Kyrill: Wenig hat sich getan!
“Wir beten jeden Tag, dass nichts passiert”, sagt Josef Thüsing vom Ruhrverband. “Hier besteht Lebensgefahr.” Im Wald nebenan werden tonnenschwere Baumstämme bewegt, die Arbeiter müssen ihren Aktionsradius von ca. 100 Meter im Blick halten. Diskussionen mit Waldbesuchern sind dabei erstens müßig und halten zweitens den Verkehr auf. Thüsing: “Wir möchten an die Toleranz der Leute appellieren: Bleibt da weg!”
Die Absperrungen werden gern umgangen. Obwohl die Mitarbeiter des Ruhrverbands täglich mehrfach die Gitter wieder schließen. “Aber innerhalb von ein paar Minuten sind wieder 20 Leute da”, weiß Arne Heck, Revierförster vom Ruhrverband, aus eigener Anschauung. “Auch wir wollen, dass der Randweg so schnell wie möglich freigeräumt wird. Wir wären dabei aber eine ganze Ecke schneller, wenn wir nicht massiv von Touristen behindert würden.”
An sieben Tagen in der Woche wird im Wald gearbeitet, so dass auch am Wochenende die Wege nicht betreten werden dürfen. Eigentlich sind die Sperrungen nicht zu übersehen. Mit Gittern, Fangzäunen und Flatterbändern sind sie kenntlich gemacht. Ein Schild warnt: “Holzfällung! Durchgang verboten!” Und wer sich für das Kleingedruckte interessiert, kann auch die ordnungsbehördliche Verordnung zur Sperrung von Wald vom 2. März studieren und den Text in der Mitte verinnerlichen: “Dieser Weg ist nicht vollständig freigeräumt und gesichert! Betreten verboten!”