Flughafen Kassel-Calden – (nur) die Geschäftsführerin flog
Heute vor einem Jahr wurde der Flughafen Kassel-Calden eröffnet. Aber dort war bisher nicht viel los, denn schon seit Oktober herrscht Winterruhe. Der Winterflugplan sah keinen einzigen Ferienflieger vor. Erst ab Mai sollen hier wieder Linienflüge starten und landen, etwa 4 pro Woche.
Mitte März berichtete die Frankfurter Allgemeine Zeitung darüber, dass mindestens eine vom Flughafen Kassel-Calden fliegt, und zwar die Geschäftsführerin Maria Anna Muller. Sie war erst seit 18 Monaten im Amt, begleitete also weniger als ein Jahr lang den Betrieb des Flughafens. Der Grund für ihren Rauswurf: „Nicht erfüllte Erwartungen und den wachsenden Erfolgsdruck von außen nannte Aufsichtsratschef und Finanzminister Thomas Schäfer (CDU) als Gründe für die Entscheidung“, schrieb die FAZ.
Auch Angaben zu Zahlen und Verlusten hatte die Zeitung parat: „Der Flughafen steht seit seinem Start im April vergangenen Jahres wegen hoher Kosten und geringer Auslastung in der Kritik. Der Neubau des Airports sollte ursprünglich 151 Millionen Euro kosten, schlug dann aber mit 271 Millionen Euro zu Buche.“ Und: „Geplant waren für 2013 rund 100.000 Passagiere. Da sich aber eine Fluggesellschaft wegen Insolvenz zurückzog, wurde nur noch mit knapp der Hälfte des geplanten Aufkommens gerechnet. Für das Jahr 2013 war ein Millionendefizit erwartet worden. Laut einem Bericht der Regionalzeitung HNA summierte sich das Defizit im Jahr 2013 auf 6,82 Mio Euro; fpr 2014 wird ein Minus von 8 Mio Eur erwartet.
Wer soll das bezahlen? Na klar, die Gesellschafter! Dazu die FAZ: „Gesellschafter sind das Land Hessen sowie die Stadt und der Landkreis Kassel und die Gemeinde Calden.“ Mit anderen Worten: Der Steuerzahler zahlt und schweigt. Manchmal fliegt er auch … allerdings äußerst selten von Kassel-Calden.
An diesem überflüssigenFlughafenneubau zeigt sich die verfahlte Planung vieler Regionalflughäfen. Der neue Flughafen Kassel-Calden erhöht die Konkurrenz für den Flughafen Paderborn-Lippstadt, an dem der HSK mit ca. 4% als Gesellschafter beteiligt ist. Die Verluste für alle Beteiligten (Bundesländer, Kreise und Gemeinden) …