Innerparteiliche Demokratie in der südwestfälischen CDU?
Als 2005 der Landrat des HSK überraschend zurücktrat, mußte die CDU einen Kandidaten für die Nachfolge finden. Das erledigten einige wenige Funktionäre innerhalb von 3 Tagen nach dem Rücktritt, dem Vernehmen nach unter besonderer Einflußnahme des CDU-MdB. Der Name des einzigen Kandidaten wurde von dem elitären Zirkel bekannt gegeben, und damit war die Kandidatenkür beendet. Andere Kandidatenvorschläge konnten gar nicht erst eingebracht werden, Kandidatenvorstellungen und Diskussionen fanden nicht statt. Auch innerhalb der CDU selbst gab es für dieses undemokratische Verfahren viel Kritik, u.a. von mehreren Bürgermeistern.
Dass so etwas sogar in der südwestfälischen CDU anders ablaufen kann, läßt sich derzeit im Nachbarkreis Soest beobachten. Auch hier hatte der bisherige Landrat aus gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt erklärt und war zum 30. April 2007 aus dem Amt geschieden. Für die Nachfolge gab es 2 Kandidaten: die Vorsitzende der Kreistagsfraktion (eine Unternehmerin) und den Vorsitzenden des CDU-Gemeindeverbandes Möhnesee (der als Verwaltungsfachmann in der Bezirksregierung arbeitet).
Beide Kandidaten stellten sich in 15 Vorstellungsrunden zwischen dem 21.05. und 14.06. allen CDU-Ortsverbänden und den Vereinigungen der CDU vor. Zur Abstimmung am 16.06. waren alle Mitglieder des CDU-Kreisverbandes Soest in die Stadthalle eingeladen. Über 600 kamen. Als Kandidatin wurde Eva Irrgang mit dem knappen Ergebnis von 320:301 Stimmen gewählt.
Da müßten eigentlich einigen Funktionären der CDU im HSK die Ohren klingeln …