19 Hausärzte, 23,5 Psychotherapeuten und 4,5 Fachärzte könnten sich im HSK zusätzlich niederlassen
Zum 1. Juli hat die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe neue Planungsbereiche für die medizinische Versorgung in Kraft gesetzt.
Davon ist auch der HSK betroffen. Es gibt teilweise erhebliche Veränderungen. So galt z.B. bei Hautärzten bisher das gesamte Kreisgebiet als “überversorgt” (mehr als 110% des errechneten Bedarfs sind erreicht), so dass sich in keiner Stadt bzw. Gemeinde des Kreisgebiets ein Hautarzt niederlassen durfte. Dies hat sich nun geändert. Vor allem für Hausärzte sind die Planungsgebiete wesentlich kleinräumiger geworden, so dass eine detalliertere Bedarfsfeststellung möglich ist. In Westfalen-Lippe gibt es nun 111 hausärztliche Planungsgebiete in insgesamt 27 Kreisen, davon 7 Planungsgebiete im HSK. Außerdem haben sich die planungsrelevanten Verhältniszahlen (Einwohner je Arzt) geändert.
Im einzelnen:
Hausärzte könnten sich in folgenden Planungsbereichen noch niederlassen:
Arnsberg 5,0
Brilon/Olsberg 7,5
Meschede/Bestwig/Eslohe 3,5
Sundern 3,0
Marsberg, Schmallenberg und Winterberg/Hallenberg/Medebach gelten als mit Hausärzten überversorgt.
Auch für Psychotherapeuten gelten diese kleinräumigen Planungsgebiete. Außer in Schmallenberg sind Niederlassungen noch im gesamten Kreisgebiet möglich:
Arnsberg 3,0
Brilon/Olsberg 4,5
Marsberg 2,0
Meschede/Bestwig/Eslohe 5,5
Sundern 4,5
Winterberg/Hallenberg/Medebach 4,0
Für Fachärzte bestehen folgende Niederlassungsmöglichkeiten, jeweils für das gesamte Kreisgebiet:
Augenärzte 2,0
Hautärzte 1,5
HNO-Ärzte 0,5
Nervenärzte 0,5
Für Chirurgen, Frauenärzte, Kinderärzte, Orthopäden und Urologen wurde eine “Überversorgung” festgestellt. Für diese Fachgebiete sind also nur Übernahmen bisher vorhandener Kassenarztsitze zulässig.
In den Listen kommen jetzt auch “halbe” Kassenarztsitze vor, weil nach der aktuellen Rechtslage die Aufteilung von Arztsitzen zulässig ist. Ob die Ärzte dann auch zur Verfügung stehen, ist eine andere Frage.
Die SBL hatte beantragt, in der letzten Sitzung des Gesundheits- und Sozialausschusses am 12. Juni über die Auswirkungen der neuen Planungsbereiche zu informieren. Doch es geschah mal wieder nichts, denn Landrat (CDU), Ausschussvorsitzender (CDU) und Kreisgesundheitsamt interessieren sich offensichtlich nicht für die medizinische Versorgung vor Ort…