiz, Frankreich, England und Osteuropa vorantreiben. Im Moment werde nach Büroräumlichkeiten in Zürich gesucht, berichtet die Handelszeitung. …“

Wirtschaftswoche: „Ukraine. Milliardenschwerer Schiefergas-Deal Kiews mit Shell.
Die Ukraine hat mit dem Energiekonzern Royal Dutch Shell am Rande des Davoser Weltwirtschaftsforums die gemeinsame Erschliessung des Yuzivska-Erdgasfelds im Donbass vereinbart. Das Abkommen hat einen Horizont von 50 Jahren. Shell wird in einer ersten Phase beauftragt, mit 15 Bohrlöchern die Produktionsmöglichkeiten genauer auszuleuchten. Bestätigen sich die hochfliegenden Erwartungen über das Potenzial, könnte die Produktion etwa in fünf Jahren aufgenommen werden. Das Investitionsvolumen wurde von Reuters unter Berufung auf Quellen in der ukrainischen Verwaltung mit 10 Mrd. $, bei einem günstigen Verlauf sogar einem Mehrfachen davon, angegeben. Von Shell seien in Davos hingegen keine konkreten Zahlen genannt worden. …“

Deutschlandfunk: „Südafrika. Bewohner der Halbwüste Karoo protestieren gegen Probebohrungen. Fracking, das heißt die Förderung von Schiefergas, ist höchst umstritten. Befürworter feiern es als Revolution der Energieversorgung, Gegner warnen vor fatalen Umweltschäden. In Südafrika werden 13,5 Trillionen Kubikmeter vermutet. Konzerne wie Shell versprechen Arbeitsplätze, Wirtschaftsaufschwung und Energiesicherheit. Immer mehr Bürger aber fürchten sich vor der Verseuchung des Grundwassers und um ihre landwirtschaftliche Existenz. Die Regierung hat trotz des Protests grünes Licht für Probebohrungen in der Halbwüste Karoo gegeben. …“

Die „Fracking-Fans“ sind noch lange nicht müde. (Die weißen Tauben aber auch nicht!!!)

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Fracking: Bezirksregierung erteilt “Aufsuchungserlaubnis” für Meschede, Bestwig,Olsberg, Brilon und Marsberg

By admin at 2:04 pm on Wednesday, June 27, 2012

Während alle Parteien in unserer Region dem Fracking (Schiefergasbohrungen unter Einsatz giftiger Chemikalien) mittlerweile sehr kritisch gegenüberstehen, hat die Bezirksregierung Arnsberg am 18.06.2012 der Fa. BNK eine Aufsuchungserlaubnis für das Feld “Falke South” erteilt. Es umfaßt große Teile der Altkreise Meschede und Brilon.

Dazu schreibt die Bezirksregierung auf ihren Internetseiten:
Erdgas aus unkonventionellen Lagerstätten
Aufsuchungserlaubnis für Feld „Falke-South“

Die Bezirksregierung Arnsberg hat am 18. Juni 2012 der BNK Deutschland GmbH, Frankfurt am Main, die Erlaubnis erteilt, zu gewerblichen Zwecken den Bodenschatz Kohlenwasserstoff in dem Feld „Falke-South“ aufzusuchen. Das Feld liegt im Bereich der Kreise Gütersloh, Hochsauerlandkreis, Paderborn, Soest, Unna und Warendorf. Die bergrechtliche Erlaubnis ist erteilt worden, da die gesetzlich vorgegebenen Voraussetzungen hierfür vorlagen.

In dem jetzt abgeschlossenen Verfahren zur Erteilung der Aufsuchungserlaubnis für das Feld „Falke-South” wurden seit Anfang des Jahres 2012 die Träger öffentlicher Belange wie der Geologische Dienst NRW, der Regionalverband Ruhr, Kreise und Kommunen und die jeweiligen Bezirksregierungen beteiligt.

Transparentes Verfahren
Um das Verfahren so transparent wie möglich zu gestalten, hat die Bezirksregierung Arnsberg über das gesetzlich vorgeschriebene Maß hinaus insgesamt 43 Träger öffentlicher Belange beteiligt und zu einer Stellungnahme aufgefordert. Fast alle Beteiligten haben Stellungnahmen abgegeben. Darüber hinaus gingen drei Stellungnahmen Unbeteiligter ein.
Da diese Erlaubnis erst der Suche nach Rohstoffen dient, kann derzeit über gewinnbare Vorkommen oder über etwaige zukünftige Bohrungen und deren örtliche Lage keine Aussage getroffen werden.

Dies bedeutet im Klartext, dass die Bezirksregierung weder die zahlreichen Einwände der Kommunen noch die absehbare Änderung des Bergrechts beachtet hat und durch ihr Tun eine wesentliche Voraussetzung dafür geschaffen hat, dass nach einem noch durchzuführenden Betriebsplanverfahren Probebohrungen stattfinden könnten.

Der aktuelle Stand der Bezirksregierung ist hier nachzulesen.

Für das Feld “Ruhr”, zu dem auch die Stadtgebiete von Arnsberg und Sundern gehören, war bereits am 05.08.2012 eine Aufsuchungserlaubnis erteilt worden.

Einen ganz kleinen Fortschritt gibt es: Die Kreisverwaltung scheint hinsichtlich dieses Themas wach geworden zu sein. 4 Monate nach der Erteilung der Aufsuchungserlaubnis für Arnsberg und Sundern behauptete die Kreisverwaltung in einer schriftlichen Antwort auf eine Anfrage des SBL-Kreistagsmitglieds noch, ihr sei von einer derartigen Genehmigung nichts bekannt. Dieses Mal teilte es die Kreisverwaltung nach nur einer Woche selbst den Kreistagsmitgliedern mit…

Um so wichtiger ist es jetzt, dass der Kreistag am Freitag eine eindeutige Resolution gegen das Fracking beschließt und die Änderung der Bergrechts möglichst bald umgesetzt wird!

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Resolution gegen Fracking deutlicher formulieren

By admin at 11:08 am on Thursday, June 14, 2012

Heute (am 14. Juni) tagt der Umweltausschuß der Kreises. Mehr als ein Jahr lang hat die CDU das Thema Fracking verschlafen. Bereits im November 2010 hatte die SBL beantragt, dieses Thema in die Tagesordnung des Kreistags aufzunehmen. Dies erfolgte nicht, weil der Landrat (CDU) den Antrag ablehnte und die CDU-Kreistagsfraktion – trotz Aufforderung durch die SBL – ihn nicht unterstützte. Noch bei der Kreistagssitzung im Februar 2012 sah sich die CDU-Fraktion nicht in der Lage, eine Resolution gegen Fracking zu verabschieden.

Gleichzeitig mit dem Antrag zur Tagesordnung hatte die SBL eine Anfrage eingebracht, ob, wo und an wen bzw. von wem im HSK Genehmigungen für Schiefergasprobebohrungen erteilt oder beantragt worden seien. Sie beantwortete der Landrat am 02.12.2010 mit dem lapidaren Satz: “Es bestehen aktuell keine Erkenntnisse”. Heute wissen wir, dass bereits 4 Monate vorher, am 05.08.2010, die Firma Wintershall für das “Aufsuchungsfeld” “Ruhr” die “Bergbauberechtigung” erhalten hatte, “zur Aufsuchung von Kohlenwasserstoffen zu gewerblichen Zwecken”, wie hier nachzulesen ist. Zum Abbaugebiet “Ruhr” gehören auch die im HSK liegenden Städte Arnsberg und Sundern!!

Aber besser spät als nie. Nun gibt es Fortschritte, denn die CDU hat dem Kreistag vor einigen Tagen sogar den Entwurf für eine Resolution gegen Fracking vorgelegt. Deren Punkte gehen zwar in die richtige Richtung, sind aber zu schwach formuliert. Die SBL hat daher folgenden Änderungsantrag zu den Forderungen der Resolution eingebracht:

„Der Kreistag des Hochsauerlandkreises fordert daher:
1. Im HSK und anderswo sollen weder Probe- noch Förderbohrungen nach dem Fracking-Verfahren genehmigt werden.
2. Die Trinkwassergewinnung soll Vorrang vor der Gewinnung von anderen Rohstoffen haben.
3. Auch bei Bergbauvorhaben aller Art hat eine Umweltverträglichkeitsprüfung stattzufinden, um die Summe der Gefährdungen darzulegen.
4. Die Bevölkerung ist bei beantragten Genehmigungsverfahren für Bergbauvorhaben einzubeziehen, indem eine frühzeitige und umfassende Information erfolgt und Gelegenheiten für Stellungnahmen gegeben werden.
5. Die Kreisverwaltung wird aufgefordert, die im Hochsauerlandkreis liegenden besonders sensiblen Ausschlussgebiete darzustellen. Dazu zählen die Schutzgebiete der Wassergewinnungsanlagen, ehemalige Erzbergbaugebiete und Gebiete mit möglichen unkontrollierbaren Erdbewegungen. Diese Aufzählung ist nicht abschließend.
6. Die heimischen Bundestagsabgeordneten werden aufgefordert, sich im Bundestag für eine Änderung des nicht mehr zeitgerechten Bergrechtes einsetzen, die die Punkte 2. – 5. enthält und eine Genehmigung von Frackingmassnahmen nur nach Bundesrecht ausschließt.

Begründung und Erläuterung:
Die in der Anlage 2 zur Drucksache 8/642 vorgeschlagenen Forderungen gehen in die richtige Richtung, sind aber nicht hinreichend konkret bzw. nicht umfassend genug formuliert.
Z.B. sollten nicht nur Probebohrungen verhindert werden, das Wort „grundsätzlich“ hat immer einen einschränkenden Charakter, die Beteiligung der Bevölkerung sollte ebenso näher beschrieben werden wie die Änderung des Bergrechts, aus dem HSK gehören mittlerweile zwei Abgeordnete dem Deutschen Bundestag an, und es sollte deutlich werden, dass die Forderungen vom gesamten Kreistag unterstützt werden.“

Hier der Entwurf der CDU:
“Die CDU Fraktion im Hochsauerlandkreis fordert daher:
• Mit der gegenwärtigen Fracktechnik keine Probebohrungen im HSK zu genehmigen.
• Vorrang für die Trinkwassergewinnung vor der Rohstoffgewinnung
• Es hat grundsätzlich eine Umweltverträglichkeitsprüfung auch bei Bergbauvorhaben zur Aufsuchung und Gewinnung von Erdgas stattzufinden, um die Summe der Gefährdungen darzulegen.
• Der heimische Bundestagsabgeordnete wird aufgefordert, sich in Berlin für eine Änderung des nicht mehr zeitgerechten Bergrechtes einsetzen.
• Die Bevölkerung ist bei geplanten Genehmigungsverfahren einzubeziehen.
• Die Verwaltung wird aufgefordert, die im Hochsauerlandkreis liegenden sensiblen Ausschlussgebiete, in denen eine Aufsuchung und Förderung generell unzulässig ist, darzustellen. Dazu zählen die Schutzgebiete der Wassergewinnungsanlagen, ehemalige Erzbergbaugebiete und Gebiete mit möglichen, unkontrollierbaren Erdbewegungen. Diese Aufzählung ist nur beispielhaft und nicht endlich.”

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Keine städtischen Grundstücke für Fracking

By admin at 1:24 pm on Tuesday, June 12, 2012

In der Ausgabe Meschede der “Westfalenpost” erschien am 04.06. ein Bericht über die Stadtratssitzung vom 31.05., in der u.a. über die Ablehnung des Frackings beraten würde. In dem tendenziös erscheinenden Artikel mit der Überschrift “Wie ein Spielkind im Sandkasten” wird die Ratsfraktion MbZ kritisiert, weil sie einen angeblich überflüssigen Antrag gestellt hätte.
Dazu schreibt der MbZ-Fraktionsvorsitzende Lutz Wendland (der auch für die SBL Mitglied im Umweltausschuss des Kreises ist):

“Nachbetrachtung zu der Stadtratssitzung am 31. Mai 2012:

Zuerst möchte ich mich bei der örtlichen Presse dafür bedanken, dass sie über den Antrag der MbZ-Fraktion „Gegen Fracking auf städtischen Grundstücken“ berichtet hat. Wir hätten uns sehr gefreut, wenn auch über unsere Veranstaltung zur Gesamtschule ein paar Zeilen erschienen wären.

Leider war es mir aus beruflichen Gründen nicht möglich, an der Stadtratssitzung am Donnerstag dem 31. Mai teilzunehmen.

In dieser Sitzung ging es u. a. um den Antrag der MbZ-Fraktion „Kein Fracking auf städtischen Grundstücken!“. Er war als Ergänzung und Erweiterung zu der bestehenden Resolution „Gegen Fracking“ gedacht. Dass der Antrag in der Ratssitzung bei den anderen Fraktionen offenbar großen Ärger auslöste, ist mir unverständlich. Warum die ‚Altparteien‘ so reagiert haben wie sie reagiert haben, ist und bleibt mir unklar.

Wenn alle Parteien und die Verwaltung gegen „Fracking“ sind, dann wäre es nach meiner Auffassung doch selbstverständlich gewesen, den Antrag zu unterstützen. Durch diese Unterstützung wäre kein Stadtratsbeschluss entwertet worden, im Gegenteil, der vorliegende Beschluss wäre aufgewertet worden. In dem Beschluss des Stadtrats vom 17.11.2011, den Text dazu finden Sie weiter unten, steht u.a.: „Schlussendlich lehnt der Rat der Stadt Meschede jedes Handeln in Bezug auf Planungen oder Aktivitäten zum Thema „Hydraulic Fracturing“ ab.“

Nach unserem Verständnis geht aus dieser Ablehnung nicht klar hervor, dass die Verwaltung keine Grundstücke zur Verfügung stellen wird.

Da sich zur Zeit über 4.200 Mitbürger in Meschede und im HSK Gedanken zum Thema „Fracking“ machen und das mit ihren Unterschriften dokumentiert haben, bin ich der Meinung, dass der Antrag der MbZ nicht überflüssig gewesen ist. Zumindest konnten alle Mitbürger nun in der Zeitung lesen, dass die Stadt Meschede keine Grundstücke für die Förderung von Schiefergas zur Verfügung stellen will. Das hatte die Stadt bisher nicht so deutlich klar gemacht. Ob sich diese Einschränkung auch auf Probebohrungen bezieht, geht leider nicht aus dem Artikel hervor.

Des Weiteren überrascht mich der Einwand der SPD bzgl. der Öffentlichkeitsarbeit von MbZ. Das Internet und seine Blogs werden von der MbZ-Fraktion als ein Medium angesehen, mit dem wir Informationen und Meinungen austauschen um die Öffentlichkeit zu informieren können. Nicht alle unserer Pressemitteilungen werden gedruckt, nicht alle Mitbürger/innen haben einen Zugang zur Zeitung, und nicht alle Mitbürger/innen haben die Zeit, das Bürgerinformationssystem zu studieren. So erscheint uns das Medium Internet als beste Lösung für die Aufgabe „Informationsweitergabe“. Dass diese Meldungen auch von der SPD verfolgt werden, finden wir gut, und wir wollen noch besser werden.

Im Anschluss finden Sie die Niederschrift von der Stadtratssitzung am 17.11.2011:

„Anschließend fasst der Rat der Stadt Meschede einstimmig folgende Beschlussempfehlung:
Der Rat der Stadt Meschede beschließt, die Verwaltung damit zu beauftragen, die Bürgerinnen und Bürger in Form einer öffentlichen Informationsveranstaltung über die Methode und insbesondere die Risiken der unkonventionellen Gasförderung durch „Hydraulic Fracturing“ zeitnah, umfassend und unabhängig aufzuklären.

Darüber hinaus setzt sich der Rat der Stadt Meschede für eine Änderung des Bergrechts ein, durch die den Kommunen und Bürgern ein größeres Mitspracherecht beim Thema „Hydraulic Fracturing“ eingeräumt wird sowie eine Umweltverträglichkeitsprüfung im Vorfeld auf einer möglichen Förderung zwingend vorschreibt.

Die Aufrechterhaltung unserer hervorragenden Trinkwasserqualität ist für den Rat der Stadt Meschede ein hohes Gut, das auch in Zukunft die Lebensqualität in unserer Stadt gewährleistet werden soll. Eine Methode der Gasförderung, die eine Beeinträchtigung unseres Trinkwassers verursacht oder nur riskiert ist für den Rat der Stadt Meschede nicht akzeptabel.

Schlussendlich lehnt der Rat der Stadt Meschede jedes Handeln in Bezug auf Planungen oder Aktivitäten zum Thema „Hydraulic Fracturing“ ab.“

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BI „Gegen Gasbohren Hochsauerland“ (BIGG)

By admin at 11:56 am on Tuesday, May 1, 2012

Anfang April gründete sich in Meschede die Bürgerinitiative „Gegen Gasbohren Hochsauerland“. Ihr Ziel ist es, das Aufsuchen und die Förderung des sogenannten unkonventionellen Erdgases, auch bekannt unter dem Begriff „Fracking“, zu verhindern.

Zustimmung und Unterstützung der Bevölkerung sind beachtlich. Bis Ende April, also in weniger als 4 Wochen, sammelte die BIGG mehr als 2.500 Unterschriften, davon 200 aus Medebach. Christa Hudyma, die Landtagskandidatin der Freien Wähler, überreichte sie am letzten Donnerstag, anlässlich der Info-Veranstaltung des evangelischen Kirchenkreises, persönlich in Meschede. Auch die Lokalpresse gab der Initiative Schützenhilfe und veröffentlichte Artikel und Leserbriefe zum Thema „Fracking“, und einige Politiker äußerten sich öffentlich kritisch zu den Plänen internationaler Konzerne, im Hochsauerlandkreis Schiefergas zu fördern.

Die Initiatorin Gaby Hesse und ihre MitstreiterInnen nutzten in den wenigen Wochen etliche Möglichkeiten, Menschen über die Gefahren von „Fracking“ zu informieren und mit ihnen zu diskutieren. So hielt sie z.B. am letzten Freitag auf Einladung der türkischen Gemeinde einen kurzen Vortrag in der Moschee in Meschede. Alle dort Anwesenden trugen sich in die Unterschriftenliste ein. Am Samstag stellte sich die BIGG dann beim “Autofrühling” in Brilon vor. In Brilon gestaltete sich die Unterschriftensammlung laut Gaby Hesse noch etwas mühselig.

Am Donnerstag dem 3.Mai um 17.00 Uhr wird Angela Merkel in Hamm Station machen.
Die Bürgerinitiative „Gegen Gasbohren Hamm“ lädt alle ein, der Kanzlerin zu zeigen, was wir Menschen in NRW vom „Fracking“ halten.

Wer nach Hamm fahren möchte, melde sich bitte Martin Knäpper aus Hamm unter
0171/5495880
an, damit die Aktion koordiniert werden kann!

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BI „Gegen Gasbohren Hochsauerland“ – Neue Bürgerinitiative wirbt um Unterstützer

By admin at 12:00 am on Thursday, April 12, 2012

Aufgrund von Presseberichten über die Erschließung von Schiefergasstätten in NRW hatte die Sauerländer Bürgerliste (SBL) bereits am 30.11.2010 beim Landrat einen „Sachstandsbericht zu Erdgasprobebohrungen im Hochsauerlandkreis“ beantragt. Der Antrag wurde seinerzeit aber nicht auf die Tagesordnung der Sitzungen genommen. Stattdessen antwortete die Kreisverwaltung schriftlich: „Es bestehen aktuell keine Erkenntnisse.“
Siehe: http://sbl-fraktion.de/?s=Schiefergas

Je mehr Informationen über die Förderpläne für das sogenannte unkonventionelle Erdgas in die Öffentlichkeit gelangen, um so mehr Sorgen machen sich viele Menschen im Sauerland wie in anderen betroffenen Regionen. Die Menschen sorgen sich nicht nur, sie handeln jetzt auch. Am 3. April 2012 gründete sich in Meschede die neue Bürgerinitiative „Gegen Gasbohren Hochsauerland“, und das ist gut so!

Was ist „Fracking“? Kurz und unvollständig: Die Ausbeutung von Gasvorkommen, die in tiefen Gesteinsschichten eingelagert sind. Die Förderung erfolgt durch tiefe Bohrungen unter Einsatz von großen Mengen giftiger Chemikalien.
Siehe: http://www.gegen-gasbohren.de/

„Fracking“ – das soll nicht in weit entfernten, einsamen, unbewohnten Gegenden wie im Ural oder in der Sahara durchgeführt werden, sondern bei uns im Sauerland, in Arnsberg, in Marsberg, in Meschede und anderen Orten.

„Fracking“ – stellt womöglich eine große Gefahr für Menschen und Umwelt dar, über die sich auch im Sauerland immer mehr Menschen Sorgen machen.

Auf die aktiven Mitglieder der BI warten eine Menge Aufgaben. Sie wollen viele Menschen mit ihren Informationen erreichen. Flyer und Plakate sind schon gedruckt worden, einige Unterstützer-Unterschriften schon gesammelt.

Der Evangelische Kirchenkreis Arnsberg unterstützt die Aktion durch eine Veranstaltung am
Donnerstag dem 26. April, 19.30 Uhr im Gemeinsamen Kirchenzentrum im Kastanienweg 6 in Meschede.

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Was weiß der HSK über Erdgasprobebohrungen?

By admin at 1:35 pm on Wednesday, March 23, 2011

Aufgrund von Presseberichten über die Erschließung von Schiefergasstätten in NRW hatte die Sauerländer Bürgerliste (SBL) bereits am 30.11.2010 beim Landrat einen „Sachstandsbericht zu Erdgasprobebohrungen im Hochsauerlandkreis“ beantragt. Der Antrag wurde aber nicht auf die
Tagesordnung der Sitzungen genommen. Stattdessen antwortete die Kreisverwaltung schriftlich: „Es bestehen aktuell keine Erkenntnisse.“

Jetzt veröffentlichte die Bezirksregierung Arnsberg unter dem Link:
http://www.bezreg-arnsberg.nrw.de/themen/e/erdgas_rechtlicher_rahmen/index.php
u.a. eine Karte über die „Lage der erteilten Erlaubnisfelder zur Aufsuchung von Kohlenwasserstoffen in NRW“. Da ist ersichtlich, dass auch für große Gebiete im HSK sogenannte Erlaubnisse erteilt worden sind. Das gilt offenbar für das gesamte Stadtgebiet von Arnsberg und Sundern so wie für Randbereiche von Eslohe und Meschede. Über die Presse wurde zudem bekannt, dass sich im Hochsauerlandkreis der Konzern Wintershall Holding GmbH die Konzession gesichert hat.

Nach Angaben der Bezirksregierung Arnsberg liegen derzeit zuzüglich zu bereits 20 für NRW erteilten “Aufsucherlaubnissen” 9 weitere Anträge auf Erteilung einer Aufsuchungserlaubnis vor. Bei 6 Anträgen würden verschiedene Unternehmen um Aufsuchungsfelder konkurrieren. Folglich ist der Run auf das Gas groß. Es ist anzunehmen, dass auch im Hochsauerland nach Schiefergas gebohrt werden soll.
In einigen Nachbarregionen wie im Münsterland wurden Befürchtungen laut, die Gasförderung, das sogenannte Fracking, sei mit großen Umweltschäden verbunden. Bürgerinnen und Bürger wehren sich und gründeten Bürgerinitiativen gegen die Förderung von „unkonventionellem Erdgas“. Der Regierungspräsident versprach unterdessen, seine Entscheidungen zum Thema „Erdgas“ öffentlich zu machen.

Der Informations- und Diskussionsstand im Hochsauerlandkreis in Sachen „Schiefergasprobebohrungen“ ist nach Meinung der Sauerländer Bürgerliste (SBL) bisher unzureichend. Daher bat das SBL-Kreistagsmitglied Reinhard Loos am 22.03.2011 den Landrat erneut um die Beantwortung der Fragen:

Ist Ihnen offiziell bekannt, ob im Hochsauerlandkreis Genehmigungen für „Schiefergas-Probebohrungen“ erteilt worden sind oder erteilt werden
sollen, bzw. ob Anträge auf Genehmigungen gestellt worden sind?

Wenn ja, wo genau sollen die Bohrungen erfolgen?

Wer sind die Antragsteller?

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„Unkonventionelles Erdgas“

By admin at 3:57 am on Wednesday, December 15, 2010

Laut Antwort auf ein Schreiben des SBL-Kreistagsmitglied Reinhard Loos hat die Kreisverwaltung keine „aktuellen Erkenntnisse“ über Erdgasprobebohrungen im Hochsauerlandkreis.

Nach Recherchen der Sauerländer Bürgerliste (SBL) ist bisher die Genehmigung für Probebohrungen in der Gegend um Nordwalde im Münsterland erteilt worden. Es sei auch eine Lizenzvergabe erfolgt. Die berechtige aber nicht automatisch zu Probebohrungen; sondern diene zum Schutz vor Konkurrenz, berichteten die Grünen im Landtag NRW. Zuständig für die Beantragung bzw. die Genehmigungen der Bohrungen ist die Bergbaubehörde bei der Bezirksregierung Arnsberg.

In Nordwalde will laut Zeitungsberichten die Firma Exxon „Unkonventionelles Erdgas“ fördern. Die Westfälischen Nachrichten veröffentlichten dazu, nach Aussage des Energie-Experten Werner Zittel seien für eine rentable Förderrate viele Bohrungen nötig: Rodungen, Abgase sowie Straßenbau und ¬-lärm würden Anwohner belästigen. Der Experte sei überzeugt, dass das geplante Exxon-Verfahren gefährlich ist. Dabei setze der Konzern auch hochgiftige Chemikalien und jede Menge Sand ein. Zittel hielte es für denkbar, dass Verbin dungen des Gases oder der Chemikalien in darüberliegende Schichten gelangen. Bohrlöcher könnten leckschlagen und Chemikalien ins Trinkwasser gelangen.

Offenbar haben die Energie-Multis auch Schiefergasvorkommen im Sauerland im Visier. Gastipp.de veröffentlichte am 03.11.2010: „Die Gesamtfläche, in der Schiefergas-Lagerstätten zunächst erkundet werden sollen, entspricht der Hälfte der Fläche NRWs. Der Schwerpunkt dabei soll im nördlichen Münsterland liegen. In Borken, Steinfurt und Nordwalde will ExxonMobil demnach in Kürze Bohrungen durchführen. Betroffen sein sollen auch das nördliche und südliche Ruhrgebiet sowie Kreise im Sauerland.“

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