Exptertenmeinung im Kreishaus nicht gefragt –
jedenfalls nicht in Punkto „Schulentwicklungsplanung”!
Die Kreistagsfraktion Sauerländer Bürgerliste beantragte am 1. September beim Landrat, den Schulexperten Dr. Rösner und weitere Fachleute in Sachen Schule zur nächsten Sitzung des Schulausschusses einzuladen. Mit Hilfe der Experten sollte nach Auffassung der SBL erörtert werden, ob das dreigliedrige Schulsystem ausgedient hat und welche Lösungsansätze es für die Schullandschaft im Hochsauerlandkreis gibt.
Leider lautet der Beschlussvorschlag der Verwaltung:
“Der Schulausschuss lehnt den Antrag der Kreistagsfraktion Sauerländer Bürgerliste ab.” Unter anderem wird als Begründung angegeben, dass der
Wunsch nach einer „ortsübergreifenden Schulentwicklungsplanung” bis heute von kommunaler Seite nicht an den Hochsauerlandkreis herangetragen worden sei. Im Hinblick auf die Bedarfsplanung für eine oder mehrere Gesamtschulen verweist die Verwaltung auf die Bürgermeister, die einmütig ihre „Planungshoheit” bekräftigt hätten. Dabei ist der Kreis nach dem Schulgesetz (§§ 78, 80) verpflichtet, sich an der Schulentwicklungsplanung zu beteiligen, wenn in einzelnen Gemeinden bestehende weiterführende Schulen nicht fortgeführt werden können. Dies ist wegen der bis 2025 um etwa 30% zurückgehenden Schülerzahl absehbar.
Der Kreis sollte sich daher frühzeitig mit diesem Thema befassen – wie es in anderen Kreisen selbstverständlich ist.
Merkwürdig, dass das Thema „Gesamtschule” im Sauerland ein so heikles ist. Über kurz oder lang werden auch die Städte und Gemeinden im HSK von der Wirklichkeit eingeholt, so wie es beispielsweise Anfang dieses Jahres in Hemer geschah. Dort setzten die Eltern gegen die Mehrheit des Stadtrates und Bedenken der Bezirksregierung die Errichtung einer Gesamtschule durch. Am 06.02.2009 lagen in Hemer 186 Anmeldungen für die Gesamtschule vor, davon 42 Schüler mit einer Empfehlung für das
Gymnasium.
Und laut einer Pressemitteilung der Stadt Lippstadt wird dort im Schuljahr 2010/11 eine Gesamtschule eingerichtet. “Koordinierungsgruppe plant Profil der städtischen Gesamtschule” lautet die Überschrift.
Von den Wünschen der Eltern, von bedarfsgerechter Schulplanung in Anbetracht sinkender Schülerzahlen und von vielem mehr hätte der Schulexperte Dr. Rösner den Mitgliedern es HSK-Schulausschusses berichten können.