Weniger Kinder in den Kitas, dafür längere Betreuungszeiten …
… das ist die Situation auch im Hochsauerlandkreis.
Zu Beginn der Sitzung des Kreisjugendhilfeausschusses am 6. März 2013 erläuterte Fachbereichsleiter Stolte, der Trend bei der Kita-Betreuung ginge zunehmend zur 45-Stunden-Woche. Das hätte man so vor einigen Jahren nicht für möglich gehalten. Aber auch die 25-Stunden-Buchung nehme zu. Entsprechend geringer falle daher die 35-Stunden-Buchung aus. Weniger Kinder, das sei der andere Trend. Doch die weniger gewordenen Kinder erforderten ein Mehr an Betreuungszeit.
In konkreten Zahlen bedeutet das für das Kindergartenjahr 2013/14:
476 Kinder mit 25 Wochenstunden
1.908 Kinder mit 35 Wochenstunden
1.678 Kinder mit 45 Wochenstunden.
Alle Eltern, die bisher keinen Betreuungsplatz für ihre Mädchen und Jungen haben, seien kontaktiert worden. 11 – 12 Kinder hingen jetzt noch in der Warteschleife, das aber wegen fehlender Rückmeldung.
Bisher war es im Jugendamtsbereich des Hochsauerlandkreises (dazu gehören alle Städte und Gemeinden im HSK außer Arnsberg, Schmallenberg und Sundern – die drei Städte haben jeweils ein eigenes Jugendamt) übliche Praxis, nicht beanspruchte U3-Plätze mit älteren Kindern (Ü3-Kinder) zu belegen. Der Landkreistag halte diese Vorgehensweise aber für falsch, berichtete der Fachdienstleiter. Eventuell komme es zu Rückforderungen. Fraglich sei noch, wer zur Rückforderung herangezogen werde, ob das Jugendamt oder der Träger.
789 Plätze für unter Dreijährige (U3) stehen im neuen Kindergartenjahr im Jugendamtsbereich des Hochsauerlandkreises zur Verfügung. Ob das Angebot letztlich ausreicht, wir wissen es nicht. Auf die Durchführung und die Ergebnisse der von der SBL in den letzten Jahren immer wieder angeregten und im letzten Monat endlich beschlossenen Elternbefragung nach Wunsch bzw. Bedarf an Kindergartenplätzen und Betreuungszeiten müssen wir ja noch einige Zeit warten.
Das Jugendamt der Stadt Arnsberg führte zwar bisher ebenfalls keine Elternbefragung durch; doch dort beschlossen Verwaltung und Jugendhilfeausschuss, im kommenden Kita-Jahr ein Überangebot an U3-Plätzen vorzuhalten. In einer WAZ-Presseveröffentlichung vom 25.02.2013 heißt es:
„Die Stadt Arnsberg registrierte bisher insgesamt 349 Anmeldungen für U3-Betreuung in städtischen und freien (meist kirchlichen) Kindertagesstätten. Insgesamt stehen aber 408 U3-Plätze in den Kitas zur Verfügung. Die Stadt Arnsberg geht davon aus, dass in den nächsten zwei Jahren auch diese jetzt überschüssigen U3-Plätze belegt sein werden. Denn zum einen kann es kurzfristig bis 1. August 2013 durch geänderte Arbeitsbedingungen der Eltern oder auch durch Zuzüge nach Arnsberg noch weiteren U3-Bedarf geben. Zum anderen wächst aufgrund des demografischen Wandels – es gibt insgesamt weniger Ü3-Kinder in den Kitas – der Anteil der Kinder in der U3-Betreuung. Der reinen Kopfzahl nach gibt es also zwar immer weniger Kinder in den Kindergärten, doch durch die vermehrte U3-Betreuung, die in kleineren Gruppen stattfindet, kann die Existenz von Kitas gesichert werden. Ohne U3-Betreuung hätte es sicherlich schon schmerzhafte Einschnitte in Arnsberger Kindergärten gegeben.“