Korruption im Umweltministerium?
Beamter im Umweltministerium soll Millionen veruntreut haben
Wuppertal/Düsseldorf (ddp-nrw). Ein ehemaliger Abteilungsleiter im nordrhein-westfälischen Ministerium für Umwelt und Naturschutz ist am Donnerstag verhaftet worden. Dem 57-Jährigen werden gewerbsmäßiger schwerer Betrug sowie Untreue und Korruption vorgeworfen, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Wuppertal mit. Dem Land soll dadurch ein Schaden in Höhe von etwa 4,3 Millionen Euro entstanden sein. Das Ermittlungsverfahren war aufgrund einer Strafanzeige des Ministeriums eingeleitet worden.
Wie die Staatsanwaltschaft weiter mitteilte, steht der Beamte im Verdacht, Mittel aus der Abwasserabgabe zweckwidrig verwendet zu haben. So habe er in Zusammenarbeit mit weiteren Mittätern diese Gelder nicht wie vorgesehen für Forschungsprojekte, sondern für Ingenieurleistungen und Programmiertätigkeiten verschiedener Institute der Ruhruniversität Bochum und der Technischen Hochschule (RWTH) Aachen eingesetzt. Diese Tätigkeiten seien auch überhöht abgerechnet worden. Der Tatzeitraum reichte von Oktober 2003 bis Mai 2006.
Am Donnerstag wurden bei 13 Tatverdächtigen 45 Büros und Wohnhäuser in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg durchsucht sowie der Haftbefehl gegen den ehemaligen Abteilungsleiter vollstreckt. Insgesamt waren 270 Polizisten sowie fünf Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft Wuppertal im Einsatz.
ddp/map/iha