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Anbau am Blauen Haus überflüssig

By admin at 8:08 am on Tuesday, February 9, 2010

Am Samstag erschien im Arnsberger Lokalteil von WP und WR ein “Werbeartikel” der Kreisverwaltung für den Umbau des Blauen Hauses in Arnsberg. Ein Leser schrieb dazu einen Kommentar, in dem er von einem “Prestigeobjekt des Kreises” spricht.

Zu dem Artikel hat Reinhard Loos, Kreistagsmitglied des SBL, einen Leserbrief geschrieben:

“In der Lokalausgabe vom Samstag (06.02.) erschien ein Beitrag mit Werbung der Kreisverwaltung für den Umbau des Blauen Hauses am Alten Markt. Die Kosten sind mit 1,2 Mio Euro veranschlagt. Planer sind dieselben Architekten, die bereits den „Glaskasten“ im Klosterhof des Kloster Wedinghausen konzipiert haben.

Nun ist es sicherlich sinnvoll, dass das Blaue Haus für die Museumsverwaltung genutzt wird und die dafür erforderlichen Sanierungen erfolgen. Die müssen aber bei weitem nicht 1,2 Mio Euro kosten. Ein großer Teil dieser Summe würde für einen Anbau anfallen, der im Garten errichtet werden und künftig das Medienzentrum des Kreises aufnehmen soll. Bisher ist das Medienzentrum in der Laurentiusstraße untergebracht.

Der teure Anbau ist nicht notwendig. Denn das Medienzentrum könnte auch im Kreishaus in Arnsberg Unterbringung finden. Aus Mitteln des Konjunkturpakets II sind dort gerade erst zahlreiche Büros im Dachgeschoss saniert worden. Erst eines davon wird bisher genutzt (von der Sauerländer Bürgerliste), die anderen stehen seit Monaten leer. Hierhin könnten Mitarbeiter aus einer der unteren Etagen umziehen und dadurch Platz schaffen für das Medienzentrum. Diese Lösung wäre wesentlich kosten- und verkehrsgünstiger.

Bei den bisher vorgesehenen Umbau- und Anbaukosten von 1,2 Mio Euro wäre mit einer Belastung des Kreises in Höhe von mehr als 500.000 Euro zu rechnen. Denn nur ein einziger Zuschuss erscheint halbwegs sicher. Hinzu kämen – laut Sitzungsvorlage der Kreisverwaltung – die nicht näher bezifferten Kosten für die Grundstücksübertragung und für die Gebäudeeinrichtung. Der erhoffte Erlös aus dem Verkauf des Gebäudes am Eichholz ist nicht an die Erweiterung des Blauen Hauses gebunden, sondern könnte auch bei einer Umzug der Medien ins Kreishaus realisiert werden.

Außerdem ist zu berücksichtigen, dass in jüngerer Zeit bei Bauprojekten, an denen der Kreis beteiligt war (Umbau des ehemaligen Hotels zur Krone zum Musikschulgebäude, Neubau der Rettungswache Brilon) die Kosten gegenüber den geplanten Bausummen auf etwa das Doppelte anstiegen. Ein so hoher Aufwand ist in der derzeitigen finanziellen Situation des Kreises und der Gemeinden nicht zu rechtfertigen.

Ursprünglich sollte der teure Um- und Anbau des Blauen Hauses sogar in der Kreistagssitzung im Dezember beschlossen werden; der Kulturausschuss hatte Ende November mit den Stimmen von CDU und SPD bereits zugestimmt. Die Sauerländer Bürgerliste hatte zur letzten Kreistagssitzung einen Änderungsantrag eingebracht, damit die Architekten eine Überarbeitung der Planung für den Umbau des Blauen Hauses vorlegen, mit der Maßgabe, dass die Gesamtausgaben für den Umbau des Blauen Hauses auf maximal (realistische!) 700.000 Euro begrenzt werden. Die Entscheidung wurde auf die Kreistagssitzung am 26. Februar vertagt.”

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