80% der Belastung aus Scharfenberg?
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Wie tief steckt PFT in der Erde?
Scharfenberg. Der Hochsauerlandkreis hat am Dienstag die Detailplanung für die Sanierung der mit PFT belasteten Fläche in Scharfenberg in Auftrag gegeben.
Die Fa. Terra Vital, ein Unternehmen aus dem Firmengeflecht des Briloner Unternehmers Ralf W. und seiner GW Umwelt (Borchen), habe die ihr bis zum 30. Oktober gesetzte Frist für die Auftragsvergabe verstreichen lassen. Das teilte der Hochsauerlandkreis am Dienstag mit.
Ein Gutachterbüro aus Bielefeld, das Institut für Umwelt-Analyse (IFUA), hat bereits am Dienstag mit Bodenuntersuchungen auf der insgesamt rund 10 ha großen Fläche zwischen der Siedlung Waldbruch und der Ortslage von Scharfenberg im Bereich von Mühlenteich und Siepen begonnen. Dazu werden bis auf drei Meter Tiefe Sonden in den Boden gerammt. Von den Proben erhoffen sich die Experten Auskünfte zu den geologischen und hydrogeologischen Verhältnissen vor Ort, um die Wirksamkeit der vom HSK favorisierten Sanierungsmethode per Drainage abschätzen zu können. Die Sondierung erfolgt im Trassenverlauf dieser geplanten Drainage.
Von dieser mit bis zu 6500 Mikrogramm PFT pro Kilo Trockenmasse belasteten Fläche geht nach bisherigen Erkenntnissen 80 Prozent der Wasserbelastung in Möhne und Ruhr aus. Rund 400 kg reines PFT sollen auf dieser ehemaligen Weihnachtsbaumkultur, die jetzt mit Mais bewachsen ist, über die vermeintlichen Bodenenverbesserer aufgebracht worden sein. Über die Bermecke und die Steinbecke fließen pro Tag rund 60 Gramm PFT ab.
Weiterhin überprüfen die Fachleute das Verfahren für die Behandlung des belasteten Wassers mit Aktivkohle.
Vor dem Hintergrund des PFT-Skandals veranstalten die Kreis-Grünen Donnerstag, 16. November, um 18 Uhr im Kreishaus Meschede einen Info-Abend, an dem u. a. Ex-NRW-Umweltministerin Bärbel Höhn teilnimmt.
01.11.2006