Vergebliches Warten bei Kälte und Nässe – Verkehrsbetriebe nicht erreichbar
Am Dienstag (02.02.) ab 19 Uhr stand ein 18-Jähriger fast eine halbe Stunde bei Nässe, Kälte und Wind an einer Bushaltestelle in Brilon und wartete (wie auch ein weiterer Fahrgast) auf den letzten BRS-Bus der Linie 390, mit dem er nach Velmede, also ins Tal, fahren wollte. Da kurz vorher die Linie S80 aus Brilon nach Paderborn und mehrere RLG-Busse gefahren waren, war nicht mit einem Ausfall der Fahrt zu rechnen.
Als um 19:10 Uhr noch kein Bus zu sehen war, sollte die BRS in Meschede telefonisch Auskunft geben, ob und ggf. wann der Bus führe. Dort ging aber niemand ans Telefon.
Den nächsten Versuch startete die per Handy informierte Mutter von zu Hause aus bei der “schlauen Nummer” (01803-504030), die angeblich rund um die Uhr dienstbereit sein soll. Im Internet wirbt sie mit dem Spruch “Gut informiert – gut unterwegs”. Auch dort meldete sich zunächst trotz längerer Wartezeit niemand. Beim 2. Versuch ging doch noch jemand ans Telefon, wußte aber nichts über Störungen der BRS-Linien. Er gab die Empfehlung, eine Telefonnummer in Neheim anzurufen. Aber auch dort meldete sich niemand.
Um 19:20 Uhr kam der RLG-Bus der Linie S30 auf dem Weg von Brilon Markt über Olsberg ins hochgelegene Medebach pünktlich zu dieser Haltestelle in Brilon.
Der Fahrer Der RLG wußte auf Anfrage zu berichten, dass die BRS den Betrieb der Linie 390 eingestellt hatte. Auf die nächste Frage, ob denn der fahrplanmäßige Anschluss in Olsberg an die Linie 350 nach Bestwig erreicht würde, sagte der RLG-Fahrer, auch diese BRS-Linie sei eingestellt worden.
Anschließend kam der Vater mit dem Auto und brachte den Jugendlichen nach Velmede. Die Strecke war übrigens hervorragend befahrbar, viel besser als an vielen anderen Tagen dieses Winters. Auch mehrere Sattelzüge waren unterwegs.
Bei einem weiteren Anruf am Abend erklärte die “schlaue Nummer”, sie sei bloß eine “Fahrplan- und Tarifauskunft”, und wisse nichts über einzelne Linien und Fahrten…
Es kann ja vorkommen, dass Strassen wegen der winterlichen Verhältnisse für Linienbusse nicht passierbar sind. Gerade in solchen Situationen ist es aber wichtig, dass Fahrgäste leicht an Informationen kommen können. Dafür sollten die Telefonanschlüsse der Busgesellschaften besetzt und die (teure!!) “schlaue Nummer” auskunftsfähig sein. Denn es macht keinen Spaß, wenn man 20 bis 30 Minuten bei Kälte und Nässe an einer Haltestelle steht und nicht in Erfahrung bringen kann, ob und wann der erwartete Linienbus fährt. Besonders ärgerlich ist dies, wenn es sich um den letzte Fahrt einer Linie an einem Tag handelt.
Die derzeitige Information der Fahrgäste bei Störungen ist völlig unzureichend. Generell scheint die “schlaue Nummer” nicht den Anspruch erfüllen zu können, zuverlässige und aktuelle Informationen an wartende Fahrgäste geben zu können; hier besteht Handlungsbedarf!
Nur am Rande sei erwähnt, dass die Fahrten auf den Linien 350 und 390 bis zum Betriebsende hätten durchgeführt werden können. Es gab auf diesen Strecken weder Schneeverwehungen noch auffällige Glätte. An anderen Stellen (z.B. bei Alme) waren die Straßen dagegen in einem Zustand, der keinen regulären Verkehrsablauf zuließ.
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February 3, 2010 @ 9:42 pm
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