Erwartungsgemäß
Erwartungsgemäß verlief die Kreistagssitzung am 2. Juli 2010 im Kreishaus in Meschede. Die absolute Mehrheit der CDU und des treuen Partners FDP bescherte dem Landrat einmal mehr die erwünschten Beschlüsse.
Hier einige wichtige Entscheidungen:
Der Dringlichkeitsentscheid zur Kündigung des Pachtverhältnisses über das Bildungszentrum Sorpesee wurde vom Kreistag durchgewunken mit den Stimmen der CDU und der FDP. Die SPD enthielt sich. Grüne, Linke und SBL stimmten dagegen.
Der sofortige organisatorische Zusammenschluss der beiden Berufskollegs in Arnsberg-Hüsten wurde mit den Stimmen von CDU und FDP beschlossen. SPD, Grüne, Linke und SBL stimmten mit Nein.
Die Einführung eines ÖPNV-Sozialtickets, beantragt vom „Forum Linkes Arnsberg“, unterstützt durch einen gemeinsamen Änderungsantrag der Kreistagsfraktion DIE LINKE und von Reinhard Loos von der Sauerländer Bürgerliste (SBL), wurde von CDU, SPD und FDP abgelehnt.
Trotz der vielfach in der Kreistagssitzung als unumgänglich beschriebenen Sparbemühungen stimmten CDU, SPD und FDP für die Übernahme einer Ausfallbürgschaft durch den Hochsauerlandkreis für den Flughafen Paderborn/Lippstadt.
Es gab zwar von allen Fraktionen und besonders von dem SBL-Vertreter Reinhard Loos und auch von Toni Vollmer, dem Fraktionssprecher von B`90/Die Grünen, weiterführende, Hintergründe beleuchtende, kontroverse Diskussionsbeiträge. Aber echte Überraschungen bescherte die Kreistagssitzung wegen des eingefahrenen Abstimmungsverhaltens nicht.
Etwas turbulent und ganz anders als gewöhnlich verlief allerdings die Einwohnerfragestunde zu Beginn der Kreistagssitzung. Drei Bürger meldeten sich, um an den Landrat Fragen zu richten. Und diese Fragen waren nicht ohne Brisanz. Es handelte sich bei den ersten beiden Fragestellern um einen Mitarbeiter eines von der Zusammenlegung betroffenen Berufskollegs und um einen Mitarbeiter des Bildungszentrums Sorpesee. Sie machten deutlich, dass sie die Art und Weise und das Tempo, mit dem die Schließung bzw. die Zusammenlegung durchgepeitscht wird, unverständlich und undemokratisch finden.
Den dritten Fragesteller, ein Ratsmitglied aus Hallenberg, interessierte, warum der Tagesordnungspunkt „Anzeige nach § 18 Korruptionsbekämpfungsgesetz“ im Nichtöffentlichen Teil der Sitzung behandelt werden soll. Darin wird u.a. über Nebentätigkeiten des Landrats berichtet. Der Landrat antwortete, es handele sich dabei um eine Angelegenheit, die persönliche Belange beträfe.