Schulentwicklung im HSK – Abwarten und Tee trinken?
In vielen Kreisen in Westfalen, wie z.B. im Kreis Paderborn, tut sich offenbar einiges in Sachen Schulentwickungsplanung. Der Hochsauerlandkreis wartet aber wohl lieber weiter ab. Diese „Taktik“ ist jedenfalls aus der Antwort auf die Anfrage des Kreistagsmitglieds Reinhard Loos von der Sauerländer Bürgerliste (SBL) ersichtlich. Reinhard Loos hatte die Anfrage zur Schulentwicklung im Hochsauerlandkreis am 02.11.2010 gestellt. Jetzt liegt das Antwortschreiben des Landrats vor.
Demnach ist nicht vorgesehen, in den nächsten Monaten eine Regionalkonferenz zur Schulentwicklungsplanung einzuberufen, so wie es in anderen Kreisen in NRW geschieht. Der HSK begründet seine Initiativlosigkeit damit, dass er bisher von den maßgeblichen Schulträgern, den kreisangehörigen Kommunen, hierzu keinen Auftrag erhalten habe. So erübrigt sich auch aus Sicht der Verwaltung die Antwort auf die zweite Frage der SBL die lautete: „Gibt es Überlegungen, Eltern, Vereine, Verbände und die Wirtschaft in die Gespräche einzubeziehen?“ Dazu heißt es: „Nein. Siehe Antwort zu Frage 1“.
Das SBL-Schreiben enthielt noch weitere zwei Fragen und zwar: „Wie kann der Schulentwicklungsplan für den Hochsauerlandkreis mit den einzelnen Kommunen oder den Nachbarkreisen koordiniert und abgestimmt werden, wie können die Schulentwicklungspläne der kreisangehörigen Kommunen koordiniert werden,“ und: „Wird es auf Kreisebene einen oder mehrere Ansprechpartner oder Koordinatoren für diesen Prozess geben?“
Die Zusammenfassende Antwort der Verwaltung lautet: „Die Schulentwicklungsplanung für die Förderschulen des Kreises wird in Hinblick auf die angestrebte inklusive Beschulung mit den kreisangehörigen Kommunen abgestimmt. Die Bürgermeister haben hierzu in der Hauptverwaltungsbeamten-Konferenz am 08.09.2010 ihre Bereitschaft zu einer engen Zusammenarbeit erklärt. Die Schulaufsichtsbeamten im Schulamt für den Hochsauerlandkreis stehen hierfür Ansprechpartner und Koordinatoren zur Verfügung.
Für die Berufskollegs des Hochsauerlandkreises wird die Schulentwicklung in enger Abstimmung mit den Schulaufsichtsbeamten bei der Bezirksregierung Arnsberg und den Schulverwaltungen der Nachbarkreise betrieben.
Im Hinblick auf die Koordination der Schulentwicklungspläne der kreisangehörigen Kommunen berät die Untere und Obere Schulaufsicht (Schulamt für den HSK bzw. Bezirksregierung Arnsberg) im Bedarfsfall die Städte und Gemeinden.“
(Erläuterung: Inklusion bedeutet, dass Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam unterrichtet werden.)
Die Mitglieder der Sauerländer Bürgerliste fragen sich, wieso im HSK immer noch kein Bedarf an einer übergreifenden Schulentwicklungsplanung bestehen soll, zumal einem Bericht zufolge im Olsberger Rathaus erst kürzlich über dieses Thema heftig diskutiert worden ist? „Zu Beginn der Debatte hatte Bürgermeister Fischer einen Abriss der Situation in der Region gegeben. Er bedauerte, dass es in der Bildungspolitik keine interkommunale Zusammenarbeit gegeben habe. Fischer warf den Nachbargemeinden Brilon und Winterberg vor, dass sie ohne Absprachen eigene neue Verbundschulen installierten.“ (Zitat aus dem Bericht über die Stadtratssitzung am 04.11.2010 in Olsberg.)