Informationen und Meinungen zur Kreispolitik im HSK

Thema verfehlt

By adminRL at 12:09 pm on Tuesday, March 3, 2015

600.000 Euro pro Jahr zahlt der Hochsauerlandkreis als Mitgliedsbeitrag an den “Sauerland Tourismus e.V.”, die Tourismusorganisation, die außer für den HSK auch noch für die Kreise Olpe, Soest und Märkischer Kreis sowie für die Gemeinden Willingen und Diemelsee aus dem hessischen Nachbarkreis Waldeck-Frankenberg und für Bad Wünnenberg aus dem Kreis Paderborn zuständig ist. Die Geschäftsstelle sitzt in Fredeburg und hat 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Daneben haben die Kreise eigene Wirtschaftsförderungsgesellschaften und die Städte und Gemeinden eigene Tourismusorganisationen.

Der Mitgliedsbeitrag für den HSK ist recht hoch. Als am 08.12.2014 im Ausschuss für Wirtschaft, Struktur und Tourismus (WST) über das Tourismusbudget des HSK gesprochen wurde, fragte die SBL nach, was denn mit diesem Mitgliedsbeitrag geschehe. Obwohl der Kreisdirektor im Ausschuss anwesend war und dieser auch Vereinsvorsitzender des Sauerland Tourismus e.V. ist, wollte oder konnte niemand die Frage beantworten. Also beschloss der Ausschuss, dass in einer der nächsten Sitzungen der Geschäftsführer des Tourismus-Vereins Auskunft über die Mittelverwendung geben und Fragen der Ausschussmitglieder beantworten sollte. So steht es auch klar im Sitzungsprotokoll.

Der Geschäftsführer des Vereins war in der Sitzung des WST-Ausschussses am 02.03.2015 im Mescheder Kreishaus anwesend, und er hielt einen Vortrag. Aber anscheinend hatte ihn niemand über den Zweck des Vortrags informiert, oder er hatte es nicht zur Kenntnis genommen. Denn in dem Vortrag ging es um Übernachtungszahlen, Marketing und Imagestrategien des Sauerland Tourismus e.V. Auch das war interessant, aber über die Mittelverwendung des hohen Vereinsbeitrags erfuhren die Ausschussmitglieder gar nichts. Auch Nachfragen der SBL-Ausschussmitglieder Eickhoff und Loos blieben unbeantwortet, z.B. zur Berechnung des Beitrags für die anderen Vereinsmitglieder. Der Vereinsvorsitzende kündigte an, man könne ja mit dem Protokoll eine “Excel-Liste” versenden…
Wir sind gespannt, was und wann wir nun erfahren.

Als es um die Buchungen von Übernachtungen ging, erklärte der Geschäftsführer des Sauerland Tourismus e.V, man müsse sehen, dass die Buchungen über die regionale Organisation vorgenommen werden, damit den Betrieben nicht 15% oder 20% an Provision für bundesweite Portals wie booking.com verloren gingen.
Das ist eine sehr seltsame Auskunft! Denn die heimischen Betriebe müssen für das Buchungssystem des Sauerland Tourismus einen Jahresbeitrag von 120 Euro zahlen und außerdem für jede über das Internetportal dieses Tourismus-Vereins erfolgte Buchung 15% Provision plus Mehrwertsteuer. Das führt dann zu einer Kostenbelastung von über 15% auf den Übernachtungspreis, für viele Betriebe sogar in Höhe von etwa 20%. Die Provisionshöhe war also kein überzeugendes Argument für den Sauerland Tourismus e.V. …

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