Chance noch nicht genutzt
Eine Änderung der Jugendamtssatzung stand heute im Kreistag auf der Tagesordnung. Wie erwartet wurde auf Vrschlag der Verwaltung die Satzung so geändert, dass künftig die SBL als einzige der im Kreistag vertretenen Listen nicht mehr im Kreisjugendhilfeausschuß (KJHA) vertreten ist, aber die anderen 5 Listen. Das fängt ja gut an…
Spannend wurde es, als es um die Vertreter der Kirchen ging. Hier ist gesetztlich vorgeschrieben, dass die katholische und die evangelische Kirche sowie die jüdische Gemeinde je ein Mitglied mit beratender Stimme in den Kreisjugendhilfeausschuß entsenden. Die SBL beantragte in der heutigen Kreistagssitzung, dass auch die muslimischen Gemeinden im Kreisgebiet zusammen einen Vertreter entsenden können. Moslems stellen mittlerweile einen wesentlichen Teil der Jugendlichen im Kreisgebiet, so dass auch diese Weltreligion im KJHA Berücksichtigung finden sollte. Im Kreishaus Integrationskonzepte zu erstellen, reiche nicht aus.
Zunächst wurde dieser Antrag von den anderen Fraktionen mit der (fadenscheinigen) Begründung abgelehnt, die muslimischen Gemeinden hätten keine Organisation auf Kreisebene und könnten daher keinen Vertreter benennen.
Nach längerer Diskussion einigte man sich schließlich darauf, dass vom neuen Kreistag dazu ein Beschluß gefaßt werden soll. Vertagt und noch nicht gelöst…
Dabei wäre es doch schon heute eine ganz einfache Lösung geben können: Den islamischen Gemeinden wäre in der Jugendamtssatzung das Recht eingeräumt worden, einen Vertreter für den KJHA zu benennen, der von ihnen gemeinsam vorgeschlagen wird. Das hätte sicherlich zur Einigung auf eine Person geführt.