Bericht aus der Sitzung des Kreisjugendhilfeausschusses am 26.02.2024
Zuerst einmal ein Vorschlag an den Landrat, wie er seinen Haushalt mit weiteren Einnahmequellen verbessern kann:
Zukünftig werden die Jugendhilfeausschuss-Sitzungen als Live-Kabarett über das örtliche Kulturprogramm vermarktet und für das Zuschauen Eintritt erhoben. Denn einer Ausschuss-Sitzung wie am 26.02.2024 zuzusehen, hatte einen gewissen Spaßfaktor.
Die beste Szene, bei dem es sogar zu Lachanfällen mit „Schenkelklopfen“ kam, war, als der AfD-Vertreter die beiden anwesenden Leitungskräfte des Kinder- und Jugendhilfezentrum des Hochsauerlandkreises „Ankerplatz Norderney“ fragte, ob in dem kommenden Konzept evt. auch Besuche von Drag-Queens vorgesehen würden.
Nur wenige im Saal verstanden im Anfang die Frage, da sich nicht jeder mit den schrecklichen „Wort-Ergüssen“ des AfD-Landesparteitages befasst hatte. Dort wurde am letzten Wochenende über Drag-Queen-Besuche in Kitas hergezogen.
Die JHA-Vorsitzende entschied aber, dass diese Frage nicht beantwortet werden musste.
Obwohl ich mit dem alten „griesgrämigen“ Mann der AfD eigentlich nicht kommuniziere, habe ich in diesem Fall nachgefragt, warum dieses im „Ankerplatz“ nicht geschehen solle. Die Antwort war, dass Drag-Queens sich an Kindern sexuell vergehen würden.
Ich würde diesen AfD-Vertreter für seinen Wortbeitrag in der „Heute-Show“ für den „Vollpfosten des Jahres“ nominieren lassen.
Und dann ging es noch einmal um den jetzt tatsächlich vorhandenen Schimmelpilz-Befall in der geplanten DRK-Kita in Olsberg.
Anstatt sich jetzt gemeinsam um das Wohl der Kita-Kinder Gedanken zu machen, weil auch die Gesundheit dazu gehört, hat man lieber auf mich als einen „Aufdecker dieses Skandals“ verbal eingehauen. Ich will jetzt darüber nicht klagen, ich bekommen ja auch für meine politische Tätigkeit monatlich ein „Schmerzensgeld“!
Es wurde u.a. von den anderen Ausschussmitgliedern gesagt, dass der aufgefundene Schimmel eine „Lappalie“ sei und man nicht verstehe, warum sich der Ausschuss um so etwas kümmern müsse. Außerdem müsse man ja nicht von jedem „dahergelaufenen“ Bürger Vorwürfe in den Ausschuss tragen. Weiterhin wollte mir die Ausschuss-Vorsitzende verbieten, nach weiteren Schimmelpilz-Stellen in dem ehemaligen Fitness-Center zu fragen.
Ich habe darauf dann nur in den Raum gestellt, was das für ein komisches Demokratie-Verständnis in diesem Ausschuss sei und man sich nicht wundern dürfe, dass durch so ein Verhalten der Frust in der Bürgerschaft auf die etablierten Parteien immer größer würde und dann solche „AfD-Dumpfbacken“ gewählt werden, wie man ein Exemplar in dem eigenen Ausschuss regelmäßig besichtigen kann.
Nur die Jugendamtsleitung hat mir an einer Stelle „den Rücken gestärkt“, da sie erneut feststellte, dass sie die volle Verantwortung für die Eskalation dieser Thematik aufgrund falschen Handels in der Anfangsphase tragen würde.
Trotzdem bleibe ich bei meiner Kritik an der Mehrheit der Ausschuss-Mitglieder. In Deutschland wird bei dem kleinsten Verdacht einer Einsturzgefahr eine Brücke gesperrt, aber beim Wohl des Kindes wird zum Wohle des Investors weggeschaut!
Welchen Einfluss Investoren auf die örtlichen Parteien haben, kann man auch bei dem Thema „Nicht voll belegte Stepke-Kita in Brilon“ erkennen.
Da sagt doch der SPD-Ausschuss-Vertreter, der in irgendeiner Form mit dem Kita-Investor „verbandelt“ sein muss, dass man doch die Kita-Trägerfirma „Stepke“ nicht kritisieren solle. Das Problem sei doch bei allen Kita-Trägern vorhanden. Es würde halt überall Personal fehlen, um das bei der Ausschreibung versprochenen Angebot zu gewährleisten. „Stepke“ habe nun auch dieses Problem und deswegen müssen die ca. 30 Kinder aus Brilon weiter auf einen Kitas-Platz warten, obwohl eine ganze Gruppe noch frei sei.
Der wahre Grund ist aber, dass viele Eltern nur einen 25-Stunden-Betreuungsvertrag für ihre Kinder haben möchte, “Stepke“ aber aus „Profit-Interesse“ lieber mehr Stunden vereinbaren möchte. Das Wunsch- und Wahlrecht der Eltern wird somit „mit Füßen getreten“.
Dabei würde man bei mehr 25-Stunden-Betreuung weniger Personal benötigen. An dem Blick des Kita-Verantwortlichen der Kreisverwaltung merkte ich, dass ich mit meiner Kritik richtig lag.
Ich habe in dem Zusammenhang noch einmal deutlich gemacht, dass sich der Ausschuss bei der Vorstellung des pädagogischen Konzepts der börsennotierten Firma „Stepke“ habe „blenden“ lassen.
Man hätte sich doch vorher lieber bei anderen „Stepke“-Kunden über ihre Erfahrungen erkundigen sollen. Es ist in ganz NRW bekannt, dass Druck auf Eltern wegen der gewünschten Betreuungszeiten gemacht wird, dass pädagogische Konzepte nur teilweise umgesetzt würden und dass „Stepke“ in vielen Einrichtungen ein „ungeliebter“ Arbeitgeber sei.
Ich frage mich, warum gerade eine ehemalige Arbeiter-Partei so „blind“ bei diesem Thema ist. Das kann wirklich nur an dem oben erwähnten „Klüngel“ liegen.
Autor: Dietmar Schwalm, Kreistags- und JHA-Mitglied (vertritt auch die SBL im Kreisjugendhilefausschuss)