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Leserbrief: will die CDU die Eisenbahn abschaffen?

By admin at 9:21 am on Sunday, April 5, 2009

Will die CDU die Eisenbahn im HSK abschaffen ?

Die Sorge der SBL um die Zukunft des HSK ist mir als dorfinfo-Leser verständlich geworden, (siehe Artikel unten) allerdings veröffentlicht die WESTFALENPOST  heute  einen ausführlichen Bericht über ein “Strategiepapier der CDU” mit dem Titel: “Warnsignale: Südwestfalen muss seine Kräfte bündeln”. Da die Union im HSK politisch absolut regiert, ist das sehr bemerkenswert.
Das erfordert Widerspruch.
 
Neben durchaus richtigen  Vorschlägen, dem Bevölkerungsschwund zu begegnen und um die älter werdende Gesellschaft zu gestalten, gibt es eine zentrale Position der CDU, die meines Erachtens nicht akzeptabel, falsch und Besorgnis erregend ist.
 
Angeblich will die CDU “flexible Busse statt Schienenausbau” und “Abstand von der irrealen Schienenvorrangpolitik” nehmen. Das bedeutet also, man will die Fahrgäste des öffentlichen Nahverkehrs in Südwestfalen und im HSK demnächst — wie schon bisher — mit Bussen transportieren. Also eigentlich nichts oder nichts  Großes tun, um die Mobilität für die Bevölkerung “nachhaltig” zu verbessern. Denn dann fahren die meisten wieder mit dem Auto oder ziehen weg aus dem HSK. Oder ?
 
Hallo, in welchem Film bin ich hier ?


 
Ist der CDU etwa entgangen, dass die jetzige CDU/FDP – Landesregierung  den Schienen-Personen-Nahverkehr dramatisch kürzte und viele Bahn-Strecken abgebaut hat ?
 
Bahnlinien in der Landesverkehrsplanung wurden völlig falsch und schlecht bewertet, obwohl gute Daten klar erkennbar sind, z.B. zur Röhrtalbahn. Besonders für Senioren, Schülerinnen und Schüler, Studentinnen und Studenten und Pendler ist die Bahn viel bequemer und komfortabler.
 
Von “Schienenvorrangpolitik” kann überhaupt keine Rede sein, das Gegenteil trifft zu !
 
Bus und Bahn sollten nicht gegeneinander ausgespielt werden,  die ergänzen sich oft sehr gut. Es ist die Schiene, die attraktiv ist und Fahrgäste gewinnt (!!) Davon profitiert dann der Busverkehr, nicht umgekehrt.
 
Soll etwa die “obere Ruhrtalbahn” von Hagen über Neheim-Hüsten, Arnsberg, Meschede und weiter bis Winterberg oder Warburg/Kassel aufgegeben werden?  Bei diesen pauschalen Aussagen der Union ist das nicht mehr abwegig. Dann wäre der HSK “bahnfrei”. Will das die CDU?
Sollen mit dieser bahnfeindlichen Politik etwa neue Bürger und Unternehmen gewonnen werden? Niemals. Im Gegenteil, nur mit mehr Bahn in der Fläche wird der HSK attraktiv bleiben und mehr junge Leute bleiben in der Region. Dazu gibt es Beíspiele andernorts.
 
In Bestwig planen nun einige Holzverarbeitungsunternehmen neue Güterzugverkehre für die Holzwirtschaft. Sollen etwa zukünftig Unternehmen abwandern, weil Schienen abgebaut wurden ? Mehr Schienenverkehr in der Region (SPNV) bietet auch Chancen für die Wirtschaft im Güterverkehr!! Das sichert Arbeitsplätze. Man sollte die Kostenfrage der Bahn in der Fläche durchaus mit dem Straßenbau angleichen. Würden nämlich die gleichen wirtschaftlichen Überlegungen zu den Straßen im HSK und in Südwestfalen angestellt, dann wage ich die Prognose: Die meisten Straßen sind total unwirtschaftlich und müssten sofort wieder zu Ackerland und Wiese werden. Aber das will ich natürlich nicht.
 
Gerd Blome
(2. Vorsitzender des VCD im HSK)

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