Informationen und Meinungen zur Kreispolitik im HSK

Vor der Wahl wird manches schön geredet…

By admin at 12:29 pm on Monday, May 3, 2010

Schnell reagiert hat er ja, der Pressesprecher des Landesumweltministers. Nachdem gestern in der “Welt am Sonntag” berichtet wurde, die Sanierung des PFT-verseuchten Feldes bei Brilon-Scharfenberg sei gescheitert, stand bereits am Tag darauf in der “Westfalenpost” das amtliche Dementi: “dass die Sanierung gescheitert ist, ist nicht richtig… Nur minimale Mengen (PFT) würden daher in die Gewässer gelangen… (Die Drainage) leistet das Optimum und bleibt so bestehen”.

Solide Informationen scheint dieser Pressesprecher entweder zu verdrängen oder nicht zu besitzen. Denn in Behördenvermerken aus den Jahren 2008 und 2009 zur Sanierung der 3 ha großen Südfläche in Scharfenberg heißt es z.B.:

    • Der Geologische Dienst habe “mitgeteilt, dass … aus dem hoch belasteten Feld eine Unterläufigkeit festgestellt wurde. Somit konnte mit der bestehenden Drainage das Schichtenwasser nicht gänzlich aufgefangen werden, um es zur Aktivkohlefilteranlage zu leiten.” (Gespräch am 30.05.2008 zwischen Bezirksregierung Arnsberg und Stadtwerken Brilon)
      Es zeigt aber auch, dass die Maßnahmen des Hochsauerlandkreises zur Fassung und Reinigung der PFT-haltigen Wässer nicht durchgängig greifen.” (Gespräch am 03.12.2008 zwischen Bezirksregierung Arnsberg und Stadtwerken Brilon)
      Allen Beteiligten ist bekannt, dass selbst wenn die Stadtwerke Brilon durch Sanierung des Hausanschlusses das PFT-haltige Wasser aus der Kläranlage Scharfenberg fernhalten, dass dieses aber weiter in Richtung Möhne und Ruhr fließt.” (Gespräch am 12.01.2009 zwischen Bezirksregierung Arnsberg und Stadtwerken Brilon)
      Die einwandfreie Funktion der Drainage der Südfläche wurde infrage gestellt. Über eine Ertüchtigung der Drainage wurde ausgiebig diskutiert.” (Besprechung am 23.03.2009 mit Bezirksregierung Arnsberg, Hochsauerlandkreis und Stadtwerken Brilon)

    Die uns mittlerweile bekannt gewordenen PFT-Messungen erbrachten in mehreren Schächten zwischen den belasteten Feldern und der Kläranlage Belastungen von über 100.000 ng/l. Der Grenzwert für die Unbedenklichkeit von Trinkwasser liegt gerade einmal bei 300 ng/l. Die gemessenen Werte übersteigen diesen Leitwert um mehr als das Dreihundertfache – und der Pressesprecher behauptet, die Drainage würde optimal arbeiten…?????

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