Geheimnisumwitterte Tännekes-Flächen
“Information über sämtliche PFT-Untersuchungs-Ergebnisse im Gebiet der Gemeinde Bestwig”, diesen Antrag stellte die Kreistagsfraktion Sauerländer Bürgerliste im Januar.
Zumindest zum Teil liegen seit dem 1. April 2009 der SBL die Ergebnisse vor.
Demnach wurden im September 2008, also mehr als ein halbes Jahr vorher, sieben Teilflächen (Weihnachtsbaumkulturen) in Velmede und Halbeswig beprobt.
Die Resultate sind wie folgt:
Teilfläche 1 (Feld in Velmede) 46 Mikrogramm PFOA und PFOS je Kilogramm
Teilfläche 2/1 (Feld in Velmede) 110 Mikrogramm PFOA und PFOS je Kilogramm
Teilfläche 2/2 (Feld in Velmede) 40 Mikrogramm PFOA und PFOS je Kilogramm
Teilfläche 3/1 (Feld in Velmede) 24 Mikrogramm PFOA und PFOS je Kilogramm
Teilfläche 3/2 (Feld in Velmede) 170 Mikrogramm PFOA und PFOS je Kilogramm
Teilfläche 1 (Feld in Halbeswig) weniger als 20 Mikrogramm PFOA und PFOS je Kilogramm
Teilfläche 2 (Feld in Halbeswig) weniger als 20 Mikrogramm PFOA und PFOS je Kilogramm
Sind so geringe Werte bereits bedenklich?
Dazu folgender Hinweis:
Das Bielefelder Institut für Umwelt-Analyse (IFUA) Umweltinstitut präsentierte im Dezember 2007 eine Studie zu den Gefahren von PFT.
Fazit: “Eine Gefährdung von Schutzgütern (= menschliche Gesundheit, Grund- und Oberflächenwasser sowie das Boden- und Pflanzenleben) ist schon bei PFT-Gehalten im Boden von unter 100 Mikrogramm pro Kilogramm nicht auszuschließen”. Weiter heißt es in der Studie: “Wegen der hohen Mobilität der Industriechemikalie müssten unter Vorsorge-Aspekten bereits geringste PFT-Gehalte im Boden für das Grundwasser als problematisch angesehen werden.”
In Bestwig wurden (nach den Angaben der Kreisverwaltung) bereits zu zwei früheren Zeitpunkten PFT-Boden-Untersuchungen durchgeführt (davon 4 Flächen in einem Pilotprojekt und 3 Flächen in einem Screening). Die Ergebnisse sind aber bisher nicht veröffentlicht worden. Diese Untersuchungen wiesen lt. Aussage der Kreisverwaltung unterschiedliche Laborwerte auf. Seinerzeit habe es bei zwei Flächen auffällige Werte gegeben. Später hätte sich heraus gestellt, dass es sich dabei um einen Übertragungsfehler handelte.
“Da es sich hierbei um große Datenmengen handelt, sei es fraglich, ob jemand mit den Daten etwas anfangen kann. Deshalb wurden diese Daten in der Vergangenheit in aufgearbeiteter Form zur Kenntnis gegeben”, so die Verwaltung.
Die SBL-Fraktion hat mittlerweile telefonisch darum gebeten, ihr, wie bereits im Januar schriftlich beantragt, sämtliche PFT-Untersuchungs-Ergebnisse aus der Gemeinde Bestwig zur Verfügung zu stellen. Es ist erstaunlich, dass wichtige PFT-Messwerte bisher entweder überhaupt nicht oder erst mit erheblicher Verspätung veröffentlicht wurden! Zufall?