Stadt Brilon fordert Anwendung des Forstschädenausgleichsgesetzes – 4 Mio. Euro Schaden allein im Jahr 2007
Der Haupt- und Finanzausschuß der Stadt Brilon hat am 07.02.2007 einstimmig beschlossen, daß die Stadt Brilon die Anwendung des Forstschädenausgleichsgesetzes fordert.
Im Beschluß heißt es :
„Brilon ist die Stadt mit dem größten kommunalen Waldbesitz in Deutschland. Sowohl die Stadt selbst als auch die privaten Waldbauern sind durch den Orkan Kyrill stark geschädigt worden.
Der Haupt- und Finanzausschuß der Stadt Brilon hält die Anwendung des Forstschädenausgleichsgesetzes für die im Stadtgebiet durch den Orkan „Kyrill“ entstandenen Schäden für dringend geboten.
Daher sollten
– der Kreisausschuß des HSK auf seiner in wenigen Tagen anstehenden außerordentlichen Sitzung eine entsprechende Aufforderung an die Bundes- und an die Landesregierung beschließen,
– die Landesregierung einen entsprechenden Antrag an die Bundesregierung stellen,
– die Bundesregierung eine entsprechende Rechtsverordnung erlassen.”
Außerdem wurde der Bürgermeister beauftragt, sich auch direkt an Bundes- und Landesregierung zu wenden.
In der Ausschußsitzung wurden aufschlußreiche Daten über die wirtschaftlichen Folgen des Orkans für die Stadt mitgeteilt. Der städtische Forstbetrieb erwartet mindestens 500.000 fm Windwurfholz – bei einer üblichen jährlichen Einschlagsmenge von ca. 55.000 fm. Es wird mit einem Rückgang des durchschnittlichen Holzpreises um ca. 25% gerechnet. Gleichzeitig steigen die Kosten für das Holzrücken drastisch in die Höhe. Aufarbeitung und Absatz werden mehr als ein Jahr dauern, trotz des Einsatzes zahlreicher weiterer Unternehmen und Maschinen.
Im Jahr 2007 sollen die bisher geplanten Erlöse aus dem Holzverkauf um ca. 4 Mio Euro steigen, die Kosten aber um fast 8 Mio Euro. Der städtische Haushalt muß daher ein erhebliches zusätzliches Defizit verkraften.
In den Folgejahren werden kaum noch Holzeinschläge stattfinden – außer zwangsweise wegen Borkenkäferbefall.