Informationen und Meinungen zur Kreispolitik im HSK

Was ein Journalist durch Weglassen von Informationen bewirken kann…

By admin at 9:35 pm on Saturday, January 27, 2018

In den letzten Wochen gab es öfters Diskussionen über die Qualität der heimischen Lokalpresse.

Einen besonders drastischen Anlass für solche Diskussionen liefert in der heutigen WP-Ausgabe der Leiter der Mescheder WP-Redaktion mit seinem Bericht über die gestrige Sitzung des Kreistags unter der Überschrift “Beschluss über Asylverfahren abgelehnt”.

Das Problem dieses Artikels besteht nicht in unwahren Tatsachenbehauptungen bzw. in “alternativen Fakten”, sondern im Weglassen von mehreren wichtigen Informationen.

Dazu vier Beispiele:

1. “Linkspartei und SBL hatten den außerplanmäßigen Termin beantragt. Einzig wesentlicher Tagesordnungspunkt: die Dublin-III-Verordnung”.

Das ist formal richtig. Es fehlt aber, dass der Antrag der beiden Fraktionen ausgelöst wurde durch einen vorher auf Kreisebene nicht beachteten Offenen Brief des überparteiischen “Bürgernetzwerk Flüchtlingshilfe Sundern”. Die Flüchtlingshilfe hatte auf die jetzt im Winter besonders großen Gefahren bei vom Kreisausländeramt durchgeführten Abschiebungen z.B. nach Italien hingewiesen, infolge der Flüchtlingen dort drohenden Obdachlosigkeit.

2. “Linkspartei und SBL forderten, ‘alle vorhandenen zeitlichen und rechtlichen Spielräume vor allem während der Wintermonate auszuschöpfen’… Eine Mehrheit aus CDU, SPD und FDP stellte fest: Der Kreistag habe gar keine Kompetenz für einen derartigen Beschluss.”

Hier ist das Zitat unseres Antrags an entscheidender Stelle unvollständig. Denn der Resolutionsantrag begann mit den Worten: “Der Kreistag fordert den Landrat auf, … alle vorhandenen Spielräume …”. Bei derartigen Angelegenheiten darf der Kreistag tatsächlich keine verbindliche Forderung für ein Handeln oder Unterlassen des Landrats beschließen. Aber eine Aufforderung oder Empfehlung an den Landrat durch den Kreistag ist selbstverständlich immer und zu allen Angelegenheiten der Kreisverwaltung zulässig! In dem Artikel fehlt jeder Hinweis, dass bei der Zuständigkeit des Kreistags zu unterscheiden ist zwischen einem verbindlichen Beschluss über die Vorgehensweise und einer bloßen Aufforderung an den Landrat.

3. Und mit Bezug auf die vorherige Kreistagssitzung am 12.01.2018 steht in der WP: “Bereits in deren Vorfeld oder sogar in der Sitzung hätten die Antragssteller die Erweiterung der Tagesordnung beantragen können.” – ohne erneute Einberufung des Kreistags.

Theoretisch stimmt auch das. Allerdings: Ein Antrag einer Fraktion muss dann in die Tagesordnung aufgenommen werden, wenn er 14 Tage vor einer Kreistagssitzung gestellt wurde. Nach Ablauf der 14-Tage-Frist können zwar weitere Tagesordnungspunkte wegen Dringlichkeit beantragt werden. Aber sie kommen nur dann auf die Tagesordnung, wenn der Kreistag die Dringlichkeit in seiner Sitzung ausdrücklich mit Mehrheit bestätigt. Das hat in den letzten Jahren in all diesen Fällen nicht funktioniert, weil die GroKo diese Anträge der Opposition ablehnte. Kurzfristig beantragte Punkte erscheinen dann nie auf der Tagesordnung.

Die einzige Möglichkeit, einen Punkt tatsächlich auf die Tagesordnung zu bekommen, ist daher ein Antrag vor Ablauf der 14-Tage-Frist, und das ging nur im Rahmen einer weiteren Sitzung. Darauf haben die Antragsteller in der Kreistagssitzung am Freitag deutlich hingewiesen; im WP-Bericht wird es nicht erwähnt.

4. Zur Vollständigkeit einer seriösen Berichterstattung gehört auch die vom Landrat selbst zu Beginn der gestrigen Sitzung gegebene Darstellung, dass der Brief aus Sundern bereits am 14.12.2017 im Kreishaus eingegangen war, aber von der Kreisverwaltung erst am 04.01.2018 an die Kreistagsmitglieder weiter geleitet wurde. Der Landrat sagte gestern zu, dass das künftig besser klappen soll. Damit wurde deutlich, dass hier der für die Vorbereitung entscheidende Fehler im Kreishaus passiert ist. Denn wenn die Kreisverwaltung die Weiterleitung des Briefes innerhalb von 12 Tagen geschafft hätte, dann hätte jede Fraktion ihn rechtzeitig für die Sitznug am 12.01. auf die Tagesordnung setzen lassen können. Auch zu dieser wesentlichen Ursache für die zusätzliche Sitzung schweigt die WP!

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Wie die Presse aus einer sehr kleinen Zahl “etliche” und aus der Fahrbahn “Gleise” macht

By admin at 1:18 am on Thursday, January 25, 2018

Wie entstehen falsche Botschaften durch die Tagespresse?
Ein konkretes Beispiel lieferte gestern wieder die Westfalenpost.
Dort wurde darüber berichtet, dass eine für Samstag geplante Sonderzugfahrt mit der Museumseisenbahn nach Willingen und Korbach ausfällt, weil die dafür eingeplante 60 Jahre alte Diesellok kurz vor Weihnachten bei Sundern-Hachen in einen Unfall verwickelt war und noch nicht wieder in Dienst genommen wurde. Bis jetzt ist alles richtig. So steht es auch in einer Meldung des Museumseisenbahnvereins:
http://www.museumseisenbahn-hamm.de

Es stimmt auch, dass ein Kleinwagen auf einem unbeschrankten Bahnübergang nicht auf den sich langsam nähernden Sonderzug geachtet hatte, wenn man den Kleinwagen mit seiner Fahrerperson gleich setzt.

Dann aber behauptet die Tageszeitung: “Der Zug erfasste den Wagen und schob ihn etliche Meter vor sich her über die Gleise.”
Etliche Meter? Das muss ja ganz schlimm gewesen sein. Wie viele Meter wohl? 50? 80? 100? Was bedeutet hier “etliche”?
Und diese etlichen Meter “über die Gleise”? Dann muss die Fahrt nach der Kollision auf dem Bahnübergang auf den Schienen weiter gegangen sein.

Tatsächlich handelte es sich um etwa 3 bis 4 Meter Schiebe-Weg, wie Fotos und Augenzeugen bestätigen. Der Kleinwagen stand nach dem Unfall immer noch mit 2 Rädern auf der Fahrbahn. Denn der Zug war auf der Einfahrt zum neben dem Bahnübergang liegenden Haltepunkt Sundern-Hachen und stand daher schon fast, als der Lokführer den herankommenden Wagen sah und aus der Langsamstfahrt zur Notbremsung überging. Und der Kleinwagen war übrigens deswegen unterwegs, weil der im Zug befindliche Ehepartner von der im Auto fahrenden Person abgeholt werden sollte.
Fotos von der Unfallstelle, auf denen auch die Fahrbahn und das Andreaskreuz zu sehen sind, gibt es hier:
https://www.blickpunkt-arnsberg-sundern-meschede.de/update-bahnunfall-und-kritischer-wohnhausbrand-in-sundern/
(auch die Bilder unten im Kasten anschauen!)

Erfreulich und wichtig ist übrigens, dass keine der beteiligten Personen nennenswert verletzt wurde.

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Wohin führt der Weg von Radio Sauerland?

By admin at 10:32 am on Wednesday, July 26, 2017

45 Lokalradios gibt es in NRW, darunter auch Radio Sauerland. Ihr gemeinsames Rahmenprogramm kommt von Radio NRW in Oberhausen. Es liefert ca. 95% Anteil des von Radio Sauerland gesendeten Programms. 12 Lokalsender vermarkten ihre Werbezeiten gemeinsam über die zur Funke-Mediengruppe gehörende “Westfunk”, darunter auch Radio Sauerland:
http://www.westfunk.de/westfunk.html.

Vor 2 Wochen wurden die Ergebnisse der sogenannten Media Analyse Radio 2017 II (MA 2017 II) veröffentlicht. Hierbei werden eine Vielzahl von Kennzahlen genannt, z.B. die “Hörer pro Tag” (5 – 24 Uhr), Hörer in den werberelevanten Durchschnittsstunden (6 – 18 Uhr), Hörer in der Spitzenstunde, relative “Tagesreichweite” bzw. absolute “Hörer gestern” usw, das jeweils für alle Hörer ab 14 Jahre, für die werberelevante Zielgruppe von 14 bis 49 Jahre und für die jungen Hörer bis 29 Jahre. Fast jedes Mal nach der Veröffentlichung der zweimal pro Jahr durchgeführten Mediaanalyse verbreiten fast alle Radiosender irgendwelche Erfolgsmeldungen. Unter den vielen Kennzahlen lässt sich ja leicht irgend etwas finden, was angepriesen werden kann. Dieses Mal war von Radio Sauerland bisher keine Erfolgsmeldung über die positive Entwicklung zu vernehmen. Verkündet wurden nur absolute Hörerzahlen und Quoten: http://www.radiosauerland.de/ueber-uns/einschaltquoten.html.

Vielleicht hängt das mit der Entwicklung des meist beachteten Indikators zusammen. Bei den Hörern pro Durchschnittsstunde verzeichnete Westfunk gegenüber der MA 2017 I (also innerhalb eines halben Jahres) einen Rückgang von 13,8%. Das klingt nicht wirklich gut. Dabei ist allerdings nicht öffentlich bekannt, wie sich dieser Rückgang auf die 12 beteiligten Stationen aufteilt. Wobei Radio Bochum zufrieden zu sein scheint: http://www.radioszene.de/108118/ema-nrw-2017-radio-bochum.html.

Zum Vergleich: Radio NRW insgesamt verzeichnete einen Rückgang um nur 1,5%, WDR 2 um 2,8%. Populäre öffentlich-rechtliche Wellen wie NDR 2 (+3,6%) und SWR 3 (+ 0,6%) verzeichneten Zuwächse. Innerhalb von Radio NRW gab es z.B. für die aus 7 Sendern bestehende “FUNK KOMBI OWL plus”, zu der auch der Nachbarsender Radio Hochstift gehört, ein Plus von 4,3%.

Weitere Ergebnisse:
https://www.reichweiten.de/#hpd_cma
http://www.ma-trend.rms.de

Bereits im aktuellsten Beteiligungsbericht des HSK für das Jahr 2015 finden sich keine Erfolgszahlen für Radio Sauerland:
http://hochsauerlandkreis.de./politik_verwaltung/hsk/finanzen_haushalt/Finanzen_Haushalt.php.media/69867/BET2015HSK.pdf.
Aus den Ergebnissen für die Betriebsgesellschaft (Seite 113) ergibt sich für die letzten 12 Jahre ein durchschnittlicher Verlust von 99,6 TEuro pro Jahr.
Der Hochsauerlandkreis ist einer der beiden Gesellschafter von Radio Sauerland und daher an den Verlusten beteiligt.

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WDR 2 auf dem Weg zum Dudelfunk

By adminRL at 12:02 am on Saturday, May 27, 2017

Wie lange dauert es, ein renommiertes öffentlich-rechtliches Hörfunkprogramm so umzugestalten, dass es nicht mehr vom Privatfunk unterscheidbar ist? Jetzt kennen wir die Antwort: 3 Jahre. Denn seit 3 Jahren ist beim WDR eine Hörfunkdirektorin tätig, die zuvor 10 Jahre lang bei “Antenne Bayern” gewirkt hatte.

Über ihre dortige Tätigkeit lesen wir bei Wikipedia:
“Bei Antenne Bayern gelang Weber eine deutliche Steigerung der Hörerzahlen[5], wenn auch dies durch Maßnahmen erreicht wurde, die gerade alt eingesessene Hörer mit gewissem Niveauanspruch ablehnten. So wurde durch Valerie Webers Wirken Antenne Bayern in ein gängiges Radioformat gepresst. Die musikalische Vielfalt wurde stark reduziert, die journalistische Freiheit der Moderatoren drastisch eingeschränkt. Vielmehr wurde es gang und gäbe, dass die Moderatoren von der Redaktion vorbereitete Beiträge verlesen mussten und nun nicht mehr Themen selbst erarbeiten durften.
Webers Erfolg geht auf eine strenge Kommerzialisierung ihrer Sender zurück: Große Marketingaktionen reichten vom Abwerfen von Duftstoffen aus einem Flugzeug über dem Stuttgarter Sendegebiet bis zum Ausbau von eng mit der Werbeindustrie verknüpften Telefon-Gewinnspielen in Livesendungen.”

Wer im HSK bisher Radio hörte und sich nicht so viele Gewinnspiele, Werbung, getürkte Interviews und zu 95% Programm aus Oberhausen anhören wollte, sondern vor allem an Informationen und zwischendurch Musik sowie an qualitativ hochwertigen Sendungen interessiert war, konnte meist WDR 2 hören. Das scheint ab nächste Woche vorbei zu sein. Denn mit eienr weiteren Reform des Programmschemas ist der Sender endgültig auf Privatfunkniveau angekommen. Viele anspruchsvolle Sendungen wurden bereits im letzten Sommer gestrichen, und die wenigen, die damals noch im Programm bleiben durften, werden nun auch abgeschafft. Montalk und Servicezeit sind markante Beispiele. Viele angesehene Moderatoren haben den Sender verlassen, wie in diesen Tagen Uwe Schulz und Sigrid Fischer, Gisela Steinhauer und Horst Kläuser. Wie “aufregend” das Programmschema dann noch ist, steht für den 29.05.2017 (und die folgenden Tage) hier.

Besonders auffällig ist die Entwicklung des politischen Satire-Magazins “Zugabe“. 22 Jahre lang wurde es bisher mindestens einmal wöchentlich ausgestrahlt, gelegentlich sogar live. Im Oktober 2012 kam die “unterirdischte” Sendung aller Zeiten live aus dem Erzbergwerk in Ramsbeck, mit Grubeneinfahrt und Suppe aus dem Henkelmann. Vor 3 Jahren wurde die “Zugabe” noch 3 Stunden lang an jedem Samstag Abend gesendet. Daraus wurden dann 2 Stunden, seit letztem Jahr blieb noch eine einzige Stunde am Freitag Abend übrig, und heute wurde die letzte Sendung ausgestrahlt. Die Politiker der großen Parteien können sich freuen… Und Radio Sauerland wird wohl kaum ein politisches Satire-Magazin produzieren!

Comedian Rene Steinberg hat die Situation zurückhaltend – aber zwischen den Zeilen treffend – auf Facebook beschrieben.
Und der Weg zum Dudelfunk war absehbar, wie sich aus einem Beitrag des Kölner Stadtanzeigers aus dem Jahr 2015 ergibt.

Eine 4minütige Collage aus der Zugabe lässt sich hier nachhören.

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Seit wann verbreitet die WP Fake-News?

By adminRL at 10:53 pm on Sunday, January 22, 2017

Oder:
Handelte es sich bei den toten Puten am Waldweg nicht um tote Puten sondern um „Schlachtabfälle“?

Fundstücke
Ende Oktober 2016 fanden Spaziergänger in der Nähe eines Waldwegs zwischen Meschede und Schederberge Überreste von Geflügel. Laut Augenzeugenberichten handelte es sich um rund 25 kopflose und in Plastik verpackte tote Tiere. Es sollen jetzt immer noch Knochenreste und Federn an der Fundstelle liegen. Die Westfalenpost Meschede berichtete damals zeitnah über diesen Zufallsfund und schrieb von etwa 20 toten Puten sowie von „polizeilichen Ermittlungen wegen illegaler Entsorgung von Tierkadavern“.
Klick:
http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-meschede-eslohe-bestwig-und-schmallenberg/20-tote-puten-zwischen-meschede-und-schederberge-entsorgt-id12302603.html

Fragen
Bezugnehmend auf Augenzeugenberichte und die erwähnte WP-Meldung wollte die Kreistagsfraktion Sauerländer Bürgerliste (SBL/FW) wissen, was die polizeilichen Ermittlungen ergeben haben und schickte daher am 09.01.2017 eine Anfrage an Landrat Dr. Karl Schneider.
Klack:
http://sbl-fraktion.de/?p=7195

Überraschung
Die auf den 17.01.2017 datierte Antwort aus dem Kreishaus klingt etwas überraschend. Demnach soll es sich bei dem von der SBL/FW zitierten WP-Bericht „offensichtlich um eine Falschmeldung“ handeln. Der Bauhof habe die illegal abgelagerten Abfälle abgeholt. Es hätte sich dabei aber nicht um „tote Putenkadaver“ gehandelt. Einige weiße Federn deuteten darauf hin, dass es Schlachtabfälle von Geflügel gewesen sein könnten, heißt es im Schreiben der Kreisverwaltung.

Aber lesen Sie selbst. Hier ist der Wortlaut des Antwortschreibens:

„Ihre Anfrage gern. § 11 Gesch0 für den Kreistag des Hochsauerlandkreises;
hier: „Entsorgte” Puten vom 09.01.2017

Sehr geehrter Herr Loos,

Ihre Anfrage beantworte ich wie folgt:

Da weder der FD 34 noch der FD 36 Kenntnis von der illegalen Abfallablagerung zwischen Meschede und Schederberge hatte, wurde der Bauhof der Stadt Meschede um Auskunft gebeten. Danach handelte es sich bei den illegal abgelagerten Abfällen nicht um tote Putenkadaver. Vielmehr hat der Bauhof dort eine Menge von ca. 10 Liter stark verwester Schlachtabfällen zur Entsorgung abgeholt. Einige weiße Federn deuteten darauf hin, dass es sich um Schlachtabfälle von Geflügel handeln könnte. Die Federn konnten jedoch keiner bestimmten Geflügelart zugeordnet werden.

Bei der von Ihnen zitierten Meldung der WP handelt es sich somit offensichtlich um eine Falschmeldung.“

(Vorläufiges) Ende

a) Wir folgern daraus, dass die Polizei entgegen der Ankündigung der WP wohl nicht und nichts ermittelt hat.
b) Wir vermuten, dass auch tote Puten zur Gattung „Geflügel“ gezählt werden könnten?

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“Blumen” bekommen die Anderen

By adminRL at 12:08 am on Monday, March 14, 2016

Macht aber nix *.

Die Kreistagsfraktion Sauerländer Bürgerliste (SBL/FW) bringt einen wichtigen Dringlichkeits-Antrag zur Kreistagssitzung ein und der Sprecher der SBL-Kreistagsfraktion beteiligt sich (nicht nur) während der Sitzung intensiv an Diskussionen und Debatten, hinterfragt Verwaltungshandeln und formuliert konstruktive Vorschläge.

Die SBL-Fraktion stellt – und zwar nicht nur so als Denkanstoß – immer wieder gezielt Anfragen und Anträge, z.B. zu sozialen Themen (wie den Kosten der Unterkunft für die Grundsicherungsempfänger nach SGB II und SGB XII oder zum Sozialticket).

Interessieren tut das die Print-Medien und einige Radiosender nicht? Macht aber nichts. Denn die “Blumen” bekommen ja sowieso die Anderen, nämlich die, die meist schweigen. Macht aber nix *.

Beispiel: Die *offiziellen“ Medien-Berichte über die Kreistagssitzung am 04. März 2016.

Wir könnten nun in unser Archiv steigen und zig weitere Beispiele für die Art und Weise der *Blumen-Verteilung“ zitieren. Machen wir aber nicht, weil *. macht ja nix.

Sollen wir uns Bemerkungen dieser Art sparen? Ja, Nein oder Jein? Schauen wir mal *.

Fortsetzung folgt *. oder auch nicht. Macht ja nix. Wir arbeiten weiter und hoffen darauf, dass die Blogs etwas zur Verbreitung unserer Aktivitäten beitragen!

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“Das stand doch in der Zeitung!”

By adminRL at 10:51 pm on Tuesday, February 9, 2016

… oder “Das kam doch in Radio!” – also muss es auch genau so gewesen sein. Das Vertrauen vieler Menschen in die Qualität der Berichte der “herkömmlichen” Medien ist immer noch sehr hoch. Aber auch im Sauerland ist bei Medienberichten Vorsicht geboten. Trifft der Inhalt wirklich zu?
Dass die Qualität der Berichte mitunter sehr dürftig ist, wurde in den letzten Tagen wieder aus Berichten heimischer Medien im Zusammenhang mit einer Sitzung des Briloner Stadtrates deutlich.

So meldete ‘Radio Sauerland’ am 04.02. um 10:30 Uhr: “Die Stadt Brilon prüft, ob das Haus Hornig in Gudenhagen-Petersborn als Flüchtlingsunterkunft genutzt werden kann.” [http://www.radiosauerland.de/sauerland/lokalnachrichten/lokalnachrichten/archive/2016/02/04/article/-56274ebb6d.html]
Aber bereits am Tag vorher hatte der Briloner Stadtrat mit einer Stimme Mehrheit beschlossen, für dieses nicht mehr als Hotel und Gaststätte genutzte Gebäude kein Kaufangebot abzugeben. Die CDU-Fraktion wollte in diesem Ortsteil nicht so víele Flüchtlinge haben…
Zum Zeitpunkt der Meldung von Radio Sauerland war die Absicht der Stadtverwaltung also längst überholt, was sich mit einfacher Recherche hätte herausfinden lassen.

Nicht besser war die Berichterstattung der ‘Westfalenpost’. Es ging hier um eine Aufforderung an den Bürgermeister, einen Beschluss des Briloner Rates zu beanstanden. In der WP war am 06.02. u.a. zu lesen, dass ein Mitglied der Fraktion der Briloner Bürger-Liste (BBL) im Rat “mit Anträgen zu namentlichen Abstimmung und zum Ausschluss der Öffentlichkeit gescheitert war”. “Auf zweieinhalb Seiten listet er fünf vermeintliche Verstöße gegen kommunalpolitische Spielregeln auf.” [http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-brilon-marsberg-und-olsberg/buergermeister-soll-beschluss-beanstanden-aimp-id11534313.html#plx1561884076]. Alles nur nebensächliche Formalien?

Der WP-Redakteur war in der Ratssitzung am 03.02. selbst anwesend und ihm lag der komplette Text der Beanstandungsaufforderung vor; aber er hat nicht erkannt, worum es wirklich geht. Die BBL hatte keine namentliche Abstimmung beantragt und hat selbstverständlich auch keinerlei Bedarf, irgendwo von sich aus die Öffentlichkeit auszuschließen. Aber wenn der Chef der Stadtwerke eine Tochtergesellschaft (nur) für den überregionalen Onlinevertrieb von Strom und Gas gründen will, dann muss er auch sagen, für welche Zielgruppen diese Gesellschaft tätig werden soll und wie sie sich Wettbewerbsvorteile gegenüber ca. 1.200 anderen Anbietern in Deutschland verschaffen will. Auch sollte klar werden, wo die 300.000 Euro Startkapital herkommen sollen. Diese und viele weitere Fragen blieben offen. Zum Gesellschaftsvertrag durfte kein einziger Änderungsantrag gestellt werden, und notwendige Abstimmungen fanden nicht statt. Das sind dann nicht nur “vermeintliche Verstöße”, sondern schwerwiegende inhaltliche Mängel. Die Aufforderung zur Beanstandung wurde von allen 4 in der Sitzung anwesenden Ratsmitgliedern der 3 “kleinen” Parteien unterstützt, und der Bürgermeister hat den Beschluss mittlerweile tatsächlich beanstandet, so dass das Thema am 18.02. erneut im Rat auf der Tagesordnung steht. Das hätte man auch in der Tageszeitung fundierter darstellen können…

Fazit:
Nicht alles, was in den Medien berichtet wird, ist tatsächlich so gewesen. Und wer sich genauer informieren möchte, könnte weitere Quellen hinzuziehen.

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Radio Sauerland und „neue Konzepte“ gegen Verluste

By adminRL at 11:22 pm on Friday, January 1, 2016

Anfrage der SBL/FW-Kreustagsfraktion

Radio Sauerland fährt hohe Verluste ein. Das ist schon länger bekannt. Warum? Und mit welchen Maßnahmen soll das geändert werden? Danach fragte die Sauerländer Bürgerliste (SBL/FW) am 08.12.2015 den Landrat:

„Welche Maßnahmen wurden eingeleitet, um die sehr hohen Verluste der Betriebsgesellschaft von Radio Sauerland, die für 2014 und 2015 angefallen bzw. geplant sind, zu reduzieren?“

Antwort aus dem Kreishaus

Der Hochsauerlandkreis antwortete mit Schreiben vom 15.12.2015 und zwar so:

„Die Geschäftsführung der Betriebsgesellschaft Radio Hochsauerlandkreis mbH & Co. KG bemüht sich nach Einschätzung der Verwaltung intensiv um eine Verbesserung der wirtschaftlichen Situation.

Die (geringen) Zuwächse im Aufwandsbereich sind aufgrund allgemeiner Kostensteigerungen unvermeidbar.

Ansatzpunkt ist deshalb im Wesentlichen eine Steigerung der Erträge. Grundlage dafür sind die Reichweitendaten eines Radiosenders und die Ausschöpfung der Werbepotentiale.

Aktuell sind die Reichweitendaten von Radio Sauerland wieder auf einem Höchststand. Proble-matisch ist, dass insbesondere die Gesamtausschüttung von radio NRW, dem Rahmenprogrammanbieter der Lokalfunksender in Nordrhein-Westfalen, stetig gesunken ist. Hier hat es vor einigen Monaten eine personelle Neuaufstellung der Geschäftsführung und Programmdirektion gegeben. Es wurden neue Konzepte entwickelt, die sich in der Umsetzung befinden. Mittelfristig wird seitens der Betriebsgesellschaft eine deutliche Ergebnisverbesserung bei radio NRW prognostiziert, die gekoppelt mit den aktuell guten Reichweitendaten zu deutlich höheren Ausschüttungen an Radio Sauerland führen sollte.

(Detailliertere Informationen sind der Vorlage 9/353 zu entnehmen, die nicht-öffentlich behandelt wird.)“

Papier und Sitzung „nicht-öffentlich“

Für die Kreistagssitzung am 18.12.2015 kam dazu die Verwaltungsvorlage 9/353 mit dem Vermerk „nichtöffentlich“ aus dem Drucker. Was sagt uns das? Das sagt uns: Wir sind mit der PM jetzt am Ende!

(Doch wir sind optimistisch. Wir sind mit Radio Sauerland bestimmt noch nicht am Ende.)

Für jetzt nur vier Anmerkungen:
1) Über die Verluste der Betriebsgesellschaft von Radio Sauerland wird im Beteiligungsbericht der Kreisverwaltung berichtet, auf den wir hier eingegangen sind.
2) radio NRW mit Sitz in Oberhausen liefert (einschließlich der Musiktitel) ca. 95% des Programms von Radio Sauerland und ist auch für das Rahmen- und Musikprogramm von 44 anderen Lokalsendern in RW zuständig. “Personelle Neuaufstellungen” hat es in den letzten Jahren dort schon reichlich gegeben, denn innerhalb von 6 Jahren waren nicht weniger als 6 Programmdirektoren für das Programm verantwortlich…
3) Trotzdem verwundert es, dass die “Gesamtausschüttung von radio NRW … stetig gesunken ist”. Denn nach den unter www.bundesanzeiger.de veröffentlichten Gewinn- und Verlustrechnungen hat die “Radio NRW GmbH” in den letzten beiden veröffentlichten Jahresabschlüssen zusammen 5,422 Mio Euro Gewinn erwirtschaftet, nachdem bereits 2,858 Mio Euro an Steuern abgeführt worden waren. Der Gewinn vor Steuern betrug also 8,290 Mio Euro. Das sind mehr als die gesamten Personalkosten im selben Zeitraum; sie lagen bei 8,162 Mio Euro. So ganz schlecht scheint es der Gesellschaft nicht zu gehen. Dazu tragen wahrscheinlich auch die etwa zweimal jährlich durchgeführten Gewinnspiele mit teuren Telefonnummern bei …
4) Unter den NRW-Lokalsendern steckt nicht nur Radio Sauerland in wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Der Branchendienst Kress schrieb im April 2015, dass mindestens 10 der 45 Lokalradios in ihrer Existenz bedroht sind: https://kress.de/news/detail/beitrag/131198-lokalradios-in-nrw-zehn-sender-in-existenz-bedroht.html

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Dickes Minus bei Radio Sauerland

By adminRL at 12:43 am on Tuesday, December 8, 2015

In der heutigen Sitzung des Wirtschaftsausschusses wurde im öffentlichen Sitzungsteil auch der “Beteiligungsbericht des Hochsauerlandkreises zum 31.12.2014″ beraten. Er gibt Auskunft über die Gesellschaften, an denen der HSK beteiligt ist. Redaktionsschluss war der 24.11.2015.

Der HSK ist zusammen mit der Funke-Gruppe (diese als Nachfolger der WAZ) Gesellschafter der Betriebsgesellschaft von Radio Sauerland, dem privaten Lokalfunk. Der wiederum übernimmt zu etwa 95% das Rahmenprogramm der “Mutter” Radio NRW aus Oberhausen; nur die restlichen Programmteile werden lokal produziert. Umstritten sind die mehrfach pro Jahr auf NRW-Ebene veranstalteten Gewinnspiele, die über die sehr hohen Telefongebühren für die verwendeten Rufnummern zur Mitfinanzierung der Sender beitragen.

Aus dem aktuellen Beteiligungsbericht erfährt man einige Daten, die bisher nicht so transparent waren. Dem Bericht ist z.B. zu entnehmen (Seite 110), dass die Betriebsgesellschaft des Lokalsenders im Jahr 2014 einen “Jahresfehlbetrag” in Höhe von 221.245,48 Euro erwirtschaftet hat, noch einmal etwa 31.000 Euro schlechter als geplant. Der Jahresverlust entspricht etwa 16% der Einnahmen aus dem Betrieb. Für das Jahr 2015 ist sogar ein Verlust von 237.160 Euro geplant (Seite 108).

Die Frage im Ausschuss, welche Maßnahmen zur Änderung der Situation eingeleitet worden sind, wurde weder von den Fraktionen, die in den Gremien des Lokalsenders vertreten sind, noch von der Kreisverwaltung beantwortet. Auch zur aktuellen Situation im Jahr 2015 (fällt der Verlust wieder höher aus als geplant?) gab es keine Auskünfte.

Etwas dürftig ausgefallen ist der Beteiligungsbericht auch zum Dauerbrenner-Thema RWE. Hinsichtlich der wirtschaftlichen Lage des Energieriesens erfahren wir dort nur (Seite 34): “Die Darstellung der wirtschaftlichen Situation der RWE AG würde über die übliche Darstellung im kommunalen Beteiligungsbericht hinausgehen.” Na ja…

Wer sich über die insgesamt 176 Seiten des Beteiligungsberichts näher informieren möchte:
https://sdoffice.hochsauerlandkreis.de aufrufen, dort “Vorlagen” wählen, und dann in das Suchfeld für die Vorlagennummer “9/352″ eingeben. Auf dem nächsten Bild kann man die Büroklammer für den Beteiligungsbericht (2 MB), das Feld mit “V” für die dazugehörige Sitzungsdrucksache der Kreisverwaltung anklicken.

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101 unterversorgte Ortsteile

By adminRL at 8:33 am on Tuesday, October 20, 2015

Am Montag ging es im Wirtschaftsausschuss des Kreises auch um die Breitbandstrategie des Kreises.

Aus 328 Ortsteilen bestehen die 12 Städte und Gemeinden im HSK. 101 davon gelten als unterversorgt beim Internet; in ihnen leben 9.982 Haushalte. Eine Unterversorgung besteht dann, wenn mit dem bisherigen Internetangebot mehr als 75% der Haushalte eines Ortsteiles über eine Downloadgeschwindigkeit von weniger als 6 MBit/s verfügen können. Diese Ortsteile sind prinzipiell förderfähig aus den aktuellen Programmen des Bundes und des Landes zur Breitbandversorgung. Langscheid und Obermarsberg sind die größten unterversorgten Ortsteile; die anderen haben zwischen 2 und 500 Haushalte.

Die Ortsteile verteilen sich so auf die einzelnen Gemeinden:
Arnsberg 3
Bestwig 9
Brilon 5
Eslohe 10
Hallenberg 2
Marsberg 6
Medebach 6
Meschede 7
Olsberg 5
Schmallenberg 29
Sundern 14
Winterberg 5

Eine Liste dieser unterversorgten Ortsteile steht hier, eine Karte findet sich hier.

Für diese unterversorgten Gebiete ist nun ein sog. öffentliches Markterkundungsverfahren gestartet worden. Potentielle Betreiber wurden im Auftrag der Städte und Gemeinden von der Kreisverwaltung angeschrieben und zu Angeboten aufgefordert. Ziel ist zwar der Ausbau ohne öffentliche Zuschüsse, aber wichtig ist der Satz: “Ggf. ist die Größenordnung eines finanziellen Zuschussbedarfs des Netzbetreibers anzugeben, falls eine wirtschaftliche Realisierung des Breitbanderschließungsvorhabens nicht ausreichend sein sollte.” Der Kreis soll nach Eingang der Angebote für den Ausbau des Internets in den unterversorgten Gebieten die Koordinierung eines möglichen kreisweiten Förderantrags übernehmen.

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Schnell oder langsam? – Internet im HSK

By adminRL at 12:09 am on Friday, September 18, 2015

– Anfrage
Die Kreistagsfraktion Sauerländer Bürgerliste (SBL/FW) stellte am 1. September 2015 an Landrat Dr. Schneider einige Fragen zum „Schnellen Internet“. Grund oder Hintergrund: Im Jahr 2008 wurde vom HSK die Telekommunikationsgesellschaft TKG gegründet. Die TKG sollte erreichen, die Internetversorgung im Kreisgebiet zu verbessern.
Klick: http://sbl-fraktion.de/?p=6086

Antwort –
Mit Schreiben datiert auf den 10. September antwortete die Organisationseinheit Regionalentwicklung, Strukturförderung.

– Kurze Zusammenfassung
Die Verluste der TKG seit 2008 bis Ende 2014 belaufen sich auf rund 1 Mio. Euro
Die Frage der SBL nach „unterversorgten Gebieten“ mit mindestens 16 MBit/s und weniger als 2 MBit/s wurde lediglich dahingehend beantwortet, dass eine langfristige Strategie erarbeitet werde, jedoch derzeit noch keine konkreten Ergebnisse vorlägen.
Dazu, wann sich die schlechte Breitbandversorgung ändern wird, heißt es, es bliebe zunächst das auch von der Bundesregierung ausgegebene Ziel, bis 2018 die 50 MBit/s zu erreichen.
Mindestens 50 MBit/s gibt es laut Kreisverwaltung für mindestens 83,2 % der Haushalte im HSK. Glückliches Arnsberg – dort sind demnach 94,2 % gut versorgt. Ganz unten rangieren Hallenberg und Schmallenberg mit 56 % bzw. 57,7 %. Die Kreisstadt Meschede soll es auf 90,8 % „Schnelle Haushalte“ bringen.
Ein öffentlich zugängliches Kataster darüber, wo es schnelles Internet gibt, existiert nicht. Einzelne Anbieter stellen wohl ihre Verfügbarkeiten straßenscharf dar.
Was tut sich gerade? Derzeit laufen verschiedene unterschiedliche Förderprogramme des Landes und des Bundes. Außerdem soll es demnächst zusätzlich ein Bundesförderprogramm mit 2,7 Mrd. Euro Fördervolumen geben.

– Damit nichts ins Daten- und Inforamtionsloch fällt, hier die VOLLSTÄNDIGE ANTWORT vom 10.09.2015

„Anfrage gemäß § 11 Abs. 1 der Geschäftsordnung des Kreistags
Thema: Schnelles Internet

Sehr geehrte Damen und Herren,
vor der konkreten Beantwortung der Fragen ist der guten Ordnung halber richtigzustellen, dass die Telekommunikationsgesellschaft Südwestfalen mbH (TKG-SWF) dem HSK pro Jahr „nicht rund 1 Mio. Euro Kosten verursacht”, sondern dass die bislang entstandenen Verluste in der Sparte HSK der TKG-SWF von 2008 bis Ende 2014 sich auf rund 1 Mio. Euro belaufen.

Frage 1.) Welche Gebiete (Ortsteile bzw. deren Teile) im HSK sind bezogen auf eine schnelle Inter-netanbindung (mindestens 16 MBit/s) unterversorgt; in welchen Gebieten im HSK liegt die Breitbandrate bei weniger als 2 MBit/s?

Antwort zu 1.) Der Hochsauerlandkreis koordiniert für die Städte und Gemeinden die Verfahren zu den überarbeiteten Förderprogrammen. Gemeinsam mit den Städten und Gemeinden, der TKG-SWF und der Bezirksregierung wird erörtert, welche Förderprogramme genutzt werden, um die „Weißen Flecken” zu beseitigen. Dies gilt sowohl für die gewerbliche als auch die private Nutzung.
Dazu werden derzeit umfangreiche Recherchen über die vorhandenen Bandbreiten durchgeführt und die förderfähigen Orte bzw. Gebiete identifiziert. Gleichzeitig wird eine langfristige Strategie für die Verbesserung der Bandbreiten im Hochsauerlandkreis erarbeitet. Konkrete Ergebnisse liegen derzeit noch nicht vor.

Frage 2.) Wann wird sich die schlechte Breitbandversorgung voraussichtlich ändern?

Antwort zu 2.) Insgesamt ist die Breitbandversorgung im Hochsauerlandkreis mit 50 MBit/s für mind. 83,2 % der Haushalte im landesweiten Vergleich im oberen Drittel angesiedelt (weitere Informationen unter:
http://www.bezreg-arnsberg.nrw.de/themen/r/regionalrat_arnsberg/tagesordnungen/2015/15_09_24/top_03.pdf.)

Für die Orte und Gebiete, die derzeit noch nicht diese Bandbreite erhalten, bleibt zunächst – unabhängig von der zu erarbeitenden Langfriststrategie für den Hochsauerlandkreis – zunächst das auch von der Bundesregierung ausgegebene Ziel, bis 2018 die 50 MBit/s zu erreichen.

Frage 3.) Wo im HSK gibt es Internet mit mindestens 50 MBit/s?

Antwort zu 3.) Durchschnittlich stehen im HSK Bandbreiten von 50 Mbit/s für mindestens 83,2% der Haushalte zur Verfügung. Die Angaben je Kommune sind nachfolgend aufgeführt.
Winterberg 79,6
Sundern 81,7
Schmallenberg 57,7
Olsberg 75,7
Meschede 90,8
Medebach 58,1
Marsberg 82,4
Hallenberg 56
Eslohe 78,5
Brilon 82,3
Bestwig 86,1
Arnsberg 94,2

Frage 4.) Der Wirtschaftsminister des Landes NRW hat am 24.08.2015 in Meschede ein Förderpro-gramm des Landes und des Bundes zur Verbesserung der Breitbandversorgung angekündigt.
Welche positiven Auswirkungen können sich daraus im HSK
a) für Gewerbegebiete und
b) für Wohngebiete ergeben?

Antwort zu 4.) Derzeit existieren mehrere unterschiedliche Förderprogramme und Förderzugänge in NRW. Außerdem soll demnächst ein Bundesförderprogramm mit 2,7 Mrd. Euro Fördervolumen die Breitbandförderung der Länder ergänzen. Eine aktuelle Übersicht ist als Anlage beigefügt. Bezüglich der Auswirkungen wird auf die Antwort zu Frage 1) verwiesen.2.)“

PS: In der oben erwähnten Anlage sind verschiedene Förderprogramme, Antragsteller, Fördergebiete etc. aus NRW aufgelistet.

Wann, wie und wo die Förderprogramme und die TKG greifen? Schauen wir mal …
Derzeit gibt es jedenfalls an einem Wohnsitz eines SBL-Kreistagsmitglieds Internet mit einer Downloadrate von 0,3 MBit/s und Upload mit 0,1 MBit/s. Das erinnert an die allerersten Modems…

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Sauerländer Bürgerliste stellt Anfrage zum „Schnellen Internet”

By adminRL at 10:16 am on Monday, September 7, 2015

2008 wurde vom HSK die Telekommunikationsgesellschaft TKG gegründet, um die Imternetversorgung im Kreisgebiet zu verbessern. Die Gesellschaft verursacht dem HSK Jahr für Jahr erhebliche Kosten. Doch auch nach nunmehr 7 Jahren gibt es in unserem Kreisgebiet immer noch unterversorgte Flecken und viele Sauerländerinnen und Sauerländer sind mit der Geschwindigkeit ihrer Internetanbindung nach wie vor unzufrieden. Nicht nur sie und wir wissen, langsames Internet ist ein Standortnachteil!

Daher stellte die Kreistagsfraktion Sauerländer Bürgerliste (SBL/FW) am 1. September 2015 Landrat Dr. Schneider diese Fragen:

Welche Gebiete (Ortsteile bzw. deren Teile) im HSK sind bezogen auf eine schnelle Internetanbindung (mindestens 16 MBit/s) unterversorgt; in welchen Gebieten im HSK liegt die Breitbandrate bei weniger als 2 MBit/s?

Wann wird sich die schlechte Breitbandversorgung voraussichtlich ändern?

Wo im HSK gibt es Internet mit mindestens 50 MBit/s?

Existiert ein öffentlich zugängliches Kataster, aus dem sich “straßenscharf” ersehen lässt, wo es schnelles Internet gibt, und wie wird dieses aktuell gehalten? (Anmerkung: Der Breitbandatlas unter http://www.zukunft-breitband.de erfüllt diese Funktion nicht, weil er nur Versorgungsanteile bezogen auf komplette Gemeindegebiete darstellt)

Der Wirtschaftsminister des Landes NRW hat am 24.08.2015 in Meschede ein Förderprogramm des Landes und des Bundes zur Verbesserung der Breitbandversorgung angekündigt.
Welche positiven Auswirkungen können sich daraus im HSK
a) für Gewerbegebiete und
b) für Wohngebiete
ergeben?

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Fragen und Antworten zum Gewinnspiel bei Radio Sauerland: Radio NRW ist nicht zur Transparenz bereit

By adminRL at 9:44 am on Saturday, October 18, 2014

Alle Jahre wieder beglückt Radio Sauerland seine Hörerinnen und Hörer mit jährlich zwei Gewinnspielen. Im letzten Sommer sollte es wieder einmal Geld regnen. Den Hörern wurde suggeriert, sie könnten durch einen Anruf bei der „Geldregen-Hotline“ bis zu 25.000 Euro gewinnen, am „Doppeldonnerstag“ sogar bis zu 50.000 Euro. Die Anrufe waren nicht kostenfrei, sondern sehr teuer; es konnten Kosten von mehr als 1 Euro je Anruf entstehen. Und ein ganz großer Teil Anrufe führte nur zu einer Automaten-Durchsage, dass man es erneut probieren sollte… Ein großer Teil der Gebühren für die Anrufe fließt über den Provider in die Taschen des Gewinnspielveranstalters: das ist Radio NRW, die Dachgesellschaft von 44 Lokalradios in NRW. Radio NRW gestaltet auch etwa 95% der Sendezeit von Radio Sauerland.

Die Kreistagsfraktion Sauerländer Bürgerliste (SBL/FW) hält das „Geldsegen-Spiel“ für nicht sonderlich seriös und stellte deshalb dem Landrat mehrere Fragen. Der HSK ist einer von zwei Gesellschaftern von Radio Sauerland; der andere ist die Funke-Gruppe (früher WAZ-Konzern). Diese schriftliche Anfrage liegt nun schon einige Zeit zurück. Sie ist datiert auf den 12. August 2014. Für die Antwort nahmen sich die Verantwortlichen viel Zeit. Das Schreiben erreichte die SBL/FW nach mehr als 2 Monaten, am 17. Oktober 2014. Ob die Antwort eine Antwort ist, entscheiden Sie bitte selbst! Hier sind sie, die sieben Fragen der SBL/FW, nebst den Antworten und „Antworten“:

Frage 1
Hält der Landrat diese Art von Werbung eines Lokalradios, dessen Mitgesellschafter der HSK ist, für die Teilnahme am “Sommer-Geldregen” für vertretbar?
Antwort
Ja

Frage 2
Warum beteiligt sich Radio Sauerland am aktuellen Gewinnspiel?
Antwort
Zur Reichweitenstärkung des NRW-Lokalfunks finden regelmäßig landesweit mit allen Betriebsgesellschaften und Veranstaltergemeinschaften abgestimmte sogenannte „Major-Promotions” statt. Dies ist ein etabliertes Instrument zur Hörerbindung.
Telefonmehrwert-Gewinnspiele (TMWD-Gewinnspiele) — dazu zählt auch der von Ihnen angesprochene „Sommer-Geldregen” — dienen darüber hinaus der Finanzierung der Sender und somit der Sicherung des Sendebetriebs und der Arbeitsplätze.

Frage 3
Warum wird den Hörer/innen bei der Ausstrahlung der Gespräche mit den Gewinnern der (falsche) Eindruck vermittelt, es handele sich um Live-Beiträge? In welchem zeitlichen Abstand vor der Ausstrahlung wurden die Beiträge aufgezeichnet?
Antwort
Zur Erhaltung des Programmflusses werden die Gespräche mit den Gewinnern kurz vor Ausstrahlung aufgezeichnet. Dieses im Hörfunk übliche Verfahren ist auch transparent in den Gewinnspielbedingungen aufgeführt.

Frage 4
An welchen Gewinnspielen hat sich Radio Sauerland in den letzten 5 Jahren selbst oder als Teil von Radio NRW oder als Teil eines anderen Zusammenschlusses von Lokalradios beteiligt?
Antwort
Auf landesweiter Ebene wurden und werden jährlich zwei TMWD-Gewinnspiele mit den Veranstaltergemeinschaften und Betriebsgesellschaften abgestimmt und veranstaltet.
Radio Sauerland selbst führt keine eigenen TMWD-Gewinnspiele durch.

Frage 5
Wie hoch waren bei diesen Gewinnspielen die im HSK an Hörerinnen und Hörer ausgeschütteten Gewinne (als Summe je Gewinnspiel)?
Antwort
Aus datenschutzrechtlichen Gründen lehnt radio NRW eine Beantwortung dieser Frage ab.

Frage 6
Wie viele Anrufe aus dem HSK gab es je Gewinnspiel?
Antwort
Aufgrund verschiedener Faktoren (Pendler, Frequenz-technische Versorgung, mobile Anrufe) Ist laut radio NRW keine belastbare Aussage möglich.

Frage 7
Wie hoch waren je Gewinnspiel die Erträge für Radio Sauerland bzw. die auf Radio Sauerland beziehbaren anteiligen Erträge von Radio NRW bzw. des anderen Zusammenschlusses von Lokalsendern?
Antwort
Sofern bei Gewinnspielen von radio NRW Überschüsse erzielt werden, gehen diese in die allgemeine Erlösausschüttung an die 44 Lokalradios ein.
Radio NRW ist nicht bereit, die durch einzelne Gewinnspiele erzielten Erträge insgesamt und/oder für einzelne Sender zu kommunizieren.

Fazit:
1. Für Radio NRW scheint das “Gewinnspiel” sehr einträglich zu sein; es gibt also zumindest einen “Gewinner”.
2. Ob Radio Sauerland davon irgendeinen Nutzen hat, bleibt offen. Dokumentiert wird die grOße Abhängigkeit, die Radio Sauerland von Radio NRW hat.
3. Ob es wenigstens einen einzigen “echten” Gewinner (oder gar mehrere) in der Hörerschaft von Radio Sauerland gab, bleibt offen. Vielleicht sind ja auch die Gewinner nur gefaked? Die Kosten für die Telefonanrufe sind dagegen echt…
4. Ob ein Landkreis als Mitgesellschafter solche Werbeaktionen indirekt unterstützen sollte (s. Antwort auf Frage 1), bedarf der weiteren Diskussion.

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Gewinnspiel bei Radio Sauerland – Wer gewinnt denn da eigentlich?

By adminRL at 2:40 pm on Wednesday, August 13, 2014

Die Sauerländer Bürgerliste (SBL/FW) kritisierte schon im Jahr 2008 die ihrer Meinung nach unseriösen Gewinnspiele, die den Hörern der Lokalradios – wie Radio Sauerland – einen warmen „Geldsegen“ in Aussicht stellen.

Das aktuelle Spiel heißt „Sommer-Geldregen“ und läuft seit dem 14. Juli 2014. Bereits vor einigen Tagen hatten wir darüber berichtet. Den Hörern wird suggeriert, sie könnten durch einen Anruf bei der „Geldregen-Hotline“ bis zu 25.000 Euro gewinnen, am „Doppeldonnerstag“ sogar bis zu 50.000 Euro. Die Anrufe sind nicht kostenfrei. Das wird den Radiohörern auch nicht verschwiegen, wobei ein konkreter Hinweis auf die Kosten der Anrufe vom Handy aus fehlt. Doch unserer Ansicht nach werden bewusst falsche Erwartungen geweckt; denn viele Hörer und Leser von Radio Sauerland werden annehmen, dass der Geldregen für sie als Hörer bestimmt sei. Die Realität ist aber eine andere.

Dieses angebliche Gewinnspiel wird von den 45 Lokalradios in NRW durchgeführt (falls sich nicht vielleicht einzelne von ihnen geweigert haben; darüber ist uns bisher nichts bekannt). Es gibt eine “landesweite Gewinnspielhotline”, mit der Telefonnummer “01379-365000″. Dort muss man sich zunächst registrieren, jede Stunde neu. Das setzt voraus, dass man überhaupt durchkommt; meist ertönt nur eine Stimme, dass man die Registrierung erneut versuchen soll. Einmal pro Stunde wird dann eine Anruferin oder ein Anrufer irgendwo aus NRW ins “Gewinnstudio” geschaltet und kann dann wohl tatsächlich eine mehr oder weniger große Summe für sich einstreichen, je nach Risikobereitschaft und Glück.

Für jeden Anruf bei dieser 01379-Telefonnummer fallen sehr hohe Kosten an. In der Veröffentlichung von Radio Sauerland heißt es dazu: “50 Cent pro Anruf aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunkpreise weichen massiv ab”. Die meisten Anrufer rufen aber vom Handy aus an. Was bedeutet es konkret, dass die Preise bei Handyanrufen massiv abweichen? Beim An-bieter e-plus fallen z.B. außer 0,50 Euro pro Anruf noch zusätzlich 1,00 Euro pro Minute an. Wenn sich die Anrufdauer durch eine Warteschleife nur auf 61 Sekunden verlängert, kostet das den Anrufer jedes mal 2,50 Euro.

Es ist anzunehmen, dass in erster Linie die Telefongesellschaften und Radio NRW bei den Radio-Gewinnspielen gewinnen. Anzunehmen ist auch, dass die Einnahmen des Gewinnspielveranstalters Radio NRW die ausgeschütteten Gewinne deutlich übersteigen; dies gelingt bei 0137-9-Nummern besonders gut, denn sie sind teurer als fast alle anderen 0137-Nummern.

Reinhard Loos, Fraktionsvorsitzender der Sauerländer Bürgerliste, stellte am 12. August 2014 dem Landrat diese 7 Fragen:

1. Hält der Landrat diese Art von Werbung eines Lokalradios, dessen Mitgesellschafter der HSK ist, für die Teilnahme am “Sommer-Geldregen” für vertretbar?

2. Warum beteiligt sich Radio Sauerland am aktuellen Gewinnspiel?

3. Warum wird den Hörer/innen bei der Ausstrahlung der Gespräche mit den Gewinnern der (falsche) Eindruck vermittelt, es handele sich um Live-Beiträge?
In welchem zeitlichen Abstand vor der Ausstrahlung wurden die Beiträge aufgezeichnet?

4. An welchen Gewinnspielen hat sich Radio Sauerland in den letzten 5 Jahren selbst oder als Teil von Radio NRW oder als Teil eines anderen Zusammenschlusses von Lokalradios beteiligt?

5. Wie hoch waren bei diesen Gewinnspielen die im HSK an Hörerinnen und Hörer ausgeschütteten Gewinne (als Summe je Gewinnspiel)?

6. Wie viele Anrufe aus dem HSK gab es je Gewinnspiel?

7. Wie hoch waren je Gewinnspiel die Erträge für Radio Sauerland bzw. die auf Radio Sauerland beziehbaren anteiligen Erträge von Radio NRW bzw. des anderen Zusammenschlusses von Lokalsendern?

Sobald die Antwort da ist, erfahren auch Sie mehr über den oder die Gewinner!

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Geldregen – aber für wen?

By adminRL at 11:02 am on Monday, August 4, 2014

Auch im HSK gibt es ein sogenanntes Lokalradio. Es heißt “Radio Sauerland” und hat zwei Gesellschafter: Den Zeitungskonzern Funke-Gruppe (ehemals WAZ), zu dem auch die “Westfalenpost” gehört, und den Hochsauerlandkreis selbst. Alle wichtigen Funktionen bei Radio S sind seit vielen Jahren fest in CDU-Hand.

Nun hat dieser zum Teil kreiseigene Rundfunksender wieder eines seiner Gewinnspiele gestartet. Es heißt “Sommer-Geldregen”; näheres ist hier zu erfahren.

Fast alle Hörer und Leser von Radio S werden denken, dass der Geldregen für sie als Hörer bestimmt sei. Aber: die Realität ist eine andere. Dieses angebliche Gewinnspiel wird von den 45 Lokalradios in NRW durchgeführt (falls sich nicht vielleicht einzelne von ihnen geweigert haben; darüber ist uns bisher nichts bekannt). Es gibt eine “landesweite Gewinnspielhotline”, mit der Telefonnummer “01379-365000″. Dort muss man sich zunächst registrieren, jede Stunde neu. Das setzt voraus, dass man überhaupt durchkommt; meist ertönt nur eine Stimme, dass man die Registrierung erneut versuchen soll. Einmal pro Stunde wird dann eine Anruferin oder ein Anrufer irgendwo aus NRW ins “Gewinnstudio” geschaltet und kann dann tatsächlich eine mehr oder weniger große Summe für sich einstreichen, je nach Risikobereitschaft und Glück. Falls es die oder den Gewinner denn wirklich gibt, aber das wollen wir mal annehmen…

Für jeden Anruf bei dieser 01379-Telefonnummer fallen sehr hohe Kosten an. In der Veröffentlichung von Radio S heißt es dazu: “50 Cent pro Anruf aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunkpreise weichen massiv ab”. Die meisten Anrufer rufen aber vom Handy aus an. Was bedeutet es konkret, dass die Preise bei Handyanrufen massiv abweichen? Beim Anbieter e-plus fallen z.B. außer 0,50 Euro noch zusätzlich 1,00 Euro pro Minute an. Wenn sich die Anrufdauer durch eine Warteschleife nur auf 61 Sekunden verlängert, kostet das den Anrufer jedesmal 2,50 Euro. Näheres über die Mobilfunkpreise erfährt man hier.

Und wer erhält die hohen Telefonkosten? Die Telefongesellschaft, die die Rufnummer betreibt, und der Anbieter des Gewinnspiels! Dafür werben einige Anbieter sehr direkt. Z.B. heißt es beim Anbieter “Woopla”: “woopla schaltet Ihre Servicerufnummer … und bietet Ihnen für eingehende Anrufminuten lukrative Auszahlungsentgelte an.” Beim Anbieter “Servicenummer4you” heißt es: “Mit einer 0137-Servicenummer des Berliner Telekommunikationsdienstleisters Servicenummer4you.de kann jeder Dienstleister, Unternehmer und Interessent mit einer eigenen 0137-Servicenummer Geld verdienen.” Die Einnahmen des Gewinnspielveranstalters übersteigen also die ausgeschütteten Gewinne; dies gelingt bei 0137-9-Nummern besonders gut, denn sie sind teurer als fast alle anderen 0137-Nummern.

Fazit:
Im Namen des Hochsauerlandkreises als Mitgesellschafter von Radio S wird hier ein sehr dubioses Gewinnspiel durchgeführt, das bei den Hörern falsche Gewinnerwartungen weckt, aber vor allem der Mitfinanzierung des Senders dient!

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