499 Tonnen „Bioabfall“ im Nierbachtal
PFT im Nierbachtal, an der Elpe und der Ruhr,
zu diesem Thema stellte die Kreistagsfraktion Sauerländer Bürgerliste kürzlich eine umfangreiche Anfrage an den Landrat, die jetzt beantwortet wurde.
Die Kreisverwaltung erläuterte zunächst, dass die zuständige Bodenschutzbehörde des HSK im Gegensatz zur NRW-Landesregierung die Untersuchung aller in Frage kommenden Flächen auf eine mögliche PFT-Belastung für erforderlich hielt und beauftragte. Zwecks Absicherung der Untersuchungsergebnisse werde nunmehr eine nochmalige Beprobung von 2 auffälligen Flächen durchgeführt. Die Lage einer betroffenen Fläche sei südlich des Ortsteils Nierbach, Am Heimberg. Im Einzugsgebiet des Nierbachs befinden sich, lt. Angabe der Kreisverwaltung, drei kleine Trinkwasser-Einzelversorgungsanlagen. Brunnen oder Trinkwassergewinnungsanlagen im Einzugsgebiet von Elpe und Nierbach seien in den letzten 5 Jahren nicht still gelegt worden. Weiter heißt es: „Die kommunale Wasserversorgung hält die aus Gründen des Gesundheitsschutzes vorsorglich für das Trinkwasser festgelegten Richtwerte ein.“
Weniger auskunftsfreudig verhielt sich die Kreisverwaltung bzgl. der Fragen nach den Besitzern bzw. Pächtern der Weihnachtsbaumflächen im Nierbachtal, in Bestwig und im HSK. Auch die Frage nach Gesamtgröße der Weihnachtsbaumkulturen im Gemeindegebiet Bestwig konnte nicht beantwortet werden. Für den gesamten HSK wurde die Fläche mit 12.000 ha angegeben.
Insgesamt sind nach Angaben der Kreisverwaltung im Sauerland 55 Flächen bekannt, die mit dem „Bioabfallgemisch“ namens Terra Farm der Firma GW Umwelt beaufschlagt worden sind. 499 Tonnen dieses vermeintlichen Düngers wurden allein im Nierbachtal abgekippt. Woher GW Umwelt das Material bezogen hat, konnte die Verwaltung wegen der derzeitig anhängigen strafrechtlichen Ermittlungen nicht beantworten.
Nach Informationen die der SBL-Fraktion bereits seit längerer Zeit vorliegen, bezog die Firma GW Umwelt erhebliche Mengen dieser mit PFT belasteten Abfälle aus den Niederlanden und aus Belgien. Dort hätte das Material, wenn es ihnen die deutsche Firma nicht abgenommen hätte, verbrannt werden müssen. Bei diesem „Deal“ sind wohl erhebliche Mengen Geld geflossen. Anzunehmen ist, dass auch der ein oder andere Endabnehmer des sogenannten Bodenhilfsstoffes ganz gut an dem Geschäft verdient hat.
Uns allen ist bekannt, dass diese kriminellen Handlungen nicht ohne Folgen für Steuerzahler und die Allgemeinheit blieben und bleiben. Die Boden und Trinkwasserproben sind aufwendig und teuer, die Wasserwerke mussten in kostspielige Filtertechniken investieren, aber die Verursacher der Umweltschäden blieben bisher weitgehend unbehelligt. Die Sauerländer Bürgerliste hält es für erforderlich, dass die Umweltsünder für ihr unverantwortliches Handeln zur Verantwortung gezogen werden.