Informationen und Meinungen zur Kreispolitik im HSK

Nasser Start

By admin at 10:00 pm on Sunday, September 1, 2019

5 Jahre nach der Schließung des Altbaus des Sauerlandmuseums im August 2014 erfolgte heute die Einweihung des Erweiterungsbaus. Es wurden etwa 500 qm neue Ausstellungsfläche geschaffen. Der Aufwand für den Neubau und für die Sanierung des Altbaus liegt bei mehr als 17 Mio Euro. In diesem Betrag sind Mehrkosten von mehr als 1 Mio Euro ebenso enthalten wie Kosten für den Grundstückserwerb und die Personalkosten für die Begleitung des Umbaus und des Neubaus. Etwa 6 M;io Euro gab das Land als Zuschuss für dieses Regionale-Projekt.

Es dürfte eine der kürzesten Eröffnungsveranstaltungen gewesen sein, an denen ein NRW-Ministerpräsident jemals teilgenommen hat. Weniger als 30 Minuten nach den ersten Worten des Landrats wurde die Veranstaltung während der Rede des NRW-Ministerpräsidenten angebrochen. Die Ansprache des Arnsberger Bürgermeisters fiel ebenso ganz aus wie ein Vortrag des Architekten zum baulichen Konzept und 2 Fachvorträge zur Macke-Ausstellung. Viele der geladenen Gäste flüchteten – wenige Minuten nachdem der Regen begonnen hatte – von ihren Plätzen im Innenhof ins Museum oder ins banachbarte “Blaue Haus”. Erst nach etwa 1 1/2 Stunden hörte der Regen auf, aber da war draußen längst abgebaut.

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Vielleicht hatte der heutige Ablauf Symbolcharakter. Auch die Bauplanung für das Sauerlandmuseum war viel zu risikoreich gewesen. Im Jahr 2013 hatte der Kreistag auf Vorschlag des Landrats beschlossen, direkt am Altbau 20 Meter senkrecht in den Berg zu graben und in diesem Abgrund einen Neubau zu errichten. Warnungen diverser Einheimischer und der SBL-Fraktion, dass dies bautechnisch undurchführbar sei, wurden ignoriert. Sie erinnerten daran, dass in den letzten Jahren in 5 Kilometer Umkreis 3 andere Hänge bei weniger eingreifenden Baumassnahmen abgerutscht waren und das Gestein nicht für solche riskanten Baugruben geeignet sei. Der Landrat lobte sich in seiner heutigen Ansprache dafür, dass er die ursprüngliche Planung gestoppt hätte. Das geschah aber erst nach fast 2 Jahren, viel zu spät. Bis dahin waren schon etwa 2 Mio Euro an Planungskosten verbraucht worden. Besser spät als nie, aber hier hätte etwas weniger Selbstbewusstsein des Landrats und der “GaGaGroKo” im Kreistag den Bürgerinnen und Bürgern viel Geld sparen können! Der Erweiterungsbau wurde neu geplant, in einer Treppen-Variante, die nur geringe Eingriffe in den Hang erforderlich machte.

Mit dem Neubau wurde heute auch die Macke-Ausstellung eröffnet. Sie enthält etwa 130 Werke aus der nur etwa 11 Jahre dauernden Schaffensphase des in Meschede geborenen Künstlers. Bis zu seinem Tod als 27jähriger Soldat 1914 im I. Weltkrieg hat er etwa 11.000 Werke erstellt. Zum Schicksal von August Macke und zum heutigen Tag passte es, dass Ministerpräsident Laschet in seiner Ansprache auf den 80. Jahrestag des Beginns des II. Weltkriegs einging.

Positiv: Trotz diverser Schwierigkeiten ist der Erweiterungsbau des Sauerlandmuseums rechtzeitig zur Ausstellungseröffnung fertig geworden, und die Ausstellung ist sehenswert. Besonders lohnenswert ist ein Besuch mit einer fachkundigen Führung, bei der sich viel über das Leben und Wirken des Künstlers erfahren lässt.

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Sauerland-Museum in Arnsberg soll (teure) Multimedia-Wand bekommen

By admin at 11:20 am on Monday, April 15, 2019

Nur zwei Gegenstimmen
In der Sitzung des Kulturausschusses am 13.03.2019 ist gemäß eines von der Kreisverwaltung formulierten Beschlussvorschlags (Verwaltungsvorlage 9/975) die Installation einer Multimediawand an der Nordseite des Neubaus des Sauerland-Museums in Arnsberg mehrheitlich mit zwei Gegenstimmen beschlossen worden.

Teures Vergnügen
Die von der Kreisverwaltung errechneten Kosten für die Multimedia-Wand sind nicht unerheblich. Der Betrag für die Anschaffung wird mit 100.000 Euro beziffert, die Strom- und Wartungskosten mit 6.000 Euro jährlich. Davon sollen allein 4.800 Euro auf die Stromrechnung entfallen, die restlichen 1.200 Euro auf die Wartung. Über die Störanfälligkeit der Technik und ob und in welchem Maße und für welchen Zeitraum Garantieleistungen ausgehandelt werden sollen, schweigt sich die Verwaltung aus.

Kosten–Nutzen-Relation
Die Kreistagsfraktion Sauerländer Bürgerliste (SBL/FW) meint, die Kosten für die Multimediawand sind zu hoch. Die SBL/FW hält es auch für fraglich, ob die Kosten in einer sinnvollen Relation zu Nutzen stehen. Offenbar gibt es ja keine Expertise. Stellt sich die Frage, würde es ein Banner nicht auch tun?

Anfrage der SBL/FW
Die SBL/FW bat Landrat Dr. Karl Schneider mit Schreiben vom 19.03.2019 um Antwort auf diese Fra-gen:

• Seit wann gibt es erste und konkrete Überlegungen, an der Nordseite vom Neubau des Sauer-landmuseums eine Multimedia-Wand anzubringen?
• Ist eine Expertise über den Nutzen der Multimedia-Wand in Auftrag gegeben worden?
• Wenn ja, was sagt das Gutachten aus?
• Wie hoch wären die Anschaffungs- und laufenden Kosten eines Banners im Vergleich zu de-nen der geplanten und kürzlich beschlossenen Multimedia-Wand?
• Erfolgte zwischenzeitlich die „mündlich in Aussicht gestellte“ baurechtliche Zulassung durch die Stadt Arnsberg? Wenn nein, wann ist mit der Zusage zu rechnen?

Antwort der Kreisverwaltung
Der Hochsauerlandkreis sieht die Multimedia-Wand offenbar (erwartungsgemäß) nicht kritisch.
Hier die fünf Antworten auf die fünf Fragen der SBL/FW:

„Konkret wurde die Multimedia-Wand bereits in der Sitzung der Baukommission am 1.3.2016 ange-sprochen.

Nein. Die Verwaltung hat aber Erfahrungen anderer Museen (Ortstermin bei der Bundeskunsthalle
in Bonn) eingeholt.

Entfällt.

Die Kosten pro Banner belaufen sich einschl. Montagearbeit und Anmietung einer Arbeitsbühne
auf ca. 3.800,00 €. Pro Jahr finden etwa drei bis vier Ausstellungen statt.
Natürlich ist eine Multimedia-Wand wesentlich flexibler einzusetzen.

Das bauordnungsrechtliche Genehmigungsverfahren bei der Stadt Arnsberg wurde nach der Entscheidung des Kulturausschusses am 13.03.2019 eingeleitet. Die Verwaltung erwartet die Genehmigung bis Anfang Mai 2019.“

Spekulation I
Zusammenfassung Kosten Multimediawand
100.000,- Euro einmalige Anschaffungskosten
6.000,- Euro jährliche laufende Kosten
?,- Euro jährliche „Überraschungskosten“

Kosten Multimediawand auf 10 Jahre gerechnet:
10.000 Euro Anschaffungskosten jährlich
6.000 Euro jährliche laufende Kosten
? Euro jährliche „Überraschungskosten“ (Wir gehen hier einfach mal von 4.000 Euro aus.)
20.000 Euro Gesamtkosten pro Jahr?
200.000 Euro Gesamtkosten in 10 Jahren?

Kostenschätzung für Banner zum Vergleich – Berechnungsgrundlage siehe Angaben der Kreisverwal-tung mit 3.800 Euro für drei bis vier Ausstellungen pro Jahr!
Bei drei Ausstellungen pro Jahr
11.400 Euro pro Jahr (3.800 Euro x 3)
114.000 Euro in 10 Jahren
Bei vier Ausstellungen pro Jahr
15.200 Euro pro Jahr (3.800 Euro x 4)
152.000 Euro in 10 Jahren
Mischformel 5 Jahre mit jeweils 3 Ausstellungen und 5 Jahre mit jeweils 4 Ausstellungen
133.000 Euro in 10 Jahren (plus Preiserhöhungen)

Spekulation II
Wenn wir bei den Bannern von der Mischformel 5 Jahre mit jeweils drei Veranstaltungen und 5 Jahren mit jeweils vier Veranstaltungen und Kosten von 133.000 Euro plus diverser Preiserhöhungen ausge-hen, kalkulieren wir hier einfach mal

150.000 Euro für die Banner-Werbung (auf 10 Jahre gerechnet) und mit
200.000 Euro für die Multimedia-Wand (auf 10 Jahre gerechnet).

Im Vergleich Banner-Werbung/Multimedia-Wand könnten die Kosten der Multimedia-Wand auf die nächsten 10 Jahre hoch gerechnet um rund 40.000 bis 50.000 Euro höher liegen? Doch das ist alles nur Spekulation.

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Sauerland-Museum – Darf es noch ein bisschen mehr sein?

By admin at 10:55 am on Sunday, March 17, 2019

Das Sauerland-Museum wird womöglich noch eine Kleinigkeit teurer. Warum? Das erläutern wir gleich.

I. Erst ein Satz “Vorrede”, dann das Thema „Heimat“:

Am 13. März 2019 tagte der Kultur-Ausschuss des Hochsauerlandkreises im „Blauen Haus“ in Arnsberg.
Auf der Tagesordnung stand zunächst ein Referat der Geschäftsführerin des Westfälischen Heimatbundes e.V., Dr. Silke Evers, zur Deutung und Verwendung des Begriffs „Heimat“.
Der Vortrag fußte auf einem Antrag der Kreistagsfraktion Sauerländer Bürgerleiste (SBL/FW). Einige Mitglieder der SBL wundern sich nämlich über die Renaissance dieses Wortes.
Heimat-Kochbuch, Heimat-Häppchen, Heimat-Hafen, …! „Heimat“ scheint fast inflationär.
Klick zum Antrag der SBL/FW:
http://sbl-fraktion.de/?p=8684

Wenn uns der Wortlaut des Referats von Frau Dr. Evers als Anhang zum Sitzungsprotokoll zur Verfügung steht, enthalten wir es Ihnen/Euch nicht länger vor.

II. August-Macke-Ausstellung

Im nächsten Tagesordnungspunkt, er geht auf einen Antrag der FDP-Fraktion zurück, befassten sich Verwaltung und Ausschuss-Mitglieder mit der geplanten August-Macke-Sonderausstellung. Sie soll, sofern denn alles klappt, in der Zeit vom 01.09.2019 bis zum 08.12.2019 im momentan noch nicht ganz fertiggestellten Neubau des Sauerland-Museums in Arnsberg vonstattengehen.
Derzeit gebe es Zusagen für 111 Exponate, angefangen vom Stammbaum der Familie Macke, berichtete der Museumsleiter.
Der Vorsitzende der FDP-Kreistagsfraktion sprach von “enormen finanziellen Anstrengungen”, durch die diese Ausstellung ermöglicht wird.
Nach jetzigem Stand liegen die geschätzten Gesamtkosten der Ausstellung bei 190.000 Euro.
Das Sauerland-Museum rechnet für die August-Macke-Ausstellung mit 20.000 Besuchern.

III. Werbefläche “Multimedia-Wand“

„Der Kulturausschuss beschließt die Installation einer Multimediawand an der Nordseite des Neubaus des Sauerland-Museums in Arnsberg“. So lautet der Beschlussvorschlag. Siehe Verwaltungsvorlage 9/975 vom 04.03.2019!
Gesagt, getan! Mit nur 2 Gegenstimmen, sie kamen von den Ausschussmitgliedern von DIE LINKE und der Sauerländer Bürgerliste (SBL/FW), ging der Beschlussvorschlag mehrheitlich durch.
Welche Konsequenzen hat das Votum (voraussichtlich)?
Mit der „LED-Multimedia-Wand“ soll die große, monolitisch wirkende Fläche an der Nordseite des neuen Museumstrakts für „Präsentationszwecke“ genutzt werden.
Die Anschaffungskosten beziffert die Kreisverwaltung mit ca. 100.000 Euro brutto.
Die Betriebskosten sollen sich auf 6.000 Euro jährlich belaufen. Davon 4.800 Euro für Strom und 1.200 Euro für die Wartung.
Zur Finanzierung:
„Im Budget für den Um- und Neubau des Sauerland-Museums sind die Kosten für eine Multimediawand nicht enthalten“, schreibt die Kreisverwaltung.
Die Verwaltung ging also auf Sponsoren-Suche. Mit drei potentiellen Sponsoren hätten „intensive Gespräche stattgefunden“. Sie würden sich jeweils mit 12.500 Euro beteiligen. Nach einem vierten wird weiter gesucht.
Und der Förderverein des Sauerland-Museums übernimmt laut Vorstandsbeschluss 50.000 Euro.
Verbleibt eine „Fehlsumme“ von 12.500 Euro.
Umsonst ist nichts.
Als Gegenleistung erhalten die Sponsoren eine Logo-Platzierung auf der Medienwand an der Fußzeile der Grafik sowie diverse andere Nutzungsmöglichkeiten „bei einer Laufzeit von 3 Jahren“.

Die Diskussion:
Wir wollen hier einige kritischen Anmerkungen der Opposition, die es trotz des totsicher zu erwartenden Mehrheitsbeschlusses von CDU- und SPD-Fraktion gab, nicht verschweigen.
So wies ein in diesem Ausschuss nicht stimmberechtigtes Kreistagsmitglied der Grünen darauf hin, dass sich durch die LED-Multimediawand in der Innenstadt von Meschede Anwohner sehr belästigt fühlen. Auch aus diesem Grund hätte der Rat der Stadt Meschede beschlossen, keine weiteren Multimediawände zu genehmigen.
Das Ausschuss-Mitglied der SBL/FW erkundigte sich nach einer Expertise über die Nutzen einer Multimediawand. Dazu hieß es, die Verwaltung habe einen Vor-Ort-Termin bei der Bundeskunsthalle in Bonn wahrgenommen und sich dort von den Vorteilen einer LED-Wand überzeugt. (Offenbar liegt dem HSK kein entsprechendes Gutachten vor?)
Ein Kreistagsmitglied der Fraktion DIE LINKE zeigte sich deutlich verärgert. Es sei doch von Anfang an klar gewesen, wie voluminös die Mauer wirkt. Und dass die Wandeinsparung für die Halterung bereits in die Fassade eingebaut ist, spräche doch dafür, dass das Vorhaben im Kultur-Ausschuss einfach nur noch abgenickt werden soll.

Ob die Multimedia-Wand noch einmal in einem politischen Gremium des HSK diskutiert wird? Wir werden sehen.

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Sauerland-Museum: August-Macke-Ausstellung soll für ca. 35.000 Euro versichert werden

By admin at 4:02 pm on Monday, February 18, 2019

Die Planung
In der Zeit von September bis Dezember 2019 ist im Sauerland-Museum die August-Macke-Sonderausstellung fest eingeplant.

Die Überlegungen
Die SBL/FW-Kreistagsfraktion fragt sich, ob alles so klappen wird, wie es die optimistischen Planungen vorsehen, und ob der Eröffnungs-Termin etwas zu „ambitioniert“ sein könnte. Was wird getan, um den offenbar hohen Erwartungen an diese Ausstellung gerecht zu werden?

Hinsichtlich eines nicht ganz unwichtigen Punktes stellte Stefan Rabe, stellvertretender Sprecher der SBL/FW-Fraktion, Landrat Dr. Karl Schneider am 15.01.2019 mehrere Fragen. Stefan Rabe wollte wissen, ob die Ausstellung entsprechend versichert ist oder wird.

Die Fragen (der SBL/FW)
1. Wurde oder wird für die August-Macke-Ausstellung eine zusätzliche Versicherung abgeschlossen?
2. Wenn ja, welche etwaigen Schäden werden so abgedeckt?
3. Wenn ja, wie hoch sind die Kosten dieser Versicherung?
4. Zeichnet sich zurzeit eine Änderung des Eröffnungstermins der August-Macke-Ausstellung ab?
5. Deckt die Versicherung auch die Kosten einer Verschiebung der Eröffnung oder eines Ausfalls der Ausstellung ab?

Die Antworten (aus dem Kreishaus)

1. Für die August-Macke-Ausstellung wird eine zusätzliche Versicherung abgeschlossen.

2. Die Versicherung umfasst Diebstahl und etwaige Beschädigungen. Versichert wird von „Nagel zu Nagel“ einschließlich Transport, Ab- und Aufbau.

3. Die geschätzten Kosten belaufen sich auf 35.000 Euro bei einer Versicherungssumme von 30 Millionen Euro. Die tatsächlichen Kosten können erst nach endgültigem Abschluss der Exponatzusagen im Frühjahr 2019 fixiert werden.

4. Die Eröffnung der Ausstellung soll am Sonntag, den 1. September 2019 erfolgen. Derzeit zeichnet sich keine Verschiebung des Termins ab.

5. Die Versicherung wird erst zum Frühsommer abgeschlossen, wenn eine Verschiebung der Ausstellung so gut wie auszuschließen ist.

Ergänzend schreibt der Hochsauerlandkreis: „Die Verwaltung wird im übrigen zur nächsten Sitzung des Kulturausschusses am 13. März 2019 in Arnsberg ohnehin ausführlich zur August-Macke-Ausstellung berichten (siehe Museumsentwicklungsplan Sauerland-Museum, Vorlage 9/1041, und Antrag der FDP-Kreistagsfraktion vom 11.12.2018).“

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SBL/FW-Kreistagsfraktion möchte den Begriff „Heimat“ zur Diskussion stellen

By admin at 2:12 am on Saturday, October 20, 2018

Wird der Begriff „Heimat“ missbraucht?
Angesichts von Digitalisierung, Globalisierung und der Vereinnahmung des Begriffs „Heimat“ u.a. auch durch die kommerzielle Werbung, vor allem aber durch rechtsradikale Parteien, Gruppen und Bewegungen, hält die Kreistagsfraktion Sauerländer Bürgerliste (SBL/FW) es für sinnvoll und gut, sich einmal mit dem Thema „Heimat“ intensiv auseinander zu setzen und es ggf. neu zu bestimmen. Nach Meinung der SBL/FW bietet der Kulturausschuss ein gut geeignetes Forum.

Thema für den Kulturausschuss
Fraktionssprecher Reinhard Loos richtete sich daher am 16.10.2018 mit einem Antrag an Landrat Dr. Karl Schneider:

“Sehr geehrter Herr Landrat,
die Fraktion Sauerländer Bürgerliste (SBL/FW) stellt folgenden Antrag:

Referat und/oder Präsentation eines Experten zur Deutung und Verwendung des Begriffs „Heimat“ in einer der nächsten Sitzungen des Kulturausschusses”

Eine Frage des Gefühls? Eine Frage der Deutung?
Sich mit dem Thema „Heimat“ intensiver auseinander zu setzen, ist vielleicht schon lange überfällig!? Konkret stammt die Anregung, diesen Antrag zu stellen, übrigens von der Sachkundigen Bürgerin der SBL/FW im Kulturausschuss.
Wir sind auf die Sitzung des Ausschusses und auf viele und womöglich sehr verschiedene Deutungsvarianten und Lesarten von „Heimat“ gespannt.

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SBL/FW besucht das Museum Haus Hövener

By admin at 9:55 pm on Monday, October 1, 2018

Wer ein Faible für Altes hat …

… für alte Ahnen und deren Namen
… für alte, urige und trotzdem noch gebrauchsfähige Bäder und Küchen aus Uromas Zeiten
… für uralte Bücher hinter Glas und trotzdem griffbereit
… für eigenwillige, blitzgescheite, selbstbewusste, äußerst sparsame alte Damen und ihre Marotten
… für die Möglichkeit, wie man alte Schriften digitalisieren kann
… für dicke, alte Dinosaurier-Knochen
… für alte Bilder aus der Geschichte des Erzbergbaus im Sauerland
… für die Gedankenwelt von alten Exorzisten und für den alten Hexenhammer
… für alte, bedeutende Familiengeschlechter mitsamt Stammbaum und Konterfeis in Öl auf Leinwand in sehr feinen, alten Rahmen
… für alte Geschichten und Histörchen aus Brilon
… für elegante alte Häuser mit hohen Decken, Originalholzfußböden, über hundert Jahre alten Tapeten und großzügigen, breiten Treppen
… für die Geschichte und das gewaltsame Ende der alten jüdischen Gemeinde in Brilon
… für massige, alte Kellergewölbe
… für altes Wissen über die früher üblichen „Verpflechtungen“ zwischen Kirche und Politik
… für die Geschichte alter Kirchen, Klöster und Orden
… für alte, bleischwere Meteoritenteile
… für edles, altes, handbemaltes Porzellan
… für die alte Zeit als in der die Gegend um Brilon überwiegend Protestanten wohnten und Katholiken in der Minderheit waren
… für alte Rathäuser aus der Hanse-Zeit
… für die Gründung der alten Briloner Schulen
… für alte Stadtansichten, –bilder und –pläne und den Verlauf alter Straßenzüge
… für malerische, alte Stadtgärten …

und für noch mehr …

… sollte sich einen Besuch im Museum Haus Hövener in Brilon auf keinen Fall entgehen lassen, und auch nicht die Führung durch Carsten Schlömer, den jungen wissenschaftlichen Mitarbeiter des Hauses! Klasse!

Die kleine „Delegation“ der Kreistagsfraktion Sauerländer Bürgerliste (SBL/FW), die am ver-regneten Kirmes-Montag-Abend mit großem Vergnügen durch die alten Gemäuer gepilgert ist, hat spätestens jetzt richtig Faible für Altes.

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Friedenslandschaft Sauerland – Peter Bürger im Kirchenzentrum Meschede

By admin at 9:07 am on Wednesday, July 4, 2018

Zum Auftakt ihres 50-jährigen Jubiläums hatten die „Freunde der Völkerbegegnung“ (FdV) am vergangenen Donnerstag zu einem außergewöhnlichen heimatgeschichtlichen Vortrag in das Gemeinsame Kirchenzentrum in Meschede eingeladen. Der Theologe und Publizist Peter Bürger stellte Strömungen und Persönlichkeiten der „Friedenslandschaft Sauerland“ vor.

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Vor dem historischen Hintergrund von Weimar, Weltkrieg und Nachkriegsszeit entwickelte Bürger die Vision einer offenen Gesellschaft, die heute von alten und neuen Nazis sowie Rechtspopulisten bedroht sei.

Bürger: “Das neue rechte Heimatgerede ist hohl und leer. Heimat ist kein Besitz, Heimat ist ein Geschenk: Heimat ist Offenheit!”

Die Rechte heute wolle nur kaputtmachen, statt zivilgesellschaftliche Kleinräume zu gestalten.

Glaubwürdige Beheimatung, so Peter Bürger, könne ein Mensch nur in der Begegnung zeigen, oder wie es Meister Eckhart schon vor 700 Jahren sinngemäß formuliert habe: Wenn du dich selber liebst, wird auch ein entfernter Mensch dir nahe sein.

Die Menschheit sei eine Familie, die heute vor großen ökologischen Problemen und Kriegsgefahren stehe. Die Probleme könnten nur gemeinsam und nicht gegeneinander gelöst werden.

Humanisten und Christen müssten sich offensiv in die Heimatdiskussion einbringen. Heimat sei immer eine Interpretationsangelegenheit: Blut und Boden oder friedensbewegt.

Mit dem Projekt “Friedenslandschaft Sauerland”, will Peter Bürger das Schöne zeigen, Beispiele pazifistischer und humanistischer Sauerländer Persönlichkeiten, die sich in ihrer Zeit (Weimar/Nationalsozialismus) gegen Militarismus, Faschismus und Antisemitismus wandten und sich nach 1945 in der Arbeit mit Flüchtlingen aus dem Osten engagierten.

Nazi-Straßennamen abschaffen, aber auch das Schöne zeigen – die Friedenslandschaft Sauerland (foto: zoom)

Das Sauerland habe eine pazifistische Tradition. Als die Region vor 200 Jahren hessisch und dann preußisch wurde, so Bürger, behagte den Leuten die Pflicht zum Kriegsdienst überhaupt nicht. Es kam zu massenhaften Desertationen. Nach dem 1. Weltkrieg wurde das Sauerland eine Hochburg des Friedensbundes deutscher Katholiken. In diesem Verband glaubte keiner, man könne „Heimat“ mit massenmörderischen Kriegswaffen und rassistischer Hetze verteidigen.

In seinem Vortrag voller biografischer und historischer Details stellte Peter Bürger sauerländische Frauen und Männer vor, die sich den Wahngebilden der Gewalt mutig entgegengestellt haben.

Dazu gehörten: Irmgard Rode aus Meschede, Georg Heidingsfelder aus Meschede, Josef und Theodor Rüther aus Assinghausen, Pfarrer Peter Grebe aus dem Kreis Olpe und viele mehr …

Wenn ich die Geschichte dieser herausragenden Menschen hier hier auch nur knapp wiedergeben sollte, würde der Bericht den Rahmen des Blogs sprengen. “Mir schwirrt der Kopf”, sagte Maria Hüser, Vorsitzende der FdV nach Vortrag und Diskussion.

Doch zum Glück gibt es die “Friedenslandschaft Sauerland” mit ihren Beiträgen auch als Buch oder PDF zum Nachlesen:

Bürger, Peter (Hg.): Friedenslandschaft Sauerland –cBeiträge zur Geschichte von Pazifismus und Antimilitarismus in einer katholischen Region. = daunlots. internetbeiträge des christine-koch-mundartarchivs am museum eslohe. nr. 77. Eslohe 2015. www.sauerlandmundart.de
http://www.sauerlandmundart.de/pdfs/daunlots%2077.pdf

(Der Beitrag samt Foto ist zuerst erschienen auf: https://www.schiebener.net/wordpress/friedenslandschaft-sauerland-peter-buerger-im-gemeinsamen-kirchenzentrum-meschede)

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Sauerland-Museum im Zeitverzug …

By admin at 6:24 pm on Thursday, May 31, 2018

… soll aber dennoch ab September 2019 nutzbar sein!

Das und einiges mehr geht aus der Antwort der Kreisverwaltung (eingegangen am 24.05.2018) auf eine Anfrage der Kreistagsfraktion Sauerländer Bürgerliste (vom 08.05.2018) hervor.

Der Hochsauerlandkreis berichtet in seinem Antwortschreiben von

• Verzögerungen bei einzelnen Gewerken im Bestands- und im Neubau (z.B. beim Trockenbau, bei elektrischen Anlagen und bei der Fassade des Neubaus)

weil
• Firmen (teils aufgrund personeller Unterbesetzung) die vereinbarten Termine nicht einhalten und ein Subunternehmer die Zusammenarbeit mit dem Auftragnehmer aufgekündigt hat.

Aussichten
• Der Landsberger Hof (Bestandsbau) befindet sich in der Endbauphase. Laut Planungen soll er bis Mitte Juli 2018 fertig gestellt sein.

• Beim Neubau ist die Rohbauphase abgeschlossen. Nach heutigem Stand soll er zum Ende dieses Jahres baulich fertig gestellt sein und dann austrocknen.

Hier noch die Antwort aus dem Kreishaus auf die Anfrage der Sauerländer Bürgerliste (SBL/FW) in voller Länge:

„Sehr geehrter Herr Loos,

Ihre Fragen beantworte ich wie folgt:

Ist unser Eindruck richtig, dass es Verzögerungen bei den Bauarbeiten gibt?
Es ist bei einzelnen Gewerken im Bestands- und Neubau zu Verzögerungen gekommen (beispielsweise bei den Gewerken Trockenbau, elektrische Anlagen und bei der Fassade des Neuhaus).
Im einzelnen wird hierzu – wie üblich – in der nächsten Sitzung der Baukommission berichtet.

Der seit langem genannte Fertigstellungstermin „Frühsommer 2018“ beim Bestandsbau wird nach dem heutigen Stand voraussichtlich Mitte Juli 2018 sein (siehe auch Antwort zu Frage 4).

Wenn ja, was sind die Gründe für den neuerlichen Verzug?
Die Gründe sind im wesentlichen, dass Firmen trotz klarer Absprachen mit der Bauleitung und einer engen Überwachung die vereinbarten Termine nicht einhalten. Teilweise sind Firmen personell unterbesetzt und bei einem Gewerk ist ein Subunternehmer von der Zusammenarbeit mit dem Auftragnehmer zurück getreten.
Auch hierzu wird – wie üblich – in der nächsten Sitzung der Baukommission berichtet. Natürlich werden auch die seitens der Bauleitung ergriffenen Maßnahmen dargestellt.

In welcher Bauphase befindet sich das Sauerland-Museum derzeit im Vergleich zu den relevanten Planungen?
Der Bestandsbau (Landsberger Hof) befindet sich in der Endausbauphase, parallel hat bereits der Aufbau der neuen Dauerausstellung begonnen. Dies ist möglich, weil die Hauptausstellungsflächen vom Hochbau her komplett sind. Nebenbereiche wie die WCs können ohne Störung parallel laufen.
Beim Neubau an der Ruhrstraße ist die Rohbauphase abgeschlossen. Das Dach ist dicht und die Fenster und Türen sind fast komplett moniert. Zurzeit wird der Trockenbau und die technische Gebäudeausrüstung eingebaut. Zeitgleich wird die Natursteinfassade erstellt.

Wann ist mit der Fertigstellung des Altbaus und wann mit der Fertigstellung des Neubaus zu rechnen?
Es ist geplant, den Bestandsbau bis Mitte Juli 2018 fertig zu stellen.
Der Neubau an der Ruhrstraße soll nach heutigen Stand zum Ende des Jahres 2018 baulich fertig gestellt sein und dann austrocknen.

Wird der Neubau rechtzeitig zu der geplanten und nicht verschiebbaren Eröffnung der Au-gust-Macke-Ausstellung im September 2019 nutzbar sein?
Nach heutigem Stand: ja!“

Fazit: Wenn in den nächsten Monaten keine weiteren gravierenden Verzögerungen mehr eintreten, können wir uns hoffentlich auf die Eröffnung der August-Macke-Ausstellung im September 2019 freuen?!

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Etwa ein halbes Jahr im Rückstand …

By admin at 10:27 am on Tuesday, May 22, 2018

… sind die Bauarbeiten für den Anbau des Sauerlandmuseums in der Ruhrstraße in Arnsberg. Laut öffentlich einsehbarer Ausschreibung sollten die Arbeiten für die Natursteinfassade am 04.09.2017 beginnen und am 21.02.2018 beendet sein, also vor etwas mehr als einem Vierteljahr.

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Aber mit der Fassade wurde gerade erst angefangen; die Natursteine sind bisher erst im unteren Teil einer einzigen Außenwand angebracht.

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Vor zwei Wochen hatte die SBL-Fraktion deswegen eine schriftliche Anfrage an den Landrat gestellt, über die wir hier berichtet haben. Darin geht es u.a. darum, ob und welche Auswirkungen sich aus diesen Verzögerungen für die im nächsten Jahr geplante Macke-Ausstellung ergeben können.

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Heute lief die nach der Geschäftsordnung des Kreistags geltende Frist für die Beantwortung ab. Bisher ging noch keine Antwort ein.

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Sauerland-Museum in Zeitverzug?

By admin at 5:06 am on Friday, May 11, 2018

Im Sommer 2019 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen und die Eröffnung des Neubaus des Sauerland-Museums erfolgen. In der Zeit von September bis Dezember 2019 ist eine August-Macke-Sonderausstellung fest vorgesehen. Allem Anschein nach sind jedoch zumindest die Arbeiten an der Fassade des Neubaus in Verzug geraten, denn laut den öffentlich einsehbaren Ausschreibungsunterlagen war ihre Durchführung für September 2017 bis Februar 2018 vorgesehen.

Daher fragte die SBL/FW-Kreistagsfraktion am 08.05.2018 den Landrat des Hochsauerland-kreises Dr. Karl Schneider:

• Ist unser Eindruck richtig, dass es Verzögerungen bei den Bauarbeiten gibt?

• Wenn ja, was sind die Gründe für den neuerlichen Verzug?

• In welcher Bauphase befindet sich das Sauerland-Museum derzeit im Vergleich zu den relevanten Planungen?

• Wann ist mit der Fertigstellung des Altbaus und wann mit der Fertigstellung des Neu-baus zu rechnen?

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Veränderte Optik

By admin at 1:57 pm on Wednesday, January 3, 2018

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Laut Ausschreibung sollte der “Rohbau” für den Erweiterungsbau des Sauerlandmuseums bis zum 29.09.2017 fertig gestellt sein. Das hat nicht ganz geklappt. Aber nachdem das Gewerk “Rohbau” beim Altbau (Landsberger Hof) 5 Monate länger gedauert hat als in der Ausschreibung vorgesehen, fällt die zeitliche Verzögerung bei diesem Bauteil geringer aus.

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Nicht allen Arnsbergern wird allerdings die verändeerte Sicht von der Ruhrstraße und der Klosterbrücke auf den Landsberger Hof gefallen…

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Demnächst wird der Neubau noch mit Travertin verkleidet (wie auf dem Muster zu sehen), und es bleibt zu hoffen, dass sich diese Fassade als geeignet für die Sauerländer Wetterverhältnisse erweist, mit sehr viel Regen und mit Frost. Im Museum Grimmwelt in Kassel gilt dies nur eingeschränkt. Dort sind Travertinplatten gerissen, und es gibt dunkte Spuren vom ablaufenden Wasser.

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Immer länger…

By admin at 3:11 pm on Saturday, September 23, 2017

Bald kann das kreiseigene Sauerlandmuseum in einen Wettbewerb mit dem neuen Berliner Großflughafen BER eintreten, und zwar hinsichtlich besonders langer Verzögerungen beim Bau. Seit mehr als 3 Jahren ist dieses Heimatmuseum komplett geschlossen. Nach den ursprünglichen Planungen sollte es jetzt bereits wieder offen sein, nach abgeschlossenem Umbau und Erweiterungsbau. Doch weit gefehlt!

Schon mehrfach hatten wir über die erheblichen Verzögerungen berichtet, zuletzt hier. Doch nun scheint es eine fast unendliche Geschichte zu werden. Gegenüber den vom Stuttgarter Architektenbüro und vom Vergabeamt der Kreisvervwaltung in diesem und im letzten Jahr vorgenommenen Ausschreibungen haben sich die zentralen Gewerke erheblich weiter verzögert. Der “Rohbau” für den Altbau hätte nach den – öffentlich einsehbaren – Vergabeunterlagen bis zum 30.04.2017 fertig gestellt sein müssen. Nun sind fast 5 Monate mehr vergangen, und eine Fertigstellung dieses Gewerks ist noch nicht absehbar.
Nicht viel besser geht es dem Erweiterungsbau. Dessen Rohbau-Gewerk sollte laut Ausschreibung bis zum 29.09.2017 beendet sein, also in knapp einer Woche. Auch hier werden wir noch mehrere Monate auf die Fertigstellung warten müssen, wie sich leicht von außen beobachten lässt.

Die spannende Frage bleibt, ob der amtierende Kreistag noch während seiner laufenden Wahlperiode (bis Herbst 2020) die Eröffnung “feiern” darf??

Bis dahin werden – einschließlich des Zuschussbedarfs während der Umbauzeit – etwa 17 Mio Euro an Kosten entstanden sein. Ein horrender Betrag!

Wer sich selbst ein Bild machen möchte, kann dies morgen (am Tag der Bundestagswahl) ab 14 Uhr tun. Nähere Informationen zum “Umbaufest” stehen hier.

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8 Architekten-Jahre

By admin at 10:56 pm on Friday, July 7, 2017

Heute fand die Grundsteinlegung für den Erweiterungsbau des Sauerlandmuseums Alt-Arnsberg statt, mit Ansprachen u.a. der Regierungspräsidentin. 8 Monate vorher hatte es den ersten Spatenstich in der Baugrube an der Ruhrstraße gegeben.

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Der Leiter des Stuttgarter Architekturbüros wies in seiner Ansprache darauf hin, dass er sich noch am Morgen die Stundenaufschreibungen in seinem Unternehmen angeschaut hätte. In den letzten 5 Jahren seien bereits 13.000 Architektenstunden in das Projekt geflossen.
Wenn man diese Angabe des Chef-Architekten umrechnet, entspricht das einer Arbeitsleistung von 8 Architekten-Arbeitsjahren. Ein enormer Aufwand.

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Blicken wir zurück: Im Mai 2013 erstellte die Kreisverwaltung die Sitzungsdrucksache 8/824. Darin ging sie von folgendem Zeitplan für das Sauerlandmuseum aus:
“1. Quartal 2014: Errichten der Baugrube
Sommer 2014: Beginn Rohbau
Sommer 2015: Abschluss Rohbau (Richtfest)
Ende 2016: Abschluss der Baumaßnahme
1. Quartal 2017: Einweihung / Auftaktausstellung”

Wiederholt kam es zu erheblichen Zeitverschiebungen und zu Kostensteigerungen. Nun befinden wir uns bereits im 3. Quartal 2017. Statt auf die Auftaktausstellung zurückblicken zu können, erfolgt nun der für Sommer 2014 angekündigte Beginn des Rohbaus. 3 Jahre Verzug! Und noch etwas dauert schon fast 3 Jahre: Bereits im August 2014 wurde das Sauerlandmuseum für den Umbau geschlossen. Seitdem fallen Jahr für Jahr – außer den Baukosten – etwa eine halbe Mio Euro pro Jahr an Betriebskostenzuschuss an, für ein geschlossenes Museum und ohne einen einzigen Museumsbesucher… Mit den Betriebskosten während der Schließungszeit kostet das Projekt mittlerweile mehr als 16 Mio Euro.

Bei der Grundsteinlegung wurde die Eröffnung des Erweiterungsbaus für Frühjahr 2019 angekündigt.
Die Umbauarbeiten um Altbau des Museums (Landsberger Hof) sollten nach den aktuellen Zeitplänen eigentlich ein Jahr vor dem Neubau fertig werden, im Frühjahr 2018. Aber auch hier sind weitere Verzögerungen absehbar. Denn laut Ausschreibung sollten die Rohbauarbeiten im Altbau bis zum 30.04.2017 dauern. Nun befinden wir uns im Juli 2017, und – von außen erkennbar – ist das Bauunternehmen im Altbau noch lange nicht fertig.

Aber: Der Landrat erklärte in seiner Ansprache bei der Grundsteinlegung, man befände sich im Zeit- und Kostenplan? An beidem kann man Zweifel hegen.
Vielleicht typisch: Die Gäste der Grundsteinlegung standen mit ihren Füßen im Wasser, das wegen einer vorherigen Regengusses noch auf dem Beton der Bodenplatte stand.

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Weitere Verzögerungen beim Sauerlandmuseum

By adminRL at 11:32 pm on Saturday, May 20, 2017

Ursprünglich sollten Umbau und Erweiterung des Sauerlandmuseums bereits im Jahr 2017 abgeschlossen sein. Zwar ist das Museum in der Arnsberger Altstadt seit August 2014 und damit mittlerweile fast 3 Jahre geschlossen, aber die Fertigstellung liegt noch in weiter Ferne.

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Für den Erweiterungsbau begannen Anfang November 2016 die Arbeiten für das Erstellen der Baugrube und die Errichtung der Baugrubenwände. Sie sollten laut Ausschreibung bis zum 28.03.2017 abgeschlossen sein. Doch auch daraus wurde nichts, das Gewerk dauerte etwa 7 Wochen länger.
Erst am 17.05. begannen mit dem Aufstellen eines Baukrans die Arbeiten für den Rohbau.

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In der Drucksache 8/824 für die Kreistagssitzung am 21.06.2013 hatten Landrat und Kreisverwaltung noch diesen Zeitplan angekündigt:
“1. Quartal 2014: Errichten der Baugrube
Sommer 2014: Beginn Rohbau
Sommer 2015: Abschluss Rohbau (Richtfest)
Ende 2016: Abschluss der Baumaßnahme
1. Quartal 2017: Einweihung / Auftaktausstellung, zum Beispiel August Macke-Ausstellung”

Damit beträgt der Rückstand nun schon fast 3 Jahre. Zuletzt war die Eröffnung des dann fertig gestellten Sauerlandmuseums für Frühjahr 2019 angekündigt worden. Zum 31.10.2020 endet die Wahlperiode des aktuellen Kreistags. Ob die Fertigstellung noch in diese Wahlperiode fällt?

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Sehr langsam geht es voran …

By adminRL at 12:53 am on Tuesday, February 7, 2017

Was macht eigentlich die Baustelle am Sauerlandmuseum in der Arnsberger Altstadt?
Heute vor 3 Monaten erfolgte der Spatenstich, über den wir hier berichtet hatten. Seitdem sieht man dort einige Baugeräte. Aber wie ist der Baufortschritt?

Hier einige aktuelle Fotos.

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Die jetzt tätige Firma hat den Auftrag, die Baugrube für den Erweiterungsbau herzustellen und ringsum mit Betonwänden abzusichern. Dabei muss die Baugrube nicht komplett hergestellt werden. Im vorderen Bereich (bis zur ersten Mauer) besteht sie einschließlich der Mauer bereits seit dem Abriss des früher dort befindlichen Bankgebäudes. Sie muss nun noch einige Meter in den Berg hinein verlängert werden und soll mit etwas über 10 Meter hohen senkrechten Betonwänden abschliessen. Dafür müssen auch die bisher dort stehenden Betonwände abgerissen werden. Die neuen senkrechten Begrenzungswände werden mit mehr als hundert langen “Nägeln” im Berg verankert.

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Laut der “Leistungsbeschreibung” in der Ausschreibung sollten die Baugrube und die Begrenzungswände bis zum 28.03.2017 fertig gestellt sein. Von der vorgesehenen Bauzeit für dieses Gewerk sind nun mehr als zwei Drittel verstrichen. Wenn man sich den jetzigen Baufortschritt ansieht, fällt es schwer zu glauben, dass das Baugruben-Bauwerk in den verbleibenden sieben Wochen nebst allen neuen Wänden und deren Verankerung fertig gestellt sein kann. Aber vielleicht gelingt es ja, dass die Baugrube für den Anbau fertig ist, bevor das Museum (im August 2017) seine dreijährige Schließung “feiern” kann?

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