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Neuer Wasserexperte überprüft Trinkwasserversorgung

By admin at 8:47 pm on Friday, April 18, 2008

 

Uhlenberg verteidigt Wasserexperten: Kein «Gefälligkeitsgutachten»

 

(dpa) |  18.04.2008, 15:04

 

Düsseldorf. Nordrhein-Westfalens Umweltminister Eckhard Uhlenberg (CDU) hat den von ihm berufenen PFT-Gutachter Prof. Max Dohmann gegen Kritik verteidigt, er habe «Gefälligkeitsgutachten» für die Müllbranche erstellt.

Dieser Vorwurf sei durch nichts zu belegen, sagte Uhlenberg am Freitag im WDR Radio. Ermittlungsverfahren gegen Dohmann seien «gegenstandslos eingestellt worden».

Der emeritierte Professor für Wasserwirtschaft an der RWTH Aachen soll mit einem Expertengremium die Maßnahmen des Umweltministeriums gegen die Belastung der Ruhr mit der Industriechemikalie PFT bewerten und Empfehlungen für die Trinkwasser-Versorgung in Nordrhein- Westfalen gegeben.

Uhlenberg hatte mit diesem Schritt auf Kritik an seinem Krisenmanagement reagiert. Dem Umweltminister war vorgeworfen worden, geschönte Messwerte zur PFT-Belastung veröffentlicht zu haben.

Dohmann stand nach Feststellung des «Untersuchungsstabes Antikorruption« des nordrhein-westfälischen Innenministeriums seit Mitte der 80er Jahre «in engen fortlaufenden geschäftlichen Verbindungen» zum Entsorgungsunternehmer Helmut Trienekens.

Gleichzeitig habe er ein Gutachten für eine Kommune erstellt, ohne «den offenkundig bestehenden, einer unabhängigen Stellung als neutraler Sachverständiger zuwiderlaufenden Interessenkonflikt gegenüber seinem Auftraggeber» offenbart zu haben, heißt es in dem Bericht der Korruptionsermittler aus dem Jahr 2003.

Trienekens gilt als Schlüsselfigur in diversen Müllskandalen. Im Juni soll vor dem Landgericht Bonn gegen ihn wegen schwerer Bestechung verhandelt werden.

Uhlenberg sagte zu den Vorwürfen gegen Dohmann, der Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft sei ein normaler Vorgang. Der Professor habe ein Gutachten erstellt. «Aber der Vorwurf, dass es ein Gefälligkeitsgutachten ist, dieser Vorwurf ist falsch.»

Für Dohmann spreche auch, dass er vom damaligen grünen Bundesumweltminister Jürgen Trittin in den Umweltrat der Bundesregierung berufen worden war. Dies sei erfolgt, nachdem über die Vorwürfe gegen Dohmann diskutiert wurde. Dohmann war von 2000 bis 2004 Mitglied des Umweltrates.

Auch die CDU-Landtagsfraktion verteidigte die Berufung Dohmanns. Seine fachliche Qualifikation sei auch von den Grünen gewürdigt worden, sagte CDU-Umweltexperte Friedhelm Ortgies. Er zitierte aus einer Rede der früheren NRW-Umweltministerin Bärbel Höhn (Grüne) anlässlich der Emeritierung Dohmanns im Juli 2004.

Damals hatte Höhn erklärt, das Institut für Siedlungswasserwirtschaft habe unter Dohmanns Leitung mit seinen Forschungsergebnissen ganz entscheidend zum exzellenten Ruf der RWTH Aachen beigetragen.

 

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