Kostentransparenz bei Baumassnahmen?
Mit ihren Baumassnahmen hat die Kreisverwaltung derzeit nicht gerade Glück: Erhebliche Bauzeitverlängerungen und Kostenüberschreitungen prägen das Bild.
Etwa ein halbes Jahr länger als geplant blieb die ungeliebte Fussgängerbrücke am Bahnhof Olsberg stehen, weil der Tunnel zum Mittelbahnsteig nicht fertig wurde. Dadurch war für viele Bahnreisende der Weg zum Zug erheblich erschwert, teilweise sogar unmöglich. Und RLG-Anschlussbusse fuhren ab ohne zu warten bis Bahnreisende den Bus erreichen konnten.
In der Woche vor Ostern wurde die neue Rettungswache Brilon eingeweiht. Sie sollte nach der Vorlage der Verwaltung an den Kreistag 650.000 Euro kosten, einschliesslich Grundstück. Heraus kamen 1,2 Mio Euro, also fast das Doppelte. Was den Landrat aber nicht hinderte, bei der Einweihung – laut Presseberichten – von Kosteneinsparungen zu reden…
Aus diesen schlechten Erfahrungen scheint die Kreisverwaltung gelernt zu haben – wenn auch auf unübliche Weise. Am Dienstag im Gesundheits- und Sozialausschuss stand der geplante Neubau der Rettungswache in Eslohe auf der Tagesordnung. Die SBL-Fraktion fragte nach, mit welchen Kosten dafür zu rechnen sei, und verwies auf die Kostenverdoppelung beim Neubau in Brilon.
Die Antwort der zuständigen Fachbereichsleiterin war phänomenal: Aus den Kostenüberschreitungen in Brilon habe man gelernt, dass jetzt überhaupt keine Kosten mehr genannt würden!
Welcher private Bauherr könnte sich so etwas leisten?
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June 11, 2009 @ 2:37 pm
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