Korbach: CDU-Spitze tritt zurück
Mächtig Zoff gibt es in der CDU der benachbarten Kreisstadt Korbach und im Kreisverband Waldeck-Frankenberg. Nach heftigen internen Debatten und der Wahlniederlage des Landratskandidaten verabschieden sich die führenden Köpfe, der Korbacher CDU kommt die Doppelspitze abhanden. Nach anhaltenden internen Querelen haben der Stadtverbandsvorsitzende Dr. Christoph Butterweck und der Stadtparlaments-Fraktionsvorsitzende Andreas Kwoll ihren Rückzug angekündigt beziehungsweise ihren Rücktritt erklärt. Quasi zeitgleich, aber aus unterschiedlichen Beweggründen.
Dass es in den vergangenen Wochen und Monaten nicht einfach war, der CDU-Fraktion im Korbacher Stadtparlament vorzustehen, hatte Andreas Kwoll bereits im April gegenüber der HNA durchblicken lassen. Die Müllheizkraftwerk-Debatte noch mühsam in den Griff bekommen, hatte sich seine Fraktion im März zum Thema Freibad-Sanierung in zwei Lager gespalten. Fraktionskollege Eckart Hardegen hatte gar eine Unterschriftenaktion angezettelt, um die von Parlaments- und CDU-Mehrheit favorisierte Umwandlung in ein Naturbad zu verhindern.
All dies ereignete sich auch noch kurz vor der heißen Phase des Landratswahlkampfes, bei dem sich Kwoll bekannter Maßen für Kandidat Klaus Friedrich engagierte, der dann überraschenderweise dem SPD-Kandidaten Kubat unterlag.
Butterweck hatte zuvor schon seine CDU-Posten auf Kreisebene aufgegeben. Butterweck war innerhalb der eigenen Partei massiv in die Kritik geraten, nachdem bei der Landratswahl am 19. Juli der von der CDU unterstützte Kandidat Klaus Friedrich verloren hatte. Eine Woche später gab Butterweck das Amt des Kreisvorsitzenden auf, blieb jedoch Fraktionsvorsitzender. In der Folge forderten elf Mitglieder der CDU-Kreistagsfraktion eine Sondersitzung, bei der Butterweck offensichtlich dazu gedrängt werden sollte, die Vertrauensfrage zu stellen.
Das habe er jedoch nie vorgehabt, schrieb Butterweck gestern. Auf der Einladung zu der Sondersitzung der Kreistagsfraktion am 10. September finde sich zwar seine eingescannte Unterschrift, so Butterweck weiter, doch habe er diese Einladung nicht selbst herausgegeben. „Das Maß ist endgültig voll“, erklärte Butterweck weiter. Butterweck war seit 2001 Vorsitzender der Kreistagsfraktion, seit 2003 führte er die Kreis-CDU.