Informationen und Meinungen zur Kreispolitik im HSK

Fehlplanung

By admin at 12:30 am on Tuesday, December 5, 2017

Dass Behörden manchmal nicht in der Lage sind, eine sinnvolle Verkehrsplanung zu machen, war heute wieder im HSK-Ausschuss für Wirtschaft, Struktur und Tourismus festzustellen.
Es ging um einen Antrag, den die SPD-Kreistagsfraktion bereits im Februar 2017 gestellt hatte. Anlass waren die langen Staus auf dem Straßen von und nach Winterberg an den Wintersportwochenden.

Also wurden drei Arbeitsgruppen eingerichtet, die fast nur aus Behördenmitarbeitern bestanden. Sie befaßten sich mit den Themen Kommunikation, Verkehrslenkung und Öffentlicher Personennahverkehr. Schauen wir uns das Ergebnis der ÖPNV-Arbeitsgruppe näher an. In der Drucksache 9/874 wird so darüber berichtet:
“Kurzfristige Entlastung wird durch die Reaktivierung und Weiterentwicklung des SkiBusses AstenExpress erreicht, der durch die Stadt Winterberg für die Saison 2017/2018 bestellt wurde.
Der Fahrplan zum neuen saisonalen Angebot ist in Anlage 1 dargestellt.”

Also werfen wir nun einen Blick auf den Fahrplan des Skibusses, der zwischen Winterberg Bahnhof und den Skigebieten verkehrt. Er soll an den Wochenenden zwischen 26.12.2017 und 04.03.2018 verkehren.
Was dürfen Fahrgäste von einem solchen Skibus erwarten? Dass er sie zum Bahnhof bringt, und zwar dann, wenn dort auch Züge fahren. Doch dieses Ziel wurde weit verfehlt.
Als Beispiel hier die Busankünfte am Winterberger Bahnhof an Sonntagen. Dafür ist es wichtig zu wissen, dass die Züge in Richtung Meschede – Arnsberg – Dortmund dort immer zur Minute X:31 abfahren, von 09:31 bis 18:31 Uhr.
Der erste Bus erreicht den Winterberg Bahnhof um 09:38 Uhr; dann wird kaum ein Skifahrer schon die Rückreise antreten. Der nächste Bus kommt um 12:38 Uhr am Bahnhof an. Das ist für Vormittags-Skifahrer interessant, aber die Wartezeit auf den nächsten Zug beträgt inakzeptable 53 Minuten! Die weiteren 6 Skibusse erreichen den Bahnhof stündlich von 14:08 Uhr bis 18:08 Uhr, und außerdem um 16:38 Uhr. Die Wartezeiten auf den Zug betragen also 23 oder 53 Minuten. Das bedeutet viel verlorene Zeit auf der Piste und lange Wartezeiten am Bahnhof. Sinnvoll ist diese Planung nicht. Damit wird die Nutzung der Bahnverbindung nach Winterberg nicht attraktiv, und die Staus bleiben so lange wie im letzten Winter…
Es sollte möglich sein, dass die Skibusse jeweils zwischen X:20 und X:25 Uhr am Winterberger Bahnhof ankommen, so dass die Fahrgäste bequem in den Zug umsteigen können!

Noch unverständlicher ist es, dass bei den Beamten der Kreisverwaltung, als dieses Thema heute im für Verkehr zuständigen Ausschuss angesprochen wurde, keinerlei Bereitschaft erkennbar war, die Planungen für den Busfahrplan so zu ändern, dass eine gute Verknüpfung zwischen Bus und Bahn erfolgt. Leider besteht das Problem der schlechten Verknüpfnug zwischen Bus und Bahn im HSK öfters…

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Sauerland-Ferien-Service-GmbH – Wer und was ist das genau?

By adminRL at 12:56 am on Friday, September 9, 2016

Diese Frage stellte die Kreistagsfraktion Sauerländer Bürgerliste (SBL/FW) Mitte August 2016 dem Landrat. Reinhard Loos, Fraktionssprecher der SBL/FW, schrieb:

„Sehr geehrter Herr Landrat,
sehr geehrter Herr Ausschussvorsitzender,
die Homepage der Sauerland-Ferienservice GmbH meldet eine Veränderung. Unter „News“ ist von einer Bündelung der Kompetenzen der Sauerland-Tourismus e.V. und der neuen „Sauerland-Ferienservice GmbH“ zu lesen. Die „Bündelung“ soll zum 01.01.2017 erfolgen. Das erklärte Ziel ist, „im direkten Kontakt zu allen Leistungsträgern unserer Region das be-stehende Reservierungssystem zu optimieren und neue Servicemodule anzubieten“. Von Beginn des nächsten Jahres an, wird der Sauerland-Tourismus e.V. nicht mehr für das Bu-chungssystem TOMAS zuständig sein.

Klick:
http://www.sauerland-ferienservice.de/news/

Daher möchten wir fragen:

1. Wer und was genau ist die Sauerland-Ferien-Service GmbH? Wer ist der Eigentümer?

2. Wie ist die Abgrenzung zwischen dem Sauerland-Tourismus e.V. und der Sauerland-Ferien-Service GmbH?

3. Welche Kostenersparnisse ergeben sich durch diese Neuorganisation für den HSK und für den Sauerland-Tourismus e.V.?

4. Ist abzusehen, ob ab dem 01.01.2017 der Zuschuss des HSK für den Sauerland-Tourismus e.V. sinkt? Wenn ja, um welchen Betrag?

5. Entstehen den Hotels und Pensionen etc. durch diese Veränderung Mehrkosten? Wenn ja, in welcher voraussichtlichen Größenordnung?“

Die Antwort aus dem Kreishaus mit Datum vom 31.08.2016 in Kurzform:

Eigentümer der Sauerland-Ferien-Service-GmbH ist der Gesamtverkehrsverein Schmallenberger Sauerland e.V..

Eine Veränderung tritt ab dem 01.07.2017 ein. Dann wird die Betriebspflege der im TOMAS-System online buchbaren Betriebe, die jetzt noch mit dem Sauerland-Tourismus e.V. unter Vertrag stehen, von der Sauerland-Ferien-Service-GmbH übernommen.

Kostenersparnisse wird es dadurch nicht geben.

Der Zuschuss des HSK für den Sauerland Tourismus e.V. wird nicht reduziert.

Die Konditionen verändern sich. Ab 2017 gibt es für Hotels und Pensionen eine Preisstaffelung nach Betten/Einheiten eingeführt. Die Preisliste ist unter
www.sauerland-ferienservice.de/Kosten
abrufbar.

Für alle, die es das Antwortschreiben lieber komplett lesen möchten, hier ist es:

„Ihre Anfrage gem. § 11 GeschO für den Kreistag des Hochsauerlandkreises;
hier: Sauerland-Tourismus e.V. und Sauerland-Ferien-Service GmbH vom 16.08.2016

Sehr geehrter Herr Loos,

in Abstimmung mit dem Sauerland-Tourismus e.V. beantworte ich Ihre Fragen wie folgt:

Frage 1 Wer und was genau ist die Sauerland—Ferien-Service GmbH? Wer ist der Eigentümer?

Die Sauerland-Ferien-Service GmbH mit Sitz in 57392 Schmallenberg, Poststraße 7, ist seit 1999 im Handelsregister des Amtsgerichtes Arnsberg unter HRB 2405 eingetragen.
Eigentümer ist der Gesamtverkehrsverein Schmallenberger Sauerland e.V..
Die Tätigkeitsbeschreibung lautet: Vermittlung von Wander- und Pauschalreisen und Unterkünften sowie sonstige gewerbliche Dienstleistungen.

Frage 2 Wie ist die Abgrenzung zwischen dem Sauerland-Tourismus e. V. und der Sauerland-Ferien-Service GmbH?

Beim Internet- und Buchungsservice findet künftig eine intensive Zusammenarbeit statt, wobei sich die Aufgaben wie folgt abgrenzen:
Ab dem 01.01.2017 wird die Aufgabe der Betriebspflege der im TOMAS—System online buchbaren Betriebe, die derzeit mit dem Sauerland-Tourismus e.V. unter Vertrag stehen, zur Sauerland-Ferien-Service GmbH überführt. Betriebe haben durch die Sauerland-Ferien-Service GmbH die Möglichkeit, Zimmerleistungen und Pauschalen zu verkaufen.
Der Sauerland-Tourismus e.V. wird TOMAS—Hauptmandant bleiben und – in Zusammenarbeit mit allen Mandanten im Sauerland – die technische Plattform weiterhin betreuen.

Frage 3 Welche Kostenersparnisse ergeben sich durch diese Neuorganisation für den HSK und für den Sauerland-Tourismus e. V.?

Für den Sauerland—Tourismus e.V. und damit den ihn tragenden Hochsauerlandkreis wird es keine Kostenersparnisse geben, da das derzeit für den Buchungsservice eingesetzte Personal neue Aufgaben innerhalb des breiten Aufgabenspektrums einer regionalen Tourismusorganisation übernehmen wird (Fortführung Sauerland-Gastgeberwerkstatt, Projektmanagement Innovationswerkstatt NRW etc.)

Frage 4 Ist abzusehen, ob ab dem 01.01.2017 der Zuschuss des HSK für den Sauerland—Tourismus e. V. sinkt? Wenn ja, um welchen Betrag?

Der Zuschuss des Hochsauerlandkreises wird in der bisherigen Höhe weiter benötigt, um das breite Aufgabenportfolio des Sauerland-Tourismus e.V. erledigen zu können.
Die Mitgliedsbeiträge des Sauerland—Tourismus e.V. wurden im übrigen seit der Vereinsgründung zum 01.01.2004 nicht angehoben.

Frage 5 Entstehen den Hotels und Pensionen etc. durch diese Veränderung Mehrkosten? Wenn ja, in welcher voraussichtlichen Größenordnung?

Der Betriebseintrag im TOMAS-System wird ab dem 01.01.2017 zur Sauerland-Ferienservice GmbH zu veränderten Konditionen übergehen.
Bisher bezahlte ein Betrieb jährlich 120 € plus einmalig 35 € für die Ersterfassung; hinzu kamen die fälligen Provisionen bei entsprechenden Buchungen über das System.
Ab 2017 wird eine Preisstaffelung nach Betten/Einheiten eingeführt (zum Beispiel Betriebe bis neun Betten / Ferienwohnungen bis zwei Einheiten zahlen dann 180 € jährlich
– siehe Preisliste unter www.sauerland-ferienservice.de/Kosten. Die Provisionskonditionen bleiben unverändert.“

Fazit:
Es wird mal wieder teurer. Der Sauerland-Tourismus gibt Aufgaben an eine GmbH ab, reduziert aber nicht sein Personal entsprechend. Und die Pensionen müssen höhere Beiträge als bisher für das Online-Buchungssystem zahlen…

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Ferienportal für das Sauerland – Alles neu? Alles anders? Oder doch nicht?

By adminRL at 8:57 pm on Saturday, August 20, 2016

Bisher gehört die Vermittlung von Unterkünften zu den Aufgaben des Sauerland-Tourismus e.V. Dieser Verein mit Sitz in Bad Fredeburg ist für den Tourismus im Sauerland zuständig und erhält dafür vom Hochsauerlandkreis einen jährlichen Zuschuss von immerhin 600.000 Euro. Potentielle Gäste können über ein Portal im Internet eine passende Unterkunft suchen und buchen: https://tportal.toubiz.de/sauerland/ukv/search?externalUrl=1&frame=1&lang=de&reset=1. Auch die Betreiber der gebuchten Unterkünfte zahlen dafür, und zwar eine Provision von 15% des Preises für die gebuchten Leistungen. In der Verwaltung des Sauerland-Tourismus e.V. sind mehrere Mitarbeiter für das System zur Unterkunftsvermittlung (“TOMAS”) tätig.

Nun soll es eine erhebliche Veränderung geben, wie die Homepage der “Sauerland-Ferienservice GmbH” meldet. Unter „News“ ist auf den Seiten dieses Unternehmens von einer Bündelung der Kompetenzen der Sauerland-Tourismus e.V. und der neuen „Sauerland-Ferienservice GmbH“ zu lesen. Die „Bündelung“ soll zum 01.01.2017 erfolgen. Das erklärte Ziel ist, „im direkten Kontakt zu allen Leistungsträgern unserer Region das be-stehende Reservierungssystem zu optimieren und neue Servicemodule anzubieten“. Von Beginn des nächsten Jahres an, wird der Sauerland-Tourismus e.V. nicht mehr für das Buchungssystem TOMAS zuständig sein.
Klick:
http://www.sauerland-ferienservice.de/news/

Zwar gibt das neue Unternehmen auf seiner Homepage im Impressum an, es sei unter “HRB 2405″ im Handelsregister des Amtsgerichts Arnsberg eingetragen. Ein Abfrage dieser HRB-Nummer unter http://www.handelsregisterbekanntmachungen.de/?aktion=suche erbringt jedoch “0 Treffer”.

Die Kreistagsfraktion Sauerländer Bürgerliste (SBL/FW) interessiert sich für das Wieso und Warum der Umorganisation und für damit eventuell verbundene Kosten oder Ersparnisse. Die SBL/FW stellte daher am 16.08.2016 diese Fragen an den Landrat:

1. Wer und was genau ist die Sauerland-Ferien-Service GmbH? Wer ist der Eigentümer?

2. Wie ist die Abgrenzung zwischen dem Sauerland-Tourismus e.V. und der Sauerland-Ferien-Service GmbH?

3. Welche Kostenersparnisse ergeben sich durch diese Neuorganisation für den HSK und für den Sauerland-Tourismus e.V.?

4. Ist abzusehen, ob ab dem 01.01.2017 der Zuschuss des HSK für den Sauerland-Tourismus e.V. sinkt? Wenn ja, um welchen Betrag?

5. Entstehen den Hotels und Pensionen etc. durch diese Veränderung Mehrkosten? Wenn ja, in welcher voraussichtlichen Größenordnung?

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Thema verfehlt

By adminRL at 12:09 pm on Tuesday, March 3, 2015

600.000 Euro pro Jahr zahlt der Hochsauerlandkreis als Mitgliedsbeitrag an den “Sauerland Tourismus e.V.”, die Tourismusorganisation, die außer für den HSK auch noch für die Kreise Olpe, Soest und Märkischer Kreis sowie für die Gemeinden Willingen und Diemelsee aus dem hessischen Nachbarkreis Waldeck-Frankenberg und für Bad Wünnenberg aus dem Kreis Paderborn zuständig ist. Die Geschäftsstelle sitzt in Fredeburg und hat 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Daneben haben die Kreise eigene Wirtschaftsförderungsgesellschaften und die Städte und Gemeinden eigene Tourismusorganisationen.

Der Mitgliedsbeitrag für den HSK ist recht hoch. Als am 08.12.2014 im Ausschuss für Wirtschaft, Struktur und Tourismus (WST) über das Tourismusbudget des HSK gesprochen wurde, fragte die SBL nach, was denn mit diesem Mitgliedsbeitrag geschehe. Obwohl der Kreisdirektor im Ausschuss anwesend war und dieser auch Vereinsvorsitzender des Sauerland Tourismus e.V. ist, wollte oder konnte niemand die Frage beantworten. Also beschloss der Ausschuss, dass in einer der nächsten Sitzungen der Geschäftsführer des Tourismus-Vereins Auskunft über die Mittelverwendung geben und Fragen der Ausschussmitglieder beantworten sollte. So steht es auch klar im Sitzungsprotokoll.

Der Geschäftsführer des Vereins war in der Sitzung des WST-Ausschussses am 02.03.2015 im Mescheder Kreishaus anwesend, und er hielt einen Vortrag. Aber anscheinend hatte ihn niemand über den Zweck des Vortrags informiert, oder er hatte es nicht zur Kenntnis genommen. Denn in dem Vortrag ging es um Übernachtungszahlen, Marketing und Imagestrategien des Sauerland Tourismus e.V. Auch das war interessant, aber über die Mittelverwendung des hohen Vereinsbeitrags erfuhren die Ausschussmitglieder gar nichts. Auch Nachfragen der SBL-Ausschussmitglieder Eickhoff und Loos blieben unbeantwortet, z.B. zur Berechnung des Beitrags für die anderen Vereinsmitglieder. Der Vereinsvorsitzende kündigte an, man könne ja mit dem Protokoll eine “Excel-Liste” versenden…
Wir sind gespannt, was und wann wir nun erfahren.

Als es um die Buchungen von Übernachtungen ging, erklärte der Geschäftsführer des Sauerland Tourismus e.V, man müsse sehen, dass die Buchungen über die regionale Organisation vorgenommen werden, damit den Betrieben nicht 15% oder 20% an Provision für bundesweite Portals wie booking.com verloren gingen.
Das ist eine sehr seltsame Auskunft! Denn die heimischen Betriebe müssen für das Buchungssystem des Sauerland Tourismus einen Jahresbeitrag von 120 Euro zahlen und außerdem für jede über das Internetportal dieses Tourismus-Vereins erfolgte Buchung 15% Provision plus Mehrwertsteuer. Das führt dann zu einer Kostenbelastung von über 15% auf den Übernachtungspreis, für viele Betriebe sogar in Höhe von etwa 20%. Die Provisionshöhe war also kein überzeugendes Argument für den Sauerland Tourismus e.V. …

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Bobbahn beschäftigt Leiharbeitnehmer

By adminRL at 11:07 pm on Saturday, December 13, 2014

Eine Überraschung enthält der Wirtschaftsplan der Bobbahngesellschaft “ESZW GmbH”, der mit den Sitzungsunterlagen für die Kreistagssitzung am 19.12.2014 vorgelegt wurde: Auf Seite 13 ist in der Stellenübersicht für das Jahr 2014 zu lesen, dass drei Saisonarbeitskräfte zur Eisbearbeitung nicht mehr beschäftigt werden. Stattdessen wurde ein Vertrag mit einer Leiharbeitsfirma abgeschlossen. “Von der Agentur werden 6 Mitarbeiter für 5 Monate jeweils 20 Std. die Woche gebucht.”

Es geht also nicht um unvorhersehbaren und/oder kurzfristigen Bedarf für Ausfälle, sondern die Bobbahngesellschaft ersetzt planmäßig bisher bestehende reguläre (befristete) Arbeitsverhältnisse durch Leiharbeitnehmer. Ist das vertretbar für eine Gesellschaft, deren Gesellschafter der HSK und die Stadt Winterberg sind? Als die SBL im Wirtschaftsausschuss des HSK nach Kosten und Lohn nachfragte, erhielten wir zur Antwort, es entstünden keine Mehrkosten für den Kreis. Falls dies zutreffen sollte, würden die Leiharbeitnehmer viel schlechter bezahlt als ihre von der Bobbahngesellschaft selbst eingestellten Vorgänger. Denn etwa die Hälfte des Rechnungsbetrages der Verleihfirma bleibt in der Verleihfirma hängen, und umsatzsteuermäßig könnte das auch noch Verluste bringen…

Auf die Frage der SBL nach dem Grund für diese Langzeit-Ausleihe von Arbeitnehmern erklärte die Geschäftsführung, es seien keine geeigneten Mitarbeiter auf dem Arbeitsmarkt verfügbar. An dieser Aussage haben wir große Zweifel. Hat man versucht, diese Tätigkeiten Arbeitssuchenden oder Flüchtlingen (denen die Kreisverwaltung bisher die Arbeitserlaubnis verweigert hat!) anzubieten? Es erscheint sehr unwahrscheinlich, dass sich in diesen Personenkreisen nicht mindestens 6 Personen finden lassen, die diese Arbeit machen können und wollen!

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“Wir in Südwestfalen” ??

By admin at 2:10 am on Monday, December 2, 2013

Am 20. November erschien die erste Ausgabe eines neues Magazins. “Wir in Südwestfalen. ‘Alles Echt’ – unsere Region im Porträt” steht auf der Titelseite. Laut Impressum beträgt die Gesamtauflage 440.000 Exemplare. Verteilt wurde es in den 5 südwestfälischen Kreisen als Beilage in den Tageszeitungen (SO, MK) bzw. in einem Anzeigenblatt (HSK, OE, SI). Herausgegeben wird es von den Zeitungsverlagen, “in Zusammenarbeit mit der Südwestfalen Agentur“. Diese Agentur ist eine gemeinsame Einrichtung der südwestfälischen Landkreise, die für die Abwicklung der Regionale-Projekte gegründet worden war. Ihre Aufgaben würden regulär 2014 auslaufen. Nun versucht die Agentur, ihr Weiterbestehen zu erreichen (mit einem Zuschuss des HSK von dann noch 120.000 Euro pro Jahr), neben anderen bereits bestehenden gemeinsamen Institutionen. Das sind z.B. der Sauerland-Tourismus (jährlicher Zuschuss des HSK: 600.000 Euro) und die Regionalagentur Hellweg-Sauerland (120.000 Euro). Daneben hat die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des HSK teilweise ähnliche Aufgaben (> 300.000 Euro).

Bei dem Titel des Magazins könnten die Leserinnen und Leser ja erwarten, es ginge darum, dass die Bürgerinnen und Bürger die gesamte Region näher kennenlernen. Schließlich fehlt es bisher an einer gemeinsamen Identität für Südwestfalen. Im Vorwort, geschrieben von zwei Mitarbeitern der Südwestfalenagentur, heißt es: “Wir wünschen Ihnen Zeit sich einmal quer durch diese Region zu lesen“. Doch weit gefehlt!

Zunächst bekam unsere Redaktion die im Kreis Soest verteilte Ausgabe des Magazins in die Hände. Sie umfaßt 48 Seiten, darunter ausführliche Teile für den Kreis Soest und für den Märkischen Kreis. Der HSK kommt in diesem umfangreichen Heft fast nicht vor; es gibt nur kleine Hinweise auf Veranstaltungen der Bobbahn, zwei Unternehmen und einen Weihnachtsmarkt. Das scheinen auch die Anzeigenkunden so zu sehen: Nur eine einzige der zahlreichen Werbeanzeigen stammt von einem Unternehmen aus dem HSK.

Dann fiel uns auch die im HSK verteilte Ausgabe in die Hände. Hier gibt es einen vierseitigen Lokalteil aus dem HSK, darunter eine ganzseitige Anzeige eines Möbelhändlers. Über den Kreis Soest erfahren wir fast nichts. Von den 48 Seiten der Soester Ausgabe finden sich nur 15 Seiten identisch in der HSK-Ausgabe wieder, darunter 4 ganzseitige Anzeigen, mehrere kleinere Anzeigen, ein zweiseitiges “Wimmelbild-Poster” und die Titelseite. Die gemeinsamen Inhalte bestehen vor allem aus einem dreiseitigen Interview mit Franz Müntefering, mit einem ganzseitigen Foto am Möhnesee.

Sieht so ein gemeinsames Magazin für eine Region aus? Es scheint sich eher um ein Werbeblatt für Teilregionen und für die Südwestfalenagentur zu handeln, mit vielen Anzeigen. “Alles Echt”?

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Drei Stellschrauben (Gastbeitrag)

By admin at 3:45 pm on Wednesday, August 14, 2013

Der folgende Beitrag stammt ohne Ergänzungen und ohne Kürzungen von Herrn Wäscher, dem Geschäftsführer der Firma s.a.b. AG aus Friedrichshafen, die bzw. deren Nachfolge-Firma der Partner der Stadt Winterberg beim Oversum-Projekt ist.
Die Veröffentlichung dieses Gastbeitrags auf den Seiten der SBL bedeutet nicht, dass sich die SBL in irgendeiner Weise mit den Inhalten identifiziert. Wir legen aber Wert auf Transparenz und Pluralität – und vermissen sie selbst oft.
Zu Transparenz und Pluralität gehört für uns auch die Veröffentlichung der Meinung von Andersdenkenden, um dadurch eine kritische und sachbezogene Diskussion zu ermöglichen. Nachdem ein Redakteur in seinem Blog „esplorado.de“ schrieb, es würden „Herrn Wäscher und Herrn Wolff keine Instrumente zur Verfügung (stehen), um ihre Sicht der Dinge angemessen und umfassend in der Öffentlichkeit darstellen zu können“, hatte der verantwortliche Redakteur des SBL-Blogs in einem Kommentar die Veröffentlichung eines Beitrags von Herrn Wäscher angeboten.

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Nur drei Stellschrauben und das Oversum leuchtet für Winterberg

Das Ganze vor seinen Teilen sehen (Scharnhorst)

Winterberg bekam mit dem innovativen Konzept ” Oversum ” ein Leuchtturmprojekt, welches ein Glücksfall für die Bürger und Gäste von Winterberg ist. ( So der Bürgermeister, der Landrat der Regierungspräsident und verschiedene Landesminister ) bei Richtfest, Eröffnungsfeier und anderen Veranstaltungen noch im vergangenen Jahr.
Das so gelobte Vorzeigeprojekt wurde im Mai 2012 für und in Winterberg Realität. Oversum erzeugte für Winterberg zusätzlich europaweite Aufmerksamkeit; sämtliche Medien berichteten darüber.

Alles war gut, im Wettbewerb um die Weltmeisterschaften 2015 konnte sich Winterberg – nicht zuletzt mit dem Kurparkprojekt – durchsetzen. Das übergeordnete Ziel war klar: „Förderung des Tourismus und Sicherung des Wohlstands der Winterberger Bürger.“

Leider fehlt es in der Winterberger Verwaltungsspitze an Menschen, die sich mit Leidenschaft der Sache als Ganzes widmen und das übergeordnete Ziel nicht aus den Augen lassen.
Statt dessen wird im Kleinen um Machtpotentiale gerungen, die ja ausschließlich nur einer Person … zustehen.

Mit nur drei Stellschrauben wäre dieses, für Winterberg so wichtige “Ei ” wieder zum Glänzen zu bringen.
Mann setze seinen Einfluss zur Verringerung der Kosten beim Energiedienstleister ( S1 )und bei der Sparkasse Hochsauerland ( S2 ) ein und kombiniere diese betriebliche Entspannung mit einem Schuss Realitätsbewusstsein der Verwaltungsspitze, in dem die Verantwortlichen der Stadt dazu stehen, dass sie in den Verträgen mit dem Investor Wolfram Wäscher leider nur die Schulen und Vereine berücksichtigt haben.
Die Eintrittspreise für ihre Bevölkerung hingegen haben sie außen vor gelassen.

Üblicherweise, ob PPP oder Eigenlösung, sorgen Städte für ihre Familien, Senioren, Behinderte und andere Gruppen in dem sie die Eintrittspreise subventionieren. Dadurch können sozialverträgliche Eintrittspreise im Bereich von 3 – 5 € realisiert werden.
Im Falle der Stadt Winterberg war eine Bezuschussung des Betriebes nicht gewünscht.

Die Stadt Winterberg hat in den Verträgen keinen Bedarf angemeldet. (deshalb ist auch der ”’Mietvertrag Bad”’ vertraulich und geheim – so wollten es die Verantwortlichen im Rathaus – nur dieser Vertrag – schon komisch … ??)

Stellschraube Nr. 3 Die Stadt Winterberg zahlt einen Betriebskostenzuschuss für den allgemeinen Badebetrieb. Die Stadt Winterberg hat im Mietvertrag Bad lediglich eine Nutzungsgebühr für ihre Schulen und Vereine zugesagt, einen sozialen Ausgleich für bürgerfreundliche Eintrittspreise hingegen nicht. – mal ganz offen: „ Wo sollten diese Kosten auch sonst her kommen, wenn nicht von der Stadt ? ”

Stattdessen streiten die Stadtväter, an ihrer Spitze Werner Eickler über Betriebskosten und zerstören lautstark und mit Gewalt alles was für die gesunde Zukunft Winterbergs von Bedeutung sein könnte. Das Oversum !

Übrigens das Oversum ist nur zur Hälfte eine PPP, die andere Hälfte ist eine normale und damit konservative Investition. Ich denke, es ist nicht zuletzt durch das Projekt Oversum bekannt geworden, wie der Stadtchef Werner Eickler mit Investoren umzugehen pflegt.

Wolfram Wäscher”

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Ferienpark Andreasberg – Entscheidung vertagt

By admin at 9:53 am on Tuesday, July 16, 2013

Am 4. Juli 2013 sollte in Olpe bei der Sitzung des Regionalrats eine neue Entscheidung zum Ferienpark Bestwig-Andreasberg fallen. So stand es jedenfalls auf der Tagesordnung.

Der Projektentwickler mit dem klangvollen Namen „Landgut Andreasberg GmbH“, der nach der Insolvenz der niederländischen Firma „NedVastGoed“ im August 2012 das Projekt vorantreiben möchte, plant größer als es der Regionalrat in einer seiner letzten Sitzungen entschieden hatte. Die GmbH ist mit der Begrenzung der Ferienanlage auf 200 bis 250 Wohneinheiten nicht einverstanden. Das Argument: In dieser Größenordnung ist das Projekt unrentabel. 299 Ferienhäuser mit 350 Ferienwohnungen plus Zentralgebäude hält der neue Projektentwickler für erforderlich. Das entspricht ziemlich genau der ursprünglichen Planung von „NedVastGoed“.

Der Rat der Gemeinde Bestwig stimmte den neuen Plänen schon zu. Nun muss noch die Hürde „Regionalrat“ genommen werden. Das sollte, wie gesagt, am 4. Juli geschehen. Nach unseren Informationen passierte aber nichts, außer, dass die Entscheidung auf die nächste Sitzung des Regionalrats vertagt wurde. Die ist für Oktober 2013 terminiert.

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Ferienpark Bestwig-Andreasberg – Neuer Investor will neue Entscheidung

By admin at 10:47 pm on Tuesday, July 2, 2013

Voraussichtlich fällt am 04. Juli 2013 im Regionalrat eine neue Entscheidung zum Ferienpark Bestwig mit Standort Andreasberg-Stüppel. (Die Sitzung beginnt um 09:30 Uhr, im Sitzungszimmer I (Großer Saal, EG) des Kreishauses Olpe, Westfälische Straße 75, 57462 Olpe.)

Warum?
Der Beschluss des Regionalrats vom 13.12.2012, wonach die Größe der Ferienanlage auf 22 ha baulich genutzte Fläche mit 200 bis 250 Wohneinheiten begrenzt werden soll, stößt bei dem neuen Projektentwickler „Landgut Andreasberg GmbH“ auf wenig Sympathie. Die „Landgut Andreasberg GmbH“ sprang nach der Insolvenz der „Firma NedVastGoed“ aus den Niederlanden im August 2012 sozusagen in die Bresche. Der aktuelle Projektentwickler vertritt die Auffassung, eine Reduzierung der Größe des Vorhabens auf die oben erwähnten 200 bis 250 Wohneinheiten sei nicht möglich. Nur unter Beibehaltung der ursprünglich geplanten Größe (299 Ferienhäuser/350 Ferienwohnungen plus Zentralgebäude) könne das Projekt rentabel umgesetzt werden könne.

Der Gemeinderat Bestwig hat den neuen Plänen bereits zugestimmt. Nun liegt der Ball beim Regionalrat. Die Mitglieder dieses Gremiums sollen nun laut Beschlussvorschlag am 04. Juli 2013 darüber entscheiden, ob sie ihren erst vor einem halben Jahr gefassten Beschluss kippen. Das sind die vorgeschlagenen Beschlussvarianten:
1. Der Regionalrat nimmt die Information zur Kenntnis.
2. Der Regionalrat nimmt zur Kenntnis, dass der Antrag im Widerspruch zu seinem Beschluss vom 13.12.2012 (TOP 7) steht.
3. Variante a:
Der Regionalrat lehnt es ab, die Regionalplanungsbehörde zu beauftragen, die Entwurfsarbeiten zur Änderung des Regionalplans entsprechend dem Antrag des Vorhabenträgers (Landgut Andreasberg GmbH) vom 17.05.2013 durchzuführen.
Variante b:
Der Regionalrat beauftragt die Regionalplanungsbehörde, die Entwurfsarbeiten zur Änderung des Regionalplans entsprechend dem Antrag des Vorhabenträgers (Landgut Andreasberg GmbH) vom 17.05.2013 durchzuführen.

So schön wie die Träume vom Tourismus-Boom im Sauerland auch sind, sie sind nicht unumstritten. Die Ferienanlagenbetreiber setzen neben Gästen aus Deutschland vor allem auf Touristen aus den Niederlanden. In unserem Nachbarland sind Feriendörfer sehr beliebt und entsprechend zahlreich vorhanden. Die NL haben die größte Ferienparkdichte der Welt, das erläuterte ein Podiumsteilnehmer und Analyst von Immobilienobjekten mit Schwerpunkt Ferienparks beim Branchentreffen der Immobilienwirtschaft am 20. Juni 2013 im Oversum in Winterberg. Er erklärte auch, die Auslastung würde schwierig, wenn ein Ferienpark zu klein ist. Wenn er zu groß ist, würde es aber ebenfalls schwierig; denn dann fänden die Gäste die ersehnte Ruhe nicht. 150 bis 200 Häuser sind nach Ansicht des Analysten eine günstige Größe. Ob noch mehr Parks im Sauerland gebaut werden sollten, wollte der Fachmann nicht klar beantworten. Die “Betriebskanäle” (so der O-Ton des Referenten) sollten sicher gestellt werden, antwortete er auf Nachfrage. Wenn der Analyst Recht haben sollte, plant der Projektentwickler die „Landgut Andreasberg GmbH“ in Bestwig doch zu groß?!

Nochmal zum Branchentreff im Oversum: Die Zuhörerinnen und Zuhörer erfuhren auch, dass in Schmallenberg-Bödefeld ein kleiner Ferienpark (2,4 ha auf Erbpacht) in Planung ist. In Olsberg-Gevelinghausen soll auf 50.000 Quadratmetern ein Freizeit-Hotel entstehen. Davon sollen 20.000 Quadratmeter bebaubar sein. Wem auch immer schwebt dort ein „Sauerland-Gesundhotel in regionaltypischer Bauweise“ vor. Die Suche nach Partnern und Interessenten laufe.

Wohl denn ….. , hoffen wir auf die wunderbare Vermehrung von reisefreudigen, ruhesuchenden und vor allem einigermaßen zahlungskräftigen Touristen aus den Niederlanden, aus Deutschland und der großen weiten Welt!

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Ferienparkprojekte im HSK – Wie ist der Stand?

By admin at 10:50 pm on Sunday, June 16, 2013

Ferien- und Freizeitwelt Hochsauerland – in Planung sind seit mehreren Jahren weitere Ferienanlagen, z.B. in Andreasberg bei Bestwig, in Marsberg und in Sundern. Manch einer fragt sich: „Ist ein so großes Angebot wirtschaftlich sinnvoll oder lavieren wir uns sehenden Auges in ein Überangebot hinein?“

Doch wie ist der Stand bei den geplanten Projekten?

Nach unseren Informationen ist über den Ferienwohnpark oberhalb von Andreasberg in der Gemeinde Bestwig noch nicht endgültig entschieden worden. Der Regionalrat hatte auf eine Änderung des Konzepts hingewirkt. Über eine Realisierung des neuen, abgespeckten Konzepts wird der Regionalrat in seiner Sitzung am 04. Juli 2013 voraussichtlich entscheiden.

Und was ist in Andreasberg geplant?

„Einstimmiges Votum für 60-Millionen-Euro-Projekt. Niederländischer Investor begrüßt Entscheidung. Die ersten Häuser sollen Mitte des Jahres 2014 stehen. Die ersten unverbindlichen Gespräche liegen fast zehn Jahre zurück. Nach Jahren des Stillstands und heftiger Diskussionen kommt Bewegung in das 60-Millionen-Euro-Projekt eines niederländischen Investors. Der geplante Bau eines Ferienparks in Bestwig-Andreasberg am Stüppel rückt näher. … Der Regionalrat empfiehlt in seinem Beschluss, die Anzahl der geplanten Häuser von 350 auf 200 bis 250 Einheiten zu begrenzen. 22 des 40 Hektar großen Areals hält er für die Bebauung geeignet.“

Siehe:
http://www.derwesten.de/wr/staedte/nachrichten-aus-meschede-eslohe-bestwig-und-schmallenberg/ferienpark-in-andreasberg-wird-gebaut-2014-sollen-die-ersten-haeuser-stehen-id7391217.html

Eine „Jubelmeldung“ aus Bestwig von Anfang dieses Jahres liest sich so:
http://www.bestwig.de/bestwig-a-z/aktuelles/datum/2013/januar/31/artikel/einstimmige-rueckendeckung-fuer-ferienpark-konzept-am-stueppel.html

Bezüglich des geplanten Ferienparks Gut Wieringsen in Marsberg gibt es wenig bis keine Neuigkeiten. Offenbar ist der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) immer noch auf der Suche nach einem Investor!?

Was ist bzw. was war in Marsberg geplant?

„Seit 2008 ist die Stadt dabei, auf dem ehemaligen Musterhof ‘Gut Wieringsen’ vor den Toren von Marsberg einen naturorientierten Ferienpark mit dem Schwerpunkt Gesundheit zu entwickeln. Geplant waren bis zu 300 Wohneinheiten auf dem weitläufigen Gelände im Diemelbogen. Das rund 500.000 qm große Gelände mit den Ende der 30-er Jahre errichteten Gutsgebäuden befindet sich in Besitz des Bau- und Liegenschaftsbetriebs des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). Unter Einbindung des Gesundheitsstandortes Marsberg, werde das geplante Konzept sowohl beim Kreis wie auch bei der Bezirksregierung ‘grundsätzlich als sinnvolle Ergänzung zu bestehenden Ferienparks’ angesehen. Deshalb möchte die Stadt das Konzept auch weiterentwickeln und nach einem neuen Investor suchen.“

Im Mai 2012 meldete die WR, der Investor sei abgesprungen.

Klick:
http://www.derwesten.de/wr/staedte/nachrichten-aus-brilon-marsberg-und-olsberg/investor-fuer-gut-wieringsen-springt-ab-id6716843.html#1774169422

und:
http://www.wlz-fz.de/Lokales/Waldeck/Bad-Arolsen/Investor-fuer-Ferienpark-mit-300-Wohneinheiten-gesucht

In der Stadt Sundern in Amecke am Sorpesee soll auch etwas „Wunderbares und Großes“ entstehen. Doch nicht alle Bewohner sind mit den Planungen einverstanden. Es gründete sich eine Bürgerinitiative die das Projekt nicht so ohne weiteres passieren lassen will.

Was haben Stadt und Investor in Amecke vor?

„Mit dem Projekt Ferienpark Amecke wird die Errichtung von ca. 220 Ferienhäusern östlich des Sorpesees im Ortsteil Amecke geplant. Der Ferienpark entsteht in einem bisher geschlossenen Waldgebiet in Kuppellage oberhalb des Amecker Damms. Angedacht ist ein 4-Sterne Feriendorf incl. Freizeitanlagen sowie ein Hotel. Der Investor sagt bis zu 250000 Übernachtungen pro Jahr voraus. Das Projekt soll rein privatwirtschaftlich durch einen niederländischen Investor (Stepinvest) realisiert werden und steht nicht in direktem Zusammenhang mit dem Projekt Regionale 2013.“

Klack:
http://www.amecke21.de/ferienpark-amecke/

Kurzes Resümee:
200 bis 250 Wohneinheiten in Andreasberg
300 Wohneinheiten in Marsberg
220 Ferienhäuser in Sundern-Amecke

… und die alle zusätzlich zum bestehenden Angebot, wohlgemerkt zusätzlich zu so schicken Ferienanlagen wie dem Landal-Ferienpark mit seinen 200 Häusern in „am kahlen Berg“ in Winterberg.

Schau mal:
http://www.schiebener.net/wordpress/?s=landal

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Ferienanlagen im Hochsauerlandkreis – Wie viele verkraftet das Sauerland?

By admin at 12:29 am on Monday, May 6, 2013

Ferienanlagen aller Arten schießen in vielen Regionen in Deutschland wie Pilze aus dem Boden. Das Sauerland macht da keine Ausnahme. Das Debakel um den Schwimmbad- und Saunabereich vom Oversum zeigt aber leider schmerzlich, dass ein klangvoller Name, Vorschusslorbeeren, Minister und andere Promis und viel Tam Tam bei der Eröffnung absolut keine Erfolgs- und Langlebigkeitsgarantie bedeuten. Nicht Träume, nein, Albträume sind in Winterberg wahr geworden und das in deutlich weniger Zeit als einem Jahr.

In Sundern-Amecke versucht eine neue Bürgerinitiative mit viel Energie und Einsatz ein weiteres „Ferienparadies-Fiasko“ verhindern. Wer sich für Ziele und Argumente der BI „Amecke 21“ interessiert, klicke bitte hier:
http://www.amecke21.de

Mögliches Ungemach, sprich der Bau eines weiteren Ferienparks droht auch in Andreasberg bei Bestwig. Ein niederländischer Investor will dort für 60 Millionen Euro bis zu 250 Ferienhäuser bauen. Wahnsinn!
Klick:
http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-meschede-eslohe-bestwig-und-schmallenberg/ferienpark-in-andreasberg-wird-gebaut-2014-sollen-die-ersten-haeuser-stehen-id7391217.html

Kreistagsmitglied Reinhard Loos von der Sauerländer Bürgerliste (SBL) sieht den ungebremsten Trend zu immer noch mehr sauerländer „Ferien-Destinationen“ kritisch und schickte dem Landrat am 08. April 2013 diese Anfrage:
„Tourismus ist für das Sauerland seit Jahrzehnten von großer Bedeutung. Wir freuen uns darüber, dass zu allen Jahreszeiten Urlauber und Gäste das Sauerland besuchen, die vielfältigen touristischen Angebote nutzen und so zum wirtschaftlichen Erfolg unserer Region beitragen.

Doch die Planung und Projektierung immer neuer Ferienanlagen und anderer touristischer Einrichtungen beobachten viele Menschen mit Sorge. Nicht erst der „Fall Oversum“ macht deutlich, zu welchen Problemen Überangebot und finanziell aus dem Ruder laufende Bauvorhaben und vollmundige Versprechen dubioser Investoren führen können, insbesondere im Rahmen von „PPP“-Projekten. Kritisch zu sehen sind auch Natur- und Flächenverbrauch.

Daher bitte ich folgende Fragen zu beantworten:
1. Wie viele Ferienparks, Ferienhäuser und große Hotelanlagen sind im HSK aktuell auf dem Markt und wie groß ist ihre Bettenzahl?
2. Welche Daten sind Ihnen bekannt über die durchschnittliche Auslastung der Ferienanlagen und Hotels?
3. Ist Ihnen bekannt, ob und wie viele Ferienanlagen, Ferienhäuser, Ferienparks und Hotels derzeit ungenutzt sind und leer stehen oder sich in Abwicklung befinden?
4. Wenn ja, wo befinden sich größere, leer stehende Ferienkomplexe, in welchem baulichen Zustand sind sie und wer sind die jeweiligen Eigentümer?
5. Welche Bauvorhaben für weitere, neue Ferienparks und -anlagen, sowie für größere Hotelanlagen im HSK sind Ihnen bekannt, wo sollen sie entstehen (in welcher Kommune, Ortsnähe, Waldnähe, am See) und über welche Bettenkapazitäten werden sie nach jetzigen Planungen verfügen?
6. Wer sind die jeweiligen Investoren und wie viele dieser Vorhaben sind als PPP-Projekte konzipiert?
7. Welche Ferienanlagen könnten Ihrer Einschätzung nach jetzt und in Zukunft in unmittelbarer Konkurrenz zueinander stehen?
8. Wie viele Hallen- und Freibäder sind bestehenden Ferienanlagen und Hotels angegliedert, wie viele weitere Bäder sind geplant?
9. Wie groß sind die Flächen (einschließlich des Wegenetzes), die für die in Planung und im Bau befindlichen Ferienanlagen verbraucht werden (im Einzelnen und insgesamt)?
10. Gibt es Ihrer Einschätzung nach bei einzelnen Projekten negative Auswirkungen auf Natur und Umwelt?
11. Sind Ihnen Gutachten auch von unabhängigen Fachleuten über Bedeutung und Auswirkungen von Ferienparks und –anlagen auf die regionale Wirtschaft bekannt und wie sind die Ergebnisse hinsichtlich der Wirtschaftlichkeitsberechnungen?
12. Gibt es auch Prognosen oder Gutachten über die Auswirkungen des Verdrängungswettbewerbs und, wenn ja, wo werden die stärksten Verdrängungseffekte erwartet?“

Als Antwort schickte der Organisationsbereich Strukturförderung, Regionalentwicklung des Hochsauerlandkreises mit Datum vom 25.04.2013 ein etwas zaghaft wirkendes Schreiben. Hier der Text mit den Antworten:

„Frage 1
Im April 2008 wurde das Gutachten „Chancen und Risiken der Tourismuswirtschaft unter Einbeziehung von Feriengroßanlagen im Hochsauerlandkreis” (BTE-Gutachten, April 2008), vorgestellt (Drs. 7/1019). Darin ist u. A. eine Übersicht über Ferienparks in Nordrhein-Westfalen und angrenzenden Bundesländern dargestellt.

Frage 2
Es sind keine Daten bekannt

Frage 3
Nein

Frage 4
s. Frage 3

Frage 5
Im unter Frage 1 genannten BTE-Gutachten sind ebenfalls der Bestand und die Planungen von Feriengroßanlagen dargestellt (Kapitel 3.2.1). Weitergehende Erkenntnisse liegen nicht vor.

Frage 6
Es liegen keine Informationen vor

Frage 7
s. BTE-Gutachten

Frage 8
Es liegen keine Informationen vor.

Frage 9
s. Antwort zu Frage 5.
Im Übrigen ist in Ferienanlagen auch immer ein großer Anteil an Grünanlagen und Flächen mit Begleitgrün vorhanden.

Frage 10
Bei bestehenden und genehmigten Anlagen wurde die Frage im Bauleitplanverfahren abgearbeitet. Bei den geplanten Verfahren ist das Planungsstadium der Bauleitplanung noch nicht erreicht.

Frage 11
Nicht bekannt

Frage 12
Nicht bekannt“

Zwar erübrigt sich ein Kommentar zu dieser „Antwort“. Trotzdem, wir können es nicht lassen, unsere Verwunderung darüber zu formulieren, dass der HSK bei der Antwort auf die Frage 1 lediglich auf ein fünf Jahre altes Gutachten (77 Seiten stark) verweist. Das nicht mehr taufrische BTE-Gutachten erkannte übrigens Chancen und Risiken für Ferienanlagen. Ein Resümee auf Seite 72 liest sich so:

„Neue, zusätzliche Ferien(groß)anlagen haben im Hochsauerlandkreis eine Perspektive auf Wirtschaftlichkeit, wenn sie:
durch Verknüpfung mit der Region und ihre Angeboten eine attraktive Alternative zu preiswerten Flugreisen und Urlaubsreisen zu Schnäppchenpreisen darstellen,
sowohl neue Sauerlandgäste akquirieren und Nachfrage aus überkommenen Quartieren im Sauerland zu sich umlenken können.“

Sämtliche 77 Seiten des Gutachtens sind hier zu finden:
https://sdoffice.hochsauerlandkreis.de/vorgang/?__=LfyIfvCWq8SpBQj0MjyGawFWu8Vn7Ui2QezGJ

Seit April 2008 hat sich auf dieser Welt doch das ein oder andere getan! Vor fünf Jahren waren z.B. Energiepreise und Wohnungsmieten noch nicht in solch astronomischen Höhen gestiegen wie heute. Manche potentiellen Urlauber verfügten damals noch über ein spürbar höheres frei verfügbares Einkommen als jetzt. Und vor fünf Jahren stand in Winterberg noch kein Ei mit dem Namen „Oversum“ in der Landschaft, das bekanntlich der Landrat im Oktober letzten Jahres als ein gutes Beispiel dafür benannte, wie sichtbar gute privatwirtschaftliche Planung harmonisch im kommunalen Raum entstehen kann.

Klick:
http://politikfotogermany.wordpress.com/2012/10/08/kommunen-melden-beratungsbedarf-bei-sab-ag-an; http://www.openpr.de/news/691922/Kommunen-melden-Beratungsbedarf-bei-SAB-AG-an.html

In Winterberg ist die Harmonie nun leider hin.

Wie sieht es mit der Balance aus? Geht auch die verlustig, wenn mehr und noch mehr große Ferienanlagen in die sauerländer Landschaft einbetoniert werden? Dazu hatten wir vom Hochsauerlandkreis eine Stellungnahme erwartet. Doch die Kreisverwaltung hält sich da lieber bedeckt.

Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen, ist das etwa die Strategie des Hochsauerlandkreises? Oder ist die Behörde der Ansicht, der Markt wird es schon richten (so wie beim Oversum)? Oder trifft das eine wie das andere zu? Wir wissen es nicht.

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