Transparenz fehlt
Drei Volkshochschulen gibt es im Kreisgebiet:
Die in dieser Konstruktion jüngste Einrichtung ist die VHS Arnsberg/Sundern. Sie nahm ihre Arbeit erst vor wenigen Monaten auf und ist vor allem entstanden aus dem Ärger der Stadt Sundern über die Entscheidung des Landrats, das Bildungszentrum Sorpesee (Heimvolkshochschule) in der bisherigen Form aufzulösen.
Dann besteht die Kreisvolkshochschule, für noch 7 Gemeinden im Kreisgebiet. Sie umfaßt nur noch etwa 101.000 Einwohner und muß daher Sorge haben, bei Unterschreiten der 100.000-Einwohner-Grenze nur noch 3 hauptamtliche pädagogische Mitarbeiter vom Land gefördert zu erhalten.
Außerdem gibt es die Volkshochschule der Städte Brilon, Marsberg und Olsberg. Auch sie muß Sorge um ihre pädagogischen Stellen haben, denn ihr Einzugsbereich liegt nur noch knapp über 60.000 Einwohner. Falls die Einwohnerzahl darunter sinkt, könnte sich die kleinste VHS im Kreisgebiet nur noch 2 statt bisher 3 hauptamtliche Mitarbeiter leisten, denn das Land würde nur noch diese beiden Stellen fördern. Als vor 3 Jahren die Leiter-Stelle neu besetzt wurde, gab es heftige Diskussionen. Zunächst erschien eine Stellenanzeige im Mini-Format. Dann wurde – so stand es in Berichten des Sauerlandkuriers – jemand gewählt, der die Anforderungen an diese Stelle bei weitem nicht erfüllte. Dies führte laut Bericht des Sauerlandkuriers dazu, dass im Briloner Rat ein Antrag auf Wiederholung der Ausschreibung eingebracht wurde. Das Verfahren habe die Chancengleichheit verletzt und werde als ungerecht empfunden. Dieser Antrag fand im Rat aber keine Mehrheit.
In der letzten Woche fand eine öffentliche Zweckverbandsversammlung dieser VHS statt. Dort war u.a. zu erfahren, dass der Stellenplan eine Stelle der Entgeltgruppe 14 enthält. Die haben viele Hauptschulrektoren nicht, nach abgeschlossenem Studium, Referendariat, 2 Staatsexamina und vielen Jahren Berufserfahrung…
Auch die Darstellung der Personalkosten führte zu Diskussionen in der Versammlung. Die VHS-Leitung weist als Aufwendungen für “Löhne und Gehälter” nur die Ausgaben ohne die Arbeitnehmeranteile an den Sozialversicherungsbeiträgen aus. Damit fehlen 58.400 Euro an den Bruttogehältern. Die sind zwar an anderer Stelle im Jahresabschluß enthalten, aber nicht da wo sie sachlich hingehören. Das dient nicht der Transparenz!
Das sieht offensichtlich auch der Wirtschaftsprüfer so, denn er wies in seinem Prüfungsbericht die Aufwendungen für Löhne und Gehälter komplett aus. Das hielt jedoch die VHS-Leitung nicht davon ab, im Entwurf des Wirtschaftsplans 2012 erneut die Position “Gehälter” unvollständig aufzuführen. Angeblich verursache die Darstellung der kompletten Bruttogehälter zuviel Arbeit…
Offen blieb auch die inhaltliche Begründung für die exorbitante Steigerung der Aufwendungen für die zusätzliche Altersversorgung und an die Versorgungskasse. 67.400 Euro sollen dafür im Jahr 2012 für die 6,25 Mitarbeiter aufgewendet werden, über 50% mehr als im Jahr 2011. Und das zusätzlich zu den Beiträgen an die Gesetzliche Rentenversicherung…