Never ever! Das hätten wir wahrscheinlich noch vor wenigen Wochen von den politisch und sonstwie Verantwortlichen in Winterberg und Drumherum gehört!?
Doch nun ist es wahrscheinlich vorbei. Prognose, Glaube und Hoffnung erfüllten sich nicht, beim PPP-Leuchtturm-Projekt Oversum in Winterberg. Erst im Mai 2012 mit viel Klamauk, Prominenz, Vorschusslorbeeren und Presserummel gestartet, legten die Bereiche Sportbad, Wellnessbad, Fitness und Saunalandschaft eine Bruchlandung hin. Radio Sauerland meldete am 01. März 2013:
„Dem Bad am Winterberger Oversum droht die Schließung. Nach Angaben der Stadt müsse der Betreiber ein Insolvenzverfahren durchlaufen.“
Überraschung? Nein, jedenfalls nicht für alle und jeden. Das Dilemma mit dem „Vitalressort“ kündigte sich schon seit mehreren Monaten an. Die Chronologie des Scheiterns, hier ist sie nachzulesen:
http://www.schiebener.net/wordpress/?s=oversum
Dubios erscheint die Rolle des Oversum-Projektierers und PPP-Investors, der SAB-Gruppe aus Friedrichshafen.
Offenbar steht die SAB auch im Zusammenhang mit anderen „abgesoffenen“ Spassbad-Projekten, z.B. in Leimen.
Klick:
http://www.gall-leimen.de/txt_sab4.htm
Gänzlich ungerührt von Negativ-Meldungen produzierte die SAB weiter unverdrossen Positiv-Meldungen wie diese:
„Kommunen melden Beratungsbedarf bei SAB AG an.“
Klack:
http://politikfotogermany.wordpress.com/2012/10/08/kommunen-melden-beratungsbedarf-bei-sab-ag-an/
Diese Meldung und die beiden abgelichteten, scheinbar gut gelaunten Herren, nahm die Sauerländer Bürgerliste (SBL) zum Anlass, am 05.03.2013 dem Landrat diese schriftliche Anfrage zu schicken (s. unseren Bericht http://sbl-fraktion.de/?p=2818):
Sehr geehrter Herr Landrat,
sehr geehrter Herr Ausschussvorsitzender,
am 1. März 2013 meldete Radio Sauerland, der Betreiber des Oversum-Schwimmbads durchlaufe ein Insolvenzverfahren. Dem Bad drohe die vorübergehende Schließung.
Die Nachricht kam für viele nicht überraschend. Z.B. im Blog „Zoom“ [www.schiebener.net/wordpress] werden schon seit Monaten die Probleme des Oversum Vitalresorts Winterberg und des Betreibers, der sab AG aus Friedrichshafen, heftig diskutiert.
Daher bitte ich um die Beantwortung der Fragen:
• Treffen die Pressemeldungen von der letzten Immobilienmesse im Oktober 2012 in München mit folgendem Inhalt zu; „Landrat Dr. Karl Schneider vom Hochsauerlandkreis hatte keine Schwierigkeiten, seine Kollegen auf die Beratungs- und Entwicklungserfahrungen des Vorstandsvorsitzenden der SAB AG hinzuweisen. Schneider: „Gerade Oversum ist ein gutes Beispiel, wie sichtbar gute privatwirtschaftliche Planung harmonisch im kommunalen Raum entstehen kann.“ (siehe z.B.: http://politikfotogermany.wordpress.com/2012/10/08/kommunen-melden-beratungsbedarf-bei-sab-ag-an/; http://www.openpr.de/news/691922/Kommunen-melden-Beratungsbedarf-bei-SAB-AG-an.html)?
• Falls diese Meldungen zutreffend sind: Erachtet der Landrat seinen Einsatz als Werbeträger und Empfehler für die sab AG für sinnvoll?
• Teilt der Landrat seine damaligen Bewertungen auch heute noch?
• Waren dem Landrat im Oktober 2012 die Veröffentlichungen und die Diskussionen zum Oversum-Projekt und zur sab AG im Blog „Zoom“ und aus anderen Medien bekannt?
• Sind dem Landrat weitere gescheiterte oder in sehr kritischen Phasen befindliche sab-Bäder-Projekte bekannt, z.B. in Lüdinghausen, Siegburg, Bad Ems, Hechingen und Leimen?
Landrat Dr. Schneider antwortete prompt. Er erklärte am 08.03.2013 schriftlich:
„Sehr geehrter Herr Loos,
Ihre o.g. Anfrage beantworte ich wie folgt:
Zu Frage 1:
Ich habe bei meinem Besuch der Gewerbeimmobilienmesse Expo Real am 8. Oktober 2012 auch ein Gespräch mit Herrn Wäscher, Vorstandsvorsitzender der sab AG, geführt. Gespräche dieser Art sind bei Messen üblich und ich werde diese auch künftig führen. Die sab AG hat das Messegespräch mit mir für eine Veröffentlichung genutzt, von der ich nichts gewusst habe.
Zu den Fragen 2 und 3:
Als Landrat trete ich nicht als Werbeträger auf. Im Oktober 2012 war das Oversum auch nach der Einschätzung vieler anderer Personen ein herausragendes Projekt. An weiteren Spekulationen beteilige ich mich nicht.
Zu den Fragen 4 und 5:
Mir waren im Oktober 2012 keine Veröffentlichungen und Diskussionen in den Medien zum Oversum-Projekt und zur sab AG bekannt. Gescheiterte oder in sehr kritischen Phasen befindliche Projekte der sab AG sind mir ebenfalls nicht bekannt.“
Die Berichte über die gescheiterten sab-Bäder-Projekte sind sehr zahlreich, einige finden sich sogar bei der CSU. Und davon ist dem Landrat nichts bekannt???
Nicht nur im Internet pfiffen es die Spatzen von den Dächern: „Sorry, it´s OVER“!
Was bleibt, ist die Hoffnung, dass das Oversum-Hotel noch die Kurve kriegt und es in Winterberg weiterhin ein nutzbares Schwimmbad gibt!?