Gebaut für “Sondermüll” aus anderen Regionen?
1997 war die Inbetriebnahme, und geplant wurde sie für die Ablagerung von 190.000 Tonnen Abfall pro Jahr: die Zentrale Reststoffdeponie (ZRD) des HSK in Frielinghausen, zwischen Meschede-Remblinghausen und Schmallenberg-Bödefeld.
Doch wie sieht heute die Wirklichkeit heute aus? 54.300 t Abfall wurden im Jahr 2006 auf der ZRD abgelagert. Die Hälfte (25.900 t) kam von außerhalb des HSK, und bei einem Viertel (14.300 t) der Gesamtmenge handelt es sich um als “gefährlich” eingestufte Abfälle, die nur auf besonders zugelassenen Deponie der “Deponieklasse III” abgelagert werden dürfen. “Normaler” Hausmüll kann in Frielinghausen bereits seit 2 Jahren nicht mehr angeliefert werden. Denn seit dem 01.06.2005 muß der gesamte Hausmüll aus dem HSK in der Vorbehandlungsanlage in Meschede-Enste sortiert werden. Ein Teil wird verwertet, der Rest wird von Enste in die Müllverbrennungsanlage Bielefeld/Herford transportiert.
Und diese Entwicklung kam keineswegs überraschend. Denn bereits zum Zeitpunkt des Baus der ZRD war die “Technische Anleitung Siedlungsabfall” in Kraft. Daraus ergab sich, daß nun keine Siedlungsabfälle (also Hausmüll) mehr unbehandelt zur Deponie gebracht werden dürfen.
Nun steht die ZRD aber da, kostet ganz viel Geld und sammelt gefährliche Abfälle. Außer den Abschreibungen für ca. 80 Mio DM Investitionen fallen auch noch hohe Betriebskosten an. Von Januar bis Mitte Mai 2007 entstand bereits ein Verlust von mehr als 1 Mio Euro, so war kürzlich im öffentlichen Teil der Sitzung des Betriebsausschusses zu hören. 19.000 m3 Sickerwasser mußten in diesen viereinhalb Monaten in entfernte Reinigungsanlagen transportiert und dort entsorgt werden, wofür allein mehr als 800.000 Euro an Kosten anfielen.
Was soll daraus noch werden? Und das alles, um vor allem Abfälle aus anderen Kreisen und “Sondermüll” entsorgen zu können ???