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PCB-Skandal – Nicht im HSK

By admin at 9:56 pm on Tuesday, August 10, 2010

„Umweltamt heftete Hinweise ab“, schrieb am 19.07.2010 das Nachrichtenportal „DerWesten“. Dem Bericht ist zu entnehmen, dass sowohl die Stadt Dortmund wie die Bezirksregierung Arnsberg und auch das NRW-Umweltministerium in den letzten zwei Jahren mehrere gezielte Hinweise auf die „gefährlichen Vorgänge im Hause Envivo“ erhalten hatten.

Glaubt man dem Bericht der WAZ fühlte sich keine Behörde so wirklich zuständig. Die eine leitete (teils per Email) weiter und heftete ab, die andere griff die Infos aber wohl nicht auf. Laut „DerWesten“ setzte das Umweltamt die Bezirksregierung Arnsberg über Eingang und Inhalt von Hinweisen bzgl. der gefährlichen Praktiken bei der Firma Envio in Kenntnis. In den Gemäuern der Arnsberger Regierung ruhten die Vorgänge danach aber anscheinend in den virtuellen oder sonstigen Aktenordnern.

Nachdem der PCB-Umweltskandal in den letzten Wochen nun doch medien- und aktenkundig geworden ist, fragen sich vielleicht manche Menschen, ob sich giftiges PCB „nur“ auf dem Betriebsgelände der Envio AG in Dortmund findet? Das Kreistagsmitglied Reinhard Loos von der Sauerländer Bürgerliste (SBL) wollte mit Hinblick auf die Situation im Hochsauerlandkreis näheres wissen und fragte Ende Juni 2010 schriftlich beim Landrat an, ob auch Firmen im HSK zu den Abnehmern von Envio zählten. Die Antwort der Kreisverwaltung liegt der SBL nun vor.

Bei der Beantwortung des ersten Fragen half die Bezirksregierung Arnsberg. Der für Abfall zuständige Fachdienst des HSK bezieht sich in seinem Schreiben vom 12.07. auf eine Auskunft aus Arnsberg. Demnach ist laut den bei der Bezirksregierung vorliegenden Lieferdaten und Abnehmerlisten der Firma Envio AG kein Abnehmer im Hochsauerlandkreis ansässig.

Für die Beantwortung mehrerer weiterer Fragen des SBL-Kreistagsmitglieds Loos musste die Kreisverwaltung selbst „in den Keller steigen“. Es geht um eventuelle PCB-haltige Ablagerungen in der zentralen Reststoffdeponie Meschede-Frielinghausen; denn laut dem gültigen Abfallkatalog ist die Deponie auch für PCB-haltige Materialien, wie z.B. Kondensatoren, zugelassen. Im Jahr 2002, so schreibt die Kreisverwaltung, wären drei Anlieferungen mit PCB-haltigen Abfällen erfolgt. Eine Gesamtmenge von 2 t sei nicht überschritten worden. Bei den Lieferanten hätte es sich um eine Privatperson, einen Handwerksbetrieb und einen Entsorgungsfachbetrieb gehandelt. Spezielle
Kontrollen bzgl. der PCB-Konzentration auf der Reststoffdeponie seitens der Überwachungsbehörden würden ihrer Kenntnis nach nicht erfolgen.

Mitarbeiter würden durch Betriebsanweisungen und regelmäßige Unterweisungen auf die Gefahren beim Umgang mit Abfällen aufmerksam gemacht und regelmäßig geschult. Sie trügen die vorgeschriebene Schutzkleidung. Die Einhaltung der Vorschriften würde regelmäßig überwacht. In einem dreijährigen Rhythmus erfolgten Blutuntersuchungen. Bisher hätte es keine Auffälligkeiten bzgl. einer PCB-Belastung des Blutes der Mitarbeiter ergeben.

Abschließend stellt die Kreisverwaltung fest: „Eine Überprüfung der Unterlagen hat ergeben, dass seitens des Abfallentsorgungsbetriebes des Hochsauerlandkreises bzw. der Gesellschaft für Abfallwirtschaft Hochsauerland mbH keine Geschäftsbeziehungen mit der Firma Envio AG bestehen. Abfälle dieser Firma sind auf der Zentralen Reststoffdeponie Hochsauerlandkreis in Meschede, Frielinghausen, nicht abgelagert worden.”

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