… das sollte auch im Sauerland bald umgesetzt werden, meint die Sauerländer Bürgerliste (SBL) und beantragte Anfang August 2010 beim Landrat die „Erarbeitung eines Inklusionsplans für den Hochsauerlandkreis“. Gleichzeitig schickte die SBL an alle Fraktionen im Kreistag ein Schreiben mit der Bitte um Unterstützung dieses Anliegens.
Reinhard Loos begründet seinen Antrag so: „Von Deutschland wurde die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen unterschrieben und ist am 26. März 2009 rechtsgültig geworden. Folglich müssen auch im Hochsauerlandkreis ohne weitere Zeitverzögerung Schritte zur Umsetzung dieses inklusiven Bildungssystems erfolgen. Um das deutsche Bildungssystem ist es bekanntlich nicht zum Besten gestellt. Für den Behindertenbeauftragten der Bundesregierung, Hubert Hüppe (CDU), liegt ein Grund für das schlechte Abschneiden deutscher SchülerInnen bei den internationalen Vergleichsstudien in der Selektion. Viel zu viele Kinder wurden und werden ‘aussortiert’. Gerade in Anbetracht der demographischen Entwicklung können wir es uns das aber nicht mehr leisten!“
Das SBL-Mitglied fordert den Kreistag auf, folgende Beschlüsse zu fassen:
„Der Kreistag des Hochsauerlandkreises bittet die Verwaltung, das Bildungsbüro zu beauftragen, in den nächsten 18 Monaten in Zusammenarbeit mit den Räten, dem Schulamt und der Bezirksregierung einen Inklusionsplan für gemeinsames Lernen von Kindern mit und ohne Behinderungen für den Hochsauerlandkreis zu erarbeiten. Sachverständige von Behindertenbeiräten, Wohlfahrtsverbänden, Elternvereinen, LehrerInnen-Vertretungen etc. sollen einbezogen werden, ebenso wie die Fachausschüsse des Kreistags. Die Öffentlichkeit soll in geeigneter Weise informiert werden.“
Im Kreis Paderborn forderte kürzlich die Grüne Kreistagsfraktion den Kreis auf, einen sogenannten Inklusionsplan aufzustellen. Die Grünen argumentieren u.a., zum kommenden Schuljahr müsse alles getan werden, um Klagen von Eltern auf inklusive Beschulung zu vermeiden und genug Plätze im Gemeinsamen Unterricht bereit zu stellen. Die Grüne Kreistagsfraktion aus Paderborn forderte den Kreis zudem auf, begleitend eine Informationskampagne zu starten, die Eltern, Schulen, Kindergärten und die Öffentlichkeit über die Vorteile des Gemeinsamen Unterrichts für alle Kinder informiert.
Der Brief an den Landrat:
Antrag gemäß § 5 in Verbindung mit § 22 der Geschäftsordnung des Kreistags
für die nächste Sitzung des Schulausschusses
sowie für die nächste Kreistagssitzung
Thema „Erarbeitung eines Inklusionsplans für den Hochsauerlandkreis“
Sehr geehrter Herr Landrat,
sehr geehrter Herr Ausschussvorsitzender,
in Anlehnung an den Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Paderborner Kreistag beantrage ich die
Erarbeitung eines Inklusionsplans für den Hochsauerlandkreis.
Begründung und Erläuterung:
Von Deutschland wurde die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen unterschrieben und ist am 26. März 2009 rechtsgültig geworden. Folglich müssen auch im Hochsauerlandkreis ohne weitere Zeitverzögerung Schritte zur Umsetzung dieses inklusiven Bildungssystems erfolgen. Um das deutsche Bildungssystem ist es bekanntlich nicht zum Besten gestellt. Für den Behindertenbeauftragten der Bundesregierung, Herbert Hüppe (CDU), liegt ein Grund für das schlechte Abschneiden deutscher SchülerInnen bei den internationalen Vergleichsstudien in der Selektion. Viel zu viele Kinder wurden und werden „aussortiert“. Gerade in Anbetracht der demographischen Entwicklung können wir es uns das aber nicht mehr leisten!
Ich fordere daher den Kreistag auf, folgende Beschlüsse zu fassen:
Der Kreistag des Hochsauerlandkreises bittet die Verwaltung, das Bildungsbüro zu beauftragen, in den nächsten 18 Monaten in Zusammenarbeit mit den Räten, dem Schulamt und der Bezirksregierung einen Inklusionsplan für gemeinsames Lernen von Kindern mit und ohne Behinderungen für den Hochsauerlandkreis zu erarbeiten. Sachverständige von Behindertenbeiräten, Wohlfahrtsverbänden, Elternvereinen, LehrerInnen-Vertretungen etc. sollen einbezogen werden, ebenso wie die Fachausschüsse des Kreistags. Die Öffentlichkeit soll in geeigneter Weise informiert werden.
Der Kreistag beauftragt die Verwaltung, dafür Sorge zu tragen, dass der gemeinsame Unterricht in allen Schulformen zügig ausgebaut wird und bei der Planung die entsprechenden Prioritäten zu setzen.
Der Kreistag fordert die Landesregierung auf, entsprechende Mittel für den schnellen Ausbau des gemeinsamen Unterrichts zur Verfügung zu stellen.