Landrat soll umgehende Rückkehr der Familie Rustemi ermöglichen!
Presseerklärung der SBL vom 11.01.2006
Die Kreistagsfraktion der Sauerländer Bürgerliste (SBL) fordert den Landrat des HSK auf, die Familie Rustemi umgehend nach Marsberg zurückkehren zu lassen. Dort hatten die Mutter und ihre 5 Kinder seit 1993 gelebt, bis sie die Ausländerbehörde in der Nacht vom 05. auf den 06. Mai in den Kosovo abschob. Der Vater der Familie war Anfang 2006 wegen Mißhandlung seiner Kinder in mehr als 300 Fällen zu 9 Jahren Haft verurteilt worden und sitzt seitdem in einem deutschen Gefängnis. Die von den Mißhandlungen betroffenen Familienangehörigen wurden kurz nach ihren Aussagen abgeschoben. Sie mußten seitdem unter menschenunwürdigen Bedingungen (wie auch in mehreren Fernsehbeiträgen zu sehen war), unter ständiger Bedrohung durch die Verwandten des Vaters und ohne jede Chance zur Behandlung ihrer schweren traumatischen Erkrankungen im Kosovo hausen.
Dieser unfaßbare Vorgang führte dazu, daß der Petitionsausschuß des Landtags am 09. Januar in bemerkenswerter Einstimmigkeit forderte, der Familie Rustemi die Rückkehr zu ermöglichen. Jetzt ist der Landrat am Zug. Die SBL macht darauf aufmerksam, daß nicht nur der Familie erheblicher Schaden zugefügt wurde, sondern auch dem Image des HSK. Dieser Schaden würde noch viel größer werden, wenn – trotz der jetzt vorliegenden Entscheidung des Petitionsausschusses – der Landrat die Rückkehr der Familie immer noch verhindern wollte. Statt dessen ist es dringend notwendig, daß die Ausländerbehörde des HSK ihre Vorgehensweise in diesem Fall und in anderen Fällen überdenkt.
Einen besonderen Dank haben die Marsberger Familien und die evangelische Kirche verdient, die die Familie Rustemi nicht aufgegeben haben. Auf vielfältige Weise haben sie den Kontakt aufrecht erhalten, u.a. durch mehrere Besuchsreisen und diverse Hilfsaktionen.