PFT wird auch von Pflanzen aufgenommen
Untersuchungen zum PFT-Übergang vom Boden in Pflanzen bestätigen die hohe Mobilität dieser Stoffgruppe. Bei hohen Bodenbelastungen findet ein Transfer durch Aufnahme über die Wurzel in Pflanzen statt. Bei der Beurteilung der Auswirkungen der PFT-Belastungen von Böden im Hochsauerlandkreis und im Kreis Soest sind daher nicht nur die Stoffverlagerungen in die Gewässer, sondern auch der Übergang in Pflanzen zu beachten. Auf der hoch belasteten Fläche in Brilon-Scharfenberg, wo zur Sanierung eine Sickerwasser-Aufbereitungsanlage installiert wurde, dürfen daher auch auf absehbare Zeit keine Nahrungs- und Futterpflanzen angebaut werden.
Im Auftrag des Umweltministeriums hatte das Fraunhofer Institut für Molekularbiologie und angewandte Ökologie (IME) in Schmallenberg systematische Versuche zum PFT-Transfer aus unterschiedlich hoch belasteten Böden in verschiedene Nahrungs- und Futterpflanzen durchgeführt. Die Ergebnisse der Pflanzenuntersuchungen von Gras, Silomais, Weizen und Kartoffeln zeigen, dass mit höherer Bodenbelastung die PFT-Gehalte in den Pflanzen entsprechend steigen.
Bisher wurde davon ausgegangen, dass Stoffe mit einer solchen Molekülgröße die natürliche “Wurzelbarriere” nicht überwinden würden. Der Übergang erfolgt insbesondere in Blatt und Spross, aber auch Getreide-Korn und Kartoffel weisen erhöhte PFT-Werte auf. Auch wenn noch keine abschließende Bewertung aus Sicht der Lebensmittel- und Futtermittelüberwachung möglich ist, sollten diese stark erhöhten Spitzenbelastungen nicht als Lebens- bzw. Futtermittel in Verkehr gebracht werden, um einen hohen PFT-Eintrag in die Nahrungskette zu unterbinden.
Bei ersten Kontrolluntersuchungen von Nahrungs- und Futterpflanzen im vergangenen Jahr war bereits die hoch belastete Fläche in Rüthen mit einem erhöhten PFT-Gehalt im Silomais aufgefallen. Die Futtermittel sind unter amtlicher Kontrolle. Auf weiteren schwach belasteten Flächen erfolgt eine Überwachung des Pflanzenaufwuchses.
http://www.umwelt.nrw.de/umwelt/pft/index.php veröffentlicht.
(aus: Pressemitteilung des Landesumweltministeriums vom 21.02.2008)