Kyrill: Show statt Unterstützung
Im Rat der Stadt Sundern hatte die SPD beantragt, über die Folgen von Kyrill für den Privatwaldbesitz zu diskutieren. Als Ergebnis wurde vereinbart, dass nach den Sommerferien Gespräche zwischen den Forstbetriebsgemeinschaften und der Stadt stattfinden sollen.
Show hat es in der ganzen Kyrillkrise, deren Hauptleidtragende der kleine und mittlere Privatwaldbesitz ist, schon genug gegeben: Ich erinnere an die Äußerungen von Minister Uhlenberg, der wenige Tage nach Kyrill vom CDU-Stadtparteitag in Stemel zur Versammlung der FBG Sundern nach Stockum eilte und verkündete: “Leute macht euch keine Sorgen, der Holzmarkt ist so stark, dass die Holzmengen begierig aufgenommen werden.” Und ich erinnere an die Show*wanderungen* des Ministerpräsidenten am Rothaarsteig.
Angesichts der derzeitigen Situation fragt man sich, was eine weitere Showveranstaltung bringen soll, denn die eigentliche Frage, wie es möglich ist, dass das in unseren Wäldern liegende Holz nicht zu Spottpreisen verramscht werden muß, dürfte sich wohl kaum durch *Gespräche* mit der Stadt lösen lassen.
Geredet wurde schließlich schon genug!
Und in der Zwischenzeit wurde insbesondere in Süddeutschland, in den Gebieten in denen kein Kyrillschaden vorliegt, der Holzeinschlag intensiviert.
Hilfreicher wäre es gewesen, wenn die SPD den Anträgen von Bündnis 90/Die Grünen in Sundern und Sauerländer Bürgerliste im Kreistag, mit der Forderung das Forstschädenausgleichsgesetz anzuwenden, gefolgt wäre. Das Gesetz sieht Maßnahmen zur Stabilisierung des Holzmarktes in Krisenzeiten durch Einschlagsbeschränkungen in nicht betroffenen Gebieten vor und wäre eine sinnvollere Hilfe gewesen als alles Lamentieren jetzt.
Matthias Schulte-Huermann
Kreistagsabgeordneter SBL, Ratsmitglied Bündnis 90/Die Grünen Sundern