Informationen und Meinungen zur Kreispolitik im HSK

Muss der Kreis einen Flugplatz finanzieren?

By admin at 8:24 am on Monday, June 7, 2010

In Meschede-Schüren gibt es einen “Verkehrslandeplatz”. Er verfügt über eine 900 m lange asphaltierte Start- und Landebahn und über zwei je 250 m lange Start- und Landebahnen für Segelflieger. Etwa 9.400 Flugbewegungen gab es im Jahr 2009, davon 250 gewerbliche. Das bedeutet, dass pro Woche etwa 2 Flugzeuge gewerblich starteten und landeten.

Gesellschafter dieses Flugplatzes ist (über die kreiseigene Vermögensverwaltungsgesellschaft) der HSK. Er muss daher auch alle Verluste tragen. Und die fielen reichlich an: zwischen 2002 und 2008 beliefen sie sich je Jahr auf 74.000 Euro bis 237.000 Euro, insgesamt waren es in 7 Jahren 850.000 Euro Minus.

Der 1980 für 30 Jahre geschlossene Vertrag, der den Kreis zur Aufrechterhaltung des Flugplatzbetriebs verpflichtet, läuft jetzt aus. Somit besteht nun die Chande, sich von diesem Kostenverursacher zu trennen – wie im Kreistag von SBL und Grünen wiederholt gefordert. Es bioetet sich z.B. an, dass die beiden den Platz nutzenden Vereine ihn übernehmen. Denn den Nutzen der Motorfliegerei haben nur sehr wenige, die Umweltschäden sind hoch, und Segelflugplätze werden andernorts (z.B. in Arnsberg und Oeventrop) auch von den Vereinen und nicht vom Kreis betrieben.

Doch in der letzten Sitzung des Wirtschaftsausschusses hat die Kreisverwaltung ein anderes Modell vorgeschlagen. Der Platz soll vom Kreis als Gesellschafter fortgeführt werden. Zwar soll ein neues Konzept zu geringeren Personalkosten führen. Aber es drohen weitere Kostenlawinen: Für die Segelfliegerschule besteht ein Sanierungsstau von etwa 200.000 Euro. Und für die Motorflugzeughalle ist “kurz- bis mittelfristig ein Neubau zu errichten; eine Renovierung wäre wirtschaftlich nicht sinnvoll” (so die Sitzungsvorlage). Dafür liegen “erste vorsichtige Kostenschätzungen” bis zu 600.000 Euro vor!

Fazit: Es wäre nicht nachvollziehbar, wenn der HSK alleiniger Gesellschafter und somit Kostenträger dieses teuren Flugplatzes für Motorflugzeuge bliebe, und gleichzeitig die Schließung des Bildungszentrums am Sorpesee beschlossen würde.

Darüber entscheiden wird der Kreistag am 02.07.2010.

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