Informationen und Meinungen zur Kreispolitik im HSK

Wie steht es um den Naturschutz im Hochsauerlandkreis, oder wann tagt der Landschaftsbeirat endlich wieder?

By admin at 12:31 am on Tuesday, May 21, 2013

„Bei der Unteren Landschaftsbehörde des Hochsauerlandkreises ist ein Landschaftsbeirat gebildet, der die Behörde beim Schutz und bei der Pflege und Entwicklung der Landschaft beraten und der Öffentlichkeit die Absichten und Ziele von Landschaftspflege und Naturschutz vermitteln soll. Der Beirat besteht aus Vertretern des Naturschutzes, der Landwirtschaft, der Waldbauern, des Gartenbaues, der Jagd, der Fischerei, des Sports und der Imkerei. Die Sitzungen des Beirates sind öffentlich. Vorsitzender ist Herr Johannes Schröder.“

So steht`s auf der Internetseite der Kreisverwaltung und das ist gut so. Noch besser wäre, wenn der Landschaftsbeirat auch mal tagen würde. Dem ist, zumindest in letzter Zeit, leider nicht so. Am Themenmangel kann es ja wohl nicht liegen. Die werden doch gewissermaßen frei Haus geliefert, so wie diese:

In einem Leserbrief in der WP wurde kürzlich ein massiver Eingriff mit Radikalschnitt von Bäumen und Sträuchern, sowie die Zerstörung von Grasnarben und die Auftragung von Splittstreifen im Wander- und Naherholungsgebiet Kohlwedertal bei Meschede-Eversberg beklagt. Besonders bedauerlich sei, dass die Arbeiten zu Brutbeginn der Graugänse und der Laichzeit der Frösche durchgeführt worden seien.
[http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-meschede-eslohe-bestwig-und-schmallenberg/radikale-einschnitte-in-eine-idyllische-teichlandschaft-weshalb-aimp-id7921242.html]

Ein weiteres aktuelles Beispiel aus Meschede: In der Liegnitzer Straße sorgen sich Anwohner um eine alte Eiche die gefällt werden soll.
[http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-meschede-eslohe-bestwig-und-schmallenberg/dieses-naturdenkmal-wurde-einfach-vergessen-id7890298.html]

Und noch diese Zeitungsmeldung:
Naturschützer beklagen Rodung von Laubwäldern im Sauerland
Der Verein für Natur- und Vogelschutz (VNV) im April zu seiner Jahreshauptversammlung 2013 ein. Der Presse-Ankündigung vom 26. April entnehmen wir, der Verein beobachtet mit Sorge, „dass in ökologisch wertvollen Laubwäldern intensiv Forstwirtschaft betrieben oder massiv mit dem Scheinargument der Verkehrssicherung Bäume gefällt werden“.

Die Sauerländer Bürgerliste (SBL) teilt diese Sorge. Immer wieder erreichen uns Hinweise über Abholzungsmaßnahmen überall im Hochsauerlandkreis. Mit schöner Regelmäßigkeit lauten die Argumente, die Bäume seien umsturzgefährdet und der Verkehrssicherheit müsse Genüge getan werden. Vor drei Jahren befasste sich der Landschaftsbeirat in einer seiner äußerst selten anberaumten Sitzungen mit diesem Thema. Damals wurde von einem Beiratsmitglied der Verdacht geäußert, in den letzten Jahren sei die Verkehrssicherungspflicht mehrfach zur Rechtfertigung von Abholzungen missbraucht worden.

Leider wird, wie schon erwähnt, der Landschaftsbeirat nur alle Jubeljahre zu einer Sitzung einberufen. Schade! Zwischenzeitlich wird im Hochsauerlandkreis offensichtlich fröhlich weiter drauflos geholzt. Aber der Landschaftsbeirat tagt immer noch nicht! Warum eigentlich nicht?

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Leserbrief zur Novellierung des Landesforstgesetzes

By admin at 9:34 am on Friday, April 26, 2013

Die Kritik der Jungen Union an der geplanten Novellierung des Landesforstgesetzes durch Rot-Grün geht an der Wirklichkeit völlig vorbei, da die NRW-Administration mit den Waldbauern (leider) viel großzügiger und nachsichtiger verfährt, als es von der Sache her geboten wäre!

Wenn die Landesregierung für bestehende Kulturen noch 15 Jahre (!) Bestandsschutz vorsieht und darüber hinaus offen läßt, auch in der Zeit danach weitere Genehmigungen zu erteilen, ist das m.E. ein Skandal erster Ordnung und ein Kniefall vor der an Gewinnstreben orientierten Weihnachtsbaum-Lobby! Ausgerechnet der zuständige grüne Minister vermeidet es sich mit diesem mächtigen Interessensverband anzulegen! Remmel will zwar ein Gesetz auf den Weg bringen, das die Ausuferung ökologisch wertloser Nadelholzplantagen stoppen und den Waldbegriff vor Mißbrauch schützen will, was insoweit begrüßenswert ist. Doch in seiner konkreten Ausgestaltung erweist sich dieses wachsweiche Gesetzeswerk als zahnloser Tiger! Südwestfalen ist mit ca. 18.000 Hektar Anbaufläche schon heute das größte europäische Produktionsgebiet für Weihnachtsbäume und Schmuckreisig! Mittlerweile werden auch über 4.080 Hektar wertvoller Waldflächen für die Anlage dieser Kulturen genutzt. Allein infolge des Orkans Kyrill kamen zwischen 2007 und 2011 etwa 2.200 ha Weihnachtsbaumkulturen auf ehemaligen Waldflächen hinzu.

Was aber haben diese extrem Dünger- und giftbedürftigen Monokulturen mit Wald zu tun? Nicht das Geringste! Die unausweichlichen Folgen sind: Zerstörung der Bodenstruktur und des Bodenlebens; Humusschwund durch Erosion, eine verminderte Wasserspeicherfähigkeit und Kontaminierung des Grund- und damit Trinkwassers durch massiven Einsatz von Chemie! Daher gibt es nur eine Möglichkeit, nämlich den Anbau solcher Plantagen generell zu verbieten!

Übrigens zeigt die unverantwortliche Vorgehensweise der Weihnachtsbaumlobby auch eindrucksvoll, dass man selbst aus dem Orkanereignis Kyrill wieder nichts gelernt hat und – so als ob es weder Klimawandel noch Artensterben gäbe – nach der Devise handelt: “Augen zu und durch” – koste es, was es wolle!

Zur Erinnerung:
Damals, nachdem der Orkan auch Südwestfalen mit aller Wucht heimgesucht und riesige Kunstforstareale aus Fichten dem Erdboden gleichgemacht hatte, wurden vom Land Förderprogramme aufgelegt, die bezwecken sollten, Waldbesitzer zur Begründung von Laub-oder Mischwald zu veranlassen oder die betreffenden Flächen sinnvollerweise gleich der Natur zu überlassen. Aber nur wenige Forstleute begriffen diese hausgemachte “Katastrophe” als Chance zur Umkehr, indem sie trotz finanziellen Schadens Weitblick bewiesen und mit dem ganzheitlichen Konzept der ökologischer Waldwirtschaft ( z. B. standortgerechte Naturverjüngung, naturnahe Baumartenmischungen) auf die Herausforderungen der Zukunft (Klimaveränderung, Erhalt der Biodiversität) reagierten. Denn nur wer im Einklang mit den vielfältigen Funktionen des Waldes wirtschaftet, kann auch ökonomisch erfolgreich sein. Wer ihn dagegen nur unter Renditegesichtspunkten betrachtet und seinen nachhaltigen Nutzen ignoriert, wird unweigerlich Schiffbruch erleiden!

Karl Josef Knoppik, Heilentrog 7, 59872 Meschede-Stockhausen, Tel.: 0291-9022467

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CDU-Regierung ebnete “Heuschrecke des Holzmarktes” den Weg

By admin at 9:38 am on Thursday, April 25, 2013

Am 3. Mai wird beim Landgericht in Münster über einen Antrag auf Einstweilige Verfügung verhandelt, den der österreichische Holzkonzern Klausner eingereicht hat. Klausner erwartet, dass ihm das Land NRW sämtliches in den nächsten 9 Monaten geschlagene Fichtenholz liefert. Klausner hat bereits eine Klage über 120 Mio Euro Schadenersatz gegen das Land NRW laufen. Der Konzern pocht auf die Erfüllung von Verträgen, die das Land NRW im Jahre 2007 nach dem Sturm „Kyrill“ mit dem österreichischen Konzern geschlossen hatte. Verantwortlich für die Verträge ist die damalige Landesregierung mit Ex-Ministerpräsident Rüttgers und Ex-Umweltminister Uhlenberg.

Bereits seit dem Jahr 2009 konnten die Holzlieferungs-Verträge nicht mehr erfüllt werden.

Viele heimische Sägewerksbetriebe fürchten im ihre Existenz, wenn Klausner beim Landgericht Erfolgt haben sollte und alles Fichtenholz an diesen Konzern geliefert werden müßte.

Zur Auseinandersetzung zwischen der Firma Klausner und dem Land NRW erklärt Norwich Rüße, landwirtschafts- und naturschutzpolitischer Sprecher der GRÜNEN Fraktion im Landtag NRW:

Die Firma Klausner entpuppt sich als Heuschrecke des Holzmarktes ohne Rücksicht auf die ökologischen und sozialen Folgen in NRW. Wenn die Verträge mit dem Unternehmen 1:1 erfüllt werden müssten, gefährden sie die holzverarbeitenden Betriebe in NRW mit ihren rund 3200 Beschäftigen. Der Klausner-Konzern erhielte dadurch auf dem Holzmarkt über Jahre eine Exklusivstellung, unter der die Holzbetriebe in NRW leiden müssten, weil sie kaum noch an heimisches Holz kommen könnten. Auch unsere Wälder würden einen massiven Schaden davontragen. Für Klausner müsste wesentlich mehr Holz in Nordrhein-Westfalen geschlagen werden als überhaupt nachwächst. Das ureigene forstwirtschaftliche Prinzip der Nachhaltigkeit wäre in Gefahr.

Ex-Umweltminister Eckhard Uhlenberg muss endlich erklären, wie derartig fahrlässige Lieferverträge mit dem Unternehmen Klausner zustande kommen konnten. Dieses Erbe aus der schwarz-gelben Regierungszeit entwickelt sich zum unkalkulierbaren Risiko für die heimische Holzindustrie und unsere Natur. Wie konnte der damalige Umweltminister einen solchen Vertrag überhaupt unterzeichnen? Die Uhlenberg-Verträge enthalten Bedingungen, die jeglicher Vernunft widersprechen. Herr Uhlenberg muss viele Fragen beantworten: Wer hat den Vertrag ausgearbeitet? Wurden die Verpflichtungen, die sich daraus ergeben, nicht geprüft? Wie konnte es passieren, dass absurde Garantien über Liefer-Mengen gegeben wurden? Und wie konnte eine derart lange Vertragslaufzeit ohne Kopplung an den Preisindex abgeschlossen werden? Aufgrund der drohenden erheblichen Folgen können wir Grüne ein weiteres Schweigen des ehemaligen Ministers Uhlenberg nicht akzeptieren.“

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Fracking und kein Ende?

By admin at 7:02 am on Tuesday, April 16, 2013

Die Pressemeldungen überschlagen sich regelrecht. Und die Energie-Multis machen anscheinend vor Nichts und Niemandem halt. Jetzt „untergraben“ sie auch Tunesien.

www.dw.de meldet am 26.03.2013: „Fracking in Tunesien?“ Der Energieriese Shell wolle die Instabilität des Landes ausnutzen. Die Tunesische Regierung gebe das Heft aus der Hand und überlasse Shell die Führung. Die Transparenz fehle. Doch auch in Tunesien gebe es in Anbetracht der Gefahren erheblichen Widerstand gegen Schiefergas-Bohrungen.
Siehe:
http://www.dw.de/fracking-in-tunesien/a-16685053

Tagesschau.de bricht mit dem Mythos, Fracking sei eine Erfolgsgeschichte. In dem WDR-Bericht vom 25.03.2013 heißt es unter Hinweis auf eine aktuelle Studie der Energy Watch Group: „Fracking wird gewaltig überschätzt“. Zitat aus dem Artikel:
„Nach Erkenntnissen der vorliegenden Studie erreichen jene Öl-Quellen, die per Fracking ausgebeutet werden, wesentlich schneller als konventionelle Quellen ihr Fördermaximum. Und der darauf folgende Abfall der Förderrate ist erheblich dramatischer – im Schnitt rund 30 Prozent pro Jahr. Die Folge ist ein sich immer mehr beschleunigender Wettlauf: Für die immer schneller erschöpften alten Quellen müssen immer schneller und immer mehr neue erschlossen werden – bei steigenden Kosten, niedrigerem Ertrag und sinkender Zahl der Felder. … Mit gewissen Abweichungen kommt die Studie beim Erdgas zu denselben Schlüssen wie beim Erdöl, nur dass hier beispielsweise der Produktionsrückgang sogar bei 70 bis 80 Prozent pro Jahr liegt. Weltweit wird danach bereits 2020 das Fördermaximum beim Erdgas erreicht sein.“
Klick:
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/fracking142.html

Ebenfalls am 26.03.2013 veröffentlicht „Der Tagesspiegel“ online in seinem Wirtschaftsteil, eine Studie nähre den Zweifel am Rohstoffboom und führt dazu aus:
„Dank Fracking, dem Aufbrechen tiefen Gesteins mit einem Cocktail unter Hochdruck, wird die Welt für weitere Jahrzehnte mit billigem Öl und Gas versorgt – behaupten jüngste Prognosen. Eine nun in Berlin vorgestellte Studie der Energy Watch Group (das ist eine Gruppe von Politikern und Wissenschaftlern) bürstet diesen angeblichen Trend gegen den Strich.“ Prognosen im Zusammenhang mit dem Schiefergasboom basierten auf einer Vielzahl von Spekulationen, so zitiert „Der Tagesspiegel“ den Physiker Werner Zittel.
Hier geht`s zum Artikel:
http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/fracking-debatte-studie-naehrt-zweifel-am-rohstoff-boom/7983806.html

Und wie tut sich aktuell bei uns im Sauerland?
Die BIGG Hochsauerland – eine Bürgerinitiative „Gegen Gasbohren“, plant wieder Aktionen und Infoveranstaltungen; denn Desinformation, Propaganda und Mythen in Sachen Fracking halten sich hartnäckig und sind längst noch nicht überall geknackt.
Klack:
http://www.gegen-gasbohren.de/initiativen/bigg-hochsauerland/

Derweil rät EU-Kommissar Oettinger über die Süddeutsche dazu, Deutschland solle kein endgültiges Nein zum Fracking sagen, sonst verlöre es wichtige Kompetenzen.
Siehe:
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/eu-kommissar-oettinger-fracking-hat-auch-in-europa-eine-chance-1.1637875

Herr Oettinger, so ist es: Mangel an Kompetenz gibt Anlass zur Sorge!

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Hochsauerlandkreis – Wenige bis gar keine Erkenntnisse zum Flächenverbrauch

By admin at 1:53 am on Wednesday, March 27, 2013

Straßen, Häuser, Industrie-Anlagen, Weihnachtsbaumflächen …, wie viel „verbrauchte Fläche“ verkraftet das Land? Sind die so genutzten, benutzten und ausgenutzten Areale irgendwann einmal wieder für den Anbau von gesunden Lebensmitteln oder als Kuhweide brauchbar? Von wie viel verbrauchter Fläche reden wir überhaupt, z.B. im Hochsauerlandkreis?

Kreistagsmitglied Reinhard Loos von der Sauerländer Bürgerliste (SBL) stellte dazu Ende Februar 2012 erneut eine Anfrage an den Landrat. Die Antwort vom 11.03.2013 zeigt uns, hier und jetzt gibt es nur wenige Erkenntnisse über den sogenannten Flächenfraß.

Hier die Fragen der SBL ….

1. Wie hoch war nach Ihrer Kenntnis der Verlust von landwirtschaftlichen Nutzflächen im HSK im Jahr 2010, 2011 und 2012 (in ha und in Prozenten)?
2. In welchem Tempo entwickelt sich der “Flächenverbrauch” derzeit weiter?
3. Welche Baumaßnahmen (Straßenbau, Erschließung von Gewerbe- und Baugebieten, Versiegelung etc.) sind die wichtigsten Ursachen für den „Flächenfraß“?
4. In welchem Maße tragen die expandierenden Weihnachtsbaummonokulturen zum Verlust von Flächen für den Nahrungsmittelanbau und von Wiesen und Weiden bei?
5. Wie hat sich die Flächennutzung im HSK seit dem Orkan Kyrill entwickelt?
6. In welchen Kommunen des HSK ist der Flächenverbrauch am größten, in welchen am geringsten?
7. In welcher Größenordnung wurden in den letzten Jahren und werden aktuell Ausgleichsflächen ausgewiesen?
8. Wie groß war und ist der Verbrauch von Naturschutzflächen (in ha und Prozentzahlen)?
9. Ist Ihnen bekannt, welche Flächengröße für ein Fracking-Bohrloch inklusive des Platzes für benötigte Materialien, Fahrzeuge, Zufahrten etc. benötigt wird?
10. Welche Möglichkeiten sieht der Landrat zur Reduzierung des “Flächenfraßes”?

…. und jetzt zur Antwort:

Einleitend schreibt diwe Verwaltung des Hochsauerlandkreises, das derzeit zur Verfügung stehende Datenmaterial sei unvollständig, so dass es aus verschiedenen Gründen keine seriöse Beantwortung der Fragen erlaube und verweist auf folgende Internet-Adresse bei der Bezirksregierung:
http://www.bezreg-arnsberg.nrw.de/themen/n/naturschutzkonzept/naturschutzkonzept_2011.pdf

Des Weiteren erklärt der HSK:
„Das Schaffen einer fundierten Datengrundlage liegt zwar auch im Interesse der Fachbehörden, ist aber in verschiedenen Bereichen mit teilweise nicht vertretbarem Aufwand verbunden.
Vor diesem Hintergrund bitte ich um Verständnis, dass die Verwaltung Ihre Fragen nicht alle im Detail beantworten kann.“

Für einen groben Überblick, empfiehlt der Hochsauerlandkreis Daten von IT NRW:
https://www.landesdatenbank.nrw.de/ldbnrw/online/data;jsessionid=867968E178EFB4ACC241812C82811373?operation=statistikAbruftabellen&levelindex=0&levelid=1362729365218&index=2

Zu den Fragen 4 (Weihnachtsbaumkulturen) und 5 (Kyrillflächen) gibt es die Antwort:
„Es wird auf die Antwort des Landrats auf die Anfrage der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN vom 06.10.2011 sowie das Antwortschreiben des Landrats vom 20.01.2012 an die Bürgerinitiative Bestwig verwiesen, die allen Kreistagsmitgliedern zur Verfügung gestellt wurde. Des Weiteren wurde das Thema in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Landwirtschaft und Forsten am 09.02.2012 sowie in den Sitzungen von Kreisausschuss und Kreistag am 24.02.2012 behandelt (Drs. 8/548).“

Ebenfalls zur Frage 7 (zu den Ausgleichsflächen):
„Im Zuge kommunaler Bauleitplanungen oder auch bei anderen Eingriffen werden Ausgleichs-maßnahmen (ökologische Verbesserungen) auf vorhandenen Flächen umgesetzt, vielfach handelt es sich um Maßnahmen im Wald. Eine gesonderte Ausweisung von Ausgleichsflächen findet dabei nicht statt.“

Und zur Frage 8 (Naturschutzflächen):
„Ein Verbrauch von Naturschutzflächen/Naturschutzgebieten erfolgt grundsätzlich nicht.“

Zur Frage 9 (Fracking) gibt es den Hinweis:
„In der Vorlage der Verwaltung für den Ausschuss für Umwelt, Landwirtschaft und Forsten „Antrag der Fa. BNK Deutschland GmbH auf Aufsuchungserlaubnis gem. §§ 6 ff BbergG“ vom 01.02.2012 (Drs. 8/563) sind ausführliche Informationen zum Thema Fracking dargestellt.“

Die Frage 10 (Reduzierung des Flächenfraßes) beantwortet der HSK so:
„Die Reduzierung der Flächeninanspruchnahme ist als wichtige Zukunftsaufgabe in das Zu-kunftsprogramm des Hochsauerlandkreises aufgenommen. Die sich daraus ergebenden Maßnahmen wird die Verwaltung in den nächsten Jahren im Rahmen der strategischen und operativen Jahresplanung umsetzen. Allerdings ist darauf hinzuweisen, dass für den Kreis insbesondere bei der Entwicklung der landwirtschaftlichen Flächen nur geringe Einwirkungsmöglichkeiten bestehen.“

Abschließend schreibt die Kreisverwaltung:
„Sollte es neue Erkenntnisse oder eine veränderte Datengrundlage geben, die im Zusammen-hang mit der Beantwortung ihrer Fragen stehen, wird die Verwaltung diese Informationen un-aufgefordert an den Kreistag weiterleiten.“

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Steter Tropfen höhlt das Gestein – Pro-Fracking-Propaganda rollt und rollt und rollt ….

By admin at 1:08 pm on Thursday, March 14, 2013

„Fracking“ ist für manche das Zauber-Wort des Jahres. Für manche, längst nicht für alle! „Fracking“ ist für uns, die wir angeblich auf den fantastischen Schätzen sitzen, das Horror-Gespenst der Zukunft, sozusagen der Super-GAU.

Ängste können positiv beeinflusst und relativiert werden. Hilfreich ist dabei mitunter die Presse.

Es ist unübersehbar, es rollt eine gigantische mediale Propaganda-Maschinerie pro Förderung des angeblich so wachstumsbringenden und glücksverheißenden Gas-Schatzes. Rollt sie so lange, bis sie uns eines Tages überrollt?

Beispiele aus der aktuellen Berichterstattung donnern uns förmlich auf die Füße, z.B. diese:

Frankfurter Allgemeine vom 11.03.2013 „Fracksausen vor dem Fracking“
„Deutschland sitzt auf einem großen Gasschatz in tief liegendem Gestein. Um es ans Tageslicht zu befördern, muss das Gestein „gefrackt“ werden. Viele Bürger machen sich Sorgen. Doch es wäre töricht, aus purer Angst vor jedem Risiko, diesen Schatz nicht zu heben. Eine Analyse. …“
Und hier zum Einlesen ein kleiner Abschnitt aus der besagten „Analyse“:
„ … Denn die wirtschaftlichen Effekte einer Gewinnung von unkonventionellem Öl und vor allem Gas könnten auch in Deutschland beachtlich sein. Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe schätzt die vor allem in Norddeutschland vermuteten Gasreserven auf sieben bis 22 Billionen Kubikmeter. Selbst wenn davon nur ein Zehntel gefördert würde, könnte das reichen, die deutsche Gasnachfrage auf Jahre zu decken. …“
Klick:
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/energiepolitik-fracksausen-vor-dem-fracking-12110966.html

Das nächste Beispiel offeriert uns Spiegelonline ebenfalls am 11.03.2013
„Umstrittene Erdgasförderung: Forscher wollen Fracking in Deutschland
Fracking bedeutet einen harten Eingriff in die Natur: Um Gas zu fördern, werden bei Bohrungen Millionen Liter Chemiebrühe in den tiefen Untergrund gepresst. Wissenschaftler haben das Risiko für Deutschland untersucht – und geben grünes Licht. Unter strengen Auflagen. …“
Klick:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/umstrittene-erdgas-foerderung-forscher-wollen-fracking-in-deutschland-a-887652.html

Süddeutsche.de vom 12.03.13 ist mit Blick auf die USA ein wenig kritischer, aber …:
„Fracking belastet umliegende Gewässer
… Sowohl Chlorid, als auch die Schwebstoffe hätten negative Folgen für die Umwelt, sagen die US-Wissenschaftler. Bisher wurden vor allem Auswirkungen des Frackings auf das Grundwasser befürchtet. Die Forscher warnen nun vor Folgen für das Oberflächenwasser und fordern weitere Untersuchungen.
In Deutschland sieht es nach Expertenmeinung besser aus. “Die Risiken für das Grundwasser sind im Vergleich zu den Gefahren für das Oberflächenwasser die größeren”, sagt Bernd Kirschbaum vom Umweltbundesamt. Der wissenschaftliche Mitarbeiter im Fachgebiet Wasser und Boden erklärt, sagt, die Studie sei interessant, aber kaum auf Deutschland übertragbar. …“
Klick:
http://www.sueddeutsche.de/wissen/erdgasgewinnung-in-den-usa-fracking-belastet-umliegende-gewaesser-1.1621882

Wir können gespannt darauf sein, welche Lawinen da noch auf uns zurollen.

Auch darum: Kein Fracking – hier und nirgendwo!

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Fracking – nun jubeln die Fans wieder

By admin at 4:52 pm on Wednesday, February 27, 2013

„Ist Fracking wirklich endgültig erledigt?“ – Das fragten wir (von der SBL) uns vor einem halben Jahr und kamen zu dem Ergebnis: „Nein, ist es nicht!“

Damals jubilierte ja der ein oder andere weil er annahm, die Angelegenheit sei vom Tisch.
Wie schon gesagt, wir blieben misstrauisch. Leider behielten wir Recht.

Halb zog man sie, halb sanken sie hin, unsere so standfest wirkenden Bundesminister Rösler und Altmaier. Jetzt ließen sie die Raubkatze namens „Fracking-Gesetz“ aus dem Sack.
Vorarbeit für die sanfte Einstimmung der Bevölkerung leisteten große Teile der Presse, z.B. das “Handelsblatt”. Manche Medien bedienen sich einer grandiosen Klaviatur in Sachen Lobeshymnen und Jubelarien auf bevorstehende, glorreiche Wirtschaftswunderzeiten dank Fracking. “Bild” ist ebenfalls bestens im Bilde, und offeriert neben dem etwas dürftigen Text knallige Bilder.

Klack:
http://www.bild.de/politik/inland/fracking/bohrmethode-umweltschaeden-erdgas-usa-28565984.bild.html

Speziell für unsere Sauerländer Zeitungsleser stand vor wenigen Tagen MdB Dr. Sensburg Rede und Antwort zum Erdgasbohren. Er setzte in seinem WP-Interview darauf ab, Fracking würde bald „ohne Chemie“ möglich sein. Grundsätzlich wolle er Erdgasbohren nicht verbieten. Wenn es keine Risiken gebe, wären wir dumm, die Ressourcen nicht zu nutzen.

Klick:
http://waz.m.derwesten.de/dw/staedte/nachrichten-aus-meschede-eslohe-bestwig-und-schmallenberg/fracking-ja-aber-ohne-chemie-id7641774.html?service=mobile

Ob der Gesetzesentwurf von Altmaier und Rösler auch auf Fracking ohne Chemie abzielt, ist eher unwahrscheinlich. Die Rede ist da doch wohl nur von „strengeren Auflagen“. „Strengere Auflagen“, ist das nicht ein weit dehn- und auslegbarer Begriff? Strengere Auflagen haben z.B. auch unsere Eier-Produzenten. Mit welchem Ergebnis, das erfahren wir ja häufiger als uns lieb ist.

Derweil jubelt schon wieder jemand. Diesmal ist es die einschlägige Branche. Focus online meldet: „BASF begrüßt Einigung auf Fracking-Gesetz!“

Jubeln ist nicht mein Ding. Lieber warte ich ab wie der Bundesrat mit dem Gesetzesentwurf der Herren Altmaier und Rösler umgeht. Vielleicht beschert uns ja die Ländervertretung eine kleine Verschnaufpause … eine kleine Pause bis zur nächsten großen Jubel-Offensive der Fracking-Lobbyisten!?

GJE

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Fracking – Was tut sich?

By admin at 5:16 pm on Tuesday, February 5, 2013

Bei uns im Hochsauerland gibt es anscheinend in Punkto Fracking momentan keine Neuigkeiten – weder gute noch schlechte.

Doch das angeblich so zukunftsweisende Geschäftsmodell Fracking ist noch lange nicht tot. Der Widerstand dagegen aber auch nicht! Hier ein paar Meldungen aus den letzten Tagen (Januar 2013):

schwaebische.de: „AULENDORF. Der Gemeinderat Aulendorf hat sich in der Sitzung am Montag einstimmig gegen die unkonventionelle Erdöl- und Erdgasförderung durch Fracking ausgesprochen. Das Thema war auf Antrag der SPD- und der FW-Fraktion auf die Tagesordnung gekommen. Hintergrund des Antrags ist die Sorge vor Umweltschäden durch die Methode des Frackings. …“

thueringer-allgemeine.de: “Bürgerinitiative gegen Fracking in Thüringen wird gegründet.
Die SPD-Landtagsabgeordneten Dorothea Marx aus Sondershausen und Frank Weber aus Sömmerda bemühen sich weiter darum, Interessierte für eine Bürgerinitiative (BI) gegen das sogenannte Erdgas-Fracking in Nord- und Mittelthüringen zu finden. Einer gemeinsamen Pressemitteilung der beiden Politiker zufolge soll die Gründungsversammlung der BI am 8. Januar 2013 ab 18 Uhr im Hotel “Erfurter Tor” in Sömmerda, Kölledaer Straße 33, sein. …“

Zeit Online: „Polen. Strzeszewo wehrt sich gegen Fracking. Die Schiefergas-Förderung soll Polen zum Energieparadies machen. Doch der Einsatz von Chemikalien weckt Widerstand, ähnlich wie in Deutschland. …“

WAZ: „USA. Hollywoodstar Matt Damon setzt sich in seinem neuen Film gegen das „Fracking“ ein. Der Film „soll eine Diskussion anstoßen über den Unterschied zwischen Langzeitfolgen und kurzfristigen Wirkungen“, sagt Damon. Im Februar stellt er ihn auf der Berlinale vor. …“
Gut! Das zu der einen Seite der Medaille … und nun zu der anderen.

Rotenburger Rundschau: „Landkreis Rotenburg. Regierung blieb untätig – BI äußert sich ebenfalls zu Grindels Verhalten. Landkreis Rotenburg . Nachdem sich Professor Dr. Richard Zimmermann aus Hassendorf bereits mit einem Leserbrief zum Abstimmungsverhalten des CDU-Bundestagsabgeordneten Reinhard Grindel geäußert hat (“Bloße Lippenbekenntnisse reichen nicht aus“, Rundschau vom 30. Dezember 2012), reagiert jetzt auch die Bürgerinitiative Frackloses Gasbohren. “Da bekannt wurde, dass für unseren Bundestagsabgeordneten Reinhard Grindel Fraktionszwang wichtiger ist als ein klares Bekenntnis gegen Fracking, müssen wir darauf hinweisen, dass anscheinend auch unsere Landesregierung alle Resolutionen und Appelle quer durch die Bevölkerung gegen Fracking nicht zur Kenntnis nimmt“, erklärt BI-Sprecher Dieter Szczesny. …“

20minutenonline: „Schweiz. US-Firma sucht in der Schweiz nach Schiefergas. … Die Schiefergas-Euphorie erreicht die Schweiz. Der texanische Gaskonzern eCorp will sein europäisches Hauptquartier nach Zürich verlegen und von dort die Gasexploration in der Schweiz, Frankreich, England und Osteuropa vorantreiben. Im Moment werde nach Büroräumlichkeiten in Zürich gesucht, berichtet die Handelszeitung. …“

Wirtschaftswoche: „Ukraine. Milliardenschwerer Schiefergas-Deal Kiews mit Shell.
Die Ukraine hat mit dem Energiekonzern Royal Dutch Shell am Rande des Davoser Weltwirtschaftsforums die gemeinsame Erschliessung des Yuzivska-Erdgasfelds im Donbass vereinbart. Das Abkommen hat einen Horizont von 50 Jahren. Shell wird in einer ersten Phase beauftragt, mit 15 Bohrlöchern die Produktionsmöglichkeiten genauer auszuleuchten. Bestätigen sich die hochfliegenden Erwartungen über das Potenzial, könnte die Produktion etwa in fünf Jahren aufgenommen werden. Das Investitionsvolumen wurde von Reuters unter Berufung auf Quellen in der ukrainischen Verwaltung mit 10 Mrd. $, bei einem günstigen Verlauf sogar einem Mehrfachen davon, angegeben. Von Shell seien in Davos hingegen keine konkreten Zahlen genannt worden. …“

Deutschlandfunk: „Südafrika. Bewohner der Halbwüste Karoo protestieren gegen Probebohrungen. Fracking, das heißt die Förderung von Schiefergas, ist höchst umstritten. Befürworter feiern es als Revolution der Energieversorgung, Gegner warnen vor fatalen Umweltschäden. In Südafrika werden 13,5 Trillionen Kubikmeter vermutet. Konzerne wie Shell versprechen Arbeitsplätze, Wirtschaftsaufschwung und Energiesicherheit. Immer mehr Bürger aber fürchten sich vor der Verseuchung des Grundwassers und um ihre landwirtschaftliche Existenz. Die Regierung hat trotz des Protests grünes Licht für Probebohrungen in der Halbwüste Karoo gegeben. …“

Die „Fracking-Fans“ sind noch lange nicht müde. (Die weißen Tauben aber auch nicht!!!)

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Klärschlammlager im Sauerland?

By admin at 10:52 am on Thursday, January 31, 2013

Einer der größten Umweltprozesse läuft seit gut einem Jahr beim Landgericht Paderborn – der „PFT-Prozess“.

Beobachter behaupten, das Verfahren um die Chemikalie würde immer verworrener. Ein Urteil ist wohl noch lange nicht in Sicht. Diverse Zeugen wurden gehört; bei einigen versagte laut Medienberichten die Erinnerung. Nicht so beim Zeugen Dr. Harald Friedrich, dem ehemaligen Abteilungsleiter im NRW-Umweltministerium.
Friedrich sagte laut Pressemeldungen beim Prozess Ende Januar 2013 u.a. aus, der Kreis Soest und der Hochsauerlandkreis seien mehr als salopp mit der Biomüll-Verordnung umgegangen. Zudem brachte er den Ruhrverband mit ins Spiel. Schlämme aus den Kläranlagen des Ruhrverbands würden mit Behördenwissen seit über 20 Jahren im Kreis Soest und im Hochsauerlandkreis entweder auf Feldern als Dünger ausgebracht oder zwischengelagert.

An den Aussagen von Friedrich bestehen erhebliche Zweifel. Denn er soll selbst für die Biomüll-Verordnung des Landes NRW verantwortlich sein. Darin wurden nur Werte angegeben, die für Biomüll einzuhalten sind, aber keine Anforderungen an die Kreisbehörden, dass im Verdachtsfall weitere Untersuchungen auf schädliche Stoffe vorzunehmen sind. Die Einhaltung der Grenzwerte ist damals überprüft und festgestellt worden. Eine vom BUND NRW bereits vor der Aufdeckung des PFT-Skandals gegen den Kreis Soest eingeleitete Strafanzeige hatte deswegen keine Folgen.

Trotzdem ist es sinnvoll, sich näher mit dem Verbleib der Klärschlämme zu befassen, wie es die SBL bereits öfters gemacht hat. SBL-Kreistagsmitglied Reinhard Loos nahm nun die Berichte über die Aussagen von Friedrich über die Klärschlammlager zum Anlass, eine Anfrage an den Landrat des Hochsauerlandkreises zu richten. Hier der Wortlaut:

Sehr geehrter Herr Landrat,
sehr geehrter Herr Ausschussvorsitzender,
bei dem derzeit laufenden Prozess beim Landgericht Paderborn gegen verantwortliche Mitarbeiter der Firma „GW Umwelt“ sagte in der letzten Woche ein Zeuge aus, das verseuchte Feld bei Brilon-Scharfenberg sei nur eine sehr nebensächliche Ursache für den im Jahr 2006 sehr hohen PFT-Gehalt von Möhne und Ruhr. Entscheidend für das PFT in der Ruhr sei gewesen, dass 24 Klärwerke über 20 Jahre hinweg Klärschlämme produziert hätten, die dann entweder auf Feldern als Dünger ausge¬bracht oder zwischengelagert worden seien. Als Verursacher erwähnte der Zeuge besonders eine Kläranlage bei Werdohl mit einem sehr nahe gelegenen Industriebetrieb. Viele Klärschlammläger in der Nähe der Möhne und der Ruhr seien nicht nach unten abgedichtet, so dass von ihnen PFT in die Gewässer gelange. Der Zeuge erklärte weiter, dass sich ein solches Klärschlammlager auch bei Scharfenberg befände.
Daher bitte ich zu beantworten:
Ist Ihnen bekannt, ob es Lagerplätze für Klärschlämme im Kreisgebiet gibt oder gab?
Wenn ja, wo befinden bzw. befanden sie sich?
Wenn ja, über welche Kapazitäten für die Lagerung von Klärschlämmen verfügen oder verfügten sie?
Wenn ja, wer ist/sind bzw. war/waren der oder die Betreiber?
Wenn ja, wer ist/wer war für die Überwachung der Lagerplätze zuständig?
Wenn ja, was ist über eventuelle Schadstoff-Belastungen, die von diesen Lagern ausgehen oder ausgingen, bekannt?
Wenn ja, sind dort PFT-Werte ermittelt worden?
Wenn ja, wie hoch ist oder war die PFT-Belastung? (Ich bitte um detaillierte Angaben.)

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Viel Geflügel und noch mehr Mist

By admin at 4:50 pm on Wednesday, November 28, 2012

In den letzten Monaten berichteten Fernsehsender und Zeitungen über den Einsatz von Geflügelgülle als Dünger auf landwirtschaftlichen Flächen und darüber, dass der Hühnermist nicht ungefährlich ist. Krankheitserregende Keime wie MRSA sollen sich in dem „Natur-Dünger“ sehr wohl fühlen. Wir nehmen an, dass Geflügelgülle in ganz Deutschland im Einsatz ist. Größere Transporte von „Geflügel-Dünger“ sollen aus den Niederlanden vor allem nach NRW gekommen sein. Welche Mengen von dem Zeug sind wohl auf Äckern und Flächen im Sauerland gelandet?

Kreistagsmitglied Reinhard Loos von der Sauerländer Bürgerliste (SBL) hatte dazu am 06.11.2012 eine Anfrage an den Landrat gestellt. Das Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt des Hochsauerlandkreises antwortete am 09.11.2012.

Demnach ist die Verwendung von Geflügelgülle als Wirtschaftsdünger in der Verordnung BGBI. I S. 1062 vom 21.10.2010 gesetzlich geregelt. Die Umsetzung der Verordnung obliege dem Direktor der Landwirtschaftskammer. Jeder, der Wirtschaftsdünger oder Stoffe, die Wirtschaftsdünger enthalten, in Verkehr bringt, müsse darüber Aufzeichnungen vornehmen und die Landwirtschaftskammer darüber informieren, dass er die Stoffe in Verkehr bringt. Zudem muss er melden, welche Mengen er aus anderen Bundesländern oder Mitgliedstaaten importiert hat. Wegen der Zuständigkeit der Landwirtschaftskammer lägen dem Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt die gewünschten Informationen nicht vor.

Zur Anfrage der SBL klick:
http://sbl-fraktion.de/?p=2508

http://sbl-fraktion.de/?s=gefl%C3%BCgel

Darauf, dass bei den Dünger-Lieferanten und ihren Abnehmern alles mit rechten Dingen zugeht, hatten Behörden und Verbraucher auch schon vor dem PFT-Skandal gehofft. Die Hoffnung war bekanntlich trügerisch!

Zumindest haben wir jetzt erfahren, wie viele Geflügelbetriebe im Hochsauerlandkreis „produzieren“. Laut Antwort des Kreisveterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes handelt es sich um sieben Betriebe mit einer Größe von über 10.000 Tieren und um dreizehn weitere geflügelhaltende Betriebe mit einer Tierzahl zwischen 1.000 und 10.000 Tieren. Zudem gebe es zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe, die im geringen Umfang Geflügel halten.

Legen wir mal die minimalste Menge Tiere pro Großbetrieb zugrunde und je 5.000 pro „kleinerem“ Geflügelhof, vegetieren hier und heute also mindestens 135.000 Hühner, Puten, Enten, Gänse, mindestens, wahrscheinlich aber viel mehr ….

Ob unsere Landwirte dann angesichts des Mists vom eigenen bzw. des Sauerländer Federviehs noch größere Gülle-Düngermengen aus den Niederlanden brauchen, ist fraglich. Aber irgendeinen Grund müssen die Dünger-Transporte aus NL ja schließlich haben!?

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Burgberg in Hachen ist schutzwürdig

By admin at 11:03 am on Friday, November 9, 2012

Das Landesamt für Natur und Umweltschutz ist nach einer Begutachtung des Burgbergs in Sundern-Hachen zum Ergebnis gekommen, dass Teile des Burgbergs naturschutzwürdig sind.

In einer Stellungnahme heißt es:
„Es stellte sich heraus, dass die teils blockschuttreichen Steilhänge im Südteil des Burgberges das typische Arteninventar eines Ahorn-Eschen-Hangschuttwaldes aufweisen u. a. mit einem größeren Vorkommen der Grünen Nieswurz (Helleborus viridis subsp. occidentalis). Dieser Waldtyp entspricht dem prioritären FFH-Lebensraumtyp 9180 und fällt unter den Gesetzlichen Schutz des §62 LG. Daher habe ich den Burgberg in Hachen nun als naturschutzgebietswürdig in das Biotopkataster aufgenommen.“

Reinhard Loos und Matthias Schulte-Huermann von der Sauerländer Bürgerliste stellten dem Landrat am 06.11.2012 dazu diese Fragen:

• Warum war bisher der offensichtlich schützenswerte Bereich nicht im Biotopkataster aufgenommen?

• Wie sieht die Unter Landschaftsbehörde fachlich die Unterschutzstellung des Burgbergs durch das LANUV?

• Wie beabsichtigt die ULB die Unterschutzstellung durch das LANUV umzusetzen?

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Eklige Geflügelgülle auch auf Flächen im HSK?

By admin at 12:00 am on Wednesday, November 7, 2012

In den letzten Monaten berichteten Fernsehsender mehrmals kritisch über den Einsatz von Geflügelgülle als Dünger auf landwirtschaftlichen Flächen. In den Berichten heißt es, Geflügelkot würde von Landwirten als billiger Dünger eingesetzt. Der Hühnermist sei nicht ungefährlich, denn er wäre mit Keimen, wie MRSA und ESBL, durchsetzt. Es handelt sich dabei also um Keime, die gegen Antibiotika resistent sind. (NDR-Sendung Markt vom 07.05.2012)

Laut einer Antwort der NRW-Landesregierung vom 08.09.2011 auf eine Anfrage mehrerer FDP-Abgeordneter ging die NRW-Landesregierung im Oktober 2011 davon aus, dass umfangreiche Gülle-Lieferungen aus den Niederlanden nach NRW verbracht werden. Zu diesem Zeitpunkt war das Aufbringen von Geflügelkot aus landwirtschaftlicher Herstellung nicht genehmigungspflichtig. (Drucksache 15/2791, Landtag NRW, vom 08.09.2011)

Ob im Hochsauerlandkreis Geflügelgülle gelagert wird oder ob dieser unappetitliche Mist hier als Dünger zum Einsatz kommt, wissen wir nicht. Daher stellte Kreistagsmitglied Reinhard Loos von der Sauerländer Bürgerliste (SBL) am 06.11.2012 eine Anfrage mit folgendem Wortlaut an den Landrat:

1. Ist Ihnen bekannt, ob im Hochsauerlandkreis landwirtschaftliche Flächen mit Geflügelgülle gedüngt werden?

2. Wenn ja, wird durch den HSK oder durch die Landwirtschaftskammer überprüft, in welchem Ausmaße in unserem Landkreis Landwirte oder auch Gartenbaubetriebe, Baumschulen und Weihnachtsbaumprodozenten Geflügelkot als Dünger (unverarbeitet als Frischmasse oder verarbeitet als Trockenmasse) einsetzen?

3. Wenn ja, ist Ihnen bekannt auf welchen landwirtschaftlichen Flächen dieser Dünger verwendet wird (Kartoffeläcker, Maisäcker etc.)?

4. Wenn ja, wie wird sichergestellt, dass von der Lagerung der Geflügelgülle sowie von der Verwendung dieses Materials keine Gefahren für Menschen, Tiere, Umwelt und Trinkwasser ausgehen?

5. Sind Landwirte, Gartenbautriebe, Weihnachtsbaumproduzenten etc. verpflichtet, zu dokumentieren, welchen Dünger sie in welchem Umfang auf welchen Flächen einsetzten?

6. Wie viele Geflügelmastbetriebe befinden sich derzeit im HSK?

7. Wie und wohin entsorgen diese Betriebe die anfallenden Abfälle (Kot, Kadaver etc.)

8. Ist Ihnen bekannt, ob und in welchem Umfang Geflügelgülle-Lieferungen auf direktem oder auch auf indirektem Wege aus den Niederlanden und aus Belgien in den HSK gelangen und hier verwendet werden?

9. Wenn ja, um wie viele Tonnen pro Jahr handelt es sich in den Jahren 2010, 2011 und bis einschließlich Oktober 2012?

10. Wenn ja, ist bekannt, wer die Abnehmer der Gülle-Importe sind?

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Sanierung von belasteten Flächen – Kreisverwaltung beantwortete nicht alle Fragen konkret

By admin at 4:12 pm on Tuesday, October 16, 2012

Die Sauerländer Bürgerliste (SBL) stellte Anfang Oktober 2012 diese schriftliche Anfrage zum Stand der Sanierung belasteter Flächen an den Landrat:
1. Wie viele Flächen im Hochsauerlandkreis sind nach aktuellen Erkenntnissen mit Altlasten kontaminiert und welche Größe haben diese Flächen insgesamt in etwa?
2. Bei welchen 10 Flächen ist eine Sanierung am dringlichsten?
3. Welche Maßnahmen und Vorstellungen gibt es seitens des HSK dieses Gefährdungspotential zu reduzieren?
4. Wie viele belastete Flächen sind in den letzten 2 Jahren saniert worden?
5. Wie groß war dafür der finanzielle Aufwand?

Nun liegt die Antwort der Organisationseinheit Abfallwirtschaft/Bodenschutz vor. Wir fassen kurz zusammen:

Antwort zu 1.:
Nach jetzigen Erkenntnissen 61 Altlastenflächen – Die Größe der betroffen Flurstücke beträgt insgesamt rd. 66 ha – Bei weiteren ca. 6.800 Flächen besteht der Verdacht, dass es sich um eine Altlast handeln könnte (davon zwei Drittel Altablagerungen, ein Drittel Altstandorte) – Erfahrungsgemäß wird sich bei der großen Mehrheit dieser Flächen der Altlastenverdacht nicht bestätigen.

Antwort zu 2.:
Die Beurteilung von Verdachtsflächen erfolgt nach einer Prioritätenliste (Nähe zu Wasserschutzgebieten, Kinderspielplätzen, etc.) – Die Verdachtsflächen werden systematisch abgearbeitet – Sanierungserfordernisse ergeben sich aber auch tagesaktuell (z.B. Ölunfall) – Hinweisen und Beschwerden aus der Bevölkerung wird umgehend nachgegangen.

Antwort zu 3.:
Systematische Abarbeitung – Bei Bedarf Sanierung unter Beachtung der rechtlichen und technischen Vorgaben.

Antwort zu 4.:
40 Sanierungsverfahren wurden begleitet bzw. selbst durchgeführt – Es sind noch nicht alle Verfahren abgeschlossen (z.B. PFT-Sanierung).

Antwort zu 5.:
170.000 Euro sind für 2012 im Haushalt des HSK für Sanierungs- und Untersuchungsmaßnahmen veranschlagt – 99.000 Euro Landeszuschüsse stehen dem gegenüber – 49.000 Euro sind zudem für Erfassung und Erstbewertung von Verdachtsflächen veranschlagt – Der Betrag reichte in den Vorjahren nicht, insbesondere wegen der Investitionen für die PFT-Behandlungsanlage in Brilon – Ein Großteil der Sanierungen wird von den Privaten durchgeführt (die als Verursacher oder als Grundstückseigentümer haften) – Daher kann der Gesamtaufwand nicht ermittelt werden – Größere Sanierungsmaßnahmen verursachen oft mehrere 100.000 Euro Aufwand.

Das Thema „Altlasten“ ist und bleibt heikel. Trotzdem hätte sich die SBL eine konkrete Antwort ihre konkrete Frage Nr. 2 gewünscht. Und zwar ist das die Frage nach den 10 Flächen, bei denen eine Sanierung am dringlichsten ist. Ob sie in Arnsberg, Marsberg, Schmallenberg, Winterberg oder in Pusemuckel sind, das wissen wir also immer noch nicht. Sie sind weiter „nebulös“.

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Ohne Fracking kein Wirtschaftswachstum??

By admin at 5:42 pm on Wednesday, October 10, 2012

Wer die Titelseite des “Handelsblatt” vom 8. Oktober 2012 überfliegt, kann den Eindruck gewinnen,
dass:
Durch FRACKING die „Preise purzeln“,
Energie aus Sonne und Wind etwas „von gestern“ ist,
dank FRACKING „eine Million neue Jobs“ entstehen,
die USA ein riesiges Wirtschaftswunder dank FRACKING erleben,
Europa OHNE FRACKING deutliche Wettbewerbsnachteile haben wird.

Auf Seite 6 und 7 der Wirtschafts- und Finanzzeitung geht es kräftig weiter mit der „Energiewende auf Amerikanisch“ und zwar mit übersichtlichen und detaillierten bildlichen Darstellungen der „Erdgasförderung durch FRACKING“ und dem „Energieverbrauch der USA“ (Öl seit 1965, Gas seit 1970, Gesamtvolumen), mit den vier wohlmeinenden Artikeln „Billigenergie stärkt Wettbewerbsfähigkeit“, „Amerikas Außenpolitik wird unabhängiger“, „Die USA drücken den globalen Gaspreis nach unten“ und „Texas wird das neue Saudi-Arabien“. Toll!

„Goldene Zeiten dank FRACKING? Wohl kaum! Wenn, dann nur für einige wenige, vor allem für die großen Energie-Konzerne wie z.B. Exxon und Wintershall.

Bei all der Euphorie über die neue Superenergie ist in dieser Ausgabe des Handelsblatts ein Aspekt viel zu kurz gekommen, nämlich der über die großen Gefahren für Mensch und Natur und die zu erwartenden Folgekosten. Das Atom-Energie-Desaster lässt grüßen!

Holzauge sei wachsam! Die Amerikaner sind es übrigens auch:
http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/unternehmen-und-konjunktur/Matt-Damon-versetzt-die-USGaslobby-in-Alarmstimmung/story/18139803

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SBL fragt nach Sanierung von belasteten Flächen

By admin at 1:36 pm on Thursday, October 4, 2012

Aus allen Regionen Deutschlands berichten die Medien immer wieder über die zahlreichen mit Altlasten vergifteten Flächen und deren Sanierung. Auch im Hochsauerlandkreis befassen sich Behörden und manche Lokalpolitiker schon seit geraumer Zeit mit diesem Problem.

Die Sauerländer Bürgerliste (SBL) hat in den letzten Jahren immer mehrmals bei der Kreisverwaltung nachgefragt, wie es mit der Überprüfung der möglicherweise kontaminierten Flächen, wie alten Deponien und Industriegeländen, weiter geht und welche Maßnahmen ggf. ergriffen worden sind.

Im Februar 2012 teilte die Kreisverwaltung aufgrund einer Anfrage der SBL mit, dass in den letzen zwei Jahren keine Altdeponien überprüft worden sind. Im Jahr 2009 wurden laut Verwaltung noch 130 Altstandorte und Altablagerungen „betrachtet“, davon 10 ehemalige Deponien.

265 alte Deponien gibt es im Sauerland. Davon wurden bisher nur eine Handvoll beprobt, obwohl es zu einer Vielzahl von Problemen bei den Altstandorten mit Altlasten, Sickerwasser und vielem mehr kommen kann. Der Mitarbeiter der Kreisverwaltung stellte dazu Anfang dieses Jahres fest: „Die bisherigen Untersuchungsergebnisse der Altdeponien waren jeweils unauffällig und besitzen keine hohe Priorität.“ Klar, die Sanierung der diversen Flächen ist teuer. Stellt sich aber die Frage, ob da nicht am falschen Ende gespart wird. Alle wissen, vergiftetes Wasser, vergiftete Böden können eine Gefahr für die Umwelt und damit auch für unsere Gesundheit sein.

Die Sauerländer Bürgerliste schickte Anfang Oktober 2012 eine weitere Anfrage zum Thema „Flächen mit Altlasten“ an den Landrat. Hier die Fragen:
1. Wie viele Flächen im Hochsauerlandkreis sind nach aktuellen Erkenntnissen mit Altlasten kontaminiert und welche Größe haben diese Flächen insgesamt in etwa?
2. Bei welchen 10 Flächen ist eine Sanierung am dringlichsten?
3. Welche Maßnahmen und Vorstellungen gibt es seitens des HSK dieses Gefährdungspotential zu reduzieren?
4. Wie viele belastete Flächen sind in den letzten 2 Jahren saniert worden?
5. Wie groß war dafür der finanzielle Aufwand?

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