Informationen und Meinungen zur Kreispolitik im HSK

Kreistag entscheidet gegen Berufskolleg Olsberg

By adminRL at 12:32 am on Saturday, March 14, 2015

Es war eine der knappsten Abstimmungen in der 40jährigen Geschichte des Kreistags des HSK:
Mit 28 : 24 Stimmen ist der Kreistag am Freitag nachmittag in geheimer Abstimmung dem Vorschlag der Verwaltung gefolgt. Das bedeutet vor allem, dass die elektrotechnische Berufsausbildung im Berufskolleg Olsberg künftig fast völlig aufgegeben wird. Theoretisch können die Azubis zwar noch das erste von insgesamt dreieinhalb Jahren dort absolvieren, aber viele werden sich gleich andere Berufskollegs außerhalb des Kreisgebiets oder gleich andere Ausbildungsgänge suchen.
Ein sehr schlechtes Signal für die Ausbildung im HSK!!

In der Debatte kritisierte die SBL u.a. das Gutachten, das den jetzt erfolgten Beschluss vorbereitet hat. Darin wurde mit 6 Jahre alten Daten argumentiert, ohne auf die gute Entwicklung der Zahl der Auszubildenden im Bereich Elektrotechnik in den letzten Jahren Rücksicht zu nehmen. Und die sogenannte “Steuergruppe”, die den Vorschlag formuliert hat, hatte keinen eigenen Bezug zur betrieblichen Ausbildung, sondern war nur aus Schulbeamten und Verwaltungsmitarbeitern zusammengesetzt. Kritischen Lehrern wurde ein Maulkorb verpasst.

Auch merkwürdig: Ein CDU-Kreistagsmitglied regte sich über die vielen kritischen Äußerungen aus der Bevölkerung, aus den Städten, aus den Betrieben und aus den Verbänden auf. Dabei zeigt das gerade die gelebte Demokratie, wie wir sie im HSK viel öfter bräuchten, egal ob es uns inhaltlich gerade passt oder nicht!

Viele Zuhörer konnten live erleben, wie sich die CDU gegen die Interessen der Jugendlichen, der Betriebe, der Gewerkschaft und der Unternehmensverbände stellte. Vielleicht tragen auch diese Erlebnisse wenigstens dazu bei, dass die CDU demnächst keine absolute Mehrheit mehr hat??

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Heftige Auseinandersetzung zu erwarten

By adminRL at 11:56 pm on Thursday, March 12, 2015

Eine harte Diskusison dürfte es in der morgigen Kreistagssitzung über die Zukunft der Berufskollegs geben. Der Streit geht um die künftigen Ausbildungsstandorte. Eine sogenannte Steuergruppe, bestehend aus mehreren Schulleitern, pensionierten Lehrern und mehreren Verwaltungsmitarbeitern aus Meschede und Arnsberg, hat vorgeschlagen, dass die Elektrotechnik-Ausbildung in Olsberg eingstellt werden soll. Derzeit werden dort 78 Auszubildende unterrichtet, 50 weitere in Meschede und 137 in Arnsberg. Das sind zusammen mehr als 5% der knapp 5.000 Berufsschülerinnen und -schüler, die es im Kreisgebiet in der dualen Berufsausbildung (Betrieb und Schule) gibt. Diese Planungen stoßen auf erbitterten Protest der Betriebe und der Jugendlichen. Denn nur 8 Schüler kommen aus Olsberg selbst, die anderen (darunter je 17 aus Brilon und Marsberg) sind noch viel weiter von den vorgesehenen Ausbildungsorten Arnsberg-Hüsten und Meschede entfernt.

Immerhin 9 Mio Euro wurden in den letzten Jahren in das Gebäude der Elektrotechnik in Olsberg und dessen Einrichtung investiert!

Eine Rolle bei der Diskussion spielt ein von einem externen Büro erstelltes Gutachten. Das wurde aber an entscheidenden Stellen dilettantisch erstellt, worauf in der morgigen Sitzung des Kreistags näher einzugehen sein wird.

In einstimmig beschlossenen Resolutionen fordern der Rat der Stadt Olsberg und der Hauptausschuss der Stadt Marsberg, die Elektrotechnik-Ausbildung in Olsberg zu belassen und stattdessen die Ausbildung der Mechatroniker von Olsberg nach Meschede zu verlegen. Viele Betriebe und Organisationen (darunter die IG Metall) haben sich mit ähnlichen Forderungen an die Kreistagsmitglieder gewandt.

Einen besonderen “Höhepunkt” erreichte die Protestbewegung, als am letzten Donnerstag im Rat der Stadt Brilon alle Fraktionen außer der CDU die Resolution der Olsberger Nachbarn unterstützen wollten. Das Thema war auf Antrag der Bürgerliste in die Tagesordnung aufgenommen worden. Da die CDU an diesem Tag eine Mehrheit im Rat hatte, wurde der Antrag abgelehnt. Seit dem Pressebericht in der WP gibt es ein sehr heftiges Echo, warum sich die CDU Brilon aus parteitaktischen Gründen gegen die Interessen der heimnischen Betriebe und der Jugendlichen stellt. Zwei Beispiele: “Fatale Fehlentscheidung” und “Ich fasse es nicht”.

Auch die SBL hat sich schon in der Presse geäußert. In einem Leserbrief von Reinhard Loos in der WP heißt es, die Behauptung “Wie berichtet, befasst sich seit 2013 eine Steuerungsgruppe aus den fünf HSK-Berufskollegien und Vertretern der heimischen Wirtschaft damit” sei nicht richtig.
Denn “der Steuerungsgruppe gehörte kein einziger Vertreter der heimischen Wirtschaft an und auch keine Schülerinnen und Schüler, sondern nur Lehrer und Verwaltungsmitarbeiter!
Im einzelnen: 5 Leiter der Berufskollegs, 2 pensionierte Lehrer als Vertreter des Schulausschusses, 3 Mitarbeiter von in Arnsberg ansässigen Verwaltungen (Bezirksregierung, Kammern) und Mitarbeiter der Kreisverwaltung aus Meschede und Arnsberg.
Jeder einzelne von denen kann sich selbstverständlich an so einem Gremium beteiligen, aber es ist ein großer Nachteil, wenn dort NUR Schul-Beamte und Verwaltungsleute sitzen und kein einziger, der selbst in der betrieblichen Ausbildung tätig ist, als Ausbilder oder Auszubildender!!!

Der Rat der Stadt Olsberg hat in seiner Resolution vorgeschlagen, dass ‘Mechatronik in Arnsberg / Meschede beschult wird und Elektrotechnik weiterhin in Olsberg’. Dieser Tausch war auch im Schulausschuss des HSK vorgeschlagen worden, interessanterweise von einem Mitglied der CDU-Fraktion. Die Abstimmung über diesen Änderungsantrag im Schulausschuss ergab mit 10:10 Stimmen ein Patt. Es bestehen also nach wie vor Aussichten, dass sich im Kreistag hierfür eine Mehrheit findet. Dann würde keinem Berufskolleg etwas weggenommen, sondern die Ausbildungsgänge würden dort angesiedelt, wo die Schülerinnen und Schüler schwerpunktmäßig wohnen.

Besonders merkwürdig wurde es heute, als die Kreisverwaltung noch vor der anstehenden Entscheidung des Kreistags in einer Pressemitteilung sehr einseitig Stellung bezog. Was würden diese Beamten tun, wenn die Mehrheit im Kreistag morgen anders entscheidet? Normalerweise sollte es Aufgabe einer Kommunalverwaltung sein, die Beschlüsse des Kommunalparlaments auszuführen! Aber wahrscheinlich ist die CDU-Fraktion – mal wieder – so eingeschworen worden, dass alles im Sinne der Leitung der Kreisverwaltung läuft…

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Landrat sieht keinen Handlungsbedarf bei der Inklusion – Hochsauerlandkreis erreichten bisher keine Verbesserungswünsche und Beschwerden

By adminRL at 11:07 am on Wednesday, February 18, 2015

Schulschließungen
Am Ende des letzen Schuljahres sind im Hochsauerlandkreis bis auf zwei Schulen alle kleinen Förderschulen mit dem Schwerpunkt „Lernen“ aufgelöst worden. Die Schüler/innen besuchen seitdem allgemeinbildende Schulen. Dort sollen sie von ihren Lehrerinnen und Lehrern bzw. von Sonderpäda-goginnen und -pädagogen ihrem Förderbedarf entsprechend unterrichtet und unterstützt werden.

Lob und Kritik
Einerseits gibt es viel Lob, auf welchem guten Weg die Inklusion ist; andererseits hören wir aber auch kritische Stimmen, z.B. die vom Lehrerverband GEW. Er ließ Anfang Januar in einer Sendung des WDR verlauten, es seien viele Schulen nicht gut genug vorbereitet, die Klassen seien zu groß und es gäbe zu wenig Stunden von Sonderpädagogen. Laut WDR sind auch nicht alle Eltern behinderter Kinder zufrieden. Sie würden beklagen, dass sie und ihre Kinder durch das Inklusionsgesetz eher mehr als weniger Schwierigkeiten hätten.
Antwort der Kreisverwaltung zur Situation im Hochsauerlandkreis
Ob und wie gut Inklusion und sonderpädagogische Förderung im Hochsauerlandkreis gelingen, dazu stellte die SBL-Kreistagsfraktion (SBL/FW) am 23.01.2015 dem Landrat einige Fragen. Die Verwal-tung antwortete mit Schreiben vom 03.02.2015 folgendermaßen:

„Sehr geehrter Herr Loos,
Ihre Anfrage zum Thema „Inklusion — Qualität der sonderpädagogischen Förderung” beantworte ich wie folgt:

1. Wie viele Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf besuchen derzeit die allgemeinbildenden Schulen im Hochsauerlandkreis?
2. Wie sind die Kinder und Jugendlichen mit sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf
auf die einzelnen Schulen verteilt, wie auf die einzelnen Schulklassen?
3. Wie viele Stunden pro Woche erhalten sie Förderunterricht durch eine Sonderpädagogin bzw. einem Sonderpädagogen?
4. Wie viele Stunden sonderpädagogischer Förderunterricht waren im letzten Jahr (je Schule und insgesamt) geplant? Wie viele wurden tatsächlich geleistet?
5. Wie ist derzeit die Relation „normale” Schüler/innen / Förderschüler/innen in den Schulen, den einzelnen Klassen und im Durchschnitt im HSK?
6. Wie hoch ist Ihres Erachtens der Bedarf für die Beschaffung von Fördermaterial, z.B. für Förderhefte und Arbeitsblätter (insgesamt und pro Schule)?
7. Wie hoch waren die Mittel, die im Jahr 2014 für die Anschaffung von Fördermaterial verausgabt wurden?
8. Welche Beträge stehen im laufenden Jahr zur Verfügung? 9. Wie genau und mit welchem Zeitauf-wand wurden und werden Lehrerinnen und Lehrer der allgemeinbildenden Schulen mittels Fortbildung oder durch andere geeignete Maßnahmen auf die neuen Anforderungen durch Schüler/innen mit Förderbedarf vorbereitet?
10. Wie sind die räumlichen Bedingungen für den sonderpädagogischen Förderunterricht?
Gibt es in allen Schulen genügend geeignete Räume?

Antwort zu Fragen 1-10:
Die angefragten Informationen liegen dem Hochsauerlandkreis nicht vor, weil dieser weder Schulträger der allgemeinen Schulen noch für die Lehrerversorgung zuständig ist. Die Zuständigkeit liegt hier bei den einzelnen Kommunen bzw. beim Schulamt für den Hochsauerlandkreis als untere staatliche Schulaufsichtsbehörde (vgl. § 11 Abs. 1 S. 2 Gesch0 für den Kreistag).

11. Wann soll die Einführung der Ausleih-Zentrale für pädagogische Tests abgeschlossen sein?

Der Hochsauerlandkreis unterhält keine Ausleih-Zentrale für pädagogische Tests. Die Einrichtung einer Ausleih-Zentrale ist derzeit auch nicht geplant.

12. Gelingt die lnklusion? Wurden und werden Ihnen Beschwerden oder Verbesserungswünsche vorgetragen? Wo sehen Sie noch Handlungsbedarf?

Der Hochsauerlandkreis ist Träger von 5 Berufskollegs und 7 Förderschulen. Für den Hochsauerlandkreis als Schulträger sind mir keine Beschwerden oder Verbesserungswünsche bekannt.
An den Berufskollegs besteht ein Anspruch auf inklusive Beschulung erst ab dem Schuljahr 2016/2017. Die Förderschulen des Hochsauerlandkreises verfügen derzeit über eine recht
stabile Schülerzahl. Derzeit sehe ich hier keinen inklusionsbedingten Handlungsbedarf.“

Alle sind zufrieden?
Sind tatsächlich alle Kinder und Eltern zufrieden? Die Mitglieder der Kreistagsfraktion Sauerländer Bürgerliste (SBL/FW) sind sich da nicht so sicher. Denn bei der SBL meldeten sich kritische Stimmen aus allgemeinbildenden Schulen. Hier werden seit Auflösung der Förderschulen auch frühere Förderschüler unterrichtet. Diese Kinder in den Schulalltag zu integrieren scheint nicht immer ganz einfach zu sein. Ob und wann die inklusionsbedingten Probleme von den zuständigen Behörden wahrgenommen werden, ist vielleicht eine Frage der Zeit? Vielleicht werden sie aber auch ausgesessen? Wer weiß? So oder so vergeht wertvolle Zeit, Zeit, die Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrerinnen und Lehrer leider nicht im Übermaß haben. Hoffentlich produziert die gut gemeinte Inklusion keine Verlierer!?

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Gesamtschulen im Aufwind

By adminRL at 2:23 am on Sunday, February 8, 2015

Im Februar finden in den Städten und Gemeinden die Anmeldeverfahren für die weiterführenden Schulen statt. In vielen Städten, in denen es Gesamtschulen gibt, wird für diese Schulen ein sogenannten vorgezogenes Anmeldeverfahren durchgeführt, z.B. in Soest, Lippstadt, Unna und Iserlohn. Das geschieht dann, wenn aufgrund der Erfahrungen aus den Vorjahren damit zu rechnen ist, dass es für diese Schulen mehr Bewerber als Plätze gibt. So können die nicht aufgenommenen Bewerberinnen und Bewerber sich anschließend mit gleichen Chancen wie andere Schüler für andere Schulformen bewerben.

Ein bemerkenswertes Ergebnis gab es jetzt in Iserlohn. Dort fand ein vorgezogenes Anmeldeverfahren für je eine “alte” und eine “neue” Gesamtschule und für eine “neue” Sekundarschule statt. Für die Sekundarschule gab es nur 51 Anmeldungen. Damit wurde die Mindestzahl von 75 weit verfehlt, und die Sekundarschule kommt nun nicht. Für die beiden Gesamtschulen gab es dagegen 172 bzw. 97 Anmeldungen, und das vorgezogene Anmeldeverfahren wurde um 2 Tage (10. und 11.02.) verlängert. Diejenigen, die sich bisher für die Sekundarschule beworben hatten, können sich nun auch noch für die Gesamtschulen oder später für eine Real- oder Hauptschule anmelden. Die gesamte Pressemitteilung der Stadt Iserlohn ist hier nachzulesen.

Fazit: Sehr großes Interesse für die Gesamtschulen, aber die Sekundarschule kommt (wie auch schon mehrfach im HSK) nicht an den Start.
Wann traut sich die erste Stadt im HSK, eine Gesamtschule anzubieten?
Nach wie vor ist der HSK der einzige aller 53 Landkreise und kreisfreien Städte in NRW, der über keine einzige Gesamtschule verfügt!

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So kann man eine Berufsausbildung kaputt machen…

By adminRL at 11:27 pm on Thursday, January 29, 2015

Am Dienstag, 3. Februar, tagt in Arnsberg der Schulausschuss des Kreises. Ein sehr wichtiges Thema sind die geplanten Änderungen in den an den Berufskollegs des HSK angebotenen Berufsausbildungen. Besonders betroffen sind die Elektrotechniker.

In einer Pressemitteilung der Kreisverwaltung heißt es dazu: “Zum Schuljahr 2015/2016 sollen die ‘Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik’ und die ‘Elektroniker für Betriebstechnik’ im ersten Ausbildungsjahr an allen drei Schulorten (Berufskolleg Berliner Platz in Arnsberg, Berufskolleg Meschede und Berufskolleg Olsberg) gemeinsam beschult werden. Nach dem ersten Ausbildungsjahr wechseln alle ‘Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik’ an das Berufskolleg Meschede und alle ‘Elektroniker für Betriebstechnik’ an das Berufskolleg Berliner Platz.

Falls der Schulausschuss dem Vorschlag der Kreisverwaltung zustimmt, würde das bedeuten, dass im gesamten östlichen Kreisgebiet keine Elektroniker mehr ausgebildet werden, obwohl noch vor wenigen Jahren für sehr viel Geld neue Technik für das Berufskolleg Olsberg beschafft wurde (die genaue Höhe der Aufwendungen werden wir noch erfragen). Betriebstechniker aus Hallenberg oder Medebach müßten bis nach Arnsberg-Hüsten fahren.

Dieser Vorschlag löst bei betroffenen Unternehmen starke Proteste aus. Auch die SBL wurde von mehreren Unternehmen angeschrieben.
In einer Mail heisst es: “Der größte Teil der Auszubildenden in Olsberg stammt aus dem Raum Marsberg, Brilon, Medebach und Hallenberg. Von all diesen Standorten ist der Weg nach Olsberg wesentlich günstiger als nach Meschede. Hinzu kommt, dass in den letzten Jahren in Olsberg mit großem Finanziellen Aufwand optimale Bedingungen zur Beschulung unserer Auszubildenden geschaffen wurden. Die wenigen Auszubildenden im Bereich Elektrotechnik in Meschede können eher auf die Standorte Olsberg und Arnsberg verteilt werden.”
Ein anderes Unternehmen schreibt zum BKO (Berufskolleg Olsberg): “Als einziges Berufskolleg im Hochsauerlandkreis bietet das BKO, eine durchgehende Bildungskette im Bereich Elektrotechnik an. Mit der Berufsgrundschule, der dualen Ausbildung, der Fachoberschule, der Fachschule und dem beruflichen Gymnasium ist die Elektrotechnik hier sehr gut repräsentiert. Alleine im Bereich der dualen Ausbildung besuchen die Unterstufe der aktuellen Berufsschulklasse 27 Auszubildende. Davon kommen 18 Azubi’s – also 2/3 – aus den Städten Marsberg, Medebach und Hallenberg. Welche Begründung kann es geben, dieser Mehrheit eine Verlagerung zu einem entfernteren und schlechter erreichbaren Standort zuzumuten?

Wie viele Azubis sind denn tatsächlich an den drei Berufskollegs mit elektrotechnischer Ausbildung?
Darüber gibt eine Anlage zur Sitzungsvorlage Auskunft, die wie hier abbilden:
Schuelerzahlen_Elektroausbildungen_Stand_20150109

Von den immerhin 265 Azubis in diesem Berufsfeld gehen 137 zum Berufskolleg in Arnsberg-Hüsten, 78 in Olsberg und nur 50 in Meschede. Von den 78 Olsberger Schülern kommen nur 8 aus Olsberg selbst, aber 28 aus den noch viel weiter von Arnsberg entfernt liegenden Orten Winterberg, Medebach und Hallenberg sowie zusammen 34 aus Brilon und Marsberg.
Hinzu kommt, dass die Berufskollegs in Hüsten und Olsberg in unmittelbarer Nähe von Bahnhöfen liegen, das Berufskolleg Meschede dagegen weit vom Bahnhof entfernt ist.
Wo ist da die Logik, die Berufsausbildung in Olsberg einzustellen?

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Wie klappt die Inklusion im HSK? Wie ist die Qualität der sonderpädagogischen Förderung?

By adminRL at 2:11 am on Wednesday, January 28, 2015

Schulschließungen
Am Ende des letzen Schuljahres sind im Hochsauerlandkreis bis auf zwei Schulen alle kleinen Förderschulen mit dem Schwerpunkt „Lernen“ aufgelöst worden. Die Schüler/innen besuchen seitdem allgemeinbildende Schulen. Dort sollen sie von ihren Lehrerinnen und Lehrern bzw. von Sonderpädagoginnen und -pädagogen ihrem Förderbedarf entsprechend un-terrichtet und unterstützt werden.

Lob und Kritik
Einerseits gibt es viel Lob, auf welchem guten Weg die Inklusion ist; andererseits hören wir aber auch kritische Stimmen, z.B. die vom Lehrerverband GEW. Er ließ Anfang Januar in einer Sendung des WDR verlauten, es seien viele Schulen nicht gut genug vorbereitet, die Klassen seien zu groß und es gäbe zu wenig Stunden von Sonderpädagogen. Laut WDR sind auch nicht alle Eltern behinderter Kinder zufrieden. Sie würden beklagen, dass sie und ihre Kinder durch das Inklusionsgesetz eher mehr als weniger Schwierigkeiten hätten.
Klick:
http://www1.wdr.de/themen/infokompakt/nachrichten/nrwkompakt/nrwkompakt35542.html

Wie klappt`s im HSK?
Wie ist die Situation speziell im Hochsauerlandkreis? Dazu stellte die Kreistagsfraktion Sau-erländer Bürgerliste (SBL/FW) am 23. Januar dem Landrat folgende Fragen:

1. Wie viele Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf besuchen derzeit die allgemein-bildenden Schulen im Hochsauerlandkreis?
2. Wie sind die Kinder und Jugendlichen mit sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf auf die einzelnen Schulen verteilt, wie auf die einzelnen Schulklassen?
3. Wie viele Stunden pro Woche erhalten sie Förderunterricht durch eine Sonderpädagogin bzw. einem Sonderpädagogen?
4. Wie viele Stunden sonderpädagogischer Förderunterricht waren im letzten Jahr (je Schule und insgesamt) geplant? Wie viele wurden tatsächlich geleistet?
5. Wie ist derzeit die Relation „normale“ Schüler/innen / Förderschüler/innen in den Schulen, den einzelnen Klassen und im Durchschnitt im HSK?
6. Wie hoch ist Ihres Erachtens der Bedarf für die Beschaffung von Fördermaterial, z.B. für Förderhefte und Arbeitsblätter (insgesamt und pro Schule)?
7. Wie hoch waren die Mittel, die im Jahr 2014 für die Anschaffung von Fördermaterial verausgabt wurden?
8. Welche Beträge stehen im laufenden Jahr zur Verfügung?
9. Wie genau und mit welchem Zeitaufwand wurden und werden Lehrerinnen und Lehrer der allgemeinbildenden Schulen mittels Fortbildung oder durch andere geeignete Maßnahmen auf die neuen Anforderungen durch Schüler/innen mit Förderbedarf vorberei-tet?
10. Wie sind die räumlichen Bedingungen für den sonderpädagogischen Förderunterricht? Gibt es in allen Schulen genügend geeignete Räume?
11. Wann soll die Einführung der Ausleih-Zentrale für pädagogische Tests abgeschlossen sein?
12. Gelingt die Inklusion?
Wurden und werden Ihnen Beschwerden oder Verbesserungswünsche vorgetragen?
Wo sehen Sie noch Handlungsbedarf?

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Aus 3 mach 4 …

By adminRL at 12:16 am on Friday, January 9, 2015

Wir hatten bereits mehrfach über die anstehende drastische Erhöhung der Teilnehmergebühren für die Kreismusikschule berichtet. 12% mehr werden ab August 2015 verlangt. Die letzte Entgelterhöhung hatte es im August 2012 gegeben.

Zur Begründung hatte das Kreiskulturamt in der Sitzungsvorlage 9/145 für den Kreistag nur die Tariferhöhungen der Musiklehrer genannt. Die SBL rechnete nach und fand heraus, dass in der für die Lehrer der Kreismusikschule relevanten Entgeltgruppe die Gehälter seit der letzten Entgeltanhebung um 8,4% gestiegen sind, also weit weniger als die nun erfolgende Gebührenerhöhung.

Also fragten wir nach, wie dieser große Unterschied denn zu erklären sein. Erst in der Kreistagssitzung am 19.12.2014; dort bekamen wir keine Antwort. 3 Tage danach per schriftlicher Anfrage an den Landrat.

Am 07.01.2015 ging die Antwort ein. Und siehe da: die Kreisverwaltung kam auf tarifliche Gehaltserhöhungen von sogar 12,4%, die dann auf 12% abgerundet worden seien. Wie das kommt? Ganz einfach: Wir waren so naiv anzunehmen, dass nur die Tariferhöhungen seit der letzten bis zur nächsten Anhebung der Musikschulentgelte relevant seien. Denn vorher erfolgte Tariferhöhungen sind ja schon bei der letzten Erhöhung der Musikschulentgelte berücksichtigt worden.
Der Trick des Kreiskulturamtes: Es nahm die Tariferhöhungen aus 4 Jahren und begründete damit die Entgelterhöhung nach 3 Jahren! In der Drucksache 9/145 stand zwar der eigentlich eindeutige Satz “Das sind seit der letzten Entgeltanhebung 12% Steigerung der Personalkosten”, aber so genau darf man das nicht nehmen, wenn auch noch die Tarifanhebung vor der letzten Entgelterhöhung wieder mit eingerechnet wird…

Diese Methode der “Wiederverwendung” eröffnet interessante Perspektiven. Z.B. könnte das Kreiskulturamt demnächst auch gleich die geschätzten Gehaltstariferhöhungen der nächsten 5 Jahre mit einrechnen, dann “lohnt” sich die Gebührenanhebung noch mehr. Sicherlich können auch andere Behörden und Dienstleister die Übernahme dieser genialen Rechenkünste prüfen. So könnte das Finanzamt auf die Idee kommen, die Einkommen aus den letzten beiden Kalenderjahren zu versteuern, und das jedes Jahr aufs Neue. Oder die Deutsche Bahn könnte bei der jährlich zum Fahrplanwechsel anstehenden Anhebung der Fahrpreise die Kostenerhöhungen aller GDL-Streiks aus den letzten 5 Jahren mit einrechnen. Es eröffnen sich völlig neue Perspektiven!

Schade nur, dass sich bereits nach den letzten Anhebungen der Musikschulentgelte viele Schülerinnen und Schüler vom Musikunterricht abgemeldet haben und sich das bei 12% Verteuerung im Sommer voraussichtlich wiederholen wird – trotz der kreativen Begründung des Kreiskulturamtes…

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304 Gesamtschulen gibt es in NRW – fast überall

By adminRL at 9:19 pm on Tuesday, April 1, 2014

23 neue Gesamtschulen werden zum Schuljahr 2014/2015 an den Start gehen. Innerhalb von drei Jahren wurden in Nordrhein-Westfalen somit 73 neue Gesamtschulen errichtet. Außerdem wurden 108 Sekundarschulen und fünf PRIMUS-Schulen gegründet. Das geht aus einer Mitteilung des Ministeriums für Schule und Weiterbildung hervor, diezwar vom 1. April stammt, aber sicherlich kein Aprilscherz ist.

Die 23 neuen Gesamtschulen verteilen sich wie folgt auf die Regierungsbezirke:
Regierungsbezirk Arnsberg (2): Bochum, Hagen;
Regierungsbezirk Detmold (3): Delbrück, Halle, Schloß Holte-Stukenbrock;
Regierungsbezirk Düsseldorf (7): Emmerich, Hilden, Kempen, Neuss, Kevelaer/Weeze, Solingen, Wülfrath;
Regierungsbezirk Köln (8): Aldenhoven/Linnich, Elsdorf, Euskirchen, Heinsberg, Hürth, Köln, Pulheim, Rheinbach;
Regierungsbezirk Münster (3): Gelsenkirchen, Gronau, Lotte/Westernkappel.

Die Gesamtzahl der Gesamtschulen in Nordrhein-Westfalen erhöht sich zum kommenden Schuljahr damit auf mindestens 304. Das sind bei 53 Landkreisen und kreisfreien Städten im Durchschnitt fast 6 Gesamtschulen pro Kreis. Nur im HSK gibt es immer noch keine einzige Gesamtschule! Ein sehr seltsames Alleinstellungsmerkmal… Auch das ist leider kein Aprilscherz!

Zwölf neue Sekundarschulen und 16 neue Gesamtschulen werden gemeinsamen Unterricht von Schülerinnen und Schülern mit und ohne Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung anbieten. Ziel der PRIMUS-Schulen ist es, von Klasse eins bis zehn Bildungsbiografien ohne Brüche zu ermöglichen.

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SBL-Antrag für Senkung des PTA-Schulgeldes beschlossen

By adminRL at 8:52 pm on Friday, March 21, 2014

Zu Beginn des Schuljahres waren auf Vorschlag der Kreisverwaltung die monatlichen Gebühren für die PTA-Schule in Olsberg deutlich angehoben worden. Der Eigenbeitrag der Schülerinnen und Schüler stieg von 120 auf 215 Euro pro Monat.
Die SBL hielt diese Anhebung für viel zu hoch und rechnete vor, dass damit der ausfallende Landeszuschuss von ca. 4.000 Euro pro Jahr deutlich überkompensiert wurde. Daher sollten die Gebühren wieder gesenkt werden.
Dem folgten jetzt Schulausschuss und Kreistag. Heute wurde beschlossen, dass künftig 170 Euro pro Monat erhoben werden. Das entlastet die Schülerinnen und Schüler um mehr als 500 Euro pro Jahr.

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Sekundarschulen offenbar nicht überall beliebt

By adminRL at 11:39 am on Friday, February 21, 2014

Nicht überall in NRW findet die neue Schulform „Sekundarschule“ die Zustimmung der Eltern.

Neben Paderborn scheiterte der Versuch die „Gesamtschule light“ einzuführen beispielsweise auch in Erntebrück-Bad Laasphe und in Meschede. In der Nachbargemeinde von Meschede, Bestwig, hat die Gemeindeverwaltung ihr angestrebtes Ziel erreicht. Die Anmeldezahlen reichen aus. Dort kann also die neue Schule als Teilstandort der bereits bestehenden Sekundarschule Olsberg im Schuljahr 2014/15 an den Start gehen. Schließlich blieb Verantwortlichen und Eltern auch fast gar nichts anderes übrig als „Ja“ zu sagen; denn die Bezirksregierung Arnsberg hatte die Weiterführung der in Bestwig bestehenden beiden Schulen (Hauptschule und Realschule) nicht mehr genehmigt.

Ganz anders gestaltet sich die Situation in Meschede. Im Gebiet der Kreisstadt bestehen noch mehrere Hauptschulen, Realschulen und Gymnasien nebeneinander. Der Versuch eine Sekundarschule einzuführen scheiterte schon 2012 einmal. Damals, während einer Info-Veranstaltung, wurde deutlich, manche Mütter haben Vorbehalte gegen den nachmittäglichen Schulunterricht. Sie äußerten klar: „Unsere Kinder sollen mittags Zuhause sein!“ Ob deshalb auch der erneute Anlauf zur Sekundarschule nicht klappte, wissen wir nicht. Wir erfuhren bisher nur aus der Presse, dass anstatt mindestens 75 Kinder, die für eine Sekundarschul-Gründung erforderlich sind, in Meschede lediglich 32 Mädchen und Jungen angemeldet wurden.

Nun stellt sich die Frage, ob die Eltern mit dem alten Schulangebot so zufrieden sind, dass sie keinen Änderungsbedarf haben, oder ob doch bald mehr Stimmen nach der Errichtung einer Gesamtschule laut werden? Und da liegt der Ball auch beim Hochsauerlandkreis. Der HSK ist rechtlich verpflichtet, eine Gesamtschule einzuführen, sofern es keine Kommune im Kreisgebiet tut. Andere westfälische Landkreise (Ennepe-Ruhr, Gütersloh) haben bereits kreiseigene Gesamtschulen eingerichtet. Ohne eine gut erreichbare Gesamtschule gibt es keine Wahlfreiheit und nicht genügend schulische Vielfalt! Nicht grundlos fahren täglich weit über 100 Kinder aus Brilon zur nächst gelegenen Gesamtschule ins hessische Willingen. Auch aus Neheim fahren Schülerinnen und Schuler über die Kreisgrenze zur Gesamtschule nach Fröndenberg, aus Medebach nach Goddelsheim. Deutlicher können Eltern doch ihren Wunsch nach dieser Schulform nicht zeigen! Für die im Sommer 2012 neu gestartete Gesamtschule in Münster gibt es übrigens aktuell wieder einen Anmeldeboom: 322 Kinder bewerben sich um die 115 Plätze im Schuljahr 2014/15.

Wann gibt der Hochsauerlandkreis, wann geben die Städte und Gemeinden hier endlich die Blockade-Haltung gegen die Gesamtschule auf? Nur die Gesamtschule ist „Eine Schule für alle“, und genau die brauchen wir auch im Sauerland, neben anderen Schulformen!

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Bildungs- und Teilhabepaket – Wo sind die restlichen Mittel?

By adminRL at 11:06 pm on Tuesday, February 18, 2014

Das Kreistagsmitglied der Sauerländer Bürgerliste (SBL), Reinhard Loos, stellte dem Landrat Mitte Februar 2014 einige Fragen zu den nicht verausgabten Mitteln aus dem Bildungs- und Teilhabepaket (BuT). Hier der Text seiner Anfrage:

“Sehr geehrter Herr Landrat,
sehr geehrter Herr Ausschussvorsitzender,

mit den Geldern aus dem Bildungs- und Teilhabepaket (BuT) sollen Kindern aus einkommensschwachen Familien verbesserte Bildungsansprüche und gesellschaftlicher Teilhabe ermöglicht werden. Dafür stehen bekanntlich erhebliche Bundesmittel zur Verfügung. Sie wurden in den letzten Jahren in einigen Kommunen aber nur zum Teil abgerufen und offenbar auch nicht immer zweckentsprechend verausgabt. Im HSK wurden im Jahr 2012 lediglich 82% zweckentsprechend verausgabt; ca. 267.000 Euro wurden nicht entsprechend genutzt. Die BuT-Mittel wurden bisher pauschal zugewiesen. Die Pauschalisierung kann dazu führen, dass Kommunen, die die BuT-Leistungen wenig ausschöpfen, profitieren, indem sie die Gelder womöglich für andere Zwecke verwenden, z.B. für Bobbahnen oder für den Kauf überteuerter Grundstücke für Erweiterungsbauten. Im Umkehrschluss haben dann die Kommunen Nachteile, die diese Mittel entsprechend einsetzen. Daher plant die NRW-Landesregierung jetzt eine Spitzabrechnung der BuT-Leistungen.

In diesem Zusammenhang bitte ich Sie zu beantworten:

1. In welcher Höhe erhielt der HSK seit Einführung des Bildungs- und Teilhabepakets (BuT) pro Jahr Mittel für die Förderung von Kindern aus anspruchsberechtigten Familien, z.B. auch für Kinder aus Familien die berechtigt sind, Mittel aus dem Asylbewerberleistungsgesetz zu beantragen (pro Jahr und bis heute insgesamt)?

2. Welche Beträge davon wurden für die einzelnen im BuT enthaltenen Zweckbestimmungen verausgabt (pro Jahr und bis heute insgesamt)?

3. In welcher Höhe wurden nicht zweckentsprechend für das BuT verausgabte Mittel für andere Ausgaben und Leistungen verwendet, dem allgemeinen Kreishaushalt zugeführt und/oder an das Land, das die Mittel pauschal verteilt hat, rückerstattet (pro Jahr und bis heute insgesamt)? Welche Ergebnisse zeigt die KdU-Spitzabrechnung?

4. Welche Bevölkerungsgruppen partizipierten in welchem Maße von den KdU-Mitteln?

5. Hat Ihre Behörde Vorkehrungen für den Fall getroffen, dass sie ggf. in den letzten Jahren nicht verausgabte oder zweckentfremdet ausgegebene Mittel aus dem BuT rückerstatten muss? Wenn ja, welche?

6. Hat das BuT Ihrer Meinung nach „Konstruktionsfehler“? Wenn ja, welche, und wie sollten sie Ihrer Meinung nach korrigiert werden?

7. Wie hoch beziffern Sie den personellen und kostenmäßigen Verwaltungsaufwand für die Durchführung des BuT? Welche Vorschläge zur Vereinfachung haben Sie?

8. Wird Ihre Behörde zukünftig mindestens jährlich einen Bericht zur Umsetzung des Bildungs- und Teilhabepakets vorlegen? Wenn ja, wann? Oder soll zukünftig regelmäßig im Fachausschuss darüber informiert werden?

9. Ist geplant in diesen Berichten über den Aufgabenbereich Bildung und Teilhabe der Frage nach-zugehen, in wie weit die Bildungs- und Teilhabeleistungen bedarfsgerecht sind und welche Wirkungen mit den Leistungen zur Bildung und Teilhabe bisher erzielt werden konnten und bei dieser Untersuchung folgende Leitfaden mit einzubeziehen:
o Informationsstand der potentiell Berechtigten zum Bildungs- und Teilhabepaket
o Faktoren für die Inanspruchnahme zustehender Leistungen
o Umfang und zeitlicher Verlauf der Inanspruchnahme (differenziert nach Rechtskreisen, Migra-tionsvorgeschichte, Stadtteil, Geschlecht, Schultyp, Alter)
o Bewertung der Angebote durch die Nutzer und Anbieter
o Nachhaltigkeit der Angebote (z. B. Verbleib in Sportvereinen, Wirkung der Lernförderung)?

10. Ist vorgesehen, die Schulsozialarbeit im Sinne des BuT auch über das Jahr 2014 hinaus zu finan-zieren und/oder ggf. weitere SchulsozialarbeiterInnen einzustellen? (Hierzu könnten z.B. bisher nicht zweckentsprechend verausgabte Bundesmittel für Schulsozialarbeit und zur Umsetzung des BuT eingesetzt werden, sogar aus dem Jahr 2011.)

Die Beantwortung der Fragen erübrigt sich, wenn ein entsprechender TOP mit einem die Fragen be-ntwortenden Bericht in die Tagesordnung der nächsten Sitzung des GuS-Ausschusses aufgenommen wird.”

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Meschede macht eine massive Werbekampagne für die Sekundarschule

By adminRL at 6:08 pm on Tuesday, January 28, 2014

In schöner Regelmäßigkeit veröffentlicht die WP Meschede „Werbe-Artikel“ pro Sekundarschule. Der Redakteur wird meist nicht genannt, was darauf schließen lässt, dass der jeweilige Artikel „made im Rathaus“ ist.

Klick:
http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-meschede-eslohe-bestwig-und-schmallenberg/eltern-entscheidung-naht-id8917019.html

und/oder
http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-meschede-eslohe-bestwig-und-schmallenberg/meschede-sachliche-diskussion-zur-sekundarschule-id8857784.html

Bekanntlich ist der erste Versuch eine Sekundarschule in Meschede einzurichten – zur Überraschung der Verantwortlichen in der Stadtverwaltung – im Jahr 2012 am Elternwillen eindeutig gescheitert. 2014 will Meschede einen zweiten Versuch wagen und versucht nun offenbar über die Medien massiv auf die Eltern Einfluss zu nehmen. Denn die Entscheidung für oder gegen die Sekundarschule liegt nun bei den Müttern und Vätern der Viertklässler. Ob die „richtig ticken“? Da scheint sich die Stadtverwaltung nicht sicher zu sein.

Die Mitglieder der Sauerländer Bürgerliste (SBL) sehen das Agieren der Stadt aus mehreren Gründen kritisch. Nach Auffassung der SBL ist es unverständlich, wieso die Stadt Meschede und andere Städte und Gemeinden im HSK sich nicht gleich für den „großen Wurf“ Gesamtschule entscheiden. Bisher durfte im HSK nach dieser Schulform noch bei keiner einzigen Elternbefragung überhaupt gefragt werden?! Überall im Land NRW können Eltern ihre Kinder an einer Gesamtschule anmelden, neben den weiterhin bestehenden anderen Schulformen. Einzig den Schülerinnen und Schülern im Hochsauerlandkreis wird die Schulform Gesamtschule weiterhin verwehrt. Warum eigentlich? Sind es ideologische Gründe?

Der Hochsauerlandkreis ist nach dem Schulgesetz genau wie alle anderen Landkreise und Städte verpflichtet, sämtliche Schulformen anzubieten! Auch aus Gründen der Attraktivität und des Wettbewerbs um Zuzugswillige sollte sich der HSK zweimal überlegen, ob er an seiner Verhinderungs-Politik noch länger festhalten will!

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Schulentwicklungsplanung im HSK – Ausschließlich Experten aus dem Öffentlichen Dienst unter sich?

By admin at 10:54 pm on Wednesday, October 23, 2013

Am 14.11.2013 findet im Kreishaus die Auftaktveranstaltung zur Schulentwicklungsplanung des HSK statt. Dann sollen durch Herrn Dr. Garbe vom Beratungsbüro Garbe und Lexis erste Ergebnisse zum „Zeitplan Schulentwicklung“ vorgestellt werden. In dem Zusammenhang bat Kreistagsmitglied Reinhard Loos von der Sauerländer Bürgerliste (SBL) mit Schreiben vom 02.10.2013 um die Beantwortung dieser Fragen:

• Wie ich erfuhr sind zu dieser Veranstaltung/Präsentation u.a. Vertreterinnen und Vertreter der Berufskollegs, der Handwerkskammer, der Industrie- und Handelskammer sowie anderer Landkreise eingeladen. Schulentwicklungsplanung ist eine wichtige Aufgabe der Kommunalpolitik. Warum werden nicht auch alle im HSK-Kreistag vertretenen Gruppierungen eingeladen?

• Wird das Thema „Schulentwicklungsplanung“ auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung des Schulausschusses gesetzt?

• Wie lauten die vorläufigen Ergebnisse der Studie des Büros Garbe und Lexis?

Die Organisationseinheit Schulverwaltung beantwortete am 14.10.2013 die Anfrage der SBL dahingehend, dass zu der Auftaktveranstaltung zur Schulentwicklungsplanung des Hochsauerlandkreises die betroffenen Schulen, die sonstigen Berufskollegs im Hochsauerlandkreis, Vertreter der benachbarten Kreise, die im Rahmen der Berufsausbildung beteiligten Kammern, Unternehmensverband, der Personalrat des Hochsauerlandkreises, beteiligte Fachdienste des Hochsauerlandkreises, der zuständige Personalrat für die Lehrerinnen und Lehrer an den Berufskollegs, die obere Schulaufsicht und als Vertreter des Kreistages der Vorsitzende und die stellvertretende Vorsitzende des Schulausschusses eingeladen wurden.

Vorgesehen sei, Dr. Garbe vom Büro Garbe und Lexis zur nächsten Sitzung des Schulausschusses am 02.12.2013 einzuladen, um über den aktuellen Stand der Schulentwicklungsplanung zu berichten.

Vorläufige Ergebnisse der Studie des Büros Garbe und Lexis liegen laut Kreisverwaltung derzeit noch nicht vor.

Es scheint so, als seien zu der Auftaktveranstaltung zur Schulentwicklungsplanung ausschließlich Experten aus dem öffentlichen Dienst (und der Unternehmensverband) eingeladen. Ob und wer von ihnen ein Plädoyer für die einzig und allein im HSK so geschmähte, in allen anderen Landkreisen und kreisfreien Städten stark nachgefragte Schulform „Gesamtschule“ einlegen wird, werden wir vielleicht nie erfahren!? Schade!

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Zukunft der PTA-Schule gesichert

By admin at 9:38 am on Saturday, October 12, 2013

Das Wichtigste vorweg: Der Kreistag hat am Freitag beschlossen: “Die pharmazeutisch-technische Lehranstalt des Hochsauerlandkreises in Olsberg wird weiter betrieben”. Bei der letzten Kreistagssitzung am 21. Juni 2013 war ein solcher Beschluss noch nicht gelungen, obwohl u.a. die SBL darauf hingewiesen hatte, wie wichtig die Planungssicherheit für die Schüler und Lehrer ist. Stattdessen wurde die Entscheidung auf den Herbst vertagt. Allerdings wurde bereits im Juni mehrheitlich beschlossen, die sog. Lehrgangsgebühr der Schüler von bisher 120 Euro auf 215 Euro pro Monat anzuheben.

Der entscheidende Schritt kam im Sommer von den Lehrerinnen und Lehrern der PTA-Schule (und nicht vom Schulamt des Kreises oder gar von Kreispolitikern): Sie klärten mit dem benachbarten Berufskolleg ab, dass die PTA-Schule zum Ende des laufenden Schuljahres ihr eigenes Labor aufgibt und künftig nur noch die Laborräume im Berufskolleg nutzt. Dadurch entfallen die Kosten für die Modernisierung des eigenen Labors und 0,6 Personalstellen, also ca. 50.000 Euro pro Jahr.

Wie war es überhaupt zur Gefährdung der PTA-Schule gekommen? Bisher zahlte die Landeregierung pro Schüler und Monat einen Zuschuss von 73 Euro. Das ist ein vergleichsweise geringer Betrag, denn z.B. die Schulausbildung von Medizinischen Fachangestellten (Arzthelferinnen) wird komplett von Land finanziert. Außer dem Land leisteten die PTA-Schüler einen Eigenbeitrag von 120 Euro je Monat, von den Apotheken kam ein geringer Zuschuss, und die restlichen Kosten übernahm der Kreis als Schulträger.

Nun hatte das Land im Rahmen seiner Sparbemühungen beschlossen, den Landeszuschuss schrittweise auslaufen zu lassen. Dies bedeutete für die PTA-Schule in Olsberg, dass im Jahr 2013 15.000 Euro fehlen, im Jahr 2014 32.000 Euro und (erst) ab dem Jahr 2015 jährlich 47.000 Euro.

Die Streichung der Landesmittel hat auch die SBL kritisiert. Aber kann das der Grund sein, die PTA-Schule ganz aufzugeben? Von Seiten der CDU wurde sehr heftig gegen die SPD/Grüne-Landesregierung gesprochen. So der CDU-Fraktionsvorsitzende in der Juni-Sitzung des Kreistags, “dass keine Bereitschaft besteht, als Ausfallbürge für das Land NRW herzuhalten”. Man konnte den Eindruck haben, dass es hier vor allem um die parteipolitische Auseinandersetzung ging und nicht um die Zukunft der Schüler, der Lehrer und der Fachausbildung.

In der Kreistagssitzung am 11. Oktober wies das Kreistagsmitglied der SBL erneut darauf hin, dass die Mehrheit des Kreistags sonst viel großzügiger mit weit höheren Beträgen umgehe. Wenige Minuten zuvor sei endgültig beschlossen worden, für das Grundstück für die Erweiterung des Sauerlandmuseums in Arnsberg 907 Euro pro Quadratmeter auszugeben, insgesamt 856.000 Euro und damit mindestens 600.000 Euro zu viel. 2009 habe die Mehrheit des Kreistags beschlossen, für 30 Mio Euro zusätzliche RWE-Aktien zu kaufen, trotz heftiger Kritik. Davon seien mittlerweile 17 Mio Euro durch (absehbare) Kursverluste verloren gegangen. Das hätte ausgereicht, die ausfallenden Landesmittel für die PTA-Schule für etwa 400 Jahre auszugleichen.

Außerdem wies die SBL darauf hin, dass die Kürzung der Landesmittel durch die Erhöhung der Beiträge der Schülerinnen und Schüler bereits überkompensiert sei. 73 Euro pro Schüler und Monat fielen aus, etwa 20 Euro kämen zusätzlich von den Apotheken. Der Beitrag der Schüler sei aber gleich um 95 Euro statt um 50 Euro erhöht worden, was eine erhebliche Überkompensation darstelle. Nun komme auch noch die erhebliche Einsparung der Personalkosten hinzu. Die SBL fordere daher, dass der Beitrag der Schüler umgehend wieder gesenkt werde.

Bedenklich waren die verbalen Ausfälle des Landrats bei diesem Tagesordnungspunkt. Wenn ein Landrat ein Kreistagsmitglied, das nüchterne Zahlen sachlich vorträgt, als “Agitator” bezeichnet, fehlt es an der für dieses Amt erforderlichen Argumentationsfähigkeit und Souveränität.

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Weitere PTA-Schulen vor dem Aus?

By admin at 3:03 pm on Saturday, August 10, 2013

Im www finden sich unter dem Stichwort „PTA-Schule“ nicht gerade erbauliche Meldungen, sondern:

15. Juli 2013
PTA-SCHULE IN OLSBERG: LANDRAT HÄLT HÖHERE GEBÜHREN FÜR ERFORDERLICH
Landrat Dr. Karl Schneider antwortet auf einen offenen Brief der Schülerinnen und -schüler der PTA-Schule in Olsberg: Er teile die Einschätzung der Schülerinnen und Schüler, dass Bildung nicht an finanziellen Voraussetzungen scheitern sollte. Jedoch sei die vom Kreistag beschlossene Gebührenerhöhung erforderlich. Der PTA-Nachwuchs hatte sich mit dem Brief für den Erhalt Ihrer Ausbildungsstätte eingesetzt. Das berichtete die Westfälische Rundschau. Quelle: Westfälische Rundschau

11. Juli 2013
PTA-AUSBILDUN IN KREFELD GEFÄHRDET
Die Pharmazeutisch-Technische Lehranstalt Krefeld steht vor dem Aus, das berichtet die Westdeutsche Zeitung. Das Helios-Klinikum wird sich nicht an einer Finanzierung beteiligen, da die PTA-Absolventen überwiegend in Apotheken eingesetzt werden. Quelle: Westdeutsche Zeitung

4. Juli 2013
PTA-SCHULE IN HAGEN SCHLIESST
Nach über 45 Jahren schließt die PTA-Schule in Hagen im Jahr 2014 endgültig ihre Türen, meldet die „Westfälische Rundschau“. Die Schulleiterin und sieben Lehrerinnen verlassen die pharmazeutisch-technische Lehranstalt bereits in diesem Jahr. Quelle: Westfälische Rundschau

4. Juli 2013
LAND STREICHT ZUSCHÜSSE IN BAESWEILER
Ab dem kommenden Schuljahr wird die PTA-Lehranstalt in Baesweiler finanziell nicht mehr unterstützt, berichtet die „Aachener Zeitung“. Auch die Verlagerung an das Berufskolleg ist mit hohen Kosten verbunden und wird daher zugunsten der Haushaltskonsolidierung nicht umgesetzt, darauf weist die Zeitung zusätzlich hin. Quelle: Aachener Zeitung

Wenigstens eine etwas positive Meldung gibt es aktuell:

19. Juli 2013
PTA-AUSBILDUNG IN HAMM VORERST GESICHERT
Bis Ende 2014 sind die Kosten für die PTA-Ausbildung in Hamm durch die Stadt gedeckt, meldet der Westfälische Anzeiger. Die Schule und die Apotheken im Umkreis hätten sich zusammengesetzt, um Möglichkeiten der Finanzierung zu diskutieren. Ziel sei es eine langfristige Lösung zu finden.
Quelle: Westfälischer Anzeiger

Dazu Radio Lippe:
„19.07.2013
Die PTA-Schule in Hamm kann alle Schüler, die sich jetzt angemeldet haben wie bisher ausbilden.
Das Land hatte die Zuschüsse für die Schulen für Pharmazeutisch-Technische Assistenten gekürzt, in Hamm fehlen gut 60.000 Euro im Jahr. Kämmerer Markus Kreuz versprach, dass die Stadt so lange einspringt, bis eine neue Lösung gefunden ist, aber maximal bis Ende 2014. Bei einem Treffen mit den Apothekern sind bereits verschiedene Ideen entstanden, um den Fehlbetrag reinzuholen. So könnte der Förderverein der Schule reaktiviert werden, oder ein Pharmaunternehmen als Sponsor den Schulnamen kaufen. Auf jeden Fall sollen sich die Apotheker an den Kosten beteiligen, so Kreuz.“

Ob die Idee mit dem Sponsoring der Schule durch ein Pharmaunternehmen der Weisheit letzter Schluss ist, darüber lässt sich allerdings streiten.

Der Kreistag des HOCHSAUERLANDKREISES beschloss am 21. Juni 2013, die Entscheidung über den Fortbestand der PTA-Schule in Olsberg auf den Herbst 2013 zu vertagen. Nicht nur Kreistagsmitglied Reinhard Loos von der Sauerländer Bürgerliste (SBL/FW) befürchtet seitdem den „schleichenden Tod“ der Schule. Loos mahnte in der letzten Kreistagssitzung Planungssicherheit für die nächsten 5 Jahre an.

Hoffen wir, dass die PTA-Schule in Olsberg nicht länger als Zankapfel und für die Profilierung der politischen Lager missbraucht wird. Hoffen wir, dass sich Verwaltung und Kreistagsmitglieder endlich auf eine gute Lösung einigen; denn die PTA-Schule in Olsberg muss unbedingt erhalten bleiben. Die Ausbildungsplätze sind schließlich für unsere Region von großer Bedeutung!

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