Noch keine Anträge für Tunnelsanierungen gestellt
Da war doch noch was? Ach ja, die Deutsche Bahn!
Die Nachfolgerin der guten, alten Deutschen Bundesbahn macht dicke Schlagzeilen. Nach „Stuttgart 21“ ist jetzt „Mainz 13“ dran.
Bei so vielen Problemen der DB in den Landeshauptstädten gerät unser ländliches Gebiet doch bestimmt immer mehr ins Hintertreffen? Dabei geht es im Sauerland zwar noch nicht um Sein oder Nichtsein, aber darum, ob wir als Region vom ÖPNV weiter abgehängt werden. Konkret handelt es um die Sanierung von drei Tunneln der Oberen Ruhrtalbahn.
Wer mit dem Begriff „Obere Ruhrtalbahn“ nichts anzufangen weiß, Wikipedia hilft weiter:
„Die Obere Ruhrtalbahn ist eine 138 Kilometer lange, nicht elektrifizierte Eisenbahnstrecke, die von Schwerte durch das Hochsauerland nach Warburg verläuft. Sie ist die südliche der Ostweststrecken, die das Ruhrgebiet nach Osten hin erschließt und damit den ländlichen Raum im Hochsauerlandkreis an das Ruhrgebiet anbindet. Die Kursbuchstrecke 435 umfasst zusätzlich die Bahnstrecke von Hagen nach Schwerte, welche zur Bahnstrecke Hagen–Hamm gezählt wird.“
Klick:
http://de.wikipedia.org/wiki/Obere_Ruhrtalbahn
1870 ging also das erste Teilstück der Oberen Ruhralbahn in Betrieb. Mehr als 140 Jahre später geht es um die Sanierung von drei Tunneln, dem Elleringhauser Tunnel vor Brilon-Wald und dem Freienohler und dem Glösinger Tunnel zwischen Meschede und Arnsberg.
Dass die Bahn in Anbetracht des Kostendrucks und prominenterer Probleme bei der Strecke von Schwerte nach Warburg sparen will, zeichnet sich schon seit einiger Zeit ab. Auch darum verabschiedete der Kreistag des Hochsauerlandkreises am 28. Oktober 2012 einstimmig eine Resolution zur Zukunft der Oberen Ruhrtalbahn mit Erhalt der Zweigleisigkeit von Hagen bis Brilon-Wald.
Was ist zwischenzeitlich ins Rollen gekommen? Das wollte Kreistagsmitglied Reinhard Loos von der Sauerländer Bürgerliste (SBL/FW) wissen. Er stellte daher am 6. August 2013, auch „inspiriert“ durch eine aktuelle Anfrage der Fraktion B`90/Die Grünen im Bundestag, eine schriftliche Anfrage an den Landrat. Die Antwort traf prompt ein (Datum vom 07.08.2013). Sie kommt hier in komprimierter Form:
• Nach derzeitigem Kenntnisstand hat die DB Netz AG noch keine Anträge für die Sanierung der drei Tunnel beim Eisenbahn-Bundesamt gestellt.
• Nähere Erkenntnisse aus der Bundesverkehrswegeplanung bezüglich der von der Bundesregierung geäußerten Prognose, nach der für das Jahr 2015 mit nur 7 Güterzügen pro Tag und Richtung auf der Oberen Ruhrtalbahn zu rechnen sei, liegen dem HSK zur Zeit nicht vor.
• Es liegen keine aktuellen konkreten Schätzungen bezüglich der Mehraufwendungen der DB Netz AG für die zweigleisige Sanierung der einzelnen Tunnel vor. Ob die für den Herbst von der DB angekündigten geologischen Gutachten zu neuen Erkenntnissen führen, bleibt abzuwarten.
• Seitens der DB gibt es keine neuen Aussagen zur Elektrifizierung der drei Tunnel der Oberen Ruhrtalbahn und der Herstellung der dafür erforderlichen Tunnelquerschnitte. In anstehenden Gesprächen soll das thematisiert werden.
• Bezüglich des am 05.08.2013 begonnenen Wiederausbaus vom Bahnhof Bigge und den daraus folgenden Veränderungen für die Leistungsfähigkeit der Schienenstrecke zwischen Oeventrop und Freienohl wurde das Leistungsangebot ab 12/2016 mit dem neuen Kreuzungsbahnhof Bigge sowohl in der Untersuchung der DB als auch in der Studie des Verkehrsverbundes Westfalen/ZRL zu Grunde gelegt.
• Zur Frage von Reinhard Loos nach den Initiativen des Landrats bzgl. der Tunnelsanierungen: „Der HSK, ZRL und NWL haben in ihren Gremien eine einheitliche Strategie beschlossen und diese an die Resolutionsempfänger versendet. … Das Land NRW wurde auf der Grundlage dieser Beschlüsse von NWL aufgefordert, die Mehrkosten der zweigleisigen Sanierung als Reservemaßnahme auf die LuFV Länderquote aufzunehmen.“
• Abschließend verweist die Verwaltung noch auf die in der Kreistagssitzung vom 21.06.2013 verabschiedete gemeinsame Position mit dem ZRL und NWL.