Geballter Widerstand in Paderborn gegen schädliche MVA der Fa. Stratmann
Am Mittwoch, 20.03., begann im Paderborner Schützenhof der Erörterungstermin zur Müllverbrennungsanlage Mönkeloh. Der entsprechende Genehmigungsantrag wurde von der MVG gestellt, deren Geschäftssitz identisch mit dem Sitz der Abfallfirma Stratmann in Bestwig ist. Ca. 45.000 Einwendungen gegen das Vorhaben in Mönkeloh gingen fristgerecht bei der Bezirksregierung Detmold ein, darunter auch von der Stadt Paderborn (aufgrund eines einstimmigen Ratsbeschlusses!).
Im vielen Einwendungen und im Erörterungstermin wurde – neben den vielen zu hohen Schadstoffausstößen der geplanten Anlage – wiederholt die schlechte Vorbereitung der Unterlagen durch die Fa. Stratmann kritisiert. Fast allen Beteiligten ist klar, daß die nun erörterten Unterlagen überholt sind. Z.B. beabsichtigt die Fa. Stratmann nun, den Schornstein der Anlage, der bisher 94 m hoch werden sollte, ca. 30 m niedriger zu bauen. Entsprechende aktualisierte Belastungsuntersuchungen fehlen aber gänzlich. Außerdem kann die bisher vorgesehene Lieferung von Heizenergie an die Fa. Stute (Hersteller von Marmelade und Fruchtsäften) nicht zustande kommen, weil die Stadt Paderborn sich weigert, für die Durchleitung städtische Grundstücke zur Verfügung zu stellen; der Antragsteller müßte daher ein neues Konzept entwickeln und vorlegen, das eine vollständige “Verstromung” der erzeugten Ernergie vorsieht.
Sogar der Vertreter der Stadt Paderborn forderte, den Erörterungstermin deswegen abzubrechen und zunächst seitens des Antragstellers neue Unterlagen vorzulegen.
Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang die Rolle der Stratmann-Anwältin Versteyl. Auf ihren Internetseiten ist doch tatsächlich nachzulesen: “Beim Genehmigungsmanagement für thermische Abfallentsorgungsanlagen können Vorhabensträger durch sorgfältige Planungsschritte Pluspunkte erzielen.” (http://www.ask-eu.de/default.asp?linkid=&cmd=VIEW_ARTIKEL7103&cmd2=TOPVIEW1316&keyword=).
Auch manche Aussagen auf den Internetseiten der Fa. Stratmann wirken wie Hohn: “Der Schutz der Umwelt vor Schadstoffen und der sparsame Umgang mit den natürlichen Ressourcen gehören zu den wichtigsten Zukunftsaufgaben.” (http://www.stratmann-entsorgung.de/unternehmen.htm)
Wer sich näher für den Verlauf der Erörterung interessiert, auf den Internetseiten der Bürgerinitiative wird ein stichwortartiges Protokoll veröffentlicht und halbtäglich aktualisiert: http://www.keinemva.de/news/e_termin.html .
Und wer selber Fragen stellen möchte: Am Donnerstag (22.03.) ist von 17 – 19 Uhr eine Bürgerfragestunde im Schützenhof geplant.