Informationen und Meinungen zur Kreispolitik im HSK

Parteiausschluss?

By Matthias at 5:58 pm on Monday, October 9, 2006

Folgendermaßen begründen die Sprecher des Kreisverbandes Frau Thoridt und Herr Kleemann den Antrag auf Parteiausschluß an das Landesschiedsgericht:

*Durch verschiedene Kommunal-politische bedeutsame Handlungen in der letzten Zeit haben Herr Schulte- Huermann und Herr Reinhard Loos u.a. Strafanzeige gegen die ehemalige GRÜNE Ministerin Bärbel Höhn, der Partei erheblichen Schaden zugefügt.

Herr Schulte- Huermann hat am 15.9.06 den Austritt aus der Kreistagsfraktion erklärt. Am Mittwoch 27.9.2006 teilten Herr Reinhard loos und Herr Schulte- Huermann beide dann dem Landrat des  Hochsauerlandkreises  mit,dass sie gemeinsam die neue Kreistagsfraktion *Sauerländer Bürgerliste* gegründet haben.

Das zeigt, dass sie sich von gemeinsamen grünen Grundsätzen sehr weit entfernt haben.*

 

 

 

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Verhaftung

By Matthias at 9:34 pm on Saturday, October 7, 2006

Die neuesten Meldungen im Giftskandal (Presse in Sauerland, Paderborn, Thüringen):

 

 Haftbefehl für Geschäftsführer von PFT-Dünger-Hersteller beantragt

Paderborn/Bleicherode (dpa/th) – Nach der Gewässerverunreinigung mit der
Industriechemikalie PFT in drei Bundesländern ist für den
Geschäftsführer eines Düngemittel-Herstellers Haftbefehl beantragt
worden. Der 37-Jährige war am Donnerstag in Bleicherode festgenommen
worden, weil er Geschäftsunterlagen beiseite geschafft haben soll. Über
den Haftbefehl müsse noch das Amtsgericht Paderborn entscheiden, sagte
ein Sprecher der Paderborner Staatsanwaltschaft am Freitag.
Staatsanwälte und 60 Polizeibeamte hatten bei der Durchsuchung von
Firmenbüros in Bleicherode und in Borchen (Nordrhein-Westfalen) hunderte
Aktenordner beschlagnahmt.

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Rückzug der Anzeige gegen Höhn

By Matthias at 8:35 pm on Saturday, October 7, 2006

  Die Anzeige gegen Bärble Höhn verursachte  ja einigen Wirbel  und führte dazu, dass  alle Trittbrettfahrer auf den Zug der Emotionen versuch(t)en aufzuspringen.

Der einzige Grund für die Anzeige war übrigends wirklich derjenige, dass ich anders keine Möglichkeit sah in den Sachfragen Antworten von ihr zu bekommen, was ich vorher mehrfach versucht hatte.

2 Stunden nachdem ich die Anzeige rumgemailt hatte bekam ich prompt einen Gesprächstermin von Frau Höhn. Von diesem Termin wollte ich abhängig machen ob ich die Anzeige zurückziehe oder nicht. Obwohl das Gespräch für mich nicht befriedigend war habe ich die Anzeige dann (auch auf Ratschlag von Freunden) mit folgender Begründung zurückgezogen :

 

Matthias Schulte- Huermann, Zum Hafen 1, 59846 Sundern- Stockum

 

An die Staatsanwaltschaft Arnsberg

Eichholzstr. 10

59821 Arnsberg

vorab per fax

 

Sundern- Stockum 6.9.2006

 

Betr. Meine Strafanzeige gegen Bärbel Höhn vom 4.9.

 

 

Sehr geehrte Damen und Herren

 

Hiermit ziehe ich meine, Ihnen per Fax am 4.9.2006 übersandte Anzeige, zurück.

Im Laufe der Gespräche und Diskussionen des gestrigen Tages bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass Frau Höhn zwar die politische aber nicht die persönliche Verantwortung für die völlig unzureichende Überwachung sowohl der Kompost- als auch Düngemittelwerke als auch der Gewässer zu ihrer Amtszeit trägt.

Deweiteren habe ich auch durch die Zeitungsberichte festgestellt, dass der öffentliche Druck zur politischen und sachlichen Aufklärung so groß geworden ist, dass sich jetzt auch der gesamte Verwaltungsapparat einer allumfassenden Aufklärung nicht mehr entziehen kann. Unter diesem Druck gehe ich davon aus, dass die Aufklärung im Rahmen einer allgemeinen Diskussion jetzt schneller erfolgt als durch staatsanwaltschaftliche Ermittlungen.

Zudem sind mit der PFT- Diskussion auch andere Stoffbelastungen der Umwelt, ganz gleich ob im Kompost, im Abfall, im Abwasser oder im Trinkwasser wieder deutlicher in das Interesse nicht nur der Behörden sondern der allgemeinen Öffentlichkeit gerückt. Mit einem Blick nach vorne gibt mir das die Hoffnung, dass nun tatsächlich allumfassend etwas passiert. Soweit ich vor Ort dazu in der Lage bin, werde ich meinen Beitrag dazu leisten.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Matthias Schulte- Huermann

 

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Umgehungsstraßen ohne Ende?

By Matthias at 4:15 pm on Saturday, October 7, 2006

Presseerklärung zu 

 

 Ärger um Bauverzögerung an B229n

 

Der ehemalige CDUBundestagsabgeordnete Ferdi Tillmann beklagt in der Presse mit deftigen Worten eine Verzögerung im Baufortschritt der B229n Ortsumgehung Hüsten.Er sieht hier einen volkswirtschaftlichen Schaden erster Güte.

 

Dazu 2 Bemerkungen:

 

Eine Verzögerung im Baufortschritt der B229n als *volkswirtschaftlichen Schaden erster Güte* zu bezeichnen ist schon etwas weit hergeholt, zumindest angesichts der Tatsache, dass unsere Region mit den Bodenbelastungen mit Giftstoffen nun einen wirklichen volkswirtschaftlichen Skandal erster Güte hat. Die Bauverzögerungen sind ärgerlich für die Anwohner der Hüstener Straße, die auf eine Entlastung warten. Volkswirtschaftlicher Schaden entsteht aber auch dadurch, dass die CDU weiterhin die Ortsumgehungsstraße Müschede will. Und noch ein größerer volkswirtschaftlicher Schaden würde entstehen, wenn ihre Vorstellungen für eine vollkommen unrealistische Ortsumgehung Hachen Wirklichkeit würde.Volkswirtschaftlich sinnvoll wäre es die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene und damit die Reaktivierung der Röhrtalbahn zu favorisieren.Desweiteren stellt sich die Frage warum sich eigentlich der ehemalige CDU Bundestagsabgeordnete Tillmann hier zu Wort meldet: Zuständig wäre doch der jetzige Abgeordnete Merz.

Oder macht die CDU hier Arbeitsteilung, weil Herr Merz sich auf Grund seiner umfangreichen Nebentätigkeiten, die er als seinen Hauptberuf ansieht, gar nicht mehr hinreichend um unsere Region kümmern kann?

 

 

Matthias Schulte- Huermann

KTA SBL- Fraktion

 

 

 

 

  

   

 

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12.10

By Matthias at 2:48 pm on Saturday, October 7, 2006

Die nächste Fraktionssitzung der *Sauerländer Bürgerliste* findet am 12.10. um 20 Uhr im Kreishaus Meschede statt.

Eine Tagesordnung wird noch bekanntgegeben. Wer Wünsche und Anregungen zur Tagesordnung hat kann sie hier schonmal äußern, Niko würd ganz gerne das wir was zum Thema Zirkus machen (siehe www.ya-basta.de)

  Es wird schwerpunktmäßig um die Besetzung der Ausschüsse gehen.

Die Sitzung ist öffentlich.

Interessierte sind herzlich eingeladen.

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Innenministerkonferenz November

By Matthias at 2:39 pm on Saturday, October 7, 2006

In der Vergangenheit hat sich die Ausländerbehörde des Hochsauerlandkreises wiederholt als Hardliner herausgestellt. Insbesondere die frühmorgendliche Abschiebung von Familien mit mehren Kindern die langjährig bei uns integriert waren hat erheblichen Unmut hervorgerufen. Vor allem die Kinder sind teilweise in der Situation, dass sie bei uns aufgewachsen sind, dass Deutsch ihre Muttersprache ist und dass das Sauerland ihre Heimat geworden ist. Eine vernünftige Bleiberechtsregelung ist bisher am Wiederstand der Länder Niedersachsen und Bayern gescheitert.

In der letzten Woche fand in Gespräch der Kreistagsfraktionen mit dem Staatssekretär im Innenministerium Karl- Peter Brendel statt. Er betonte dabei, dass er davon ausgehe, dass die nunmehr Mitte November stattfindende Innenministerkonferenz endlich zu einer vernünftige Bleiberechtsregelung kommen würde.

Fürdie Fraktion *Sauerländer Bürgerliste* unverständlich lehnte er allerdings im Vorgriff einer solchen Regelung einen Abschiebestopp ab. Wir sind der Meinung, dass der Hochsauerlandkreis endlich zu einer humanitären Politik in dieser Fragestellung kommen muß und die Abschiebung von Familien die bei uns integriert sind sofort stoppen sollte.

msh

 

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warum spaltete sich die Kreistagsfraktion?

By Matthias at 2:03 pm on Saturday, October 7, 2006

Die Ursache des Auseinanderbrechens der Grünen Kreistagsfraktion liegt letzlich in der Person Dr. Harald Friedrich begründet.

Er war mit kurzer Unterbrechung von 1995 bis 2005 Abteilungsleiter im Höhnministerium und zuständig für Bodenschutz, Abwasser und Trinkwasser. Er galt gleichzeitig als rechte Hand Bärbel Höhns.

Obwohl er bereits seit 1999 grünes Mitglied im Kreisverband HSK war, tauchte er für viele bewußt erst mit Aufkommen des pft- Skandals hier auf. Es begann nach einem ausgiebigen Amerikaurlaub zusammen mit unserer Kreistagskollegin, die gleichzeitig Kreisvorsitzende und Fraktionsgeschäftsführerin der grünen Fraktion ist (Frau Thoridt).

Auf einer Fraktionssitzung am 25.7. versuchte er uns seine Sicht der Dinge nahezubringen.

Auszüge aus dem Protokoll:

Harald erläutert die Beschaffenheit des Trinkwasser und weist darauf hin, dass die Trinkwasserverordnung Standartuntersuchungen vorschreibt. Die hohen PFT-Werte im Trinkwasser in Arnsberg haben gezeigt, dass die hohen Belastungen mit gefährlichen Stoffen im Ruhrwasser nicht durch die Aufbereitungsverfahren zur Trinkwassergewinnung an der Ruhr zurückgehalten werden.

Die Belastung mit PFT sei lediglich ein Bespiel für die unzureichende Aufbereitungstechnik der Wasserwerke an der Ruhr. Neben PFT gäbe es Hunderte anderer gefährlicher Verbindungen wie z.B. Röntgenkonzentrat, Antibiotika, Flammschutzmittel die im Rohwasser enthalten sind und nicht durch herkömmliche Verfahren rausgefiltert werden.

Er erklärt, dass die ganze Diskussion um PFT an der Realität vorbei geht. Man versucht jetzt einen Schuldigen für die erhöhte PFT-Substanz zu finden, um von der eigentlichen Problematik der unzureichenden Trinkwasseraufbereitung abzulenken. Die Weihnachtsbaum-Anbauer, die ja sowieso in der Kritik stehen, passen da gerade gut ins Bild. Er stellt fest, dass das Aufbringen des Kompostes derartig hohe Werte nicht ausgelöst haben kann.

An der Ruhr gibt es etliche Betriebe die ihre Abwässer auch in die Ruhr einleiten. Dort wird mit Beschichtungen gearbeitet, wo eine glatte Oberfläche unbedingt notwenig ist. All diese Stoffe enthalten PFT.

Er weist noch darauf hin, dass sich die Wasserverbände an der Ruhr vehement gegen die Einführung notwendiger moderner Verfahren, wie die Membrantechnik sie bietet, gesträubt haben und weiterhin auf ihre veralterte Technik beharren. Der Hinweis, die Kosten würden aufgrund dieser Technik enorm steigen kann nicht hingenommen werden, da das Trinkwasser in Aachen und Düsseldorf, wo aufwändige Verfahren durchgeführt werden, nicht teurer als bei uns ist.

Reinhard weist auf die hohe Werte hin, die in einem Forellenteich in Scharfenberg gemessen worden sind. Hierzu meint H, dass in einem kleinen Gewässer diese Werte auftreten können, aber man daraus keine Vergleiche ableiten kann.

….

Abschließend bleibt festzustellen, dass uns das Thema noch weiter beschäftigen wird. Dringende Bitte von H, uns nicht auf die falsche Fährte locken zu lassen, sondern das eigentliche Problem der Trinkwassergewinnung offensiv anzugehen.

Insbesondere 2 Dinge machen uns nachdenklich: Warum wollte uns Dr. Friedrich davon abbringen nach den Verursachern zu suchen. Das wiederspricht vollkommen dem grünen Prinzip zunächst die Verursachung abzustellen und dann aufwändigen technischen Umweltschutz zu betreiben.

 Desweiteren ist uns die undifferenzierte Vorliebe für die Membranfiltration schleierhaft. Nachdem wir unsere Bedenken offen ansprachen verschwand Dr. Friedirch wieder dorthin wo er seit 1999 war: In den Untergrund des Hochsauerlandkreises. Sein Sprachgebrauch tauchte seidem aber vor allem bei 2 Leuten auf: Mechthild Thoridt, die er (für uns vollkommen neu) seit 10 Jahren beraten hatte, was vermutlich auch zum gemeinsamen Urlaub führte. Und auch der  parlamentarischen Geschäftsführer und umweltpolitischem Sprecher der Landtagsfraktion Johannes Remmel, machte sich schon seit langem den Sprachgebrauch Friedrichs zu eigen.

Dr. Friedrich tauchte erst dann wieder öffentlich auf, als Reinhard Loos einige Publikationen im Internet fand und an die Fraktionsmitglieder sandte:

http://www.welt.de/data/2002/03/20/408508.html
http://www.braunkohle.net/presse/presse_muelltourismus_2002/presse_muelltourismus_070302_01.htm
http://www.wams.de/data/2003/01/12/32114.html
http://www.wdr.de/tv/monitor/beitrag.phtml?bid=351&sid=79
http://www.wdr.de/tv/monitor/pdf/020314b_muellbranche.pdf#search=%22sch%C3%B6nmackers%20%22harald%20friedrich%22%22   (nur der Vollständigkeit halber)

Dr Friedrich antwortete mit folgendem Schreiben. Ich lasse die Äußerungen des Dr. Friedrich – Düsseldorf unkommentiert stehen. (Übrigends eins wird mir mein Leben lang unverständlich bleiben: wieso die Arnsberger Grünen und die Kreistagsfraktion mich zum Rücktritt auffordern wegen einer zurückgezogenen Anzeige gegen Frau Höhn, wie aber die rechte Hand Frau Höhns ungestraft solche unverschämte Bemerkungen machen darf. der Säzzer)

Dr. Harald Friedrich
Rosenstr. 54
40479 Düsseldorf

13.09.2006

Liebe Freundinnen und Freunde,
von Medienvertretern, wurde ich in Kenntnis gesetzt, dass das grüne
Kreistagsmitglied Reinhard Loos, so genannte Internetrecherchen bezüglich
meiner Person, insbesondere über meine zehnjährige Tätigkeit im MUNLV und
meine neunmonatige Unterbrechung ver-breitet.
Zu dieser Unterbrechung gibt es eine Großzahl von Veröffentlichungen. Ich
will an dieser Stelle die gewollte Selektion von Herrn Loos nicht
kommentieren. Zum besseren Verständnis und zur Abrundung füge ich den
Artikel, der in der Süddeutschen Zeitung erschien, bei.
Dieses Schreiben möchte ich durch einige Fakten anreichern, die vielleicht
helfen, die verdeckte Motivationslage von Herrn Loos aufzuklären.
Fakt Eins:
Die bundesweite Diskussion um den unkritischen Einsatz von Biomasse,
insbesondere die in meinen Augen damalige unkritische und unhaltbare
Position die Gärreste einfach auf den Äckern aufzubringen, bewogen mich, das
Ministerium zu verlassen. Dies fiel zeitlich mit dem Trinekens-Skandal
zusammen.
Ein Zusammenhang mit den korruptiven Vorgängen in der Abfallwirtschaft NRW
in der damaligen Zeit besteht nicht. Dies wird auch durch den Widerstand der
Abfallunternehmen bei meiner Rückkehr zu Anfang 2003 deutlich, wie dies in
dem Artikel der Süddeutschen Zeitung dokumentiert ist.Fakt Zwei:
In der zweiten Schaffensperiode bei der damalige Umweltministerin Höhn ist
intensiv an der Schadstoffproblematik, an Schlämmen, Sekundärrohstoffdüngern
in bundesweiten Initiati-ven zur Klärschlammproblematik und schadstoffarmen
Komposten gearbeitet worden und in konsequenten Vollzug umgesetzt worden.
Landesweit sind mit vielen lokal in Umweltfragen engagierten
Lokalpolitikern, aufgrund der Veröffentlichungen und Broschüren, Initiativen
bis hin zum lokalen Vollzug auf Stadt- oder Kreisebene angeregt und
umgesetzt worden.
Die Herren Loos und Schulte-Huermann sind dabei nicht in Erscheinung
getreten.
Weiter wurde seit 2003 die Problematik der vielen gefährlichen Stoffe im
Ruhrwasser und deren Durchschlagen ins Trinkwasser bearbeitet, aufgeklärt
und veröffentlicht. Die Sorge um die Gesundheit der Bevölkerung mündeten in
neue Regelungen im Landeswasser-gesetz, das im Frühjahr 2005 verabschiedet
wurde.
Obwohl eine intensive Diskussion landesweit zu dieser Problematik einsetzte,
ist mir keine Aktivität auch nur ansatzweise von Herrn Loos oder Herrn
Schulte-Huermann bekannt.
Als nun Sommer 2006 mit der PFT- Problematik genau dies eintrat, worauf die
mehr-jährigen Untersuchungen und Broschüren des MUNLV hingewiesen hatten und
die damalige Ministerin Höhn große Aktivitäten entfaltet hatte (bis hin zur
klaren und eindeu-tigen Gefahrenabwehr im Landeswassergesetz) wachten
offensichtlich die Schläfer und aus ihrem Dämmerschlaf auf.
Anstatt Aktivitäten zu dem komplexen Thema der Trinkwasserversorgung zu
entfalten, wurde offensichtlich kurzschlussartig nach dem Motte verfahren
„Angriff ist die beste Verteidigung“.Fakt Drei:
Ich habe in den letzten zehn Jahren Frau Mechthild Thoridt sachlich und
fachlich zu naturwissenschaftlichen Sachverhalten beraten, wie ich dies
gegenüber unzähligen Kommunalpolitikern, die mit ähnlichen Fragestellungen
an mich herangetreten sind, auch getan habe.
An dieser Stelle möchte ich nicht verhehlen, dass ich viele Aktivitäten von
Herrn Loos als „Hubschrauberaktivitäten“ identifiziert habe: schlecht
vorbereitet aus dem Überflug kurz landen, Staub aufwirbeln, wieder hinein in
den Hubschrauber zur nächsten Landung.
Ich habe in den letzten zehn Jahren kommunalpolitische Aktivitäten aller
Parteien zu Umweltfragen intensiv beobachten können. Erfolgreiche Arbeit für
die große Gemeinschaft setzt zumindest eine Zusammenarbeit in der politisch
verantwortlichen Ebene voraus. Ein-zelkämpfertum, das sich nur in
egozentrischer Selbstsicht wieder spiegelt kann keinen Erfolg haben. Wie
soll jemand sich wirklich für die große Gemeinschaft einsetzen können, wenn
ihm im Sozialverhalten die Fähigkeit abhanden gekommen ist, in einer
politischen Gruppe einer Fraktion als kreatives Teil mitzuarbeiten? Fakt Vier:
Es ist ein offenes Geheimnis, dass die beiden Einzelkämpfer sich durch eine
koor-dinierende und fraktionsübergreifendede Aktivität beeinträchtigt
fühlen. Schon zu Beginn der kommunalen Legislaturperiode im HSK hat Herr
Loos und Herr Schulte-Huermann die Geschäftsführungsstelle reduzieren
wollen. Weiter ist bekannt, dass Herr Schulte-Huermann und Herr Loos sich
allein mit dem Fraktionssprecher Peter Bergmann treffen wollten, um darüber
zu beraten, wie sie die Geschäftsführerin „loswerden“ könnten.
Warum haben Herr Loos und Herr Schulte-Huermann nicht den Schneid, aus ihrer
Deckung zu kommen und offen für das einzutreten was sie eigentlich wollen:
Frau Thoridt aus ihrer Geschäftsführung heraus zu mobben?
Wenn sie schon zu einer inhaltlichen substantiierten Arbeit nicht in der
Lage sind, könne man doch erwarten, dass sie soviel Mut haben, ihre
Motivation offen zu legen.
Fakt Fünf:
An Transparenz und Mut zur Offenheit scheint es auch an anderer Stelle
deutlich zu fehlen. Im Handbuch des Kreistages ist Herr Loos der einzige im
Gegensatz zu Vertretern anderer Parteien, der nicht preisgibt für welche
Organisation er Geschäftsführer ist.
Recherchiert man auf das Ursprungsjahr der Angabe 2004 zurück, so gibt es
ein An-Institut an der Uni Bielefeld des damaligen Lehrstuhlinhabers für
Demographie etc. Ich überlasse es jedem selbst zu recherchieren, um was für
eine Organisation es sich dort handelt. Für politisch zarte Gemüter ist eine
Durchsicht der Vorträge und Dokumente jedoch nicht zu empfehlen.
Fremdenfeindlichkeit und breitgefächertes rechtsradikales Gedankengut
(vorsichtig ausge-drückt, um es nicht mit einer politischen Farbe zu
belegen) kommt einem da entgegen.
Es ist jedoch nicht Aufgabe von Dritten an dieser Stelle für Transparenz und
Ehrlichkeit zu sorgen. Es ist Pflicht von Herrn Loos als gewählter
Kommunalpolitiker die Öffentlichkeit darüber zu unterrichten, was es mit
dieser Organisation auf sich hat und ob er alle diese Gedanken mit trägt. Es
kann natürlich sein, dass er der einzig Aufrechte ist und die merkwürdigen
Inhalte, die dort vertreten werden, von innen aushöhlt.
Warum wurden dann aber im Jahre 2004 nicht Ross und Reiter genannt?
Freiheitskämpfer sind ja keine anrüchige Angelegenheit.

Fakt Sechs: Das Transparenz-Experiment
Ich habe gestern Abend als einzige Gabi Joch-Eren über die rechtsextremen
Links auf der Homepage von Herrn Reinhard Loos informiert. Sie bemüht sich
als „Schaf-Mutter“ um Ruhe in dieser Region. Es war schon sehr interessant
zu beobachten, wie eine halbe Stunde nach diesem Gespräch die Homepage
abgestellt wurde und der ganze Inhalt sich von dieser www-Anschrift
entfernte……….“Reinhard Kimble und Gabi Loos auf der Flucht!“
Nach kurzer Zeit tauchte alles unter der Homepage des Prof. Herwig Birg
wieder auf. Die Auseinandersetzung der Universität Bielefeld mit dem
Gedankengut dieser Person füllt Bände.
Aber wie gesagt, es ist nicht meine oder irgendeines anderen Aufgabe, diese
politischen Merkwürdigkeiten aufzuklären. Herr Loos muss ungeschminkt
Auskunft geben. Abtauchen hat nichts mit Transparenz zu tun, Offenheit und
Wahrheit ist angesagt.

Mit umweltfreundlichen Grüssen
Harald Friedrich

 

Filed under: wer ist Dr. FriedrichComments Off on warum spaltete sich die Kreistagsfraktion?

Hintergrundinformationen zu pft

By Matthias at 11:28 am on Saturday, October 7, 2006

Sehr gute Zusammenfassung der  Giftproblematik findet sich unter:

 http://www.wdr.de/studio/siegen/radio/service/pft/pft.jhtml

Der Inhalt der Anzeige des BUND unter:

 http://www.bund-nrw.de/pm492006_pft.htm

Auf der Seite des hiesigen Europaabgeordneten Peter Liese finden sich  wissenschaftliche Untersuchungen. Interessant vor allem das Hintergrundpapier *PFT in der aquatischen Umwelt und im Trinkwasser, dass deutlich macht, dass das Problem schon seit längerem bekannt ist:

 http://www.peter-liese.de/cms/front_content.php?idcat=130

Einige Hinweise aus Ökotest, die ebenfalls deutlich machen das das Problem schon länger bekannt ist:

http://www.oekotest.de/cgi/nm/nm.cgi?doc=akt-310706-tenside

*Tenside im Fisch: Verzehr gesundheitlich bedenklich*

Teichanlagen im Hochsauerlandkreis betroffen
Fisch

Fisch ist gesund, solange er frei von Rückständen ist.

31.07.2006 – In Zuchtforellen aus Teichanlagen im Hochsauerlandkreis
haben Behörden erhöhte Werte an perfluorierten organischen Tensiden
(PFT), insbesondere Perflouroctansäure (PFOS), entdeckt. Dabei maßen die
Kontrolleure Werte bis zu 1,2 Mikrogramm pro Gramm Fisch.

Zwar bestünde keine akute Gesundheitsgefahr durch den Verzehr der
Fische, allerdings verbleibe PFOS lange Zeit im Körper und sollte daher
in so geringen Mengen wie möglich aufgenommen werden, erklärt der
Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung.

*Langzeitwirkungen gefährlich*
Auch ÖKO-TEST warnte in verschiedenen Tests immer wieder vor den
Stoffen. Sie können sich in der Leber anreichern, die Galle schädigen
und die Entwicklungs- und Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen.
Außerdem stehen die Stoffe laut amerikanischer Umweltbehörde in
Verdacht, Prostatakrebs auszulösen.

 *MEHR DAZU*  
So haben wir getestet:
 Regenjacken <http://www.oekotest.de/cgi/ot/otgs.cgi?doc=38320>
 Gore-Tex-Jacken <http://www.oekotest.de/cgi/ot/otgs.cgi?doc=37413>

Perfluorierte organische Tenside werden bei der Verarbeitung von
Bedarfsgegenständen, bei der Papierveredelung, in Feuerlösch- und
Reinigungsmitteln eingesetzt.

/Andrea Nistler, ÖKO-TEST/
<http://www.oekotest.de/cgi/nm/nm.cgi?doc=akt-310706-tenside&print=1#foben>

Die beiden Tests (mit deutlichen Hinweisen auf PFOA und PFOS) finden
sich unter:

http://www.oekotest.de/cgi/ot/otgs.cgi?doc=38320
http://www.oekotest.de/cgi/ot/otgs.cgi?doc=37413

msh


       

aus:  http://www.oekotest.de/cgi/nm/nm.cgi?doc=akt-310706-tenside
 

 

 

 

 

Filed under: Hintergrund zu PFTComments Off on Hintergrundinformationen zu pft

Themen des Pressegesprächs am 04.10.2006

By admin at 4:35 pm on Thursday, October 5, 2006

Wir sind Mitglieder der Grünen, und wir möchten Grüne Politik machen, bisher und auch in Zukunft. Erst vor einem Jahr haben wir uns beide als Kandidaten für den Grünen KV HSK aufstellen lassen: Matthias Schulte-Huermann für den Bundestag, Reinhard Loos als Landrat.

Einige wichtige Grundsätze für Grüne Kommunalpolitik, aus unserer Sicht

  • ökologisch

  • sozial

  • basisdemokratisch

  • bürgernah

  • unabhängig

  • transparent.

Aufgrund der derzeitigen personellen Konstellation waren diese Grundsätze in der KT-Fraktion B90/Die Grünen nicht mehr umsetzbar. Viele wichtige Themen wurden dort nicht mehr angegangen, statt dessen gab es massive Versuche, diese Fraktion von außen für die Interessen einer bestimmten Person (ehem. Ministerialbeamter und ehem. Geschäftsführer einer großen rheinländischen Abfallentsorgungsfirma) zu instrumentalisieren und zu manipulieren. Dabei spielt auch die Ämterhäufung (4 Funktionen) bei einem Fraktions­mitglied eine große Rolle

Für die Zukunft sehen wir aber nicht die bündnisgrüne Fraktion als unseren Hauptgegner an. Vielmehr hoffen wir, daß sich auch diese Fraktion wieder mehr auf die Sachthemen konzentriert und punktuell weiterhin eine konstruktive Zusammenarbeit möglich ist.

Im Vordergrund steht für uns daher nicht die Auseinandersetzung mit ehemaligen Fraktionskollegen, sondern die Sachthemen. Hier einige Themen, die für uns in den nächsten Monaten wichtig sind:

PFT

Leider ist festzustellen, daß sowohl die Informationspolitik gegenüber der Bevölkerung als auch die Konsequenz des Vorgehens gegenüber den Verursachern sehr zu wünschen übrig lassen. Dabei stechen besonders der amtierende Umweltminister und die (gegenüber der Landesregierung weisungsgebundene!) Staatsanwaltschaft hervor (s. anliegende Dokumentation). Es ist aber auch unverständlich, wieso die Kreisverwaltung nicht alle Meßwertre veröffentlicht. So sind z.B. der Antwort vom 16.08. auf eine von uns veranlaßte Anfrage Schadstoffkonzentrationen zu entnehmen, die erheblich über den bisher bekannten Daten liegen.

Wir gehen davon aus, daß es im Kreisgebiet und im Raum Rüthen etwa ein halbes Dutzend stark belasteter Flächen gibt. Wir nehmen ferner an, daß auf diesen Flächen etwa das 30fache der zulässigen Bioabfallmenge abgeladen wurde, und das unter teilweise merkwürdigen Umständen. So haben uns Scharfenberger Bürger berichtet, daß auf dem westlich von Scharfenberg gelegenen Maisfeld zwischen Weihnachten und Neujahr zahlreiche Lkws mitten in der Nacht große Mengen einer übel riechenden Masse abgeladen haben. Wir halten es für gut möglich, daß die Mutter-Firma, in deren Regie das erfolgte, sich von einer ihrer Tochterfirmen in Thüringen die Anlieferung dieser Abfälle bescheinigen ließ, aber diese Abfälle tatsächlich nie dort ankamen. Dies konkret zu klären, hätte eigentlich schon längst durch die Staatsanwaltschaft erfolgen müssen.

Vordringlich ist nun die Beseitigung der Schadstoffeinträge. Hier reicht es nicht abzuwarten, ob es gelingt, die verursachende Firma dazu zu veranlassen. Im Interesse der Bevölkerung müssen Land und Kreis hier in Vorlage treten. Es ist unumgänglich, weitere Schadstoffübertragungen aus den belasteten Feldern ins Wasser dauerhaft zu verhindern. Falls der Nachweise gelingt, daß dies mit einem Drainagesystem und mit Aktivkohlefiltern möglich ist, kann dieser Weg gewählt werden. Andernfalls ist eine Abtragung der Flächen – wie vor Jahren auch beim Kieselrot geschehen – notwendig.

Wir werden daher fordern, daß sich der HSK besonders auch um die Geschädigten kümmert. Es reicht nicht aus, wenn der HSK einem an den PFT-Verseuchungen völlig schuldlosen Fischteichbesitzer die Verwertung seiner Fische untersagt ohne sich darum zu kümmern, welche Folgen das für ihn hat. Ein Weg, um den Geschädigten zu helfen, könnte die Organisation einer Sammelklage sein.

Auf längere Sicht muß sowohl die Verwendung derart gefährlicher Stoffe wie PFT verhindert werden als auch die Qualität der Trinkwasseraufbereitung verbessert werden. Dabei hilft es allerdings nicht weiter, pauschal die Einführung der Membrantechnologie für alle Wasserwerke zu fordern, obwohl diese Technik viele ungünstige Wirkungen hat (z.B. Rückstände). Sondern es muß differenziert auf die Bedürfnisse des jeweiligen Standorts eingegangen werden.

Öffentlicher Personenverkehr

Aufgrund der Politik der Bundes- und Landesregierung werden die Zuschüsse für den Öffentlichen Personenverkehr drastisch gekürzt. Dies hat insbesondere für einen Flächenkreis wie den HSK drastische Auswirkungen: unser Kreis ist 1.950 qkm groß und der mit Abstand größte aller 54 Kreise in NRW. Unser Bahn- und Busangebot ist bereits viel schlechter als in Ballungsgebieten. Daher muß es ein wichtiges Ziel aller Kreispolitiker sein, für ein weiterhin gutes ÖPV-Angebot zu kämpfen. Leider ist da bisher vom Landrat und von anderen Fraktionen zu wenig Initiative zu erkennen.

U3-Betreuung

Bisher wird nur für 6,5% der Kinder unter 3 Jahren im Kreisgebiet eine Betreuungs­möglichkeit innerhalb einer Gruppe angeboten (256 Plätze). Außerdem sind noch 1,2% dieser Altersgruppe bei einer Tagespflegestelle. Sowohl aus familien- als auch aus wirtschafts­politischen Gründen ist hier eine deutliche Steigerung nötig. Es gibt dazu bereits hervor­ragende Initiativen im Kreisgebiet. Einige von ihnen werden bisher jedoch vom Jugendamt – aus welchen Gründen auch immer – nicht in wünschenswerter Weise unterstützt. Das sollte sich ändern. Denn hier lassen sich mit sehr wenig Finanzaufwand aus öffentlichen Kassen qualitativ gute Angebote schaffen. Es paßt nicht zusammen, wenn man einerseits vorgibt, das Ehrenamt fördern zu wollen und von Vereinen angebotene Betreuungsplätze in seine „Erfolgsbilanz“ aufnimmt, diesen Verein aber andererseits jede finanzielle Unterstützung verweigert.

Kindergartenbeiträge

Die Kürzung der Landeszuschüsse führt bereits zu einer fast 40% Steigerung der Elternbeiträge (von knapp 14% auf 19% der Kosten). Leider ist befürchten, daß die angekündigten weiteren Kürzungen bei der Kindergartenfinanzierung unseren Kreis besonders betreffen werden. Beispielsweise gibt es in unserer dünn besiedelten Gegend mehr kleine Gruppen als in Großstädten, so daß die Kosten pro Kind zwangsläufig höher sind. Eine Pauschalierung der Zuschüsse „pro Kopf“ würde daher die Finanzierung unserer Kindergartenplätze weiter verschlechtern – und damit die Elternbeiträge noch mehr in die Höhe treiben.

Demographische Entwicklung

Zwar hat der Kreis eine Studie bestellt, die jedoch für die Zukunftsplanung wenig bringt. Der HSK ist ganz besonders stark von der Abwanderung junger Menschen im Alter von 18 – 26 Jahren betroffen; nur ein kleiner Teil kehrt zurück. Während die Städte Arnsberg und neuerdings auch Meschede bemerkenswerte Initiativen ergriffen haben, die Folgen des demographischen Wandels zu erkennen und sich damit auseinanderzusetzen, vermissen wir bisher eine entsprechend qualifizierte Strategie beim Kreis.

Vernachlässigung des ländlichen Raums

Leider ist bei der neuen Landesregierung unübersehbar, daß sie sich sehr stark am Ruhr­gebiet und der Rheinschiene orientiert, aber weniger an den Interessen der ländlichen Kreise. Außer ÖPNV und Kindergartenfinanzierung sowie der Diskussion um die Aufgabe des Sitzes der Bezirksregierung und um „Restfalen“ ist da zum Beispiel die Aufhebung der Grundschul­bezirke zu nennen. Sie wird unsere Städte und Dörfer besonders treffen, weil es hier relativ viele kleine Schulen gibt und jetzt mehr von ihnen als nötig vorzeitig aufgeben müssen. Leider ist hier von der CDU-Fraktion wenig Widerstand zu erwarten, auch wenn in vielen Gemeindeparlamenten ablehnende Resolutionen beschlossen worden sind.

In diesem Zusammenhang erweist es sich als sehr ungünstig, daß der HSK keinen wirk­lichen Vertreter im Bundestag mehr hat. Die für die Interessen der hier lebenden Bevölke­rung sehr agile Dagmar Schmidt ist leider Ende letzten Jahres viel zu früh verstorben. Und der andere MdB aus dem Kreisgebiet scheint sich mittlerweile vor allem um seine (nach einem Bericht der „Berliner Zeitung“) mindestens 11 Nebentätigkeiten zu kümmern, für die er nach einem Bericht des Manager Magazins ca. 2 Mio. Euro pro Jahr zu verdienen scheint. Die Wahrnehmung einiger pressewirksamer Termine ersetzt nicht eine kontinuierliche Vertretung der Interessen der Menschen im Wahlkreis. Der Kreis sollte daher seine Erwartungen an die Tätigkeit des einzig noch verbliebenen MdB klar formulieren.

Gemeindefinanzierung

Generell muß eine Änderung in der Gemeindefinanzierung angestrebt werden. Bisher werden die Schlüsselzuweisungen des Landes vor allem nach den Kriterien Einwohnerzahl und Zentralitätsfunktionen verteilt. Damit werden aber die Mehrbelastungen, die der HSK wegen seiner Größe z.B. für die Buslinien und für den Rettungsdienst hat, nicht erfaßt. Das Gemeindefinanzierungssystem sollte daher um einen Flächenschlüsse ergänzt werden.

Kormorane

Bei den Kormoranen handelt es sich um eine besonders geschützte Tierart. Auf Betreiben einiger Anglervereine hatte die Verwaltung auch dieses Jahr wieder vorgeschlagen, den Abschuß der Kormorane in Naturschutzgebieten ab 15. Sept. freizugeben. Doch der Landschaftsbeirat hat in seiner Sitzung am 06. Sept. diesen Antrag abgelehnt. Wir fordern, daß der Landrat dieses Votum des Fachgremiums akzeptiert und nicht wieder versucht, es „auszuhebeln“. Vielleicht hilft da ein Blick in den Nachbarkreis Soest: An der Möhnetalsperre gibt es viel mehr Kormorane als hier. Aber dort dürfen die Kormorane nicht abgeschossen sondern nur vertrieben werden. Zwar gehört es zum natürlichen Verhalten der Kormorane, Fische zu jagen. Eine ernsthafte Gefährdung der Fischbestände für die Gewässer im HSK hat bisher jedoch niemand nachgewiesen.

Umgang mit Flüchtlingen:

Auch die Flüchtlinge, die unter uns leben, sind im Sauerland lebende Menschen. Viele Familien leben mehr als 10 Jahre unter uns und haben Arbeit gefunden. Ihre Kinder sind hier aufgewachsen, so daß der HSK ihre einzige Heimat ist. Es muß eine vernünftige und menschenwürdige Integrationspolitik betrieben werden. Vor allem der evangelische Kirchenkreis hat immer wieder auf die Besonderheiten im Verhalten der hiesigen Ausländerbehörde hingewiesen; darauf dürfte eigentlich niemand stolz sein. Es paßt nicht, wenn sich der Kreistag einerseits um unsere demographische und wirtschaftliche Entwicklung sorgt und andererseits die Spielräume nicht genutzt werden, um integrierte Familien auch hier im Kreisgebiet halten zu können statt sie in nächtlichen Abschiebeaktionen in fremde Länder bringen zu lassen.

Im Hinblick darauf, dass die Innenministerkonferenz der Bundesländer im November vermutlich eine Bleiberechtsregelung beschließen wird, sollte der HSK dem lobenswerten Beispiel anderer Kreise in NRW folgen: Mülheim, Leverkusen und Steinfurt schieben keine Flüchtlinge mehr ab, die Aussicht auf ein Bleiberecht haben (s. „taz“ von heute).

Eindämmung der Verselbständigungstendenzen des Landrats

Der weit überwiegende Teil der Kreisverwaltung arbeitet hervorragend und verhält sich gegenüber alle Fraktionen sehr kooperativ.

Seit dem Amtsantritt des neuen LR hat sich aber einiges zum Negativen gewandelt:

Ein Antrag wurde erst gar nicht an den Ausschuß gegeben, sondern nur die ablehnende Stellungnahme des Kreisjugendamtes

Verweigerung der Unterstützung von U3-Betreeung, aber Werbung mit dem Angebot

Für einen von einer Fraktion an den Kreistag gestellten Antrag wurde keine inhaltliche Begründung zugelassen

Bei der Ausländerbehörde ist leider eine Zunahme der Rücksichtslosigkeit gegenüber langjährig hier lebenden Flüchtlingsfamilien zu beobachten

Vom Landrat wurden wiederholt pauschale Kürzungsforderungen für Alg2-Empfänger erhoben

Wie mittlerweile mehrfach vom Sozialgericht Dortmund entschieden wurde, zahlt der HSK zu geringe Leistungen an einige Alg2-Empfänger.

Es ist Aufgabe der Fraktionen im Kreistag, dem entgegenzuwirken, indem der Kreistag seine Kontrollfunktion wirklich wahrnimmt.

Wirtschaftsentwicklung

Der Tourismus und vor allem die Wanderangebote sind wesentliche Eckpfeiler für die Attraktivität unserer Region. Um uns diese zu erhalten, müssen wir das Landschaftsbild schützen und z.B. der Verfichtung entgegen wirken.

Immer noch werden in vielen Gemeinden zahlreiche neue Baugebiete ausgewiesen, die zur Inanspruchnahme und Zersiedelung großer Flächen führen. Schon allein aufgrund der demographischen Entwicklung ist der Bedarf für viele Baugebiete aber zweifelhaft.

Die aktuellen Belastungen des Trinkwasser und des Bodens haben – außer den direkten gesundheitlichen Auswirkungen – auch negative Auswirkungen für das Tourismusimage unserer Region.

Eine führende Rolle könnte der HSK bei der Nutzung von Holz als Energieträger und als Baustoff einnehmen. Es gibt zwar im Kreisgebiet das Informationszentrum „IDEE“ mit hervorragenden Angeboten, aber zu wenig öffentliche Gebäude, in denen diese Anregungen auch umgesetzt werden. Der Kreis sollte hier bei seinen eigenen Gebäuden verstärkt tätig werden.

Eine – realistische – Zukunftsvision ist die IT-Region Sauerland. Unsere Region darf nicht dadurch weitere Standortteile erleiden, daß sie von der technologischen Entwicklung im Kommunikationsbereich abgehängt wird.

Ansonsten gilt: eine soziale Politik setzt voraus, daß die ökologische Wirtschaftskraft unserer Region gesteigert werden muß.

Basisdemokratie

Wir glauben nicht, daß wir alles erkennen oder gar alles wissen. Wir setzen daher sehr auf Anregungen von Bürgerinnen und Bürgern sowie auf die Einbeziehung von Basisorganisationen (z.B. VCD; Ya basta, VNV etc) mit ihrem großen Fachverstand.

Wir sind strikt und konsequent gegen Klüngelstrukturen, die oftmals nur das Ziel haben, eigene Pfründe zu sichern. Jede Position darf diskutiert werden, aber am Ende muß ein Ergebnis stehen, das nicht von Einzelinteressen geleitet wird.

Reinhard Loos / Matthias Schulte-Huermann

Filed under: Pressemitteilungen,Unsere ZieleComments Off on Themen des Pressegesprächs am 04.10.2006
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