Informationen und Meinungen zur Kreispolitik im HSK

Vorerst keine Beförderungen nach A 13 und höher…

By admin at 4:48 am on Thursday, February 25, 2010

…fordert das SBL-Kreistagsmitglied Reinhard Loos. Laut Stellenplan sind in der Kreisverwaltung (ohne Kreisgesundheitsamt) 28 Beamte des höheren Dienstes beschäftigt. 4 sollen im Jahr 2010 befördert werden, und 2 weitere Beförderungen aus dem gehobenen Dienst in die Besoldungsgruppe A 13 seien vorgesehen, heißt es in der Antragserläuterung.

Die stetig sinkende Einwohnerzahl des HSK – derzeit jährlich um mehr als 2.000 – , müsse sich auch im Finanzplan des Kreises niederschlagen. Da die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreisverwaltung im wesentlichen aus den Steuern und Abgaben der im Kreisgebiet wohnenden Bürgerinnen und Bürgern bezahlt würden, seien weitere Personalkostensteigerungen bei nachhaltig sinkender Bevölkerungszahl nicht zumutbar. Bisher sind jedoch Personalkostensteigerungen von 2,75% im Jahr 2010 vorgesehen, sowie weitere Personalkostensteigerungen in den Folgejahren.

Der sozial gerechteste Ansatz zur Einsparung von Personalkosten sei der Verzicht auf Beförderungen in den oberen Besoldungsgruppen, heißt es im Änderungsantrag von Reinhard Loos, dem Kreistagsmitglied der Sauerländer Bürgerliste.

Der SBL-Antrag wird in der Kreistagssitzung am 26.02. mehr oder weniger kontrovers erörtert werden.

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Umbau des „Blauen Hauses“ soll maximal 500.000 Euro kosten!

By admin at 11:57 am on Wednesday, February 24, 2010

So lautet der Änderungsantrag des Kreistagsmitglieds Reinhard Loos von der Sauerländer Bürgerliste zur Kreistagssitzung am 26.02.2010.

Loos argumentiert, bei den bisher vorgesehenen Umbaukosten von 1,2 Mio Euro wäre mit einer Belastung des Kreises in Höhe von 500.000 Euro zu rechnen. Dazu kämen noch 209.000 Euro Kosten für die Grundstücksübertragung und die Gebäudeeinrichtung. Auch angesichts der erheblichen Kostensteigerungen bei den jüngeren Bauprojekten, an denen der Kreis beteiligt war (Rettungswache Brilon, Hotel zur Krone) – wo sich die Baukosten verdoppelt haben – sei ein so hoher finanzieller Aufwand für den Umbau des „Blauen Hauses“ in Arnsberg nicht zu rechtfertigen, so das SBL-Kreistagsmitglied.

Erhebliche Kosten lassen sich dadurch einsparen, dass das Medienzentrum von der Laurentiusstraße ins Arnsberger Kreishaus umzieht statt in die Arnsberger Altstadt. Bisher hatte die Kreisverwaltung vorgeschlagen, in den Garten des Blauen Hauses einen Anbau zu setzen, in dem das Medienzentrum untergebracht werden soll. Dadurch würde auch der Garten zerstört, und die verkehrliche Erreichbarkeit wäre ungünstiger als im Arnsberger Kreishaus.

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Erhöhung der Kreisumlage oder Verkauf von RWE-Aktien?

By admin at 4:16 am on Wednesday, February 24, 2010

Das sind wohl die Alternativen. Reinhard Loos, das Kreistagsmitglied der Sauerländer Bürgerliste, plädiert für den Aktienverkauf.

In einem Änderungsantrag zur Sitzung des Kreistags beantragte Loos, den Hebesatz für die Kreisumlage unverändert bei 36,54 % zu belassen und dadurch die finanziell klammen Städte und Gemeinden im Kreisgebiet zu entlasten. Die im Kreishaushalt entstehende Unterdeckung solle durch Verkäufe aus dem derzeit mehr als 400 Mio Euro umfassenden RWE-Aktienvermögen des Hochsauerlandkreises gedeckt werden.

Der Kreistag tagt am kommenden Freitag dem 26.02. 2010 ab 15.00 Uhr im Großen Sitzungssaal im Kreishaus in Meschede. Zu Beginn, also um 15.00 Uhr, hat jede Bürgerin, jeder Bürger die Möglichkeit Fragen an den Landrat zu richten.

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Was länge währt – wird nicht immer wirklich gut!

By admin at 12:49 pm on Sunday, February 21, 2010

Ein paar verbindliche Regelungen zur Herstellung von Transparenz bestehen ja im NRW-Kommunalrecht. Dazu gehört auch die Verpflichtung aller Kreise und Gemeinden, jährlich (!!) einen Beteiligungsbericht vorzulegen. Im Beteiligungsbericht sind die “wirtschaftliche und nichtwirtschaftliche Betätigung … zu erläutern” (§ 117 GO). Der Bericht ist sowohl für die Mitglieder des Kreistags bzw. Rates als auch für die Öffentlichkeit bestimmt.

Beim Hochsauerlandkreis nimmt man diese Verpflichtung zur Transparenz nicht so genau. Im Juni 2001 erschien ein Beteiligungsbericht – und dann gab es fast 9 Jahre lang (!!) keine Fortschreibung. Erst nach wiederholten Anmahnungen durch die SBL wurde im Februar 2010 ein aktueller Bericht vorgelegt, mit dem Stand zum 31.12.2008.

Das ist ja schon ein Fortschritt, dass überhaupt ein Bericht erscheint. Aber: Es gibt verbindliche Anforderungen an seinen Inhalt. Gemäß § 52 der Gemeindehaushaltsverordnung muss er u.a. Auskunft geben über “die Leistungen der Beteiligungen, bei wesentlichen Beteiligungen mit Hilfe von Kennzahlen”, über “die wesentlichen Finanz- und Leistungsbeziehungen der Beteiligungen untereinander und mit der Gemeinde” sowie über “die Zusammensetzung der Organe der Beteiligungen”.

Wer danach im aktuellen Beteiligungsbericht sucht, wird an vielen Stellen enttäuscht. “Wesentliche Kennziffer” werden erst für die nächste Ausgabe angekündigt (eigentlich war doch Zeit genug, oder?). Besonders interessant wäre es, näheres über die Beteiligung an der RWE AG zu erfahren. Zwar wird berichtet, dass der HSK (direkt und indirekt) 5.929.574 RWE-Aktien hält. Dass diese Beteiligung einen Wert von mehr als 400 Mio Euro hat, steht schon nicht mehr drin, sondern muss sich die/der LeserIn ausrechnen. Organe? “Die Organe der RWE AG sind nicht Gegenstand dieses Beteiligungsberichts” heißt es dazu lapidar. Dabei wäre es schon interessant, aus dem Beteiligungsbericht zumindest zu erfahren, welche Vertreter aus dem Kreisgebiet Mitglied in Organen der RWE sind. Im letzten Bericht von 2001 stand selbstverständlich noch drin, dass der Landrat Mitglied des Aufsichtsrates der RWE AG war und welche 4 Kreistagsmitglieder der Hauptversammlung der RWE angehörten. Auch Angaben zur wirtschaftlichen Situation seien “nicht Gegenstand dieses Beteiligungsberichts” – anders als im letzten Bericht!! Angaben zu Leistungsbeziehungen? – Ebenfalls Fehlanzeige!

Auffällig ist in diesem Zusammenhang, dass der Text der Gemeindehaushaltsverordnung nicht korrekt wiedergegeben wird: statt über “Finanz- und Leistungsbeziehungen” wird im Bericht behauptet, es sei Auskunft zu geben über “finanzwirtschaftliche Leistungsbeziehungen” … Ein kleiner aber wesentlicher Unterschied!!

Ein paar interessante Angaben enthält der Bericht aber doch noch:

  • Der Abfallbetrieb AHSK hatte 2008 ein Darlehen in Höhe von 1,5 Mio Euro an die Bobbahn-Gesellschaft vergeben.
  • Sämtliche im Zusammenhang mit der Abfallentsorgung entstehenden Personalkosten von 1,2 Mio Euro pro Jahr werden nur dem (für Hausmüll zuständigen) AHSK zugeordnet; bei der (für Gewerbeabfall zuständigen) GAH fallen überhaupt keine Personalkosten an…
  • Der Landrat, der Ex-Landrat, der SPD-Fraktionsvorsitzende und der Kreiskämmerer gehören dem Aufsichtsrat der KEB an, also derjenigen Gesellschaft, die die Beteiligung des Kreises an der RWE AG verwaltet.
  • Beim Flughafen Paderborn/Lippstadt in Büren-Ahden ist “für das Jahr 2009 … erstmals seit 15 Jahren von einem negativen Ergebnis auszugehen”. Der HSK als Mitgesellschafter muss 4% dieser Verluste tragen. Der Landrat gehört dem Aufsichtsrat an.
  • Bei Radio Sauerland sind Bilanzverluste von 565.000 Euro aufgelaufen. Der HSK als Mitgesellschafter hat der Betriebsgesellschaft ein Darlehen von 108.000 Euro gewährt. Alle wesentlichen Positionen bei Radio Sauerland sind übrigens fest in CDU-Hand…
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Logo ohne Wert?

By admin at 1:28 am on Friday, February 19, 2010

In Vancouver im Südwesten Kanadas finden derzeit die Olympischen Winterspiele statt. Dort, etwas mehr als 8.000 Flug-km von Meschede entfernt, halten sich aus dem HSK nicht nur einige Sportler auf, sondern auch eine Delegation mit Politikern und Beamten. Eine ihrer Aufgaben war, heute morgen – zusammen mit IM Wolf – im “Deutschen Haus” das neue Logo des “Wintersportlandes NRW” vorzustellen. Näheres über diese Aktion ist in Pressemitteilungen des Innenministeriums und der Kreisverwaltung nachzulesen.

Bleibt noch die Frage zu klären, ob das an so prominenter Stelle präsentierte Logo auch olympische Qualitäten aufweist. Was kann man von einem guten Logo erwarten? Es sollte einprägsam und ausdrucksstark sein, eine Beziehung zu seinem Zweck vermitteln, auch in schwarz-weiß leicht reproduzierbar sein, attraktiv wirken und zu einem positiven Image beitragen. Im Anschluß an eine SBL-Veranstaltung heute abend in Meschede gelang es den Teilnehmerinnen und Teilnehmern jedoch nicht, diese Eigenschaften zu erkennen. Winter? Wintersportarten wie Skifahren und Eislaufen? Berge und Loipen? Sauerland und NRW? Alles nicht erkennbar! 9 Farben nebeneinander aufgereiht, oben glatt abgeschnitten und unten ausgefranst, alles ziemlich verschwommen. Ob der untere Rand eine Schneekante darstellen soll? Bei näherer Betrachtung kann man die Breite der Farbbalken interpretieren: Schwarz ist am schmalsten, Gelb erhält auch nicht viel Raum, und Rot sowie Grün fallen wesentlich breiter aus – eine Vorhersage für das Ergebnis der Landtagswahl am 9. Mai?? Aber vielleicht erleben wir ja noch eine Überraschung, und entdecken bisher verborgene künstlerische Werte …

Wer erwartet, auf den Internetseiten des frisch gekürten “Wintersportlandes NRW” viel über das Sauerland erfahren zu können, wird ebenfalls enttäuscht. Berichte über Düsseldorf, Köln und Gelsenkirchen sowie 4 Berichte über eine einzige Stadt im HSK, aber der Kreis und die Region kommen nicht zur Geltung.

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Haushaltsberatung ohne aktuelle Zahlen?

By admin at 10:43 pm on Wednesday, February 17, 2010

Heute nachmittag tagte der Ausschuss für Gesundheit und Soziales. Zentraler Tagesordnungspunkt war die Beratung über die Positionen des Kreishaushalts 2010, die das Fachgebiet des Ausschusses betreffen, aufgeteilt in die drei Bereiche Sozialhaushalt, Gesundheitsbehörde sowie Feuer- und Katastrophenschutz. Zusammen sind das mit ca. 155 Mio Euro mehr als zwei Drittel des Volumens des Kreishaushalts (ohne die an den Landschaftsverband abzuführende Umlage und das nur für die Hälfte der Einwohner zuständige Kreisjugendamt).

Da sollte man erwarten, dass alle Ausschussmitglieder vorher mit Unterlagen versorgt werden, auch die sachkundigen Bürger. Doch weit gefehlt: Für zwei der drei Bereiche gab es gar keine Vorlage, sondern von der Verwaltung wurden in der Sitzung mündlich einige Zahlen runtergerattert. So ist eine inhaltliche Diskussion nicht möglich! Das führte dann auch zu Beschwerden aus zwei Fraktionen (Die SBL war übrigens nicht darunter, denn sie hat in diesem Ausschuss kein Rederecht und war nur auf den Presseplätzen vertreten, um diesen Bericht schreiben zu können…)

Zum Sozialhaushalt war zwar eine Vorlage vorhanden, aber die ist nur Makulatur. Denn bei fast jeder zweiten erläuterten Zahl war zu hören, dass demnächst eine Änderungsliste verteilt würde, mit neuen Werten. Nun wäre die Kreisverwaltung gemäß Geschäftsordnung des Kreistags verpflichtet gewesen, spätestens vorgestern alle Vorlagen für die Kreistagssitzung am kommenden Freitag zu verschicken. Ausnahmen sind nur sehr begrenzt möglich – und hier wären sie auch nicht erforderlich, da der Verwaltung die neuen Daten ja bereits bekannt zu sein scheinen.

So aber blieb dem Ausschuss nichts anderes übrig, als den Beschlußvorschlag abzuändern: Statt der vorgesehenen Empfehlung an den Kreistag, “den Sozialhaushalt in der vorliegenden Fassung zu verabschieden”, wurde die Vorlage nur “zur Kenntnis” genommen. Wie soll man auch eine Empfehlung aussprechen, wenn man gar nicht weiß, was man empfiehlt?? Ein Ausschussmitglied traf die Feststellung, dass diese Art der Haushaltsberatung nicht sehr sinnig sei.

Der Landrat wird von der SBL die Aufforderung erhalten, die (noch geheime?) Änderungsliste umgehend an alle Kreistagsmitglieder zu versenden. Es geht bem Kreishaushalt um eine der wesentlichsten Angelegenheiten des Kreistags, und vor der Beschlussfassung sollte eine angemessene Vorbereitung möglich sein. Aber vielleicht ist die Änderungsliste einigen anderen Kreistagsmitgliedern ja bereits bekannt, denn die Informationspolitik der Kreisverwaltung war in den letzten Monaten öfters fragwürdig?

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Härtefallklausel zügig umsetzen

By admin at 12:00 pm on Wednesday, February 17, 2010

Für Bezieher von Grundsicherung (“Hartz IV”) gibt es ab sofort einen Anspruch auf eine Härtefallklausel. Das hat das Bundesverfassungsgericht in seinem Urteil vom 09.02.2010 zur Berechnung der Regelsätze entschieden. Sie betrifft zwar nur einige der Leistungsbezieher, denn sie wirkt nur „bei unabweisbarem, laufendem, nicht nur einmaligem und besonderem Bedarf“ „in Sondersituationen“. Trotzdem ist sie für den betreffenden Personenkreis wichtig und dringend.

Mittlerweile hat die Bundesregierung einen ersten Katalog veröffentlicht, was zu den Härtefällen gehört. Darin werden u.a. einige nicht verschreibungspflichtige Medikamente eingestuft, etwa Hautpflegeprodukte bei Neurodermitis oder Hygieneartikel bei ausgebrochener HIV-Infektion. Rollstuhlfahrer, die gewisse Tätigkeiten im Haushalt nicht ohne fremde Hilfe erledigen können und keine Hilfe von anderen erhalten, sollen Putz- oder Haushaltshilfen bezahlen können. In den Katalog der Hartz-IV-Zusatzleistungen sollen auch Fahrt- und Übernachtungskosten aufgenommen werden, wenn geschiedene Ehepartner ihre getrennt lebenden Kinder besuchen. Außerdem zählt der Aufwand für Nachhilfe unter bestimmten Voraussetzungen dazu.
Dieser Katalog wird von mehreren Sozialverbänden als unzureichend kritisiert, weil z.B. Mehraufwand für Diät-Nahrungsmittel oder Kosten für Kleidung in Übergrößen nicht enthalten sind.

In der Kreisverwaltung scheint man sich noch nicht näher mit diesem Thema befaßt zu haben. Die SBL hatte angeregt, dass der Kreis als Träger der Grundsicherung umgehend die für die Gewährung der Härtefall-Leistungen notwendigen Vorbereitungen treffen sollte, und nachgefragt, welche Vorstellungen für die Umsetzung der Härtefallklausel im Hochsauerlandkreis bestehen.

In der Antwort der Kreisverwaltung wird auf den Urteilstext (der bereits in der Fragestellung zitiert war!) und eine zu erwartende “Handlungsanweisung” des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales verwiesen. Wie die Sachbearbeiter mit aktuellen Anträgen von Hilfebedürftigen umgehen, war aus der Antwort nicht zu ersehen. Daher kann man den Betroffenen nur raten, vorsorglich umgehend Leistungen aus der Härtefallklausel zu beantragen.

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Der Kreishaushalt – Ein dickes Buch mit vielen Unbekannten

By admin at 12:03 am on Tuesday, February 16, 2010

Ist die Höhe der Kreisumlage gerechtfertigt?
Ist die Kostenaufteilung zwischen Kreis und Gemeinden gerecht?
Wie hoch sind die Kosten für SGB II?
Was kann sich der HSK noch leisten?
Was haben wir als BürgerInnen von der Kreisumlage?
Benötigt der HSK RWE-Aktien im Wert von mehr als 400 Mio. Euro?
Welche Kosten entstehen für die Abfallbeseitigung?
Bei welchen Investitionsprojekten läßt sich sparen?
Welche Änderungsanträge zum Kreishaushalt soll die SBL (in der Haushaltsberatung am 26.02. im Kreistag) stellen?

Fragen über Fragen……..

Liebe Sauerländerinnen und Sauerländer,

Reinhard Loos, Kreistagsmitglied der Sauerländer Bürgerliste (SBL), lädt

zu einem

Info-Abend

und zu einer

Diskussion

zum Thema
„Kreishaushalt 2010“
ein!

Wann? Am Donnerstag, dem 18.02.2010, ab 19.00 Uhr

Wo? In der Gaststätte „Zum Pulverturm“ in der Pulverturmstraße in Meschede

Wir freuen uns auf Anregungen und eine lebhafte Diskussion!

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Selektive Informationspolitik der Kreisverwaltung

By admin at 2:24 pm on Thursday, February 11, 2010

Einige(!) Verantwortliche in der Kreisverwaltung scheinen ein besonderes Interesse daran zu haben, die SBL von Informationen auszugrenzen. Für morgen vormittag hat der Landrat zu einer Konferenz ins Kreishaus eingeladen, mit dem Titel “Kommunalpolitisches Treffen zur Haushaltslage der Kommunen und zum Thema ‘Optionskommunen’ “. Eingeladen wurden u.a. alle Kreistagsfraktionen des Kreistags (die jeweils mehrere Vertreter entsenden dürfen), Bürgermeister sowie Mitarbeiter der kreisangehörigen Städte und Gemeinden, Landespolitiker und außerdem die Mitglieder des arbeitsmarktpolitischen Beirats (in dem u.a. alle Kreistagsfraktionen sowie Verbände mit Arbeitsmarktbezug vertreten sind). Auf der Gästeliste stehen etwa 70 Teilnehmer; selbst die beiden kleinsten Kreistagsfraktionen sind jeweils mit mehreren Personen vertreten (wogegen nichts einzuwenden ist!). Nur die SBL wurde nicht eingeladen. Auch eine direkte Nachfrage im Kreishaus heute führte nicht dazu, dass das Kreistagsmitglied oder eine Mitarbeiterin der SBL an der Fachkonferenz teilnehmen darf.

Was will die Leitung der Kreisverwaltung damit erreichen? Vertrauensbildende Massnahmen sehen anders aus!

Der SBL bleibt nichts anderes übrig, als per schriftlicher Anfrage an den Landrat die fehlenden Informationen einzufordern – und eine grundsätzliche Klärung dieses merkwürdigen Verhaltens herbeizuführen.

§ 26 Abs. 2 der Kreisordnung NRW lautet: “Der Kreistag ist durch den Landrat über alle wichtigen Angelegenheiten der Kreisverwaltung zu unterrichten”. Zum Kreistag gehören bekanntlich alle gewählten Kreistagsmitglieder … Und auch zu den Grundprinzipien der Demokratie gehört es, alle politischen Richtungen mit Informationen zu versorgen!

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Das geheime Büro?

By admin at 12:25 pm on Wednesday, February 10, 2010

Wer auf den Internetseiten des Hochsauerlandkreises den Begriff “Bildungsbüro” eingibt, wird enttäuscht: Es erscheint nur der Hinweis auf eine Haushaltsposition des Entwurfs für den Kreishaushalt 2010, als Zusammenfassung bisheriger getrennter Haushaltsposten. Irgendwelche Angaben zu irgendwelchen bisherigen inhaltlichen Tätigkeiten auf den Internetseiten des HSK: Fehlanzeige!

Ähnlich ergeht es bei der Eingabe der Begriffe “Bildungsnetzwerk”, “Bildungskonferenz”, “Steuerungsgruppe” oder verwandter Begriffe. Als Nutzer der Internetseiten des Hochsauerlandkreises muss man daher zu dem Ergebnis gelangen, dass bisher noch keine Aktivitäten des Bildungsbüros und/oder Bildungsnetzwerkes stattgefunden haben.

Doch weit gefehlt!! Zumindest wenn man dem Vortrag der Verwaltung in der Sitzung des Schulausschusses am 09. Februar glaubt. Denn danach soll das alles schon längst aktiv tätig sein.

Die SBL hatte für diese Schulausschusssitzung den Antrag gestellt, ein Bildungsbüro nach dem Vorbild des Kreises Gütersloh einzurichten. Auf dessen Internetseiten ist nachzulesen, dass das dortige Bildungsbüro als Ziel hat: “die Vernetzung und systematische Kooperation aller Bildungseinrichtungen im Kreis Gütersloh im Interesse besserer Lern- und Lebenschancen der hier lebenden Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen.” Es besteht eine Kooperationsvereinbarung. Die darin angestrebten gemeinsam praktizierten Verantwortlichkeiten von Land und Kommunen, Schulaufsicht und Schulträger sowie die Entwicklung neuer Formen der Zusammenarbeit finden tatsächlich statt, wie die SBL aus eigener Erfahrung weiss.

Aber: Angeblich besteht das ja alles im HSK schon, so die Verwaltung. Basis ist ein im Juni 2008 mit der Noch-Schulministerin abgeschlossener Kooperationsvertrag, der zum 01.08.2008 in Kraft trat. Die von der Schulministerin zugesagte Pädagogen-Personalstelle ist aber auch nach mehr als 18 Monaten noch nicht eingerichtet, so war zu hören (nicht die erste gescheiterte Ankündigung von Frau Sommer!). Und bei den 2 für das Bildungsbüro vorgesehenen Mitarbeitern aus der Kreisverwaltung hätte es viel Fluktuation gegeben… Der Kooperationsvertrag entspricht übrigens einem Muster des Schulministeriums.

Der Antrag der SBL wurde im Schulausschuss erwartungsgemäß abgelehnt. Wenn der Antrag nun wenigstens dazu führt, dass das bisher im Verborgenen arbeitende Bildungsbüro endlich seine inhaltliche Arbeit erkennbar aufnimmt, wäre ein Fortschritt erreicht! Wichtig ist vor allem eine viel engere Zusammenarbeit der Kommunen und des Kreises bei der Planung und Organisation der Schulangebote, aber das scheint im HSK noch ein weiter Weg zu sein? Dieses Ziel ist bisher noch nicht einmal in dem auf dem Papier stehenden “Kooperationsvertrag” enthalten.

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Anbau am Blauen Haus überflüssig

By admin at 8:08 am on Tuesday, February 9, 2010

Am Samstag erschien im Arnsberger Lokalteil von WP und WR ein “Werbeartikel” der Kreisverwaltung für den Umbau des Blauen Hauses in Arnsberg. Ein Leser schrieb dazu einen Kommentar, in dem er von einem “Prestigeobjekt des Kreises” spricht.

Zu dem Artikel hat Reinhard Loos, Kreistagsmitglied des SBL, einen Leserbrief geschrieben:

“In der Lokalausgabe vom Samstag (06.02.) erschien ein Beitrag mit Werbung der Kreisverwaltung für den Umbau des Blauen Hauses am Alten Markt. Die Kosten sind mit 1,2 Mio Euro veranschlagt. Planer sind dieselben Architekten, die bereits den „Glaskasten“ im Klosterhof des Kloster Wedinghausen konzipiert haben.

Nun ist es sicherlich sinnvoll, dass das Blaue Haus für die Museumsverwaltung genutzt wird und die dafür erforderlichen Sanierungen erfolgen. Die müssen aber bei weitem nicht 1,2 Mio Euro kosten. Ein großer Teil dieser Summe würde für einen Anbau anfallen, der im Garten errichtet werden und künftig das Medienzentrum des Kreises aufnehmen soll. Bisher ist das Medienzentrum in der Laurentiusstraße untergebracht.

Der teure Anbau ist nicht notwendig. Denn das Medienzentrum könnte auch im Kreishaus in Arnsberg Unterbringung finden. Aus Mitteln des Konjunkturpakets II sind dort gerade erst zahlreiche Büros im Dachgeschoss saniert worden. Erst eines davon wird bisher genutzt (von der Sauerländer Bürgerliste), die anderen stehen seit Monaten leer. Hierhin könnten Mitarbeiter aus einer der unteren Etagen umziehen und dadurch Platz schaffen für das Medienzentrum. Diese Lösung wäre wesentlich kosten- und verkehrsgünstiger.

Bei den bisher vorgesehenen Umbau- und Anbaukosten von 1,2 Mio Euro wäre mit einer Belastung des Kreises in Höhe von mehr als 500.000 Euro zu rechnen. Denn nur ein einziger Zuschuss erscheint halbwegs sicher. Hinzu kämen – laut Sitzungsvorlage der Kreisverwaltung – die nicht näher bezifferten Kosten für die Grundstücksübertragung und für die Gebäudeeinrichtung. Der erhoffte Erlös aus dem Verkauf des Gebäudes am Eichholz ist nicht an die Erweiterung des Blauen Hauses gebunden, sondern könnte auch bei einer Umzug der Medien ins Kreishaus realisiert werden.

Außerdem ist zu berücksichtigen, dass in jüngerer Zeit bei Bauprojekten, an denen der Kreis beteiligt war (Umbau des ehemaligen Hotels zur Krone zum Musikschulgebäude, Neubau der Rettungswache Brilon) die Kosten gegenüber den geplanten Bausummen auf etwa das Doppelte anstiegen. Ein so hoher Aufwand ist in der derzeitigen finanziellen Situation des Kreises und der Gemeinden nicht zu rechtfertigen.

Ursprünglich sollte der teure Um- und Anbau des Blauen Hauses sogar in der Kreistagssitzung im Dezember beschlossen werden; der Kulturausschuss hatte Ende November mit den Stimmen von CDU und SPD bereits zugestimmt. Die Sauerländer Bürgerliste hatte zur letzten Kreistagssitzung einen Änderungsantrag eingebracht, damit die Architekten eine Überarbeitung der Planung für den Umbau des Blauen Hauses vorlegen, mit der Maßgabe, dass die Gesamtausgaben für den Umbau des Blauen Hauses auf maximal (realistische!) 700.000 Euro begrenzt werden. Die Entscheidung wurde auf die Kreistagssitzung am 26. Februar vertagt.”

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Unscheinbare Überschrift – teure Folgen

By admin at 10:35 am on Monday, February 8, 2010

“Kreisschirrmeistereien” ist eine Vorlage für die nächsten Sitzungen des Gesundheits- und Sozialausschusses (am 17.02.) und des Kreistags (am 26.02.) überschrieben. Laut Wikipedia ist ein Schirrmeister ein Kfz-Meister eines militärischen Verbandes. Hier geht es aber – wie in der Vorlage erläutert wird – um die “Kreisschlauchpflege und Atemschutzwerkstatt und -übungsstrecke” für die Feuerwehren im Kreis.

Bisher werden dafür Gebäude in Arnsberg und Brilon genutzt. Die seien nicht mehr ausreichend. Wer nun denkt, dass es hier um eine Verbesserung der beiden vorhandenen Standorte geht, wird eines Besseren belehrt, wenn sie/er in der Vorlage bis Seite 5 unten vorgedrungen ist: Hier wird die ‘Katze aus dem Sack gelassen’, denn es geht in Wahrheit um den Neubau eines zentralen Feuerwehrzentrums!!

Ein neuer Standort wird auch gleich vorgeschlagen: Dazu heißt es in der (öffentlichen) Sitzungsvorlage, dass im Gewerbegebiet Meschede-Enste ein ca. 14.000 qm großes Grundstück für ca. 588.000 Euro vom Grafen von Westfalen sowie von der Fa. Honsel erworben werden soll.

Konkret zu erwartende Gesamtkosten werden noch nicht beziffert, sondern es werden Summen zwischen 8 Mio und 18 Mio Euro genannt.

In das neue Feuerwehrzentrum soll nach der Vorlage der Kreisverwaltung auch die Leitstelle umziehen; sie ist bisher in Meschede nahe der Fa. Honsel und der Ruhr untergebracht. Angeblich sei die Brandgefahr wegen benachbarter Gebäude zu hoch, ebenso das Hochwasserrisiko. Allerdings: Die Ruhr kann kein so hohes Hochwasser erreichen, dass die Leitstelle überschwemmt würde. Und viele Großstädte wären froh, wenn ihre Leitstellen so frei stünden wie die in Meschede…

Im Nachbarkreis Soest ist man schon weiter: Hier wird mittlerweile von Kosten von über 18 Mio Euro für die neue Feuerwehr- und Rettungszentrale ausgegangen, nachdem es ursprünglich nur die Hälfte sein sollten. Baubeginn soll im Juli 2010 sein. Die dortige Landrätin ist mit ihrem Vorhaben wegen der sehr hohen Kosten auf massive Kritik aus den kreisangehörigen Gemeinden gestoßen; außerdem stößt die Errichtung durch einen privaten Investor aus Dortmund auf viele Bedenken. Auch SPD- und Grüne Kreistagsfraktion im Kreis Soest haben sich eindeutig ablehnend geäußert.

Auch der Hochsauerlandkreis hatte in den letzten Jahren bei mehreren Bauprojekten, an denen er beteiligt war, erhebliche Kostensteigerungen zu verzeichnen: Die im letzten Jahr eingeweihte neue Rettungswache in Brilon war mit 650.000 Euro veranschlagt, kostete aber mit 1,2 Mio Euro fast das Doppelte. Beim Umbau des ehemaligen Hotels Zur Krone in Arnsberg in ein Haus für die Musikschule wuchsen die Kosten sogar noch stärker, von 700.000 Euro auf mehr als 1,7 Mio Euro. Da könnte man bereits mal die zu erwartenden tatsächlichen Kosten für die neue Feuerwehrzentrale hochrechnen…

Laut Beschlussvorschlag soll jetzt ein Architekturbüro mit der konkreten Planung für die Feuerwehrzentrale in Meschede-Enste beauftragt werden. Ob das wirklich mit den klammen kommunalen Finanzen vereinbar ist??

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Rehwildbejagung und Honigbienen

By admin at 8:29 am on Friday, February 5, 2010

– Umweltausschuss und Landschaftsbeirat tagen in der nächsten Woche –

Die Sauerländer Bürgerliste (SBL) meint, darauf sollte man/frau mal kurz hinweisen. Wer weiß, vielleicht interessiert es ja einige Imker, den ein oder anderen Jäger oder Herrn oder Frau XY!?

Nämlich:
Zwei für Flora und Fauna wichtige Gremien tagen in der kommenden Woche im Kreishaus in Meschede. Am Montag dem 08.02.2010 treffen sich um 17.00 die Mitglieder des Umweltausschusses im Sitzungssaal „Sauerland“, und am folgenden Tag, am Dienstag dem 09.02., die Mitglieder des Landschaftsbeirats. Diese Sitzung beginnt bereits um 14.30 Uhr im Fraktionssaal „Kahler Asten“.

Der Umweltausschuss befasst sich lt. Tagesordnung u.a. mit der „Rehwildbejagung ohne behördlichen Abschussplan“ sowie mit der „Fortschreibung des Regionalplanes“. Ein Vertreter der Kreisverwaltung berichtet über das „Artenschutzrecht“. Außerdem soll der „Haushaltsplanentwurf 2010“ des HSK für die Haushaltsansätze im Bereich Umwelt, Landwirtschaft und Forsten erläutert werden.

Auch beim Landschaftsbeirat steht der Regionalplan auf der Tagesordnung. Den Mitgliedern des Gremiums soll die „Naturschutzfachliche Stellungnahme der Unteren Landschaftsbehörde des Hochsauerlandkreises“ vorgestellt werden.

Ein weiterer unserer Meinung nach sehr interessanter Tagesordnungspunkt der Landschaftsbeiratssitzung am Dienstag ist, vor allem für Imker und andere Naturliebhaber, das „Referat über Wild- und Honigbienen“. Den Vortrag hält Herr Dr. Mühlen von der Landwirtschaftskammer NRW. Ein anderes Thema (oder Kapitel) sind die „Abholzungsmaßnahmen im westlichen Hochsauerlandkreis“ (in Arnsberg).

Beide Gremien tagen öffentlich!

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Zu wenig Müll?

By admin at 9:23 am on Sunday, January 31, 2010

„Nach acht Jahren Gebührenstabilität im Abfallbereich wird die Stadt Arnsberg zum 1. Januar 2010 die Abfallgebühren erhöhen“, berichtete “DerWesten” Anfang Dezember 2009.

Woran mag`s liegen?

Wir lesen weiter: „Die Abfallmenge für die graue Restmülltonne wird zwar dank umweltfreundlicher Müllsortierung der Haushalte immer geringer, doch die Fixkosten für die Entsorgung des Restmülls können nicht in der gleichen Relation wie der Rückgang der Restmüllmenge gesenkt werden.“

Aha!

Und wo landet die umweltfreundlich sortierte, geringe Restmüllmenge?

Dazu „DerWesten“: „Ein starker Kostentreiber bleibt aber nach wie vor die sehr hohe Entsorgungsgebühr von 251 Euro pro Tonne Privatmüll auf der HSK-Deponie. Bei Gewerbemüll kann der HSK solch hohe Gebühren – auch aus Wettbewerbsgründen mit anderen Deponien – nicht verlangen. Daher kann die Stadt sogar ab 2010 die Gebühren für Gewerbemüll um 8 Prozent senken.“

Aha! Die Abfallbetriebe des Hochsauerlandkreises (AHSK und GAH) müssen also mit dem immer geringer werdenden Müllaufkommen klar kommen.

Und die Zentrale Reststoffdeponie (ZRD) des Kreises in Meschede-Frielinghausenhat lt. Niederschrift der Betriebsausschuss-Sitzung vom 02.12.2009 ein unvorstellbar großes Restfüllvermögen von 6,8 Mio m3. Na, da können wir und unsere Enkel ja noch lustig Müll produzieren! Denkste, denn
dem HSK erschien das Restfüllvolumen offenbar zu gering. Die „Kippe“ soll lt. Kreistagsbeschluss vom 12.12 2008 für fast 4 Mio Euro um die Kapazität von 600.000 m3 erweitert werden. Und um dann das große Loch in Meschede-Frielinghausen zu stopfen, soll aus allen Winkeln der Welt noch mehr preiswerter, teils giftiger Gewerbemüll heran gekarrt werden.

Der Vertreter der Sauerländer Bürgerliste, Reinhard Loos, äußerte im Juli 2009 im Betriebsausschuss Bedenken gegen die Deponieerweiterung; „denn seit 01.06.2005 darf auf der ZRD nur noch Gewerbemüll abgeladen werden, und die Einnahme dafür beträgt im Durchschnitt lediglich 30,20 Euro je Tonne. Die Bürgerinnen und Bürger müssen dagegen – über die Gemeinden – 251 Euro je Tonne Hausmüll an den Abfallbetrieb des Kreises bezahlen. Davon wird nur weniger als die Hälfte an die Vorbehandlungsanlage in Meschede-Enste weitergeleitet; der überwiegende Teil der Abfallgebühren wird also für stillgelegte Deponien im Kreisgebiet und sonstige Aufgaben des kreiseigenen Abfallbetriebes verwendet. Man kann daher leicht den Eindruck gewinnen, dass die Haushalte indirekt über ihre Abfallgebühren den Gewerbemüll und die ZRD-Erweiterung mitfinanzieren“, schrieb Reinhard Loos im Juli 2009.

Genau diese Vermutung hat sich ja jetzt wohl für die Arnsbergerinnen und Arnsberger bewahrheitet.

Und wer weiß, vielleicht kann die Stadt Arnsberg in zwei, drei Jahren wieder bekannt geben, dass die Entsorgung des Hausmülls ein klein wenig teurer wird, aber dafür die Gebühren für den Gewerbemüll gesenkt werden – aus Wettbewerbsgründen.

Die Sauerländer Bürgerliste fragt sich indes einmal mehr, ob a) dieser Wettbewerb und b) die Erweiterung der Deponie im Interesse von uns Sauerländerinnen und Sauerländern ist!?

Na, dann sortieren wir den teuren Müll mal fleißig weiter…, aus Wettbewerbsgründen oder so.

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Von Fischen und Vögeln – Stichwort „Kormoran“

By admin at 9:18 am on Friday, January 29, 2010

Der Landschaftsbeirat befasste sich in seiner letzten Sitzung einmal mehr mit dem Vogel des Jahres 2009, dem Kormoran.

Wikipedia stellt das Federvieh so vor:
„Die Kormorane (Phalacrocorax) sind eine Gattung aus der Ordnung der Ruderfüßer (Pelecaniformes). Die Gattung wird in eine eigene Familie (Phalacrocoracidae) gestellt. Es handelt sich um mittelgroße bis große Wasservögel, die in Kolonien brüten und nach unterschiedlichen Quellen mit 26 bis 43 Arten weltweit verbreitet sind.“ Und: „Viele Kormoranarten werden von der IUCN in einem Gefährdungsstatus gelistet. Eine Art ist bereits ausgestorben.“

Dieser Wasservogel lieferte in den letzten Monaten in Deutschland einige Schlagzeilen. Auch im Sauerland ging es hoch her. Die Sauerländer Bürgerliste (SBL) berichtete im vergangenen Juni:

„Beim Kormoran handelt es sich um eine geschützte Vogelart, die normalerweise in Naturschutzgebieten nicht abgeschossen werden darf. Jahr für Jahr beantragen Fischereivereine aber beim Kreis die Genehmigung, dass die Kormorane doch gejagt werden dürfen. Dies findet im Landschaftsbeirat des HSK regelmäßig keine Zustimmung. Aber das bedeutet nur eine kurze Verzögerung, denn der Landrat lässt das Votum des Landschaftsbeirats anschließend von Kreisausschuss oder Kreistag überstimmen.“

Der Landschaftsbeirat befasste sich mittlerweile einmal mehr mit dem „Schrecken aller Angler“ und zwar gleich in der ersten Sitzung des frisch konstituierten Gremiums. Dem Sitzungsprotokoll entnehmen wir, dass es einen mündlichen Bericht eines Vertreters der Verwaltung zu den sogenannten Vergrämungsabschüssen von Kormoranen in Naturschutzgebieten gab. Die offiziellen Abschusszahlen aus dem Zeitraum von 2003 bis 2006 wurden per Liste/Übersicht bekannt gegeben. 2003/04 waren es demnach 33 Vögel , 2004/05 58 und 2005/06 69. Wie viele Kormorane 2009 „vergrämt“ worden sind, konnte den Sitzungsteilnehmern allerdings nicht gesagt werden. Vermutlich seien die Zahlen im Sommer bekannt.

Wir wissen jedenfalls, dass der Kreistag in seiner Sitzung am 26.06.2009 beschlossen hatte, 30 Kormorane zum Abschuss frei zu geben. Die „Pro-Abschuss-Entscheidung“ fiel im Gegensatz zum Votum des Landschaftsbeirats und im Gegensatz zur Entscheidung des Kreistags von Minden-Lübbecke. Dort blieb man standhaft und verweigerte die Abschussgenehmigung. Es kam zum Verwaltungsgerichtsverfahren – und die klagende Fischereigenossenschaft unterlag.

Im HSK beugte sich offenbar die Mehrheit im Kreistag der Lobby der Fischereigenossenschaften und Anglervereine. Wir und angeblich auch diejenigen, die es wissen müssten, haben keine Ahnung, wie viele Vögel der Bejagung in Naturschutzgebieten zum Opfer gefallen sind.

Und es kommt noch doller:
Auf die Frage eines Mitglieds des Landschaftsbeirats, ob Abschüsse von Kormoranen nur gemeldet oder auch kontrolliert würden, war die Antwort, man müsse den beauftragten Jägern vertrauen, zumal sie zur Meldung gehalten sind und ansonsten ihren Jagdschein riskieren.

Wie heißt es so schön: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist….

Die Sauerländer Bürgerliste ist sicher, der Vogel des Jahres 2009 wird uns auch im Jahr 2010 beschäftigen – tot oder lebendig!

Filed under: Aus Kreistag und Kreishaus,LandschaftsschutzComments Off on Von Fischen und Vögeln – Stichwort „Kormoran“
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