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Grüne Arnsberg zu Tetraoxaspiro[5,5]undecan

By admin at 7:55 pm on Thursday, April 10, 2008

Seit gestern ist klar, dass wir ein weitere problematische Chemikalie
namens Tetraoxaspiro[5,5]undecan in der Ruhr haben, die zwar schon lange
bekannt ist, aber erst im März mit einem Grenzwert belegt wurde.
Die erlaubten 0,3 Mikrogramm pro Liter (genau wie für PFT) werden im
Fluß sowie im Trinkwasser der Ortsteile Bachum und Vosswinkel überschritten.
Die genaue stoffliche Zusammensetzung des sogenannten „Komplexbildners“
ist noch unbekannt, ebenso die toxikologische Bewertung. Diese Stoffe
werden zwar vielfältig eingesetzt, aber ihre Wirkung wird oft als
Betriebsgeheimnis gehütet. Man muß sich insofern fragen, wann die
nächste Chemikalie entdeckt wird, die dann mit einem Grenzwert belegt
wird, weil man nach Jahren der Verwendung feststellt, dass sie
krebserregend ist oder unfruchtbar macht.
Bereits im Ruhrgütebericht 2005 stellte der Ruhrverband fest, dass die
Komplexbildner zunehmend Schwierigkeiten in den Kläranlagen bereiten.
Die Stoffe können zu massiven Störungen in den Klärwerken führen, indem
sie die dort eingesetzten Mikroorganismen lahmlegen. Außerdem können sie
Metallverbindungen im Klärschlamm wieder freisetzen. Der Gesetzgeber und
der Ruhrverband sollten sich endlich massiver dafür einsetzen, dass hier
das Verursacherprinzip stärker zum Tragen kommt.
Die Betriebe müssen die in der Produktion verwendeten Stoffe endlich
gegenüber den Abwasserentsorgern und den Wasserwerken offen legen und
selber dafür sorgen, dass nicht abbaubare Stoffe nicht in den
Wasserkreislauf gelangen. Uns erstaunte die Antwort des Ruhrverbandes
auf unsere Anfrage nach den Abgabewerten aus den Kläranlagen, dass die
Komplexbildner nicht gemessen werden. Es kann nicht sein, dass der
Bürger für immer teurere (Ab-)Wasserbehandlung zahlen muss, obwohl die
Indirekteinleiter eigentlich zur Entfernung der Giftstoffe aus ihren
Abwässern verpflichtet sind. Klärwerke und Wasserwerke an Ruhr und Möhne
sind auf die Reinhaltung des Flußwassers angewiesen. Die erteilten
Genehmigungen für die Einleitung von Abwasser gehören alle auf den
Prüfstand.

 

Quelle: FRaktion Bündnis 90/Die Grünen Arnsberg

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