Informationen und Meinungen zur Kreispolitik im HSK

Wo kommt der Wind unter die Räder?

By adminRL at 12:17 am on Wednesday, March 16, 2016

Vorweg: Im HSK wurden in den letzten 4 Jahren 11 Genehmigungen für die Errichtung von Windkraftanlagen erteilt, im laufenden Jahr bisher 12. 18 der insgesamt 23 Genehmigungen betreffen das Gebiet der Stadt Marsberg.

SBL/FW stellt Anfrage
Weil es bis dato keine eindeutigen Informationen über die Zahl der im Hochsauerlandkreis beantragten Windparks und Windräder gab, bat Reinhard Loos, der Fraktionssprecher der Kreistagsfraktion Sauerländer Bürgerliste (SBL/FW), den Landrat am 1. März 2016 um die Beantwortung einiger Fragen.

Fragen und Antworten auf einen Blick
Hier die Fragen der SBL/FW (vom 01.03.2016) und die entsprechenden Antworten der Kreisverwaltung (Stand 09.03.2016, versandt am 15.03.2016):

Wie viele Anträge auf Genehmigung der Errichtung von Windkraftanlagen liegen dem Hochsauerlandkreis derzeit vor (Zahlen bitte über Antragsteller, Windparks und Windräder)?
„Anzahl der Antragsteller: 22; Anzahl der Windparks: 15; Anzahl der beantragten WEA: 76“

Wie teilen sich die Anträge auf die 12 Städte und Gemeinden im Kreisgebiet auf?
„Stadt Arnsberg: 2 Anträge – 8 Anlagen
Gemeinde Bestwig: 2 Anträge – 6 Anlagen
Stadt Brilon: 6 Anträge – 20 Anlagen
Stadt Marsberg: 3 Anträge – 20 Anlagen
Stadt Meschede: 1 Antrag – 1 Anlage
Stadt Olsberg: 5 Anträge – 21 Anlagen
Stadt Sundern: 2 Anträge – 6 Anlagen
Stadt Winterberg: 1 Antrag – 3 Anlagen“

Demnach gab es bis zum 09.03.2016 in Eslohe, Hallenberg, Medebach, Schmallenberg keine aktuellen Anträge auf Genehmigung der Errichtung von Windkraftanlagen. Bei den „restlichen“ Kommunen lagen am 09.03.2016 22 Anträge auf insgesamt 76 Anlagen vor.

Wer sind die potentiellen Investoren?
„Private Investoren (z.B. Bürgerwindparks), öffentliche oder gemischtwirtschaftliche Unternehmen (z.B. Stadtwerke), sowie klassische Projektentwickler.“

Wie viele Anträge wurden in den Jahren 2012, 2013, 2014, 2015 und 2016 genehmigt (Zahlen je Jahr, sonst aufgeteilt wie in Frage 1)?
Wie teilen sich die in den Jahren 2012 bis 2016 erteilten Genehmigungen insgesamt auf die einzelnen Städte und Gemeinden auf?
„Folgende Windenergieanlagen wurden genehmigt:
2012: 0
2013: Gemeinde Bestwig 3, Stadt Brilon 1, Stadt Marsberg 1, Stadt Sundern 1
2014: 0
2015: Stadt Marsberg 5
2016: Stadt Marsberg 12“

Ergo wurde im Hochsauerlandkreis in etwas mehr als 4 Jahren (seit dem 01.01.2012 bis zum 09.03.2016) die Errichtung von insgesamt 23 Windenergieanlagen genehmigt.

Die Kreisverwaltung ergänzte ihr Antwortschreiben um folgenden Hinweis:
Die öffentlichen Genehmigungsverfahren nach dem Bundes-lmmissionsschutzgesetz werden auf der Internet-Startseite des Hochsauerlandkreises bekannt gemacht.
Auf der Internetseite des Hochsauerlandkreises werden alle im Kreisgebiet beantragten, genehmigten und errichteten Windenergieanlagen in einer aktuellen Kartendarstelllung mit Anlagenkenndaten aufgeführt. Diese Anwendung erreichen Sie unter der Rubrik Bürgerservice – Umwelt — Immissionsschutz oder unter dem Suchbegriff WKA sowie unter dem folgenden Link:
http://www.geoserver.hochsauerlandkreis.de/website/VVindV11/

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Gescheiterte Aktien-Strategie des HSK

By adminRL at 4:07 pm on Thursday, February 18, 2016

Zum Ausfall der RWE-Dividende erklärt Reinhard Loos, Vorsitzender der SBL/FW-Kreistagsfraktion im Hochsauerlandkreis:

Gestern hat der Vorstand der RWE bekannt gegeben, dass der Hauptversammlung am 20. April 2016 vorgeschlagen werden soll, keine Dividende zu zahlen. Wirklich überraschend kommt dies nicht.

Mit dieser Ankündigung ist die Anlagepolitik der Mehrheit im Kreistag und des Landrats des Hochsauerlandkreises endgültig gescheitert. Nach extremen Kursverlusten der RWE-Aktien in den letzten Jahren fällt nun auch noch die Dividende aus, die zuletzt dem HSK noch fast 6 Mio Euro pro Jahr einbrachte.

Der HSK besitzt – direkt und indirekt – etwa 5,86 Mio RWE-Aktien, fast 1% des gesamten Aktienbestandes des Energiekonzerns. In der Eröffnungsbilanz des Kreises waren die Aktien im Jahr 2008 noch mit einem Kurswert von mehr als 86 Euro bewertet. Kurz darauf erfolgte eine Korrektur, was eine Reduzierung der “Ausgleichsrücklage” des Kreises um etwa 24 Mio Euro zur Folge hatte. Vor zwei Jahren musste der Kreistag wegen des sinkenden RWE-Aktienkurses eine weitere Abwertung des Vermögens beschließen, um 267 Mio Euro.

Nun ist der Aktienkurs auf nur noch etwa 10 Euro gesunken. Es ergibt sich daraus ein weiterer Wertberichtigungsbedarf von mehr als 110 Mio Euro nach unten.

Im Sommer 2009 beschloss die Mehrheit des Kreistags sogar noch den Nachkauf von weiteren RWE-Aktien im Wert von etwa 30 Mio Euro – als “strategische Anlage” und gegen den Widerstand der SBL-Fraktion, die gegen diesen Beschluss sogar geklagt hatte. Diese “Strategie” von Kreistagsmehrheit und Landrat ist nun komplett gescheitert, und das war absehbar. Es war unverantwortlich, in so großem Maße Kapital nur beim Energiekonzern RWE einzusetzen. Die Unternehmenspolitik der RWE war nie zukunftsträchtig. Andere Kommunen (wie z.B. Düsseldorf haben sich bereits vor einigen Jahren – und damit rechtzeitig – von den RWE-Aktien getrennt.

Was bleibt dem HSK:
• eine Reduzierung des Vermögens des HSK um den unvorstellbaren Betrag von über 400 Mio. Euro,
• und der völlige Ausfall der Dividendeneinnahmen.

Bezahlen müssen dafür letztlich die Bürgerinnen und Bürger sowie die Unternehmen im HSK. Denn die Einnahmen aus den Aktien dienten früher der Mitfinanzierung der Busbetriebsgesellschaft RLG und der Schul- und Bildungseinrichtungen. Dieses unsichere Konstrukt ist nun zusammengebrochen, und gleichzeitig sind die finanziellen Reserven des Hochsauerlandkreises sehr drastisch geschrumpft.

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Milliarden-Geschäfte

By adminRL at 7:45 pm on Sunday, October 4, 2015

Immer wieder ein Thema im HSK ist die RWE. Der Hochsauerlandkreis hält (direkt und indirekt) fast 6 Mio RWE-Aktien, die (nach aktuellem Stand) seit 2013 Wertberichtigungen in der Bilanz des Kreises in Höhe von fast 400 Mio Euro (!!!) zur Folge hatten und haben werden.

Über die “Kopplung” des stellvertretenden CDU-Bundesvorsitzenden (und NRW-Politikers) A. Laschet mit der RWE hat WDR 5 am 02.10. einen hörenswerten Kommentar gesendet:
http://www.wdr5.de/av/audiozweiminutenliebefuerarminlaschet102-audioplayer.html

Ein Ausschnitt:
“Jahrzehntelang hat der RWE-Konzern von Essen aus ein sehr schön einleuchtendes Milliarden-Geschäft gepflegt. … Kommunen mit Aktien und örtliche Politiker mit Pöstchen versorgen. Das funktionierte wunderbar…”

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Hellefelder Höhe – Was ist dran an den Gerüchten?

By adminRL at 12:00 am on Thursday, July 16, 2015

Manchmal stehen doch merkwürdige Dinge in der Zeitung.

Zum Beispiel druckte die WP am 27. Juni 2015 einen kleinen Bericht, dass in Sundern Gerüchte kursieren, wonach es einen „Interessenten“ gibt, der an die Stadt Sundern 300.000 Euro gezahlt hat. Wofür das stattliche Sümmchen geflossen sein soll? Ja, das schrieb die WP auch. Laut Aussage eines städtischen Beigeordneten handelt es sich um eine Planungskostenvereinbarung nach Baugesetzbuch, „um Kosten in der Vorbereitung des Teilflächenplanes zu decken.“

Um was geht es? Es geht um die mögliche Windkraftfläche „Hellefelder Höhe“. Manche Sunderaner wünschen sich wohl dort oben bald Windräder zu sehen. Andere wollen das anscheinend ganz und gar nicht. Auch die zuständige Kreisverwaltung in Meschede hat bis dato zu diesem speziellen Standort eine ablehnende Haltung. Die „Hellefelder Höhe“ ist schließlich ein Landschaftsschutzgebiet.

Was ist nun dran an diesen Gerüchten um die „geflossenen“ 300.000 Euro? Die Kreistagsfraktion Sauerländer Bürgerliste möchte das wissen. Darum schickte sie dem Hochsauerlandkreis am 30. Juni 2015 diese Anfrage:

“Anfrage gemäß § 11 Abs. 1 der Geschäftsordnung des Kreistags
Thema: Konzentrationszonen für Windenergienutzung im Stadtgebiet Sundern

Sehr geehrter Herr Landrat,
sehr geehrter Herr Ausschussvorsitzender,
die mögliche Ausweisung von Flächen für Windenergienutzung in der Landschaftsschutzzone „Hellefelder Höhe“ ist in der Bevölkerung sehr umstritten.
Eine Veröffentlichung der WP vom 27.06.2015 über einen Interessenten, der an die Stadt Sundern 300.000 Euro gezahlt haben soll, löst vermutlich bei einigen Bürgerinnen und Bürgern Gerüchte und Missverständnisse aus.

Daher möchten wir Sie bitten, folgende Fragen zu beantworten:
• Beabsichtigt der Hochsauerlandkreis, entgegen aller bisherigen Aussagen und Entscheidungen, die Fläche „Hellefelder Höhe“ aus dem Landschaftsschutz zu entlassen? Wenn ja, warum?
• Ist Ihnen bekannt, ob es für das Gebiet „Hellefelder Höhe“ Bauvoranfragen gibt? Wenn ja, wie ist derzeitige Stand der Dinge?
• Ist Ihnen bekannt, dass ein oder mehrere Interessent/en für WKA-Planungen im Bereich “Hellefelder Höhe” an die Stadt Sundern 300.000 Euro und/oder Summe XY gezahlt haben soll? Wenn ja, was ist Ihnen über diesen Vorgang ansonsten noch bekannt?”

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Die gescheiterte Strategie des Landrats

By adminRL at 11:11 am on Tuesday, March 4, 2014

Immer wieder wollten Landrat und Kreiskämmerer dem Kreistag und den Einwohnern einreden, bei dem finanziellen Engagement des Hochsauerlandkreises bei der RWE handele es sich um eine planvolle Strategie. Noch in seiner Einbringungsrede zum Kreishaushalt erklärte der Landrat am 13.10.2013, das RWE-Vermögen des Hochsauerlandkreises sei “keine spekulative Geldanlage”.

Der HSK hält 5.936.679 von 614,7 Mio Aktien an der RWE, das sind etwa 0,97 Prozent des gesamten Aktienbestandes der RWE.

Heute morgen wurden die Meldungen bestätigt, dass die RWE im Jahr 2013 nicht weniger als 2,76 Mrd Euro Verlust eingefahren hat: http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/rwe-meldet-2-8-milliarden-euro-verlust-fuer-2013-a-956749.html.
Damit beträgt der rechnerische Anteil des HSK an diesem Verlust immerhin 25,9 Mio Euro!!

Hinzu kommt der gewaltige Kursverlust der RWE-Aktien. Allein die 2009 auf Mehrheitsbeschluss des Kreistags für 30 Mio Euro zusätzlich gekauften RWE-Aktien haben mittlerweile einen Kursverlust von ca. 15 Mio Euro eingefahren.
Gleichzeitig wird aus dem Kreishaus behauptet, die Einführung eines Sozialtickets sei zu teuer. Und es wurde ein “Konzept” in Kraft gesetzt, die Kosten der Unterkunft für Empfänger von Grundsicherung um etwa 10% zu senken.

Erst vor wenigen Tagen veröffentlichte die konservative Wirtschaftszeitung “Handelsblatt” einen Bericht über eine Greenpeace-Studie: RWE hat die Energiewende verschlafen und viel zu wenig in erneuerbare Energien investiert. In einem kurz zuvor in derselben Zeitung veröffentlichten Kommentarheißt es: RWE hat 3 Mrd Euro Investitionen “in den Sand gesetzt”.

Deutlicher kann eine “Strategie” kaum scheitern…

UPDATE:
Sogar der RWE-Vorstandsvorsitzende hat heute endlich zugegeben, dass die RWE die Energiewende verschlafen hat. Auf der Bilanzpressekonferenz erklärte er u.a.: “sicher, wir haben auch Fehler gemacht. Wir sind spät in die erneuerbaren Energien eingestiegen – vielleicht zu spät.”. Naczulesen auf Seite 11 des Redemanuskripts.

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“Ökologisch und ökonomisch falsch”

By adminRL at 3:34 pm on Thursday, January 30, 2014

Auch in der Verbandsversammlung des Landschaftsverbandes wird über die RWE-Aktien diskutiert. In der heutigen Haushaltsberatung erklärte Birgit Niemann-Hollatz, Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, unter anderem:

“In dieser Wahlperiode haben wir es leider nicht geschafft, uns von den RWE-Aktien zu trennen. Dafür gab es bedauerlicherweise keine ausreichende Mehrheit. Das ist ökologisch und ökonomisch falsch. Es gibt überhaupt keinen sachgerechten Grund, dass die öffentliche Hand sich weiterhin an dem Essener Atom- und Braunkohle-Konzern beteiligt. Unsere Beteiligung an der RWE AG war in dieser Wahlperiode eine gewaltige Kapitalvernichtung. Vor vier Jahren, am 29. Januar 2010, hatte die RWE Stammaktie einen Kurs von 64 €, heute Morgen hatten wir 26,95 €. Noch schlimmer sieht es bei der Dividende aus: von ehemals 4,50 € in 2008 werden für 2013 wahrscheinlich nur noch 1 € ausgeschüttet werden.

Ich mache mal einen kurzen Abstecher zur Stadt Gütersloh: dort haben wir im Dezember 2013 einstimmig – mit einigen Enthaltungen – beschlossen, unsere RWE-Aktien zu verkaufen. Die Erträge werden jetzt zur Tilgung von Bankkrediten – also zur Verringerung der Verschuldung – eingesetzt. Wir hoffen, dass sich in der nächsten Wahlperiode auch in der Landschaftsversammlung eine Mehrheit für den Verkauf der RWE-Aktien ausspricht. Die Zeit ist mehr als reif, sich endlich vom RWE zu trennen.”

Quelle: http://www.gruene-lwl.de/dateien/artikel/2014-01-30_haushaltsrede_birgit_niemann-hollatz_presse.pdf

Auch im HSK wird die Diskussion weitergehen, spätestens dann, wenn der Landrat dem Kreistag in einigen Wochen erklären muss, wieso nun eine Abwertung der RWE-Aktien in der Bilanz des Kreises um etwa 250 – 300 Mio Euro erforderlich wird!

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Fracking – Platzt die Blase schon bald?

By adminRL at 7:13 pm on Wednesday, January 15, 2014

Ist der Fracking-Boom in den USA schon bald am Ende? Über entsprechende Anzeichen berichtet „Die Welt“ in ihrer Online-Ausgabe vom 12.01.2014.

Die Investitionen der Energiekonzerne in die Schiefergas- und Schieferölfelder der USA brachen demnach im letzten Jahr mit „nur“ 3,4 Milliarden Dollar um die Hälfte ein. Den scheidenden Shell-Chef Peter Vosser zitiert „Die Welt“ mit den Worten: „Das Geschäft mit unkonventionellem Erdgas hat sich nicht so entwickelt wie erhofft”. Zudem gebe es in den USA weitere, teils auch technische Probleme bei der Schiefergasförderung, wie schnell erschöpfte Quellen und die unzulängliche Pipeline-Infrastruktur. Das ist Balsam für die Seele der Fracking-Gegner!

Doch „Die Welt“ lässt auch die Fracking-Freunde nicht im Regen stehen. Für sie heißt die gute Nachricht: „Marktbeoachter wie der unabhängige Hamburger Energie-Informationsdienst (EID) sehen in der jüngsten Investitionszurückhaltung allerdings nur eine vorübergehende Marktreaktion. …. Deshalb würden Produktionsfirmen ihre Investitionen jetzt vorübergehend umschichten, zum Beispiel in die preislich derzeit sehr viel attraktivere Erdöl-Förderung.“ Der Trend zum Schiefergas sei deshalb noch lange nicht zu Ende.

Das letzte Zitat kann für uns in Deutschland, in NRW und im Sauerland nur bedeuten, weiter sehr aufmerksam die Energie-Riesen und die „Gewaltigen der Politik“ zu beäugen, damit wir uns notfalls rechtzeitig wehren können. Der Druck der Lobbyisten ist wahrscheinlich größer als der Druck des ausströmenden Gases aus einem Bohrloch. Fracking ist noch lange nicht vom Tisch, nicht im Sauerland und nirgendwo!
Klick: http://www.welt.de/wirtschaft/article123781286/Fracking-Boom-in-Amerika-flaut-ueberraschend-ab.html

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Windkraftanlagen Online

By admin at 12:40 am on Friday, December 20, 2013

Heute veröffentlichen wir mal eine Pressemitteilung der Kreisverwaltung des HSK, original hier nachzulesen:

Windenergie: Daten jetzt online (19.12.2013)
Ab sofort stellt der Hochsauerlandkreis als Service Bestands- und Planungsdaten für Windenergieanlagen (WEA) für das Kreisgebiet im Internet unter http://www.geoserver.hochsauerlandkreis.de/website/WindV11 zur Verfügung. Dort können sich Interessierte über die Vorhaben im HSK informieren.

In der Karte sind die aktuell beantragten WEA (rot), die genehmigten, aber noch nicht errichteten WEA (orange) sowie die bereits errichteten WEA (grün) enthalten. Wird auf einen der farbigen Punkte geklickt, gibt es weitere Hinweise zu Hersteller oder Typ der jeweiligen Anlage. Weiterhin sind die von den Städten und Gemeinden geplanten oder ausgewiesenen Windvorrangzonen abgebildet. Der Datenbestand wird regelmäßig aktualisiert. Verbindliche Auskünfte zu den Genehmigungsverfahren erteilt die Untere Umweltschutzbehörde unter Telefon 02961/94-3155.

Die Lage der Standorte in der Karte ist nicht besonders gut erkennbar, aber mit etwas Ausdauer gelingt das.

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Nur Marsberg liegt gut im Rennen

By admin at 10:58 am on Friday, December 6, 2013

In den letzten Tagen wurde in den Sitzungen mehrerer Ausschüsse das neue “Integrierte Klimaschutzkonzept” vorgestellt. Es wurde im Auftrag des Kreises vom “Institut für Technologie- und Wissenstransfer Kreis Soest e.V.” erstellt. Viele interessante Vorschläge sind darin enthalten, u.a., dass der Kreis für seine eigenen Gebäude Strom aus erneuerbaren Energien beziehen soll. Dies wurde von der SBL bereits mehrfach beantragt, aber bisher von der Mehrheit im Kreistag abgelehnt.

Eine wesentlich Rolle in dem Klimaschutzkonzept spielt die Energieerzeugung im Kreisgebiet. Nach der Potentialabschätzung sei es bereits bei einem “Verhaltenen Zubau” an Windkraftanlagen, weit unter den bestehenden Möglichkeiten, möglich, dass in 10 Jahren nur noch 4% des im Kreisgebiet verbrauchten Stroms außerhalb des Kreises erzeugt würde (S. 139).

Aufschlussreich ist die Tabelle über die in den Städten und Gemeinden derzeit vorhandenen Windkraftanlagen (S. 115). Bis 2005 waren bereits 101 Windräder errichtet. Von 2006 bis 2012 sind nur noch 24 hinzugekommen, davon allein 17 in Marsberg. Die anderen 7 neuen Windräder in diesen Jahren wurden in Arnsberg (4), Bestwig (2) und Brilon (1) errichtet. Das ist ein sehr bedenkliches Ergebnis, denn die z.B. Stadt Brilon hat aufgrund ihrer sehr großen Fläche (mehr als Düsseldorf und Essen) und ihrer Höhenlage hervorragende Voraussetzungen für die Erzeugung von Windenergie. Die übrigen 8 Städte und Gemeinden haben in diesen 7 Jahren kein einziges neues Windrad vorzuweisen; das ist noch schlechter. In Olsberg, Winterberg und Eslohe stand Ende 2012 keine einzige Windkraftanlage, weil dort auch bis 2005 noch keine gebaut wurde.

Es kann nur besser werden…

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Lobbyisten kämpfen weiter für Fracking in Deutschland

By admin at 10:07 am on Friday, November 8, 2013

Jüngstes Beispiel aus der „Wirtschaftswoche“, Ausgabe 31.10.2103:
„BASF-Chef fordert Fracking-Test in Deutschland – Mit den deutschen Schiefergas-Vorkommen ließen sich zehn Jahre lang der Gasverbrauch Deutschlands sichern, sagte Kurt Bock bei einer Veranstaltung in Frankfurt. Diese Vorhaben ungeachtet zu lassen, sei ein Fehler.“
Klack: http://www.wiwo.de/unternehmen/energie/schiefergas-basf-chef-fordert-fracking-test-in-deutschland-/9011284.html
Die Argumente sind immer ähnlich, nämlich, dass Fracking einen großen Wirtschaftsboom auslösen wird, so wie aktuell in den USA. Dazu die „Wirtschaftswoche“:
„USA – Das neue gelobte Land – von Jürgen Flauger Quelle: Handelsblatt Online – Seitdem die USA die umstrittene Fracking-Methode zur Gasgewinnung einsetzen, ist das Land unabhängig von Importen. Andere Länder wollen nun nachziehen. Auf der Weltenergiekonferenz wird der Gasboom in den USA erörtert.“
Klick: http://www.wiwo.de/gasfoerderung-usa-das-neue-gelobte-land/8939876.html
Darüber, dass das „neue gelobte Land“ unübersehbar viele Probleme hat – mit den Staatsfinanzen, mit der Armut breiter Bevölkerungsschichten und mit dem hoch vergifteten Fracking-Abwasser – davon berichtet die „Wirtschaftspresse“ weniger. Erfolgsmeldungen ja – Katastrophenberichte nein danke! Darum lohnt sich ein Blick in „tagesschau.de“:
http://www.tagesschau.de/ausland/colorado-hochwasser100.html

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SBL wanderte zu geplanten Windkraft-Standorten am Heidkopf

By admin at 10:57 pm on Friday, October 25, 2013

Nachdem in der Ratssitzung in Olsberg am 17.10.2013 der „Teilflächennutzungsplan Windenergie“ mit großer Mehrheit befürwortet wurde, können potentielle Investoren vielleicht hoffen, dass sich die Umsetzung ihrer Windenergie-Vorhaben nicht weiter verzögert. Zu ihnen gehört auch die Waldinteressenschaft Forstinteressenschaft Assinghausen.

Schon ein Jahr vor dem erwähnten Beschluss im Olsberger Rat hatte der Vorsitzende der Assinghauser Waldinteressenschaft Forstinteressenschaft Bernd Simon die Mitglieder der im Kreistag des Hochsauerlandkreises vertretenen Sauerländer Bürgerliste (SBL) zu einer Besichtigung der Windrad-Standorte am Heidkopf eingeladen. An einem freundlichen, warmen Oktober-Sonntag war es nun endlich soweit. Eine kleine Gruppe Wanderer aus Assinghausen, Brilon, Eslohe, Meschede und Siedlinghausen spazierte lebhaft diskutierend den vom Sturm Kyrill stellenweise leer gefegten Berg hinauf, genoss von fast jedem Standort aus eine beeindruckende Aussicht, stellte einmütig fest, dass am Heidkopf der Wind besonders kräftig pfeift und erfuhr viel Wissenswertes über die Chancen der Windkraftnutzung im Allgemeinen und speziell in Assinghausen.

5 Windräder sollen es sein. Ihr Preis ist heiß. Die Kalkulation beläuft sich auf 5 Millionen Euro pro Anlage, also insgesamt auf 25 Millionen Euro. Die Spaziergänger waren sich einig darin, dass Windkraft eine unentbehrliche, zeitgemäße Technologie ist und das nicht erst seit der Katastrophe in Fukushima. Ganz nebenbei erzählten die „Alteingesessenen“ ein paar Anekdoten, z.B. die von einem Forstbeamten, der sich mit seinem nagelneuen, teuren Auto auf einem nassen Waldweg am Heidkopf hoffnungslos festgefahren hatte. Zum krönenden Abschluss des Wander-Nachmittags gab es noch einen kleinen, teils umständehalber alkoholfreien Umtrunk beim Assinghauser Urgestein Reisen Fränzchen. Windenergie macht manches möglich!

Die Initiatoren vom Windpark Heidkopf geben nicht nur an Ort und Stelle und in Wanderkluft gerne Auskunft. Auf der „Heidkopf-Internetseite“ findet man detaillierte und fundierte Auskünfte über das Windpark-Projekt, z.B. zur Finanzierung, Bürgerbeteiligung und der lokalen Wertschöpfung:
http://www.windpark-heidkopf.de

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Pumpspeicherkraftwerke – Welche Chancen, welche Risiken sieht der Hochsauerlandkreis?

By admin at 11:20 pm on Wednesday, September 4, 2013

Die Technologie von Pumpspeicherkraftwerken erklärt Wikipedia so:
Ein Pumpspeicherkraftwerk ist eine besondere Form eines Speicherkraftwerkes und dient der Speicherung von elektrischer Energie durch Hinaufpumpen von Wasser. Dieses Wasser lässt man später wieder bergab fließen und erzeugt dabei mittels Turbinen und Generatoren wieder elektrischen Strom. Die elektrische Energie wird also durch Umwandlung in potentielle Energie von Wasser gespeichert und nach Umwandlung dieser potentiellen Energie in elektrische Energie wieder ins Netz gespeist. Aufgrund des begrenzten Wirkungsgrads wird die aufgenommene Energie nur zum Teil wiedergewonnen. Dennoch sind Pumpspeicherkraftwerke notwendige und unverzichtbare Energiespeicher.

Pumpspeicherkraftwerke gibt es schon lange; sie sind sozusagen ein alter Hut. Sogar ganz in unserer Nachbarschaft, an der Glingebachtalsperre in Finnentrop-Rönkhausen, ist so ein Wasserkraftwerk schon 1969 fertiggestellt und in Betrieb genommen worden. Es hat eine Leistung von 140 Megawatt. Ein positiver Nebeneffekt: Das Kraftwerk, genauer gesagt der Rundweg auf der Dammkrone, ist ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer.

Mehr Infos dazu? Siehe:
http://de.wikipedia.org/wiki/Pumpspeicherwerk_R%C3%B6nkhausen
Nun berichtete die Westfalenpost am 26. Juli 2013 von einer großen Aufregung, die durch eine noch nicht veröffentlichte Studie des Landes NRW zu Pumpspeicherkraftwerken ausgelöst worden sein soll.
Siehe:
http://waz.m.derwesten.de/dw/staedte/nachrichten-aus-meschede-eslohe-bestwig-und-schmallenberg/aufregung-um-studie-des-landes-id8235042.html?service=mobile

Schreck lass nach: Demnach eignet sich die Hennetalsperre in Meschede für die Energiegewinnung durch ein Pumpspeicherwerk. Erste Reaktionen aus der Kommunalpolitik deuten eher auf ein „Um Himmels Willen, bloß nicht hier!“ hin. Zitat Reinhard Schmidt (SPD-Fraktionschef im Mescheder Stadtrat): „Mit uns ist ein Pumpspeicherwerk am Hennesee nicht zu machen. Unsere ehrgeizigen Projekte zur Förderung des Tourismus, die auf einem guten Weg sind, könnten wir im Falle einer Realisierung in die Tonne kloppen.“
Hier kann man den aufregenden Artikel komplett lesen:
http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-meschede-eslohe-bestwig-und-schmallenberg/aufregung-um-studie-des-landes-id8235042.html#1762460993

Auch wegen der angeblich so großen Aufregung bat nun die Sauerländer Bürgerliste (SBL/FW) den Landrat des Hochsauerlandkreises mit einem Schreiben vom 20. August 2013 um die Beantwortung dieser Fragen:
• Sind Ihnen Details dieser Studie bekannt?
• Kommen nach Ihrem Kenntnisstand außer dem Hennesee weitere Stauseen auf dem Gebiet des Hochsauerlandkreises für ein Pumpspeicherkraftwerk in Betracht?
• Wie ist die grundsätzliche Haltung Ihrer Behörde zur Energiegewinnung mittels dieser Technologie? Welche Chancen und welche Risiken sehen Sie für den HSK

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SPD im HSK – Flattern vor der Energiewende?

By admin at 11:47 pm on Sunday, September 1, 2013

Das Sauerland ist mit seinen Höhenlagen prädestiniert, die Energiewende voran zu bringen; denn die Berge und die großen Flächen eignen sich hervorragend als Standorte für Windräder.

Einer der möglichen Windkraft-Standorte ist der Heidkopf im Stadtgebiet von Olsberg. Viele Bewohnerinnen und Bewohner der umliegenden Dörfer befürworten und unterstützen die Idee eines Windparks, und die Initiatoren von der Forstinteressengemeinschaft aus Assinghausen bezogen die Bevölkerung frühzeitig in ihre Pläne mit ein.

Siehe:
http://www.brilon-totallokal.de/?title=B%FCrgerwindpark+Heidkopf+%96+Wertsch%F6pfung+f%FCr+die+Region&ind=news&id=13845

Doch wo Wind ist, weht oft Gegenwind. Der kommt im „Fall Heidkopf“ vorwiegend aus Bruchhausen an den Steinen. Die Bruchhauser fürchten um ihren Tourismus und vor allem um ihr Naturdenkmal an den Bruchhauser Steinen. Die übliche Argumentation …
In die Riege der Windkraft-Gegner hat sich auch der SPD-Landtagskandidat Ferdi Wiegelmann aus Bruchhausen eingereiht. Auf seiner Internet-Seite veröffentlicht er ein Statement als Erwiderung auf eine Facebook-Mail eines Unbekannten. Ferdi Wiegelmann schreibt u.a.: „Nach meiner persönlichen Überzeugung gehören auf die exponierten Kammlagen des Sauerlandes keine Windkraftanlagen, und ganz sicher nicht auf den Heidkopf direkt gegenüber den Bruchhauser Steinen, einem einzigartigen Naturdenkmal. Ebenso klar möchte ich aber feststellen: Ich bin nicht generell gegen Windkraft und erst recht kein Vertreter des St. Florian-Prinzips.“ Die übliche Argumentation ….
Klick:
http://ferdi-wiegelmann.de
Wir hoffen, die Meinung von Ferdi Wiegelmann ist bei der HSK-SPD nicht mehrheitsfähig!? Sonst ist es gut möglich, dass bei der Energiewende die SPD von der CDU links überholt wird, na ja, jedenfalls im Sauerland.
Und außerdem, die Bruchhauser Steine haben ungefähr 370 Millionen Jahre überlebt; da wird sie doch ein paar Jahrzehnte Aussicht auf rotierende Windradflügel auf dem Berg gegenüber nicht kratzen. Auf den Steinen selbst soll ja kein Windrad errichtet werden.
Was sagte ich? „Aussicht“! Das ist ein gutes Stichwort. Die Aussicht auf die Windräder muss doch vom Feldstein fantastisch sein. Wann treffen wir uns zum Klettern am Feldstein?

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Sauerland – Windkraft mit Gegenwind

By admin at 10:26 am on Friday, July 12, 2013

„Oh du schönes Sauerland, über deine Höhen pfeift der Wind so kalt“.

Was waren das doch für schöne alte Zeiten, als der Wind frei und unbekümmert über die Sauerländer Gipfel sausen durfte. Jetzt will man die Naturgewalt bändigen, verwerten und dem Menschen untertan machen. „Windkraft“ ist das Zauberwort. Die Idee gefällt nicht jedem. Der eine befürchtet die „Verspargelung der Landschaft“ und dass Touristen ein mit Windrädern gespicktes Sauerland meiden. Der andere befürchtet den Preisverfall seiner Immobilie. Der nächste mutmaßt sogar, von den Windkraftanlagen gingen schlimme Krankheiten aus.

„Windenergie ist eine gute Sache“, meinen dagegen pragmatische und weniger romantisch angehauchte Zeitgenossen. „Schließlich ist die Atomenergie und ihre Folgen der Supergau schlechthin. Außerdem gehen die fossilen Brennstoffe zur Neige, und der Strom muss ja irgendwo herkommen. Klar, den erneuerbaren Energien gehört die Zukunft!“

Die Pläne für den Ausbau der Windkraft im Hochsauerlandkreis sind endlich in einer heißeren Phase. Doch je konkreter sie werden, desto größer ist auch das Lamentieren. Im Hochsauerlandkreis machen mehr und mehr Windkraftgegner mobil. Beispiele aus dem www:
Marsberg-Giershagen
Olsberg-Bruchausen „Gegenwind Bruchhauser Steine“
Schmallenberg-Bödefeld „Bürgerinitiative gegen Windkraft“
Schmallenberg-Saalhausen „Bürgerinitiative Saalhauser Berge“
Sundern-Hövel
Winterberg-Niedersfeld „Gegenwind am Rothaarsteig“
Winterberg-Titmaringhausen „Gegenwind Titmaringhausen“
Brilon-Altenbüren

Scharfe Geschosse fährt z.B. „Gegenwind am Rothaarsteig“ auf. Die BI formuliert als Fernziel:
„Unser Fernziel ist die Absetzung des grünen Ministers für Natur und Umwelt. Die Landesregierung NRW plant das Aus für die gesamte Region Südwestfalen. In Düsseldorf möchte man Vorreiter in Sachen „erneuerbare Energie“ werden. Nach Vorstellung des Ministers für Natur und Umwelt ist bei uns in Südwestfalen Platz für mehrere Tausend Windkraftanlagen. Der Minister träumt davon, das wir mit unserer zerstörten Landschaft und Umwelt viele Millionen Haushalte mit Strom versorgen können. Der Minister träumt davon, das jahrelang durch die Grünen beklagte Waldsterben selbst in die Handzunehmen. Damit der Minister nicht mehr träumt benötigen wir jede Unterstützung. Sonst wird aus dem Land der Tausend Berge das Land der tausend Windräder.
Nachzulesen hier:
http://www.gegenwind-am-rothaarsteig.de/Aktuelles

Die SBL sieht manches anders als die erwähnten Bürgerinitiativen.
Wir sagen: „Ja zur Windenergie, Nein zum Fracking!“

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Zeitweilig etwas Ruhe an der Fracking-Front?

By admin at 11:07 pm on Monday, July 1, 2013

Nachdem das Fracking-Gesetz vorerst gescheitert ist, tut sich momentan medial nicht viel rund um das Thema Fracking. Vorwahlkampfsruhe? Hier ein paar Auszüge aus den wenigen Meldungen der letzten Tage:

Die Berliner Zeitung schrieb am 05.06.13:
„FRACKING-GESETZ GEKIPPT – Fracking erlaubt“ und führt dazu aus:
„Gegner wie Befürworter kritisieren das Scheitern einer gesetzlichen Regelung für Fracking in Deutschland. Oliver Krischer, Energieexperte der Grünen, die Fracking verbieten wollen, sprach von einem „Armutszeugnis erster Klasse“. Es sei verantwortungslos gegenüber den Menschen in Regionen, in die Energiewirtschaft bereits Schiefergas abbaue oder das beantragt habe, sagte Krischer dieser Zeitung. „Weil Union und FDP seit drei Jahren ohne Ergebnis über einen Rechtsrahmen für die Technologie streitet, bleibt Fracking nun in ganz Deutschland grundsätzlich erlaubt.“ Da aber das Regierungsgesetz Fracking auf 86 Prozent der Landesfläche erlaubt hätte, sei gut, dass es in der Form nicht komme.

Doch auch die FDP-Spitze, die Fracking befürwortet, ist verstimmt. Die Unions-Entscheidung sei nicht nachvollziehbar, zitiert die Deutsche Presse-Agentur die liberale Führung: „Die Vorschläge für gesetzliche Regelungen hätten Risiken für Mensch und Umwelt ausgeschlossen.

In der Unionsfraktionssitzung am Dienstag hatte der Vorsitzende Volker Kauder verkündet, das Fracking-Gesetz solle nun in der nächsten Legislaturperiode verabschiedet – also von dieser Koalition aufgegeben werden. Der Widerstand der CDU-Landesverbände NRW und Baden-Württemberg sei zu groß, begründete Kauder. Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) verwies zudem darauf, dass zu viele Fragen offen seien. ….“

Der Kölner Stadtanzeiger veröffentlichte am 30.05.2013 anlässlich der „Fracking-Tour“ von Hannelore Kraft in Kanada unter der Überschrift: „Wenig Hoffnung für Fracking in NRW“:
„ … In NRW sind Probebohrungen vorerst gestoppt, die Angst vor den Folgen des Chemie-Einsatzes im Boden ist groß. Erst wenn das Fracking ohne chemischen Cocktail möglich ist, will Hannelore Krafts Regierung über neue Genehmigungen nachdenken. …
Kraft sieht derzeit dennoch wenig Chancen für die Fracking-Technik in NRW. Das Chemie-Problem und der große Logistik-Aufwand seien nicht zu übersehen. “Wir sind noch lange nicht an der Stelle, dass man das in Deutschland zulassen kann. Und ich habe auch Zweifel, ob das überhaupt gehen wird”, sagt Kraft. Das klingt wie eine sehr langfristige Absage. …“

Auch diese Töne werden angeschlagen:
„Westfalenpost: Fracking in NRW – In den USA und in Kanada sorgt Fracking in manchen Gegenden für eine regelrechte Goldgräberstimmung. Kleine Örtchen irgendwo im Nirgendwo wachsen durch die Förderung des Schiefergases so schnell, dass die Infrastruktur nicht nachkommt. Derweil sorgt in Deutschland die Diskussion um chemikalisch freigesetztes Erdgas für Katerstimmung. Im Kern geht es um die Abschätzung von Chancen und Risiken. Dass die Chancen – zumindest in einigen Gebieten jenseits des Atlantik – erheblich sind, erlebt gerade NRW-Ministerpräsidentin Kraft, die mit einer Delegation nach Kanada gereist ist. Ihr schlägt ein neuer Ölrausch entgegen. Gute Arbeit, gute Gewinne, der Gaspreis sinkt, weil der neue Energieträger den Markt verändert. In Deutschland stellt zeitgleich der Umweltrat die Risiken in den Mittelpunkt seiner Untersuchung. Das ist kein Zufall. Denn hierzulande sind wir stolz darauf, unsere Vorhaben so umweltschonend wie möglich zu realisieren. Eingriffe in Natur und Landschaft sind gesetzlich geregelt. Da ist es selbstverständlich, dass eine neue Gasfördermethode nur an den Start geht, wenn wir die Risiken kennen und abschätzen können. Eben das hat auch der Umweltrat vorgeschlagen, der Pilotprojekte außerhalb von Trinkwasserzonen anregt. Mit Blockadehaltung hat das nichts zu tun.“

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