Informationen und Meinungen zur Kreispolitik im HSK

Viren aus dem Trinkwasser fernhalten

By admin at 1:17 am on Thursday, October 30, 2008

Die Hochsauerlandwasser GmbH ist auf einem gutem Weg, zu dieser Meinung gelangte auch der ehemalige Leiter des Staatlichen Umweltamtes Aachen, Dipl.-Ing. Wilfried Soddemann.

Die Kreistagsfraktion Sauerländer Bürgerliste (SBL) hatte zu einer Info-Veranstaltung zum Thema Qualität des Trinkwassers eingeladen. Die beiden Fachleute in Sachen Trinkwasser, Dipl.-Ing. W. Soddemann und Dipl.-Ing. R. Dietrich, stellten zunächst jeweils eine umfangreiche Präsentation vor und beantworteten im Anschluss etliche Fragen des interessierten Publikums.

Herr Soddemann erläuterte, untermauert von Daten und Fakten, wieso es gerade in den Wintermonaten häufig zu einer Kontamination des Trinkwassers mit Krankheitserregern wie Noro-, Rota- und Influenzaviren kommen kann. Auch das Sauerland sei von diesem Problem betroffen, da unser Trinkwasser vorwiegend aus Oberflächengewässern gewonnen wird. Dieses Wasser könne durch tierische und menschliche Ausscheidungen verunreinigt sein. Um beispielsweise der im Winter so häufig auftretenden Magen- und Darmgrippe erfolgreich vorzubeugen, müsse unser Leitungswasser durch moderne Filtertechniken, wie z.B. der Ultrafiltration, gereinigt werden.

Der technische Leiter der Hochsauerlandwasser GmbH, Herr Robert Dietrich, stellte im Anschluss dieser Präsentation sein Unternehmen vor. Die Hochsauerlandwasser GmbH ist für die Wasserversorgung der Städte Meschede und Olsberg und der Gemeinde Bestwig zuständig. Herr Dietrich erläuterte u.a., sein Unternehmen beziehe, je nach Bedarf, auch einen gewissen Teil des Trinkwassers für die drei zu versorgenden Kommunen aus dem Sorpesee, ansonsten käme das Wasser aus dem Einzugsgebiet der Ruhr. Die Hochsauerlandwasser GmbH investiere zur Zeit bei dem Wasserwerk Stockhausen in modernste Filtertechnik. Dort würden demnächst sowohl Ultramembranfilter wie auch Aktivkohlefilter im Einsatz sein. Das Werk Mengesohl in Meschede arbeite schon seit Jahren mit dieser Technik. Herr Dietrich berichtete weiter, er habe seinerzeit, als er sich für die effizientere Wasseraufbereitung einsetzte, seitens manch anderer Wasserwerke gewisse Widerstände erfahren.

Die beiden Fachleute Dietrich und Soddemann waren sich einig darin, dass der Weg, den die Hochsauerlandwasser GmbH eingeschlagen hat, der richtige ist.

In der anschließenden Diskussion wurde klar, dass die Sauerländerinnen und Sauerländer sich größere Sorgen um PFT, als um Viren im Wasser machen. Ein Herr aus Meschede berichtete, er habe bereits vor über zwei Jahren mehrfach Behörden und politische Parteien darauf hingewiesen, dass auch in der Nähe seines Wohngebietes in großen Mengen eine übelriechende Masse auf Böden aufgebracht worden sei. Er vermutet, es handele sich dabei um den berühmt berüchtigten, mit PFT versetzten „Bodenhilfsstoff“. Seinen Meldungen sei offenbar zwischenzeitlich niemand nachgegangen.

Die Hochsauerlandwasser GmbH hat aber auf das PFT-Problem schnell reagiert; denn PFT ist auch in der Ruhr und ihren Nebenflüssen nachweislich vorhanden. So wurde bereits vor über zwei Jahren ein belasteter Brunnen im Raum Bestwig vom Netz genommen.
Ultramembranfilter sind nicht in der Lage, PFT aus dem Wasser zu holen. Dazu bedarf es zusätzlicher Aktivkohlefilter. Die haben die hiesigen Wasserwerke bereits im Einsatz bzw. rüsten sie nach.

Ärgerlich ist nach Ansicht der SBL-Fraktion, dass die Verursacher des PFT-Umweltskandals für ihre Handlungen bisher weder zur Verantwortung noch zur Kostenübernahme herangezogen werden konnten. So bleibt uns Wasserverbrauchern wohl nichts anderes übrig, als die Kosten für die ansonsten nicht erforderlichen Aktivkohlefilter zu zahlen.

Lt. Aussage von Herrn Soddemann verteuert sich die Wasseraufbereitung auch durch Ultramembranfilter etwas. Nach seiner Berechnung liege der Betrag zwischen 0,50 Euro und 1,- Euro pro Person im Monat. Aber das erspare uns, so Herr Soddemann, einerseits den Kauf von erheblich teurerem Mineralwasser und bedeute einen wichtigen Schritt in Sachen Gesundheitsvorsorge.

Filed under: LandschaftsschutzComments Off on Viren aus dem Trinkwasser fernhalten

Boden- und Bauschuttdeponie „Am Meisterstein“ – eine endlose Geschichte

By admin at 11:22 pm on Tuesday, October 21, 2008

Die SBL-Fraktion hatte bereits im Juni 08 in Anbetracht der PFT- und Klärschlamm-Problematik eine sofortige Untersuchung der Deponie „Am Meisterstein“ in Winterberg-Siedlinghausen beantragt. Die Deponie war ursprünglich als Boden- und Bauschuttdeponie genehmigt; die Genehmigung wurde aber dann auch auf Klärschlämme erweitert, obwohl keinerlei Barrieresystem zum Untergrund besteht.

Jetzt wurde im Kreistag darüber abgestimmt. Außer der SBL hielten alle anderen Fraktionen eine Untersuchung der Deponie für nicht erforderlich.

Nach neueren Informationen, die der Kreistagsfraktion Sauerländer Bürgerliste vorliegen, besteht „Am Meisterstein” aber durchaus Handlungsbedarf. Die Einwände der Verwaltung sowie anderer Fraktionen, seinerzeit sei die Deponierung von Klärschlämmen von den Behörden genehmigt worden, ist nach Ansicht der SBL keine Garantie dafür, dass von dieser, wie auch von anderen alten Klärschlammdeponien, keinerlei Gefahren für Böden und Grundwasser ausgehen.

Die SBL-Fraktion will daher diese Problematik weiter thematisieren. Sie stellte in diesem Zusammenhang am 14.10.08 einen Antrag an den Landrat mit der Bitte, Vertreter des Ruhrverbandes und der städtischen Kläranlagenbetreiber, Mitarbeiter der Bezirksregierung sowie Mitarbeiter eines zertifizierten Untersuchungslabors für die nächste Sitzung des Ausschusses für Umwelt-, Landwirtschaft und Forsten einzuladen. Diese Fachleuten sollten dann nach Möglichkeit einen Bericht über die etwaigen Gefahren, die von Altlasten auf still gelegten Deponien ausgehen, über eventuelle Versäumnisse bei den Genehmigungen und über die Minimierung der Folgen vorlegen.

Filed under: Abfallwirtschaft,Aus Kreistag und Kreishaus,Landschaftsschutz1 Comment »

24,3 Mio Defizit durch sinkende Aktienkurse!

By admin at 11:37 pm on Monday, October 20, 2008

Einen Nachtragshaushalt für das Jahr 2008 hat der Kreistag am Freitag beschlossen – ohne die Stimmen der SBL. Hauptposten war ein Haushaltsdefizit von 24,3 Mio Euro, dass dem Kreis durch den sinkenden Kurs der RWE-Aktien entstanden ist. Der Hochsauerlandkreis verfügt (noch) über eine Beteiligung an der RWE in Form von 5.040.210 Aktien. Die war bisher dem Busbetreiber RLG zugeordnet und wurde nun auf den “Betrieb” Schul- und Bildunsgeinrichtungen übertragen, zu dem u.a. Kreis-VHS und -Musikschule gehören. Zwischen dem Stichtag der Eröffnungsbilanz zum 01.01.2008 und der Übertragung des Aktienpakets am 04.04.2008 verloren die Aktien jedoch erheblich an Wert – und belasten damit zunächst den laufenden Kreishaushalt. Damit der Kreis trotzdem einen ausgeglichenen Haushalt hat, muß gleich im ersten Jahr nach ihrer Einrichtung im Rahmen des “Neuen Kommunalen Finanzmanagements” die Ausgleichsrücklage stark in Anspruch genommen werden. In ihr bleiben von 40,8 Mio Euro am Anfang des Jahres nur noch 16,2 Mio Euro (einschließlich des Abzugs von 0,3 Mio Euro zusätzlichem “echtem” Haushaltsdefizit), also weniger als 40% übrig.
Das ist im Jahr 2008 für den Kreis nicht weiter schlimm, denn es bleiben ja noch etwas Reserven in der Ausgleichsrücklage übrig. Für die nächsten Haushaltsjahre entsteht aber nun eine sehr ungünstige Startposition, denn der finanzielle Puffer, aus dem der Kreis sich bei echten Defiziten im Haushalt bedienen konnte, ist arg gschrumpft.
Die Kämmerer einiger Städte befürchten daher nicht zu Unrecht, dass dieser Aktienverlust indirekt bald zu Erhöhungen der Kreisumlage führen kann. Doch die anderen 4 Kreistagsfraktionen nehmen diese Sorgen anscheinend nicht ernst und waren nicht bereit, an einer anderen Lösung mitzuarbeiten.

Filed under: Aus Kreistag und KreishausComments Off on 24,3 Mio Defizit durch sinkende Aktienkurse!

CDU und FDP achten bei Strom nur auf den Preis, nicht auf die Herkunft

By admin at 11:21 pm on Monday, October 20, 2008

Entlarvend waren die Äußerungen einiger CDU- und FDP-Politiker am Freitag im Kreistag, als es um Strom aus regenerativen Energien ging. Die SBL-Fraktion hatte beantragt, dass der Strom für die kreiseigenen Gebäude aus solchen nachhaltigen Energiequellen kommen sollte. Doch die Kreisverwaltung hatte einen Beschlußvorschlag vorgelegt, wonach zwar auch Ökostromanbieter angefragt werdern sollten, aber die Entscheidung über den Strombezug allein nach dem günstigsten Preis fallen sollte. Die SBL beantragte daher die Streichung des Satzes mit der Bindung allein an den billigsten Preis. SPD und Grüne Fraktion unterstützten dieses Anliegen.
Zur Begründung wiesen wir u.a. darauf hin, dass der Nutzen des Umweltschutzes langfristig zu sehen sei. Der Kreis sollte beim Strombezug an seine Vorbildfunktion denken und nicht nur an kurzfristige Preisminimierung. Auch CO2-Zertifikate würden die Produkte der betreffenden Branchen verteuern, aber einen wirksamen Beitrag zur Senkung der CO2-Belastung leisten.
Der FDP fiel nichts anderes ein als zu fordern, dass man den Bürgern keine unnötig hohen Strompreise zumuten könne – von Nachhaltigkeit keine Spur! Und die CDU erklärte, die SBL möge doch die entstehenden Mehrkosten selbst tragen …
Dabei sind mittlerweile die Preisunterschiede zwischen konventionell und ökologisch erzeugtem Strom nicht mehr hoch. Aber die Kosten für die durch die hohe CO2-Belastung entstehenden Umweltschäden werden langfristig betrachtet immens sein – wenn wir jetzt nicht gegensteuern.

Filed under: Aus Kreistag und Kreishaus,EnergiepolitikComments Off on CDU und FDP achten bei Strom nur auf den Preis, nicht auf die Herkunft

SBL unterwegs in den Bergen rund um Bestwig

By admin at 2:08 am on Sunday, October 12, 2008

Die SBL-Mitglieder unternahmen kürzlich einen kleinen Ausflug in die heimatlichen Weihnachtsbaumkulturen rund um Bestwig. Schließlich ist ja schon bald wieder Weihnachten! Hier das Resümee:

Von den weitläufigen Monokulturen im Nierbachtal und an der Elpe waren die Mitglieder der Kreistagsfraktion sehr beeindruckt, wenn auch nicht gerade positiv.
Wo man hinschaut „Tännekes“. Frisch und gesund wirkendes “Unkraut” hat zwischen den Tannenbäumchen Seltenheitswert. Das muss wohl irgendwie tot gespritzt worden sein!? Der Acker auf dem die Bäumchen stehen, sieht auch nicht gerade locker und lebendig aus, sondern macht eher den trostlosen Eindruck eines Schuttabladeplatzes.

Da fragt man sich, was da wohl alles drin sein könnte, zumal wir ja seit 2006 alle wissen, dass so manch ein Baumschul- und Weihnachtsbaumgeländebesitzer oder –pächter im Sauerland mit sogenannten Bodenhilfsstoffen der Firma GW Umwelt „gedüngt“ hat.

Eine Folge dieser „Bodenverbesserung“ ist vermutlich, dass das Wasserwerk einen Brunnen in Ostwig vom Netz nehmen mußten, und unser Trinkwasser nun besonders aufwändig und teuer aufbereiten muss. Die krebserregenden PFT-Substanzen, die durch die “Weihnachtsbaumdünger” in die Böden und dann in die Gewässer gelangten, müssen aus dem Trinkwasser heraus gefiltert werden, um unser aller Gesundheit zu schützen.

(Read on …)

Filed under: Hintergrund zu PFT,Landschaftsschutz2 Comments »

Wie gesund ist unser Trinkwasser?

By admin at 8:01 am on Wednesday, October 8, 2008

Bedarf unser Trinkwasser einer

weitergehenden Aufbereitung?

 

Seit Monaten beunruhigen uns immer wieder Meldungen, die besagen, unser Trinkwasser sei belastet mit Chemikalien und Viren. Nicht nur PFT, Arzneimittelrückstände und Uran im Leitungswasser seien ein Problem für die Gesundheit, sondern auch Viren, Bakterien und Parasiten, die gefährliche Infektionskrankheiten, wie z.B. Hepatitis oder schwere Durchfallerkrankungen auslösen können.

 

Aber können diese Krankheitserreger wirklich in unser Leitungswasser gelangen?

 

Der ehemalige Leiter des Staatlichen Umweltamtes Aachen, Dipl.-Ing. Wilfried Soddemann sagt, das geschehe durch menschliche und tierische Ausscheidungen. Bekanntlich werde in vielen Gegenden Deutschlands Trinkwasser aus Flüssen und Stausseen  gewonnen. Es käme durch verschiedene Faktoren leicht zu Verunreinigungen. Das kontaminierte Wasser würde, bevor es aus unseren Wasserhähnen fließt, nicht ausreichend gefiltert und gereinigt, so dass man es durchaus als Virencocktail bezeichnen könne.

 

Der Geschäftsführer der Hochsauerlandwasser GmbH, Dipl.-Ing. Robert Dietrich, hält dem entgegen, die Hochsauerlandwasser GmbH arbeite mit modernsten Filtermethoden. „Hierzulande kennen wir bei der Versorgung mit Trinkwasser keine Mengenbegrenzung. Möglichen Qualitätsproblemen wird durch die Investition in weitergehende Aufbereitungstechnik begegnet – ganz im Gegensatz zu vielen anderen Ländern der Erde.“

 

 

Die

Kreistagsfraktion Sauerländer Bürgerliste

 

möchte diese Diskussion aufgreifen und

 

lädt alle Interessierten ein

 

zu  der

Info-Veranstaltung

 

„Unser Trinkwasser – wirklich ein Gesundbrunnen?“

 

am Freitag dem 24. Oktober 2008

um 19.00 Uhr

 

in die Gaststätte Zum Pulverturm, Pulverturmstr. 33

in Meschede 

Filed under: Hintergrund zu PFT,Landschaftsschutz,TermineComments Off on Wie gesund ist unser Trinkwasser?