Informationen und Meinungen zur Kreispolitik im HSK

SBL-Fraktion beantragt, den Naturschutzpreisträgers Norbert Panek als Sachverständigen in den Umweltausschuss einzuladen

By admin at 10:40 pm on Monday, May 9, 2022

Monokulturen, Waldböden
Spätestens seit der Flutkatastrophe im Sommer 2021 lassen sich auch für unsere Region die verheerenden Auswirkungen des Klimawandels nicht mehr leugnen. Aus kleinen Bächen und Flüssen wurden durch den Starkregen in kürzester Zeit reißende Flüsse mit zerstörerischer Gewalt. Greenpeace und etliche andere Umweltverbände gehen davon aus, dass die fehlende Schutzfunktion der Mittelgebirgswälder zu diesem Desaster beigetragen hat. Denn Monokulturen und die starke Bewirtschaftung der Wälder bewirkten eine Verdichtung der Waldböden und verringerten somit dessen Fähigkeit, Wasser zu speichern.

Hier im Sauerland
Wie wir allerorten im Sauerland sehen können, kommen auch in unseren von Stürmen geschädigten Wäldern vermehrt schwere Forstmaschinen zum Einsatz. Die brachialen Geräte verdichten die Böden bekanntlich sehr stark. Dadurch können sich die für Waldböden und eine gesunde Natur so wichtigen Pilze und Bakterien nur schlecht entwickeln. Das beeinträchtigt wiederum das Baumwachstum und führt letztendlich, neben diversen anderen schädlichen Auswirkungen, wieder zu der bereits oben erwähnten reduzierten Wasserspeicherfähigkeit der Waldböden.

Antrag der Fraktion Sauerländer Bürgerliste (SBL)
Um die Art und Weise der Waldbewirtschaftung im Sauerland besser beurteilen zu können beantragte die SBL-Fraktion am 29.04.2022, den Waldschützer Norbert Panek als Referenten in den Umweltausschuss einzuladen. Der Ausschuss für Umwelt, Landwirtschaft und Forsten tagt voraussichtlich am 18.05.2022.
Herr Panek möchte bitte darstellen:
Wie sich kurz- und langfristig eine nicht naturschonende und wenig sachgemäße Waldbewirtschaftung (mit Harvestern und anderem schweren Gerät) in unseren Wäldern und unseren Waldböden auswirken wird,
wie sich diese Form der Waldbewirtschaftung bei Extremwetter-Ereignissen auswirken kann,
wie elementar wichtig ein natürlich gewachsener und gesunder Lebensraum Wald für Mensch, Tier und Umwelt jetzt und in Zukunft ist.

PS: Die Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Landwirtschaft und Forsten ist öffentlich.

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Landesbetrieb verdient am Schadholz

By admin at 9:29 am on Monday, April 8, 2019

Der heimischen Presse (WP vom 29.03.2019) ist zu entnehmen, dass der Waldbauernverband im Namen der privaten Waldbesitzer wegen der Borkenkäferschäden hohe Soforthilfen des Landesumweltministeriums gefordert hat. Pro Festmeter Schadholz fordert der Waldbauernverband 5 Euro. Diese Forderung hat er bei einem Waldspaziergang mit der Landesumweltministerin in Voßwinkel geäußert.
Diese Hilfe müsse unbürokratisch abgerufen werden können und sei nötig zur Aufarbeitung des Schadholzes, zur Schaffung von Trockenlagerplätzen, den Einsatz von Holzschutzmitteln und Wegebau.

Was bedeutet diese Forderung des Waldbauernverbandes? Sie ist lächerlich, angesichts der Tatsache, dass der Landesbetrieb Wald und Holz alleine dafür, dass er das Holz der privaten Waldbesitzer an die Sägewerke verkauft, schon über 4 Euro pro Festmeter bekommt. Bei dieser Verkaufshilfe des Landsbetriebs wird der größte Teil des verwertbaren Holzes bei den Sägewerken in die schlechteste Güteklasse D eingestuft. Damit liegt der Holzpreis, den die Sägewerke zahlen (zumindest in den dünneren Sortimenten), unter dem Brennholzpreis.

Der Landesbetrieb, der doch der Umweltministerin untersteht, hätte hier auf Grund der katastrophalen Situation zumindest die Forderung der Zahlung dieser *Verkaufshilfe* streichen können. Das wäre dann zumindest schonmal den privaten Waldbesitzern zugute gekommen, die den Hauptschaden haben. Und es wäre die unbürokratischste Form der Hilfe.

Der Wegebau ist nach Kyrill schon hinreichend gefördert worden. Und eine chemische Bekämpfung dürfte auf Grund der hohen Toxidität der Gifte kaum wünschenswert sein.

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