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SBL unterwegs in den Bergen rund um Bestwig

By admin at 2:08 am on Sunday, October 12, 2008

Die SBL-Mitglieder unternahmen kürzlich einen kleinen Ausflug in die heimatlichen Weihnachtsbaumkulturen rund um Bestwig. Schließlich ist ja schon bald wieder Weihnachten! Hier das Resümee:

Von den weitläufigen Monokulturen im Nierbachtal und an der Elpe waren die Mitglieder der Kreistagsfraktion sehr beeindruckt, wenn auch nicht gerade positiv.
Wo man hinschaut „Tännekes“. Frisch und gesund wirkendes “Unkraut” hat zwischen den Tannenbäumchen Seltenheitswert. Das muss wohl irgendwie tot gespritzt worden sein!? Der Acker auf dem die Bäumchen stehen, sieht auch nicht gerade locker und lebendig aus, sondern macht eher den trostlosen Eindruck eines Schuttabladeplatzes.

Da fragt man sich, was da wohl alles drin sein könnte, zumal wir ja seit 2006 alle wissen, dass so manch ein Baumschul- und Weihnachtsbaumgeländebesitzer oder –pächter im Sauerland mit sogenannten Bodenhilfsstoffen der Firma GW Umwelt „gedüngt“ hat.

Eine Folge dieser „Bodenverbesserung“ ist vermutlich, dass das Wasserwerk einen Brunnen in Ostwig vom Netz nehmen mußten, und unser Trinkwasser nun besonders aufwändig und teuer aufbereiten muss. Die krebserregenden PFT-Substanzen, die durch die “Weihnachtsbaumdünger” in die Böden und dann in die Gewässer gelangten, müssen aus dem Trinkwasser heraus gefiltert werden, um unser aller Gesundheit zu schützen.

Wahrscheinlich finden sich im Rohwasser auch noch andere wunderbare Chemie-Mixturen; denn schließlich pflegen und hegen die Weihnachtsbaumproduzenten ihre Kulturen mit nicht gerade umweltfreundlichen Spritzmitteln. Diese Chemiebrühe wird sich wohl nicht in NICHTS auflösen.

Wie uns aus Zeitungsberichten noch in Erinnerung ist, schossen im Sommer 2007, nach schweren Regenfällen, große Mengen Schlamm von den Weihnachtsbaumhängen im Nierbachtal den Bach und die Hänge herunter in`s Tal und sorgten im Nierbachtal und in Bestwig für größere Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen. Straßen und Plätze mußten gereinigt und der Dreck entsorgt werden. Gut möglich, dass damals mit den Schlamm-Wasser-Massen große Mengen des exklusiven PFT-Spritzmittel-Gemisches zu Tal geschwämmt wurden. Wohin mag der Schlamm wohl entsorgt worden sein?

Diese und viele andere Fragen stellten sich die Mitglieder der Sauerländer Bürgerliste in Anbetracht der trostlos aussehenden Weihnachtsbaumflächen.

Darum hatte die SBL-Kreistagsfraktion im August 2008 eine umfangreiche Anfrage zu dem Thema „PFT im Nierbachtal, an der Elpe und der Ruhr“ an den Landrat gestellt. Jetzt liegen die Antworten vor. Leider wurden einige Fragen nicht beantwortet, wie z.B. die nach den Schadensverursachern.

Sicherlich fragen sich auch viele Bürgerinnen und Bürger, warum wieder einmal die Allgemeinheit für die Schäden, die durch die Weihnachtsbaum-Monokulturen entstanden sind und noch entstehen werden, zahlen muß? Warum werden diejenigen, welche Gewinne auf Kosten von Umwelt, Natur und der Gesundheit von Mensch und Tier machen, nicht zur Verantwortung gezogen? Warum nennen die Behörden, auch auf gezielte Nachfrage hin, nicht Ross und Reiter, sondern verschanzen sich hinter Datenschutz und angeblichem Nichtwissen? Gibt es Querverbindungen zwischen Abfallwirtschaft, Baumschulen/Weihnachtsbaumproduzenten und Verwaltung und Politik?

Die Fraktion Sauerländer Bürgerliste sieht auch noch einen weiteren Aspekt und zwar den, dass sich die verstärkte Aufforstung der leer geräumten Kyrillflächen mit Weihnachtsbaum- und Schnittgrünkulturen zusätzlich negativ auswirken wird. Nach Ansicht der SBL sollte das Umweltministerium die Förderung für Laubmischwälder dringend erhöhen.

Ganz aktuelle Rätsel geben die unterschiedlichen Ergebnisse der Bodenproben einer Weihnachtsbaumfläche aus dem Nierbachtal auf. Die A-Probe wies lt. Mitteilung des Umweltministeriums NRW einen hohen PFT-Wert aus; die B-Probe des gleichen Materials einen deutlich geringeren. Die ermittelten Werte und wie sich der Unterschied zwischen A- und B-Probe erklären läßt, konnte die SBL-Fraktion auch auf Nachfrage hin noch nicht in Erfahrung bringen. Es hieß, es seien jetzt neue Bodenproben genommen worden. Sobald die neuen Ergebnisse fest stünden, gebe es Informationen.

Filed under: Hintergrund zu PFT,Landschaftsschutz2 Comments »

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