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Riesiger Justizaufwand führte nur zur Zahlung von 700 Euro

By admin at 11:39 pm on Saturday, February 5, 2011

Nach vier Jahren wurde jetzt der juristische Schlussstrich unter eine angebliche Korruptionsaffäre gezogen. Harald Friedrich war unter Bärbel Höhen Abteilungsleiter im NRW-Umweltministerium, wurde aber von deren Nachfolger Uhlenberg nach kurzer Zeit entlassen. Im Mai 2008 folgten die Festnahme bei einer spektakulären bundesweiten Großrazzia und eine dreiwöchige Untersuchungshaft. Nun endete die Aktion mit einer Auflage von 700 Euro wegen falsch abgerechneter Geschäftsessen. „Die Sache ist erledigt“, bestätigte der Leitende Oberstaatsanwalt Helmut Schoß gegenüber WDR.de. Er sei erleichtert, sagte Friedrich, dass unter „diese Sache nun ein Strich“ gezogen worden sei. Die umfangreichen und mit aller Härte geführten Ermittlungen gegen Friedrich sind damit endgültig im Sande verlaufen, so berichtet der “Soester Anzeiger”.

Der Fall Friedrich wird als einer der größten Flops der NRW-Justiz in die Annalen eingehen. Friedrich wurde vorgeworfen, die Abwasserabgabe des Landes zweckwidrig verwendet zu haben. Friedrich soll als Kopf eines Kartells fungiert haben, das 4,5 Millionen Euro umgelenkt haben soll. 270 Fahnder des Landeskriminalamts wurden aufgeboten, um zeitgleich bundesweit zahlreiche Büros und Privatwohnungen zu durchsuchen. Später wurden Friedrich dann auch noch Vergabemanipulationen und Datendiebstahl vorgeworfen.

Jahrelang war der Fall Friedrich heftig umstritten zwischen der damaligen rot-grünen Opposition und der mittlerweile abgewählten schwarz-gelben Landesregierung. SPD und Grüne hatten den Vorwurf erhoben, ein unliebsamer Kritiker solle mundtot gemacht werden. Friedrich hatte sich immer wieder lautstark für eine technische Aufrüstung der Trinkwassergewinnung in ganz NRW eingesetzt; das hätte millionenschwere Investitionen erfordert. Monatelang beschäftigte sich auch ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss minutiös mit sämtlichen Details.

Am Ende blieb nichts übrig von all den Vorwürfen. Der mit aller Härte der Justiz Verfolgte gilt mit der Verfahrenseinstellung gegen Geldauflage als unschuldig.

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Pingback by zoom » Umleitung: Priester mit Freundin, kleiner Grundkurs für Revolutionäre, Judith Kerr, Geld schläft nicht, Werbe-Automat Twitter und mehr. «

February 7, 2011 @ 10:11 pm

[…] Einer der größten Flops der NRW-Justiz: Riesiger Justizaufwand führte nur zur Zahlung von 700 Euro … sbl […]

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