Rationale Umweltpolitik statt Hysterie
Das Thema des Ortsparteitags der FDP Sundern der gestern im Sunderlandhotel stattfand: *Rationale Umweltpolitik statt Hysterie*. Um zu belegen wer rational und wer hysterisch ist war als Gastredner der umweltpolitische Sprecher der Landtagsfraktion Ministerialrat Holger Ellerbrock eingeladen.
Sein Vortrag war sehr aufschlußreich: Sowohl die Atomkatastrophe in Tschernobyl, die Feinstaubdiskussion und Klimaveränderungen mußten als Beleg dafür herhalten, dass andere Parteien diese Themen benutzen würden um Urängste in Menschen zu schüren. Aber auch Wissenschaftlern ginge es primär ums Geld (Fördermittel) wenn sie Prognosen der Klimaveränderung bestätigen würden.
Angekündigt war Herr Ellerbrock als fundierter Kenner der Probleme des ländlichen Raums. Doch die Probleme der Region kamen kaum vor. Weder Flächenverbrauch noch Strukturwandel oder demographische Entwicklung waren ein Thema.
Einen Schwenker vollzog Herr Ellerbrock in den Bereich der Abfallwirtschaft und bezeichnete sich als glühenden Vertreter der Privatisierung (als *Abfallmafiosi* wie er ironisch bermerkte).
Auf unsere Region bezogen sprach er die Problematik der Industriechemikalie PFT an, die im großem Stil auf Äcker der Region verklappt wurde und von dort im Trinkwasser landete: *PFT hätten wir vor 10 Jahren gar nicht messen können*.
Zu diesem Thema entstand dann schließlich eine Diskussion, in der er einen Schwenk um 180 Grad vollzog:
Nach Hinweisen, dass die in der Möhnetalsperre gemessenen PFT-Werte weltweit einzigartig waren, dass durch illegale mafiöse Abfallentsorgung eine Umweltsauerei ersten Ranges über lange Jahre in unserer ländlichen Region betrieben wurde und dass die Folgen jeder BürgerIn als Steuerzahler zu bezahlen hat , war plötzlich PFT kein Stoff mehr, der doch vor wenigen Jahren noch gar nicht gemessen werden konnte.
Ob das PFT-Problem im Landtag am Herrn Ellerbrock vorbeigegangen ist?