Die Telekom, ihr Personalproblem und die Auswirkungen auf Familien im Sauerland
“Zu viele an Bord”
so heißt es seitdem die Deutsche Bundespost zerschlagen wurde und zu Aktiengesellschaften mutierte.
10 Jahre sind nun seit der Marktöffnung im Telekommunikationssektor vergangen. Der harte Wettbewerb führte einerseits zu einem Preisverfall und andererseits zum Verlust zahlreicher Arbeitsplätze. Weniger und geringer entlohnte Mitarbeiter führten logischerweise zu einer Verschlechterung des Kundenservice. Viele Kunden wechselten zu anderen Telekommunikationsanbietern, deren Serviceleistung zwar auch nicht besser ist, dafür aber günstiger, vermutlich weil sie ihr Personal noch mieser behandeln und bezahlen.
Nun gehen nach dem Willen der Telekom-Konzernführung auch am Standort Meschede für 250 Mitarbeiter die Lichter aus. Die Beschäftigten wurden in der letzten Woche per Email darüber informiert, dass ihr Arbeitsplatz nach Dortmund verlagert und der Standort Meschede geschlossen wird.
Bei ca. 40 % der betroffenen Call-Center-Beschäftigten handelt es sich um teilzeitbeschäftige Frauen von denen etliche in der, wie es so schön heißt, Familienphase sind. Die müssen nun also einen Teil ihres Familienlebens im Auto oder im Zug Richtung Dortmund verbringen und darauf hoffen, dass die Kitas und Schulen in Meschede und Umgebung mit ihrem Familienleben konvertibel sind. (Die Call-Center-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter arbeiten im Schichtdienst von 6.00 Uhr bis 22.00 Uhr). Argwöhnisch könnte man aber annehmen, die Telekom setze darauf, dass die Mütter kündigen. Denn dann hätte die Telekom wieder einige “weniger an Bord”.